Journal Onkologie

Hämatologie | Beiträge ab Seite 41

Überblick

Hämatologie

Was ist Hämatologie? Die Hämatologie (altgriech. haima=Blut, logos=Lehre) ist die Lehre der Blutkrankheiten und des blutbildenden Systems. Hämatologie (als Facharztdisziplin oft gepaart mit Onkologie) ist als Teilgebiet der Inneren Medizin ein interdisziplinäres Gebiet: Einerseits gibt es benigne (gutartige) Bluterkrankungen, die vom Hausarzt/Allgemeinmediziner behandelt werden können (z.B. Eisenmangelanämie, Blutgerinnungsstörungen). Andererseits gehört die Therapie maligner Bluterkrankungen (z.B. Leukämien) in die Hände eines auf die Behandlung spezialisierten Hämatologen/Onkologen.
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Hämatologie

MM: XPO1-Inhibitor Selinexor als Secondline-Therapieoption

Die Therapie des Multiplen Myeloms (MM) befindet sich im steten Wandel, führte Prof. Dr. Katja Weisel, Hamburg, aus. Mit Anti-CD38-Antikörpern, Proteasom-Inhibitoren und Immunmodulatoren stehen inzwischen zahlreiche Medikamentenklassen zur Verfügung, die zumeist in Kombination mit Dexamethason das Rückgrat des Therapiekonzepts bilden (1). Der Einsatz von Mehrfachkombinationen in frühen Therapielinien stellt allerdings Herausforderungen an die im Falle eines Rezidivs nachfolgenden Therapien, so Weisel. Sind bestimmte Wirkstoffklassen schon „verbraucht“, ist ein Wechsel auf einen Wirkstoff aus einer anderen Klasse wichtig (2). Einen innovativen Wirkmechanismus bietet hier der oral zu verabreichenden Exportin-1-(XPO1)-Inhibitor Selinexor (3).
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Hämatologie

Neue Perspektive in der Therapie der Kälteagglutinin-Erkrankung

Die Kälteagglutinin-Erkrankung (CAD) ist eine durch Kälteantikörper ausgelöste sehr seltene autoimmunhämolytische Anämie mit hohem Thromboserisiko und erhöhter Letalität, wie Prof. Dr. Alexander Röth, Essen, berichtete. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 67 Jahren. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Klinisch präsentiert sich die CAD durch Komplement-vermittelte Symptome (Hämolyse/hämolytische Anämie, Fatigue, Dyspnoe, Hämoglobinurie, Ikterus) und durch Kälteagglutinin-vermittelte Symptome (Akrozyanose, Raynaud-Phänomen, Livedo reticulareis, Gangrän). Bei Patient:innen mit CAD besteht ein hoher ungedeckter medizinischer Bedarf, da die bisherigen Behandlungsstrategien mit B-Zell-gerichteten Immunchemotherapien im Hinblick auf Ansprechen und Sicherheit laut Röth problematisch sind.
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Hämatologie

MYD88-mutierte DLBCL: Präklinische Wirksamkeit für KTX-582 + Venetoclax

Ko-Mutationen in MYD88 und CD79B bei Lymphomen nach der Standardtherapie R-CHOP sind mit einem ungünstigeren Überleben  verbunden. Es gibt eine Rationale für IRAK4 als Target für MYD88-mutierte-Lymphome. Auf dem ASH 2022 wurden nun erste präklinische Daten mit dem IRAK-IMiD (immunomodulatory imide drug) KTX-582 in Kombination mit Venetoclax bei aktivierten großzelligen B-Zell-Lymphomen (ABC-DLBCL) vorgestellt.
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Hämatologie

FL und MCL: Reduzierte Serokonversionsraten unter Anti-CD20-Erhaltungstherapie nach COVID-19-Impfung

Die Immuntherapie mit dem CD20-Antikörper Rituximab hat das progressionsfreie Überleben (PFS) beim follikulären Lymphom (FL) sowie das PFS und das Gesamtüberleben (OS) beim Mantelzell-Lymphom (MCL) deutlich verbessert. Trotzdem haben Patient:innen mit hämatologischen Malignomen ein höheres Risiko, an SARS-CoV-2 zu versterben. Insbesondere Patient:innen mit B-Zell Non-Hodgkin-Lymphom (NHL), die mit einer Immunchemotherapie (ICT) mit einem Anti-CD20-Antikörper behandelt werden, sind gefährdet, da die Antikörper die Serokonversionsrate nach der Impfung stark beeinträchtigen. Eine spanische Forschungsgruppe hat sich damit nun in einer Studie auseinandergesetzt (1). Ziel dabei war es, die Inzidenz und den Schweregrad der COVID-19-Pandemie bei Patient:innen mit FL und MCL, die eine Anti-CD20-Erhaltungstherapie erhielten, sowie ihre Serokonversionsrate zu untersuchen.
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Hämatologie

