Journal Onkologie

Hämatologie | Beiträge ab Seite 75

Überblick

Hämatologie

Was ist Hämatologie? Die Hämatologie (altgriech. haima=Blut, logos=Lehre) ist die Lehre der Blutkrankheiten und des blutbildenden Systems. Hämatologie (als Facharztdisziplin oft gepaart mit Onkologie) ist als Teilgebiet der Inneren Medizin ein interdisziplinäres Gebiet: Einerseits gibt es benigne (gutartige) Bluterkrankungen, die vom Hausarzt/Allgemeinmediziner behandelt werden können (z.B. Eisenmangelanämie, Blutgerinnungsstörungen). Andererseits gehört die Therapie maligner Bluterkrankungen (z.B. Leukämien) in die Hände eines auf die Behandlung spezialisierten Hämatologen/Onkologen.
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Lenalidomid ist seit 2017 zugelassen als Erhaltungstherapie bei neu diagnostiziertem multiplen Myelom (MM) nach einer autologen Stammzelltransplantation (autoSCT). Des Weiteren wird Lenalidomid beim rezidivierten/refraktären multiplen Myelom angewendet sowie in der Erstlinie in Kombination mit Dexamethason bei nicht-transplantierbaren Patienten. Die Experten Prof. Dr. Hartmut Goldschmidt, Heidelberg, und Prof. Dr. Hermann Einsele, Würzburg, berichteten unter Moderation von Herrn Prof Dr. Aristoteles Giagounidis, Düsseldorf, bei einem Pressegespräch über die Anfänge der Myelom-Therapie, neu hinzugekommene Substanzen und zukünftige Entwicklungen.
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Hämatologie

Evidenzbasierte Therapie-Standards für alle zugänglich machen: “Das Zeitalter der Biosimilars beginnt erst“

Mit dem im Juni 2017 zugelassenen Rixathon® steht bereits das zweite Rituximab-Biosimilar zur Verfügung. Auch der TNFalpha-Blocker Etanercept wurde als Biosimilar mit den Namen Erelzi® im Juni für die rheumatologischen und dermatologischen Indikationen des Referenz-Biologikums zugelassen. In der Erelzi®-Zulassungsstudie EGALITY (1) bei Patienten mit Plaque-Psoriasis wurde nicht nur die Vergleichbarkeit zum Referenzpräparat nachgewiesen, sondern es wurden auch Daten zur Umstellung vom Referenz- auf das Biosimilar-Präparat erhoben.
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CML: Größere Chance auf erfolgreiches Absetzen der Therapie mit Zweitgenerations-TKI Nilotinib

Die Behandlungsziele bei der chronischen myeloischen Leukämie (CML) haben sich gewandelt: Stand vor 15 Jahren die Krankheitskontrolle und Erreichen einer normalen Lebenserwartung im Vordergrund, geht es mittlerweile um „operational healing“, also die zu Lebzeiten des Patienten bestehen bleibende Remission, so Prof. Dr. Giuseppe Saglio, Turin, bei einem Satellitensymposium in Madrid. Die Voraussetzungen für ein Absetzen der Therapie und eine Therapie-freie Remission (TFR) erreicht man am besten mit einem Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) der 2. Generation wie Nilotinib (Tasigna®).
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Polycythaemia vera: Positive 80-Wochen--Daten aus der RESPONSE-2-Studie

Die Polycythaemia vera (PV) ist eine myeloproliferative Erkrankung mit erhöhter Proliferation der 3 hämatopoetischen Zelllinien, einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen und hoher Symptomlast. In der Therapie der PV versucht man vor allem, den Hämatokrit auf einen Wert von unter 45% zu begrenzen. In der randomisierten RESPONSE-2-Studie (1) konnte der JAK1/2-Inhibitor Ruxolitinib bei PV-Patienten ohne tastbare Splenomegalie, die gegen Hydroxy-harnstoff resistent waren oder diesen nicht vertrugen, nach 28 Wochen den Hämatokrit deutlich besser kontrollieren als eine konventionelle Vergleichstherapie. In Madrid wurden die 80-Wochen-Daten der Studie präsentiert.
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JUMP-Studie: Patienten mit niedrigem Risikoprofil erzielten ein besseres Milzansprechen

Die JUMP-Studie mit insgesamt 2.233 Patienten weltweit ist die bislang größte Studie zur Ruxolitinib-Therapie bei Myelofibrose. Die Studie evaluierte die DIPSS*-Risikogruppen hinsichtlich ihres Ansprechens auf Ruxolitinib (1): Patienten mit einem niedrigen DIPSS-Risiko-Score unter Ruxolitinib erreichten hinsichtlich der Milzreduktion ein besseres Ansprechen und profitierten besonders gut. In der Studie war diese Gruppe in der Regel jünger und seltener in einem progredienten Stadium als Patienten mit mittlerem oder hohem Risiko-Score. Das zeigt, dass ein früher Behandlungsbeginn mit Ruxolitinib vorteilhaft sein kann.
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cITP: Eltrombopag bei über 65-Jährigen so wirksam wie bei Jüngeren

