Journal Onkologie

Hämatologie | Beiträge ab Seite 21

Überblick

Hämatologie

Was ist Hämatologie? Die Hämatologie (altgriech. haima=Blut, logos=Lehre) ist die Lehre der Blutkrankheiten und des blutbildenden Systems. Hämatologie (als Facharztdisziplin oft gepaart mit Onkologie) ist als Teilgebiet der Inneren Medizin ein interdisziplinäres Gebiet: Einerseits gibt es benigne (gutartige) Bluterkrankungen, die vom Hausarzt/Allgemeinmediziner behandelt werden können (z.B. Eisenmangelanämie, Blutgerinnungsstörungen). Andererseits gehört die Therapie maligner Bluterkrankungen (z.B. Leukämien) in die Hände eines auf die Behandlung spezialisierten Hämatologen/Onkologen.
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Bayer führt in Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Hämophiler e.V. (IGH) und der Deutschen Hämophilie Gesellschaft (DHG) eine umfassende Umfrage zum Thema „Schmerztherapie in der Hämophilie“ durch. Ziel der Befragung ist es, detaillierte Informationen darüber zu sammeln, welche Schmerztherapien bei Menschen mit Hämophilie angewendet und von welchen Ärzt:innen diese durchgeführt werden. Die gewonnenen Ergebnisse sollen dazu dienen, gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Schmerztherapie in dieser Patientengruppe zu entwickeln. Im Jahr 2012 hat erstmals eine solche Umfrage stattgefunden und wertvolle Einblicke in die Praxis generiert.
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Medizin

r/r FL: Zulassungserweiterung für Zanubrutinib in Kombination mit Obinutuzumab

Die Europäische Kommission hat den Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) Zanubrutinib in Kombination mit Obinutuzumab für die Behandlung des rezidivierten/refraktären (r/r) follikulären Lymphoms (FL) nach mindestens 2 vorherigen Therapielinien zugelassen. Grundlage der Zulassung war die Phase-II-Studie ROSEWOOD, in der Zanubrutinib plus Obinutuzumab mit einer Obinutuzumab-Monotherapie verglichen wurde. Patient:innen, die Zanubrutinib mit Obinutuzumab (ZO) erhielten, sprachen in der Studie signifikant besser auf die Behandlung an als unter der Monotherapie mit Obinutuzumab (O) und zeigten auch beim progressionsfreien Überleben (PFS) Vorteile (1). Insgesamt konnte für ZO ein günstigeres Nutzen-Risiko-Profil nachgewiesen werden. Zanubrutinib ist in der Europäischen Union bereits für die Therapie der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) und bestimmte Fälle des Marginalzonenlymphoms (MZL) sowie bei Morbus Waldenström (MW) zugelassen (2).
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Medizin

GvHD: Zusammensetzung des Darmmikrobioms beeinflusst das Risiko

Nach Stammzelltransplantationen kann es passieren, dass die gespendeten Immunzellen den Körper der Patient:innen angreifen. Forschende der Technischen Universität München (TUM) und des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) haben herausgefunden, dass die Graft-versus-Host-Reaktion deutlich seltener auftritt, wenn im Darm bestimmte Mikroorganismen vorhanden sind. In Zukunft könnte man diese schützende Zusammensetzung des Mikrobioms vielleicht gezielt herbeiführen.
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Medizin

Deutliche Reduktion von Blutungen unter Marstacimab bei Hämophilie A und B

Auf dem Kongress der American Society of Hematology (ASH) 2023 wurden die Ergebnisse der zulassungsrelevanten klinischen Phase-III-Studie BASIS vorgestellt. In der Studie wird Marstacimab zur Behandlung von Patient:innen mit schwerer Hämophilie A und mittelschwerer bis schwerer Hämophilie B ohne Inhibitoren für Faktor VIII (FVIII) oder Faktor IX (FIX) untersucht. Die Daten der BASIS-Studie zeigten eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Wirksamkeit in Bezug auf die annualisierte Blutungsrate (ABR).
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Medizin