FL: Rituximab verlängert TTNT bei asymptomatischen Patient:innen mit geringer Tumorlast

Beim ASH 2022 wurden Langzeitdaten einer internationalen randomisierten Phase-III-Studie zu Rituximab vs. Watch & Wait (W & W) bei Patient:innen mit asymptomatischem follikulären Lymphom (FL) mit geringer Tumorlast vorgestellt (1). Nach einem medianen Follow-up von 12,3 Jahren zeigte sich, dass Rituximab die Zeit bis zur nächsten Therapie (TTNT) effektiv verlängerte, ohne nachteilige Auswirkungen auf die nächste Therapielinie.
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Hämatologie

Körperliche Aktivität als wirksame Supportivtherapie bei malignen hämatologischen Neoplasien

In Deutschland erkranken jährlich ca. 40.000 Menschen, darunter 1.000 Kinder unter 18 Jahren an einer malignen hämatologischen Neoplasie. Durch Fortschritte in Diagnostik und Therapie nimmt die altersstandardisierte Sterblichkeit seit den 1990er Jahren ab und die Lebensqualität rückt zunehmend in den Fokus der Versorgung. Eine hohe Symp­tomlast, häufig verbunden mit einer Reduktion der physischen, kognitiven und psychosozialen Leistungsfähigkeit, hat enorme Auswirkungen auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Betroffenen. Gezielte körperliche Aktivität bietet in allen Phasen der Erkrankung einen wirksamen nicht-pharmakologischen Ansatz, um krankheits- und therapieassoziierte Symptome und Nebenwirkungen zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern.
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Hämatologie

Ist körperliche Aktivität eine wirksame Supportiv­behandlung beim Multiplen Myelom?

Das Multiple Myelom (MM) ist eine Knochenmarkkrebserkrankung, bei der in über 80% der neu diagnostizierten Fälle eine schwerwiegende Zerstörung der Knochenstruktur auftritt. Diese Zerstörung führt zu osteolytischen Veränderungen und pathologischen Frakturen. Behandelt wird die Myelom-assoziierte Knochenerkrankung mit Chemotherapeutika gegen die Tumorzellen und mit Bisphosphonaten und Antikörpern wie Denosumab, die den Knochenabbau bremsen sollen. Durch diese Maßnahmen kann der Knochenschwund zwar in den meisten Fällen aufgehalten werden, Knochenregeneration findet jedoch nur unzureichend statt. Patient:innen mit einer Myelom-assoziierten Knochenmarkerkrankung leiden unter starken Schmerzen und haben ein erhöhtes Risiko für Frakturen. Aktuelle Studien am Uniklinikum Würzburg sollen deshalb klären, ob Regenerationsprozesse am Knochen durch die gezielte Stimulation des Knochens durch Trainingsmaßnahmen angestoßen werden können. 
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Malignes Melanom

Sprechen Patient:innen auf Immuntherapie an? Das Mikrobiom gibt die Antwort

Studien konnten in der Vergangenheit zeigen, dass die qualitative und quantitative Zusammensetzung des Darm-Mikrobioms Rückschlüsse darauf zulässt, ob Tumorpatient:innen auf eine Immuntherapie ansprechen, und ob sie Nebenwirkungen entwickeln. Stuhltransplantationen könnten nach solchen Studien sogar eine Möglichkeit sein, Patient:innen, die nicht auf eine Immuntherapie angesprochen haben, doch noch ansprechen zu lassen. Die österreichische Firma Biome Diagnostics hat nun einen Test entwickelt, der erstmals mit Hilfe einer von Patient:innen selbst leicht zu entnehmenden Stuhlprobe voraussagen kann, ob diese auf eine Immuntherapie ansprechen werden, und ob starke Nebenwirkungen zu erwarten sind. Für den Test werden die quantitative und qualitative Zusammensetzung des Mikrobioms und einige weitere Daten von einer Künstlichen Intelligenz ausgewertet.
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Hämatologie

