Journal Onkologie

Hämatologie | Beiträge ab Seite 40

Überblick

Hämatologie

Was ist Hämatologie? Die Hämatologie (altgriech. haima=Blut, logos=Lehre) ist die Lehre der Blutkrankheiten und des blutbildenden Systems. Hämatologie (als Facharztdisziplin oft gepaart mit Onkologie) ist als Teilgebiet der Inneren Medizin ein interdisziplinäres Gebiet: Einerseits gibt es benigne (gutartige) Bluterkrankungen, die vom Hausarzt/Allgemeinmediziner behandelt werden können (z.B. Eisenmangelanämie, Blutgerinnungsstörungen). Andererseits gehört die Therapie maligner Bluterkrankungen (z.B. Leukämien) in die Hände eines auf die Behandlung spezialisierten Hämatologen/Onkologen.
Lesen Sie mehr 
Die Internationale Gesellschaft für Geriatrische Onkologie (SIOG) sagt „Geriatric Oncology is Main Oncology“. Was meint sie damit? Die Versorgung alter Patient:innen mit Krebserkrankungen ist ein wesentlicher Teil der onkologischen Versorgung. In Deutschland liegt das Neuerkrankungsalter für Krebserkrankungen bei 70 Jahren, ca. 20% der Patient:innen sind zum Diagnosezeitpunkt 80 Jahre und älter. Onkologische Behandlungskonzepte müssen auf diese Patient:innengruppe ausgerichtet sein. Aktuelle Studien zeigen den Stellenwert eines auf die spezielle Situation alter Patient:innen ausgerichteten Vorgehens, basierend auf einem Geriatrischen Assessment und den daraus abgeleiteten Interventionen. Damit lässt sich eine Verbesserung der Versorgung, weniger Über- und Untertherapie und bessere Lebensqualität erreichen.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

CLL: Zeitlich begrenzte Kombination von Ibrutinib und Venetoclax ist zugelassen

Die zielgerichtete Therapie mit Ibrutinib kombiniert mit Venetoclax verbessert das progressionsfreie Überleben (PFS) von Patient:innen mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) im Vergleich zu einer Chemoimmuntherapie deutlich. Mit der Zulassung dieser Kombination kann diese zeitlich begrenzte, orale Kombinationstherapie in die Praxis umgesetzt werden. Was dabei zu beachten ist, erläuterte Dr. Ingo Schwaner, niedergelassener Hämatoonkologe aus Berlin.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Neue Perspektive in der Therapie der Kälteagglutinin-Erkrankung

Die Kälteagglutinin-Erkrankung (CAD) ist eine durch Kälteantikörper ausgelöste sehr seltene autoimmunhämolytische Anämie mit hohem Thromboserisiko und erhöhter Letalität, wie Prof. Dr. Alexander Röth, Essen, berichtete. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 67 Jahren. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Klinisch präsentiert sich die CAD durch Komplement-vermittelte Symptome (Hämolyse/hämolytische Anämie, Fatigue, Dyspnoe, Hämoglobinurie, Ikterus) und durch Kälteagglutinin-vermittelte Symptome (Akrozyanose, Raynaud-Phänomen, Livedo reticulareis, Gangrän). Bei Patient:innen mit CAD besteht ein hoher ungedeckter medizinischer Bedarf, da die bisherigen Behandlungsstrategien mit B-Zell-gerichteten Immunchemotherapien im Hinblick auf Ansprechen und Sicherheit laut Röth problematisch sind.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Morbus Waldenström

Der Morbus Waldenström, auch lymphoplasmozytisches Lymphom, Immunozytom oder Makroglobulinämie genannt, ist eine seltene Erkrankung, bei der es zu übermäßiger Vermehrung veränderter B-Zellen mit übermäßiger Produktion von Immunglobulin M (IgM) kommt. Die chronische Erkrankung ist derzeit nicht heilbar, es gibt aber eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten. Bei Patient:innen ohne Beschwerden wird häufig, erst der weitere Verlauf abgewartet.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Hodgkin-Lymphom

Das Hodgkin-Lymphom ist eine seltene Erkrankung, an der in Deut­sch­land jährlich etwa 2.400 Menschen erkranken, wobei Männer etwas häufiger betroffen sind als Frauen. Die Erkrankung tritt häufig schon im jungen und mittleren Erwachsenenalter auf und gehört zwischen dem 10. und dem 35. Lebensjahr zu den 5 häufigsten Krebsdiagnosen. Fortschritte in der Diagnose und Behandlung des Hodgkin-Lymphoms haben dazu beigetragen, dass Menschen mit dieser Krankheit die Chance auf eine vollständige Genesung haben, und die Prognose für Menschen mit Hodgkin-Lymphom verbessert sich weiter.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Ovarialkarzinom: Niraparib ab sofort als Filmtablette verfügbar