Effizientere Therapie von CML oder Ph+ ALL mit Dasatinib als Anhydrat

Eine weitere Therapieoption für Menschen mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) oder Philadelphia-Chromosom-positiver akuter lymphatischer Leukämie (Ph+ ALL) bietet Dasatinib in verbesserter Formulierung als Anhydrat, das auf dem deutschen Markt seit Anfang 2023 verfügbar ist (1). Das neue Medikament mit einer verbesserten Bioverfügbarkeit und einer geringeren Variabilität hinsichtlich der Wirkstoffresorption (2). Aufgrund der verbesserten pharmakologischen Produkteigenschaften ist auch eine niedrigere Dosierung möglich. Diese und weitere Vorteile der neuen Hybridzulassung wurden bei der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) vorgestellt (3).
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Medizin

MDS: Ergebnisse der COMMANDS-Studie zu Luspatercept in der Therapie der Anämie

Im Rahmen der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) wurden aktualisierte Ergebnisse der primären Analyse der Phase-III-Studie COMMANDS bei transfusionspflichtigen Patient:innen mit Anämie aufgrund von Myelodysplastischen Neoplasien (MDS) mit niedrigem Risiko, die nicht mit Erythropoese-stimulierenden Agenzien (ESA) vorbehandelt wurden, vorgestellt. Die neuen Daten bestätigen die Ergebnisse der Interimsanalyse und untermauern die überlegene Wirksamkeit sowie signifikant längere Dauer des Ansprechens unter Luspatercept im Vergleich zu Epoetin alfa.
 
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Medizin

CLL: Aktuelle Langzeitdaten zu Ibrutinib + Venetoclax

Auf dem Kongress der American Society of Hematology (ASH) wurden im Dezember 2023 Langzeitdaten der internationalen, offenen, randomisierten Phase-III-Studie GLOW sowie der internationalen, multizentrischen, offenen Phase-II-Studie CAPTIVATE vorgestellt (1, 2). Ziel der Studien war es, die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Ibrutinib plus Venetoclax als rein orale und zeitlich begrenzte Erstlinientherapie bei der Chronischen Lymphatischen Leukämie (CLL) zu untersuchen.
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Hämatologie

r/r MM: Neue bispezifische Antikörper erweitern Therapiespektrum

Die bispezifischen Antikörper Teclistamab und Talquetamab sind seit September 2023 in Deutschland verfügbar. Beide Substanzen sind zur Monotherapie Erwachsener mit einem rezidivierten und refraktären multiplen Myelom (r/r MM) ab der 4. Behandlungslinie zugelassen (1, 2). Trotz eines ähnlichen Wirkmechanismus binden sie allerdings unterschiedliche Zielantigene, was deren Effektivität und Sicherheitsprofil beeinflusst.
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Medizin

r/r FL: Epcoritamab SC-Monotherapie führt zu tiefem und dauerhaftem Ansprechen

Der subkutane bispezifische Anti-CD3xCD20-Antikörper Epcoritamab wurde vor kurzem von der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA für die Behandlung von Erwachsenen mit diffusem großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) zugelassen. Nun konnten erste Daten aus der EPCORE™ NHL-1-Dosis-Expansions-Kohorte mit follikulärem Lymphom (FL) auf dem ASH vorgestellt werden. Epcoritamab SC in Monotherapie führte bei Hochrisikopatient:innen mit rezidiviertem/refraktärem (r/r) FL zu tiefem und dauerhaftem Ansprechen.
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Medizin

Positives CHMP-Votum für Geneditierungs-Therapie mit Exagamglogene autotemcel

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat ein positives Votum für die bedingte Zulassung von Exagamglogene autotemcel (Exa-cel), einer auf CRISPR/Cas9-Geneditierung basierenden Therapie zur Behandlung der schweren Sichelzellkrankheit (SCD) und der transfusionsabhängigen Beta-Thalassämie (TDT) ausgesprochen. Im Falle der Zulassung wäre Exa-cel die einzige Gentherapie für Betroffene in der EU, die mindestens 12 Jahre alt sind und entweder an einer schweren SCD mit rezidivierenden vasookklusiven Krisen (VOC) oder an einer transfusionsabhängigen Beta-Thalassämie leiden, und für die kein HLA-kompatibler verwandter Spender hämatopoetischer Stammzellen zur Verfügung steht.
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Medizin