Immuntherapien beim klassischen Hodgkin-Lymphom: Standard und Zukunftsvisionen

Eine Anti-PD-1-Therapie kann bei Patient:innen mit mehrfach rückfälligem klassischen Hodgkin-Lymphom (cHL) mit einer langanhaltenden Remission einhergehen. Aktuelle Forschungsansätze gehen noch weiter und zielen derzeit darauf ab, ob Immuntherapien das Potenzial besitzen, bei Patient:innen mit neu diagnostiziertem ungünstigen Hodgkin-Lymphom im Frühstadium Chemotherapien zu ersetzen.
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Hämatologie

Körperliche Aktivität als wirksame Supportivtherapie bei malignen hämatologischen Neoplasien

In Deutschland erkranken jährlich ca. 40.000 Menschen, darunter 1.000 Kinder unter 18 Jahren an einer malignen hämatologischen Neoplasie. Durch Fortschritte in Diagnostik und Therapie nimmt die altersstandardisierte Sterblichkeit seit den 1990er Jahren ab und die Lebensqualität rückt zunehmend in den Fokus der Versorgung. Eine hohe Symp­tomlast, häufig verbunden mit einer Reduktion der physischen, kognitiven und psychosozialen Leistungsfähigkeit, hat enorme Auswirkungen auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Betroffenen. Gezielte körperliche Aktivität bietet in allen Phasen der Erkrankung einen wirksamen nicht-pharmakologischen Ansatz, um krankheits- und therapieassoziierte Symptome und Nebenwirkungen zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern.
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Hämatologie

Talquetamab bei r/r MM: Hohe Ansprechraten bei handhabbarer Toxizität

Zur Therapie des stark vorbehandelten rezidivierten/refraktären Multiplen Myeloms (r/r MM) wurden in jüngster Zeit innovative immunologische Therapien in Form von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten, bispezifischen Antikörpern und CAR-T-Zellen entwickelt. Diese waren überwiegend gegen das Oberflächenmolekül BCMA (B-cell maturation antigen) gerichtet, doch inzwischen gewinnen Zielstrukturen jenseits von BCMA an Bedeutung. Bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2022 wurden Phase-I/II-Daten der Studie MonumenTAL-1 zum bispezifischen Antikörper Talquetamab vorgestellt, der ein alternatives Epitop – das B-Zelloberflächenmolekül GPRC5D – adressiert. Die erreichten Ansprechraten in dem stark vorbehandelten Kollektiv waren beeindruckend (1).
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Medizin

EU-Zulassung von Sutimlimab zur Behandlung der hämolytischen Anämie bei CAD

Die Europäische Kommission hat die Zulassung für Sutimlimab zur Behandlung der hämolytischen Anämie bei erwachsenen Patient:innen mit Kälteagglutinin-Krankheit (Cold Agglutinin Deases, CAD) erteilt. Die Kälteagglutinin-Krankheit ist eine seltene chronische, autoimmune hämolytische Anämie (AIHA), bei der das körpereigene Immunsystem fälschlicherweise gesunde rote Blutkörperchen angreift und dadurch eine Hämolyse verursacht.
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Hämatologie

CAR-T-Zelltherapie: Zulassungserweiterungen verbessern die Chancen bei DLBCL, HGBL und ALL

Im Oktober 2022 wurde die Zulassung von Axicabtagen-Ciloleucel erweitert. Die CAR-T-Zelltherapie kann seitdem zur Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem (r/r) diffus großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) und hochmalignem B-Zell-Lymphom (HGBL) in der Zweitlinie eingesetzt werden. Basis dafür waren die positiven Ergebnisse der ZUMA-7 Studie. Bereits im September 2022 war die Zulassung für Brexucabtagen-Autoleucel erweitert worden. Damit steht erstmals eine CAR-T-Zelltherapie für erwachsene Patient:innen ab 26 Jahre mit rezidivierter oder refraktärer B-Zell-Vorläufer akuter lymphatischer Leukämie (r/r ALL) zur Verfügung. Grundlage dafür waren Daten der ZUMA-3 Studie.
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Hämatologie

r/r Lymphome: CAR-T-Zell-Therapie füllt therapeutische Lücke

Die standardmäßige Erstlinien-Behandlung von Lymphomen mit R-CHOP zieht oftmals eine rezidivierte oder refraktäre (r/r) Form nach sich. Da frühere Folgetherapien nur sehr wenigen Patient:innen helfen konnten, entstand ein medical need, welcher vergleichsweise effektiv von der CAR-T-Zell-Therapie bedient wird. Wurde sie anfangs nur in späten Therapielinien eingesetzt, so konnte sie sich aufgrund ihrer hohen Wirksamkeit nunmehr weiter nach vorne schieben, wie Prof. Dr. med. Andreas Mackensen, Uniklinikum Erlangen, konstatierte. 
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