Die Immun-Thrombozytopenie (ITP) ist eine erworbene Autoimmunstörung, die als chronisch bezeichnet wird, wenn sie länger als 12 Monate andauert (=cITP). Diese Form kann mit dem oralen Thrombopoetin-Rezeptor-Agonisten Eltrombopag wirksam behandelt werden; zugelassen ist Eltrombopag bei cITP-Patienten (> 1 Jahr), die gegenüber anderen Therapien refraktar sind. Eine Subgruppenanalyse der EXTEND-Studie in Madrid zeigte, dass auch über 65-jährige Patienten ähnlich von dem Agonisten profitieren wie jüngere.
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CLL: Venetoclax hoch wirksam und gut verträglich

Zwischen 2014 und 2016 hat die EMA 3 neue Inhibitoren von Schlüsselstrukturen im Stoffwechsel leukämischer Zellen zur Therapie der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) zugelassen: den BTK-Inhibitor Ibrutinib, den PI3Kδ-Inhibitor Idelalisib sowie Venetoclax* als Inhibitor des proapoptotischen Bcl2-Proteins. Alle sind bereits in der aktualisierten deutschen Leitlinie enthalten (1). Bei einem Satellitensymposium im Rahmen des EHA in Madrid wurde der Einfluss insbesondere von Venetoclax auf die CLL-Behandlung diskutiert.
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Einsatz der Immuntherapie bei Lymphomen und Therapiestandards bei ZNS-Lymphomen

Mit der Entwicklung des monoklonalen Anti-CD20-Antikörpers Rituximab in den 90er Jahren und dem daraus resultierenden Überlebensanstieg bei Patienten mit B-Zell-Lymphom gehört die Immuntherapie zum festen Bestandteil moderner Therapieprotokolle von systemischen wie auch ZNS-Lymphomen. Der große Erfolg dieser Antikörper-basierten Immunchemotherapie führte darauffolgend zur Entwicklung weiterer, das Immunsystem modulierender, im Wirkmechanismus unterschiedlicher Substanzen und zuletzt auch zur biologischen Therapie mit modifizierten T-Zellen. Ziel dieses Artikels ist die übersichtliche Zusammenfassung einer Auswahl der zurzeit verfügbaren Antikörper, Inhibitoren, immunmodulierenden Substanzen und ein Überblick der T-Zell-Therapie zur Behandlung von Lymphomen sowohl im klinischen Kontext als auch im Hinblick auf Wirkmechanismen und unerwünschte Nebenwirkungen. Des weiteren werden im Anschluss aktuelle Therapiestandards bei ZNS-Lymphomen erörtert.
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Periphere T-Zell-Lymphome

Periphere T-/NK-Zell-Lymphome (PTZL) stellen eine heterogene Gruppe meist aggressiv verlaufender reifer lymphatischer Neoplasien dar. Eine Standardtherapie ist aufgrund der unzureichenden Studienlage bislang nicht etabliert. Angelehnt an die aggressiven Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) der B-Zellreihe (B-NHL) wird in der Primärtherapie meist eine CHOP-basierte Behandlung empfohlen und bei Erreichen einer guten Remission eine Konsolidierung mittels Hochdosistherapie und autologer Blutstammzelltransplantation (autoSCT) durchgeführt. ALK-positive anaplastische großzellige T-/NK-Zell-Lymphome (ALCL) weisen eine gute Prognose auf, sodass in der Primärtherapie keine autoSCT empfohlen wird. Bei den lokalisierten extranodalen NK-/T-Zell-Lymphomen ist eine frühzeitige Strahlentherapie entscheidend. Abhängig von Risikofaktoren wird bei dieser Entität zusätzlich eine Platin-basierte Polychemotherapie durchgeführt. In den fortgeschrittenen Stadien haben sich Asparaginase-basierte Protokolle bewährt. Bei den rezidivierten/refraktären PTZL hat eine alleinige konventionell basierte Chemotherapie meist nur palliativen Charakter, sodass in Abhängigkeit von Vortherapien und Chemosensitivität der Erkrankung eine Hochdosistherapie mit autoSCT oder eine allogene SCT (alloSCT) durchgeführt werden sollte. Für CD30-positive ALCL steht mit Brentuximab Vedotin eine zugelassene zielgerichtete Substanz zur Verfügung.
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Presidential session: HL, DLBCL, Thrombose-Prophylaxe und CLL

Die intensive Chemotherapie mit 6-8 Zyklen des eskalierten BEACOPP(eBEACOPP)-Regimes ist bei Patienten mit fortgeschrittenem Hodgkin-Lymphom (HL) Standard, allerdings mit einer beträchtlichen Toxizität assoziiert. In der von der German Hodgkin Study Group (GHSG) initiierten europäischen Studie HD18 hat sich jetzt die frühe Response-Evaluierung mittels FDG-PET bewährt, um Patienten zu selektieren, bei denen eine Therapie mit nur 4 Zyklen eBEACOPP ohne Effektivitätsverlust ausreicht, berichtete Prof. Dr. Peter Borchmann, Köln, in der Presidential session (1).
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Effektives orales Tripel-Regime beim multiplen Myelom