Ein Jahr Melflufen beim r/r Multiplen Myelom

Seit etwas mehr als einem Jahr ist Melphalanflufenamid (Melflufen) in Deutschland und Österreich verfügbar. Zugelassen ist das Peptid-Wirkstoff-Konjugat (PDC) in Kombination mit Dexamethason zur Therapie von Patient:innen mit rezidiviertem und refraktärem Multiplen Myelom (r/rMM). Insbesondere für Patient:innen mit fortgeschrittener Myelom-Erkrankung ab der 4. Therapielinie stellt Melflufen eine wertvolle Erweiterung des therapeutischen Spektrums dar.
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Hämatologie

Polycythaemia vera: Ropeginterferon alfa 2b frühzeitig nutzen, auch bei niedrigem Thromboserisiko

Der klinischen Manifestation einer Polycythaemia vera (PV) geht eine dekadenlange klonale Hämatopoese voraus, erklärte Prof. Dominik Wolf, Innsbruck, Österreich, bei einem Symposium im Rahmen der DGHO-Jahrestagung 2023. Die Erkenntnisse zur langfristigen Pathogenese der PV, bei der die Expansion JAK2-mutierter Stammzellklone eine bedeutende Rolle spielt, bilden die Basis für neue Therapiestrategien, die ebenfalls langfristig angelegt sind. Sie finden ihren Ausdruck in den aktualisierten Onkopedia-Leitlinien zur PV, in deren Fokus die frühe Krankheitsmodifikation unabhängig vom Alter und Thromboserisiko der Erkrankten steht – bevorzugt mit Ropeginterferon-alfa 2b (Ropeg) in der ersten zytoreduktiven Linie.
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Hämatologie

PNH: Proximale Komplement-Inhibitoren im Aufwind

Die paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH) ist eine seltene, erworbene hämatologische Erkrankung, die durch komplementvermittelte Hämolyse und Thrombose gekennzeichnet ist; es besteht ein hoher Bedarf an neuen Therapieoptionen. Fortschritte werden von neuen Inhibitoren erwartet, die in den proximalen Abschnitt der Komplementkaskade eingreifen. Dadurch wird, anders als bei gegen den Komplementfaktor C5 gerichteten Substanzen, die PNH-typische intravasale und extravasale Hämolyse gleichermaßen gehemmt. Iptacopan, einer dieser Inhibitoren, überzeugt in klinischen Studien mit ausgezeichneter Wirksamkeit und guter Verträglichkeit, wie bei einem Symposium im Rahmen der DGHO-Jahrestagung 2023 zu hören war.
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Hämatologie

Akute myeloische Leukämie: Neue orale Kombination für unfitte Erkrankte

Wenn es um die Behandlung von Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML) geht, spielten das Alter der Betroffenen sowie zytogenetische Veränderungen eine bedeutende Rolle, betonte Prof. Haifa Kathrin Al-Ali, Halle, bei einem Symposium im Rahmen der DGHO-Jahrestagung 2023. Um die optimale Behandlungsstrategie bei älteren/unfitten Erkrankten zu finden, gelte es, die patienten- und krankheitsbezogenen Faktoren sowie die Chancen und Risiken einer Therapie sorgfältig abzuwägen und mit den Betroffenen zu besprechen. Eine neu zugelassene orale hypomethylierende Kombination erweitert nun das Therapiespektrum und hilft dabei, Krankenhausaufenthalte einzusparen.
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Hämatologie

Lymphome: Neue Therapieoptionen durch bispezifische Antikörper und ADC

Fachärzt:innen diskutierten auf einem Industriesymposium während des DGHO 2023 neue Behandlungsmöglichkeiten für Lymphome. So wurde der bispezifische Antikörper Mosunetuzumab für das rezidivierte oder refraktäre (r/r) follikuläre Lymphom (FL) neu zugelassen. Ein weiterer bispezifischer Antikörper, nämlich Glofitamab, zeigte sehr gute Studiendaten für die Behandlung des r/r diffusen großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL). Ferner steht in einer Kombination, welche das Antikörper-Drug-Konjugat (ADC) Polatuzumab Vedotin beinhaltet, ein neuer Standard in der Erstlinien-Behandlung des DLBCL zur Verfügung.
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Malignes Melanom