Ab sofort ist der PARP-Inhibitor Niraparib auch als Filmtablette verfügbar. Niraparib ist damit für eine Übergangsfrist bis voraussichtlich Ende des Jahres sowohl als Filmtablette, als auch als Hartkapsel erhältlich für die Monotherapie erwachsener Patientinnen mit fortgeschrittenem epithelialem (FIGO-Stadien III und IV) high-grade Karzinom der Ovarien, der Tuben oder mit primärem Peritonealkarzinom, die nach einer Platin-basierten Erstlinien-Chemotherapie ein Ansprechen (komplett oder partiell) haben, sowie für die Monotherapie erwachsener Patientinnen mit Rezidiv eines Platin-sensiblen, high-grade serösen epithelialen Karzinoms der Ovarien, der Tuben oder mit primärem Peritonealkarzinom, die sich nach einer Platin-basierten Chemotherapie in Remission (komplett oder partiell) befinden (1, 2). 
Lesen Sie mehr 
Medizin

Digitale Sprechstunde „Ask an Expert“ zur Polycythaemia Vera

Das Leben mit Polycythaemia Vera (PV) stellt Betroffene vor viele Herausforderungen. Unsicherheiten in Bezug auf die Behandlungsmöglichkeiten oder den Krankheitsverlauf sind an der Tagesordnung – und nicht immer ist bei dieser seltenen Erkrankung eine Expertin/ein Experte verfügbar, um alle Fragen zu beantworten. Die digitale Sprechstunde „Ask an Expert“ zur Polycythaemia Vera gibt Betroffenen die Möglichkeit, ihre individuellen Fragen an erfahrene Experten auf dem Fachgebiet der myeloproliferativen Erkrankungen am 21. November 2022 zu stellen.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

r/r B-ALL: Anhaltende Remissionen durch CAR-T-Zelltherapie mit Brexucabtagen Autoleucel

Die Anti-CD19-CAR-T-Zelltherapie mit Brexucabtagen Autoleucel (Brexu-cel; KTE-X19) ist zugelassen zur Behandlung des Mantelzelllymphoms nach mindestens zwei systemischen Therapien inklusive eines Bruton-Tyrosinkinase(BTK)-Inhibitors (1). Die multizentrische einarmige, prospektive, offene Phase-I/II-Studie ZUMA-3 evaluiert die Sicherheit und Wirksamkeit von Brexu-cel in einer weiteren Indikation, nämlich bei erwachsenen Patient:innen mit rezidivierter/refraktärer (r/r) B-Vorläufer akuter lymphatischer Leukämie (B-ALL) – einer Erkrankung, die mit einer sehr schlechten Prognose für die Betroffenen einhergeht. Nachdem die expandierten 2-Jahres-Daten der Studie wenige Tage zuvor bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2022 vorgestellt worden waren und anhaltende Remissionen auch im längeren Zeitverlauf bestätigten (2), präsentierte Dr. Bijal D. Shah, Tampa, FL, USA, bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2022 interessante Subgruppenanalysen der Studie (3).
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

r/r Marginalzonenlymphom: Acalabrutinib zeigt in frühen Studien hohe Ansprechraten und gute Verträglichkeit

Acalabrutinib (Acala) ist ein potenter, hochselektiver Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) der nächsten Generation, der als Monotherapie oder in Kombination mit dem Anti-CD20-Antikörper Obinutuzumab für erwachsene Patient:innen mit nicht vorbehandelter chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) zugelassen ist – als Monotherapie auch nach mindestens einer Vorbehandlung (1). In einer Phase-I/II-Studie wurden nun die Wirksamkeit und Sicherheit von Acala bei Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem Marginalzonenlymphom (r/r MZL) evaluiert. Frühe Daten dieser Phase-II-Kohorte legen nahe, dass der BTKi auch beim r/r MZL wirksam und gut verträglich ist (2).
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Phase-III-Studie CELESTIMO prüft bispezifischen Antikörper Mosunetuzumab + Lenalidomid beim vorbehandelten r/r Follikulären Lymphom