Mit Ixazomib steht seit kurzem der erste orale Proteasom-Inhibitor (PI) für die Behandlung des rezidivierten oder refraktären multiplen Myeloms (rrMM) zur Verfügung. In TOURMALINE-MM2 führte die zusätzliche Gabe des PI zu Lenalidomid/Dexamethason (Rd) zu einer relevanten Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (PFS). In der China Continuation Study (CCS) konnte jetzt erstmals auch ein signifikanter Überlebensvorteil bei zusätzlicher Ixazomib-Gabe belegt werden.
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Behandlungsziele der Immunthrombozytopenie (ITP): Gleichgewicht zwischen Wirksamkeit, auftretenden Nebenwirkungen und Lebensqualität

Das Therapiemanagement der chronischen Immunthrombozytopenie (ITP) ist bisweilen noch nicht vollends zufriedenstellend. Der aktuelle Stand der Therapie wurde in einem Online-Pressegespräch von Prof. Dr. Axel Matzdorff, Schwedt, vorgestellt. Die derzeit eingesetzten Thrombopoetin-Rezeptor-Agonisten wie Eltrombopag lösen in der Zweitlinientherapie die Splenektomie ab. Bei seltenen Immunerkrankungen wie der ITP sind Kommunikation und weitreichende Informationen von großer Bedeutung für den Therapieerfolg, auch um den Patienten die Angst zu nehmen.
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Therapieansätze mit Ponatinib bei multiresistenter CML

Patienten mit stark vorbehandelter chronischer myeloischer Leukämie (CML) profitieren von Ponatinib (Inclusig®) in der Drittlinientherapie. Die Zulassung erfolgte für Patienten, die resistent gegenüber den Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) geworden sind und/oder Unverträglichkeiten gegen die TKIs in der Erst- und Zweitlinientherapie entwickelt haben. Ponatinib umgeht Resistenzbildungen, und für Patienten mit einer T315I-Mutation im BCR-ABL-Gen kann Ponatinib direkt eingesetzt werden. Um Nebenwirkungen der Therapie mit Ponatinib möglichst gering zu halten, empfiehlt PD Dr. Susanne Saußele, Heidelberg, eine Dosisanpassung vorzunehmen.
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Chronische lymphatische Leukämie: Ist die CLL bald durch nicht-zytotoxische Substanzen kontrollierbar?

Bei der Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) hat es in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte gegeben, wobei sich die Prognose der Patienten stetig verbessert hat. Der Trend setzt sich derzeit weiter fort und nährt die Hoffnung, dass die CLL bald eine auch ohne zytotoxische Substanzen kontrollierbare Erkrankung sein wird. Allerdings ist gut zu differenzieren, bei welchem Patienten welches Vorgehen angezeigt ist.
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Hodgkin-Lymphom: Strategien für eine weniger belastende Therapie bei gleich guter Prognose

Bei Patienten mit Hodgkin-Lymphom ist mittels der Standardtherapie eine „exzellente Prognose mit 5-Jahres-Überlebensraten von mehr als 95% zu erreichen“, berichtete Prof. Dr. Peter Borchmann, Köln. Der Preis für die gute Prognose aber sind erhebliche Nebenwirkungen, daher müssen weniger nebenwirkungsträchtige Behandlungsregime entwickelt und etabliert werden.
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Multiples Myelom: Ziel ist die MRD-Negativität

Das Ziel bei der Therapie des Multiplen Myeloms (MM) besteht heutzutage darin, eine möglichst tiefe und damit langanhaltende Remission und sogar eine MRD(Minimale Residuale Resterkrankung)-Negativität zu erwirken. Das lässt nach Prof. Dr. Hartmut Goldschmidt, Heidelberg, darauf hoffen, zumindest bei bestimmten Subgruppen möglicherweise sogar Heilungserfolge erzielen zu können. Dabei gewinnen auch neue, zielgerichtet wirksame Medikamente zunehmend an Bedeutung.
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Monoklonaler CD20-Antikörper Rituximab als Biosimilar

Biosimilars sind die Nachfolgeprodukte von biotechnologisch hergestellten Originatorprodukten. Ab sofort ist der Antikörper Rituximab als Biosimilar verfügbar. Es ist unter anderem zugelassen für die Behandlung von Patienten mit Follikulärem Lymphom, diffus-großzelligem B-Zell-Lymphom und CLL. Das Präparat ist als Lösung (500 mg/50 ml) zur Herstellung einer Infusionslösung erhältlich. Die mit dem Originatorprodukt vergleichbare Wirksamkeit ist belegt und durch die Zulassung der EMA bestätigt.
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