Die Melanombehandlung im Wandel: Ein klinisches Update 2023

Wir befinden uns an einem historischen Punkt in der Melanombehandlung, so Dr. Eva Muñoz Couselo, Barcelona, Spanien, auf dem diesjährigen ESMO. Die adjuvante Immuntherapie ist derzeit die Standardbehandlung mit überschaubarem Toxizitätsprofil für Patient:innen mit resezierten Melanomen im Stadium IIB-IV. Bei den neoadjuvanten Therapien korreliert das pathologische Komplettansprecehn (pCR) mit einem verbessertem rezidivfreiem Überleben (RFS). Die optimale Dauer der neoadjuvanten Therapie und das optimale Schema der Durchführung sind noch nicht eindeutig festgelegt.
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Hämatologie

r/r MCL: Pirtobrutinib zeigt hohe Gesamtansprechrate bei Hochrisiko-Patient:innen

Im Rahmen des ASH 2023 wurden die aktualisierten Ergebnisse der der multizentrischen Phase-I/II-Studie BRUIN (NCT03740529) zur Pirtobrutinib-Therapie bei stark vorbehandelten Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem (r/r) Mantelzell-Lymphom (MCL) vorgestellt. Der nicht-kovalente Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) zeigt eine gute Wirksamkeit bei günstigem Sicherheitsprofil (1).
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Hämatologie

Immuntherapie-assoziierte Immunthrombozytopenie: Studie vergleicht Behandlungsansätze der IO-ITP vs. p-ITP

Immunzytopenien sind eine seltene, aber potenziell schwerwiegende Komplikation der Immuntherapie (IO). Die Immuntherapie-assoziierte Immunthrombozytopenie (IO-ITP) ist eine Ausschlussdiagnose und wird im Rahmen von Multidrug-Krebstherapien oft nicht erkannt. Im Allgemeinen wird sie mit einer Unterbrechung der Therapie behandelt. Ziel einer Studie war es nun, eine IO-ITP zu identifizieren und zu charakterisieren und Behandlungsansätze mit der primären Immunthrombozytopenie (p-ITP) zu vergleichen (1).   
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Hämatologie

Multiples Myelom: Vorteil durch zusätzliche Gabe von Isatuximab

Die Phase-III-Studie IsKia untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit des Anti-CD38-Antikörpers Isatuximab bei transplantationsfähigen Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplen Myelom. Verglichen wurde Isatuximab + Carfilzomib + Lenalidomid + Dexamethason (IsaKRd) mit Carfilzomib + Lenalidomid + Dexamethason (KRd) jeweils als Induktionstherapie und als Konsolidierung nach autologer Stammzelltransplantation. Dabei erhöhte die zusätzliche Gabe von Isatuximab die Raten an negativer minimaler Resterkrankung (MRD) im Vergleich zu KRd alleine signifikant, wobei keine neuen Sicherheitsbedenken auftraten. Dieser Vorteil blieb auch bei Hochrisiko-Patient:innen bestehen (1).
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Hämatologie

SCD: HbS-Polymerisationshemmer zeigt vielversprechende Wirksamkeit

Erste Daten zur Sicherheit, Wirksamkeit und Pharmakodynamik aus einer laufenden Phase-II/III-Studie mit einem oral verabreichten Sichelhämoglobin (HbS)-Polymerisationshemmer der nächsten Generation (GBT021601) bei Patient:innen mit Sichelzellerkrankung (SCD) wurden beim ASH 2023 präsentiert (1). GBT021601 wurde gut vertragen und führte zu einem starken Anstieg der durchschnittlichen Hb-Werte, die Schmerzepisoden nahmen nicht zu. Diese Daten unterstützen die laufende klinische Entwicklung von GBT021601 als potenzielle Behandlungsoption für Patient:innen mit SCD.
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