Journal Onkologie

Grundlagenforschung | Beiträge ab Seite 24

Die Bedeutung der Versorgungsforschung (VF) für die Urologie ist seit Jahren allerorten, auch seitens der Fachgesellschaft (DGU) und des Berufsverbands (BvDU) erkannt und beschworen worden. In zahlreichen Artikeln und Schwerpunktthemen wurden die Voraussetzungen und Anforderungen für eine erfolgreiche VF in unserem Fachgebiet von Klinikern wie Niedergelassenen skizziert und entsprechende gemeinsame Initiativen gefordert. Der Arbeitskreis VF der DGU wurde ins Leben gerufen, der BvDU beabsichtigte die Gründung eines Netzwerks zur Förderung der VF. Unsere Fachvertreter schienen sich der VF endlich anzunehmen. Allein – passiert ist seitdem praktisch nichts. Die wenigen Originalpublikationen zur urologischen VF aus dem letzten Jahrzehnt entstammen eigenen Initiativen weniger Interessierter, jedoch nicht den dafür gegründeten Gremien und Strukturen. Der IQUO (Interessenverband zur Qualitätssicherung in der Uro-Onkologie Deutschland e.V.) wurde 2008 zum Zwecke der Dokumentation der ambulanten uro-onkologischen Therapien gegründet. Damit sollte auch VF den Niedergelassenen selbst – also denen, die ambulante uro-onkologische Therapien mehrheitlich durchführen – ermöglicht werden. Nach zunächst umfangreicher Datendokumentation ist der IQUO dieser Herausforderung aus wissenschaftlicher Sicht in den letzten Jahren nicht mehr gerecht geworden. Aus diesem Grund wurde der IQUO im letzten Jahr einer kompletten Neustrukturierung unterzogen, deren Schritte im Folgenden dargestellt werden:
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Medizin

Erkenntnisse zu Leukämievorform bei Kindern mit Down-Syndrom

Krebserkrankungen bei Kindern mit Down-Syndrom sind der Forschungsschwerpunkt von Prof. Dr. Jan-Henning Klusmann. Nun hat er weitere wissenschaftliche Artikel publiziert, die sich mit 2 Aspekten der Thematik auseinandersetzen. So hat eine milde Chemotherapie nicht ausgereicht, die Leukämieentstehung zu stoppen. Aber es war möglich, die Rate an tödlichen Komplikationen, die direkt durch die Vorleukämie hervorgerufen wurden, signifikant zu senken.  „Um eine Weiterentwicklung zur Leukämie zu verhindern, sollte eine gezieltere Therapie Anwendung finden, die konkret die vorleukämischen Zellen angreift“, sagt Klusmann.
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Entitätsübergreifend

Palliative Chirurgie

Bei einem großen Teil onkologischer Patienten ist eine Heilung aufgrund eines fortgeschrittenen Tumorstadiums nicht mehr möglich. Die palliativen Therapien können medikamentös konservative, interventionell endoskopische oder radiologische, aber auch radioonkologische und chirurgische Behandlungen beinhalten. Die chirurgischen Therapien können zwei unterschiedliche Ziele verfolgen: Erstens, die Behandlung tumorassoziierter Symptome und Komplikationen zur Verbesserung der Lebensqualität und Zweitens, die zytoreduktiven Verfahren, die zu einer Lebenszeitverlängerung der Patienten beitragen können. Im Vordergrund der chirurgischen Verfahrenswahl steht die Abwägung zwischen zu erwartendem Nutzen für Lebensqualität und Lebenszeitverlängerung und der Eingriff-spezifischen Morbidität und Mortalität, der Hospitalisierungs- und Rekonvaleszenzzeit.
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Diagnostik

Die Onkologische Trainings- und Bewegungstherapie (OTT)

Dank verbesserter Therapie- und Diagnostikverfahren verläuft die Behandlung onkologischer Erkrankungen gezielter und effektiver als je zuvor. Dennoch können krankheits- und therapieinduzierte Nebenwirkungen den Therapieerfolg beeinträchtigen und die Patienten in ihrer Alltagsfunktionalität, Mobilität und Lebensqualität stark limitieren. Chronische Krankheitsverläufe und langanhaltende Behandlungsverfahren verdeutlichen den Bedarf an Komplementärmaßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität. Bewegung und körperliches Training wirken sich positiv auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Patienten aus und können einige der klassischen Nebenwirkungen reduzieren. Diese Übersicht widmet sich der Frage, was es dabei zu beachten gibt und welche qualitätsgesicherten Angebotsstrukturen bereits bestehen.
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BNGO

4-Länder-Tagung mit den senologischen Fachgesellschaften aus Österreich, Schweiz, Frankreich und Deutschland

Auch in diesem Jahr war es wieder spannend auf dem Senologie-Kongress. Das „genomic profiling“ hat in allen Disziplinen der Brustkrebsdiagnostik und -therapie Einzug gehalten. Genomische Daten werden zunehmend die Entscheidungsprozesse im klinischen Alltag beeinflussen. Um Patientinnen und Patienten weiterhin gut beraten zu können, müssen die Therapeuten Schritt halten mit den neuen Entwicklungen in Tumorbiologie, Genetik und Bioinformatik. Dr. Christoph Uleer, Hildesheim, stellt im Beitrag seine persönlichen Eindrücke vom Kongress dar.
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d-uo

IQUO 2.0 – Dokumentation begonnen = Neustart gelungen!