Eine Therapie mit dem bispezifischen Antikörper Mosunetuzumab führt bei Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem Follikulären Lymphom (r/r FL) nach mind. 2 Vortherapien zu tiefen und anhaltenden Remissionen bei handhabbarem Sicherheitsprofil (1) – ein enormer Benefit für betroffenen Patient:innen, der jüngst zur Zulassung in dieser Indikation führte (2). Da sich in Vorstudien auch eine vielversprechende Aktivität bei günstigem Sicherheitsprofil in Kombination mit Lenalidomid gezeigt hatte, untersucht die Phase-III-Studie CELESTIMO nun diese Kombination bei vorbehandelten Patient:innen mit r/r FL im Vergleich zu Rituximab + Lenalidomid. Das Studiendesign wurde bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2022 vorgestellt (3).
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Bispezifischer Antikörper Glofitamab hochaktiv beim vorbehandelten r/r DLBCL

Der bispezifische Antikörper Glofitamab erregte bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2022 mit wichtigen Daten für mehrfach vorbehandelte Patient:innen mit rezidivierten/refraktären (r/r) diffus großzelligen B-Zell-Lymphomen (DLBCL) Aufsehen. Der Antikörper, der 2 Bindungsstellen für CD20 und eine für CD3 aufweist, hatte sich bereits in Voruntersuchungen in ansteigender Dosierung nach einer Vorbehandlung mit Obinutuzumab als hochwirksam und gut verträglich erwiesen. Beim EHA 2022 wurden überzeugende Phase-II-Expansionsdaten für mehrfach vorbehandelte Patient:innen mit r/r DLBCL vorgestellt, die Glofitamab über eine fixe Behandlungsdauer von max. 12 Zyklen erhielten (1).
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

EHA 2022: Aktuelle Daten zu Daratumumab-Rd bei NDMM

Auf dem Kongress der European Hematology Association (EHA) im Juni in Wien wurden neue Daten für Daratumumab in Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason (DRd) bei nicht-transplantationsgeeigneten Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplen Myelom (NDMM) vorgestellt (1). Eine Subgruppenanalyse der offenen randomisierten multizentrischen Phase-III-Studie MAIA untersuchte die sekundären Endpunkte Zeit bis zum Ansprechen, Dauer des Ansprechens und Patient Reported Outcomes (PROs) (1). Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Hinzunahme des Anti-CD38-Antikörpers Daratumumab zu Rd ein schnelleres tiefes und länger anhaltendes Ansprechen ermöglichen kann als Rd alleine (1). Dies konnte auch bei Patient:innen mit eingeschränkter Nierenfunktion oder hohem zytogenetischen Risiko beobachtet werden (1,a).
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

NDMM: Längeres PFS durch VRD + autoSCT und Len-Erhaltung bis zum Progress

Fitte Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplen Myelom (NDMM), die mit der Dreifachkombination VRD* (Bortezomib, Lenalidomid (Len), Dexamethason) in Kombination mit einer autologen Stammzelltransplantation (autoSCT) gefolgt von einer Len-Erhaltung bis zum Progress behandelt werden, dürfen eine deutlich verlängerte progressionsfreie Zeit erwarten, als wenn auf eine autoSCT verzichtet wird. Das zeigen die Daten der Phase-III-Studie DETERMINATION, die als Late Breaking Abstract im Rahmen der Plenary Session der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2022 vorgestellt werden (1). Die Ergebnisse untermauern die Bedeutung der Hochdosis-Chemotherapie (HDT) mit autoSCT in Kombination mit einer modernen Triplett-Induktionstherapie als Goldstandard für transplantable Erkrankte, machen aber auch klar, dass mit dieser Strategie keine Überlebensverlängerung erreichbar ist. Die Daten der DETERMINATION-Studie reihen sich ein in die Ergebnisse anderer klinischer Studien zur Erstlinientherapie bei fitten Erkrankten, richten aber auch den Blick auf zukünftige, möglicherweise wirksamere Behandlungsansätze bei der Induktion und im Falle eines Rezidivs.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

r/r Multiples Myelom: GPRC5D-CAR-T-Zelltherapie eine neue Option?

Das Protein GPRC5D (G-protein coupled receptor family C group 5 member D) ist in jüngster Zeit als attraktive Zielstruktur zur Behandlung des rezidivierten/refraktären (r/r) Multiplen Myeloms jenseits von BCMA (B-cell maturation antigen) in den Fokus des wissenschaftlichen Interesses gerückt. Es gibt Strategien, dieses Transmembranrezeptor-Protein, das hochabundant auf Myelomzellen vorkommt und mit weiteren myelomspezifischen Hochrisikofaktoren korreliert ist (1), mittels bispezifischer Antikörper oder CAR-T-Zellen gezielt anzugehen. Bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2022 wurden vielversprechende Daten einer chinesischen Phase-I-Studie mit einer GPRC5D-CAR-T-Zelltherapie (OriCAR-017) vorgestellt (2).
Lesen Sie mehr