Die Versorgungsforschung führt im Vergleich zu prospektiv randomisierten Studien der Phase II oder III immer noch ein Schattendasein. Letztere sind sicherlich unabdingbar für die Entwicklung und Zulassung neuer Medikamente. Nach der Zulassung besteht jedoch ein dringender Bedarf an sog. „real life“-Daten. Der gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat dies erkannt und fordert inzwischen von den Pharmaunternehmen Daten sowohl zur „frühen“ als auch zur „späten“ Nutzenbewertung neuer Medikamente. Neben diesem kommerziellen Interesse an Versorgungsdaten besteht seit dem letzten Jahr aber auch die gesetzliche Verpflichtung für jeden Urologen, patientenbezogene Versorgungsdaten an die regionalen Krebsregister zu melden. Dies betrifft sowohl die Erstdiagnose (Basisdatensatz) als auch die Verlaufsdaten mit Meldung von Therapieänderungen. Bei Nichterfüllung dieses gesetzlichen Dokumentationsauftrages drohen empfindliche Geldstrafen von bis zu 50.000 €, welche im Wiederholungsfall auch erneut verhängt werden können.
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Hämatologie

„Real-world“-Daten nutzen, um die Hämatologie voranzubringen

Kontrollierte Studien zählen zu den wichtigsten Werkzeugen in der klinischen Forschung und haben die Erfolge der Medizin in den letzten Jahrzehnten erst ermöglicht. Weil die Situation in einer solchen Studie aber immer mehr oder weniger künstlich ist und die Patienten meist stark selektiert sind, gewinnt die Analyse von Daten aus dem medizinischen Alltag immer mehr an Gewicht. Um diese „Real-world“-Daten besser zu nutzen, hat die Firma Janssen vor 3 Jahren eine Kollaboration mit dem Karolinska-Institutet in Stockholm begonnen.
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Entitätsübergreifend

Telematik im Gesundheitswesen – neue Strategie statt alter Streit

Von Ulla Schmidt (Gesundheitsministerin von 2001-2009) ins Leben gerufen, sollte die Einführung einer elektronischen Gesundheitskarte (eGK) die medizinische Versorgung in Deutschland revolutionieren. Zum Nutzen der Patientinnen und Patienten sollten auf dem Chip der Karte die wichtigsten Gesundheits- und Krankheitsdaten, Allergien, Medikamente und Befunde abgespeichert werden und bei jedem Leistungserbringer, den der Patient aufsucht, ausgelesen und so zur Verfügung gestellt werden. Es war erstmals das Konzept einer vernetzten Kommunikation im Gesundheitswesen, zum Nutzen des Patienten, dass maßgeblich auch von diesem gesteuert werden sollte. Nachdem in den letzten Jahren viel über Datenschutz diskutiert wurde, viel Geld für sichere Lesegeräte und sichere eGK ausgegeben wurde, ist in der eigentlichen Sache wenig passiert.
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Pankreaskarzinom

Pankreaskarzinom: Palliative Systemtherapie

Das Adenokarzinom des Pankreas hat von allen onkologischen Erkrankungen die schlechteste Prognose und gehört zu den Karzinomen mit der höchsten krebsspezifischen Mortalität. Aufgrund der unspezifischen klinischen Symptomatik und aggressiven Tumorbiologie erfolgt die Diagnosestellung bei der Mehrheit der Patienten erst in einem fortgeschrittenen Stadium. Bei inoperablen und metastasierten Tumoren führt eine palliative Chemotherapie zu einer Verlängerung der Überlebenszeit und Verbesserung der Lebensqualität (1). Zugelassene Substanzen in der palliativen Erstlinientherapie sind Gemcitabin alleine oder in Kombination mit nab-Paclitaxel oder Erlotinib, zusätzlich steht die Kombinationschemotherapie FOLFIRINOX zur Verfügung (Abb. 1). Die Fortschritte in der Diagnostik und Therapie des Pankreaskarzinoms haben bisher nur in kleinen Subgruppen zu einer Senkung der Sterblichkeit geführt (2). Eine Erweiterung der therapeutischen Möglichkeiten durch personalisierte Therapiestrategien und die Erforschung prädiktiver Biomarker könnten zukünftig zur Verbesserung der Prognose beitragen.
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d-uo

Hamburgisches Krebsregister für Urologen

Seit dem 1. Juli 2014 sind die behandelnden Ärzte in Hamburg dazu verpflichtet, eine neu aufgetretene bösartige Erkrankung sowie den Beginn und den Abschluss einer Therapie und die Statusänderungen bei den Verlaufsuntersuchungen an das Hamburgische Krebsregister (HKR) zu melden. Diese Meldung soll elektronisch erfolgen. Nach der Wahl des neuen Vorstands des IQUO im Juni 2017 wurde als erstes Hauptprojekt eine kompakte und vereinfachte Dokumentation aller Tumorpatienten in den teilnehmenden Praxen, medizinischen Versorgungszentren (MVZs) und Kliniken mit gleichzeitigem Datentransfer zu den Krebsregistern auf den Weg gebracht.
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Malignes Melanom

DGFIT: Checkpoints 2018 in der Urologie

Die Veranstaltung eines Satellitensymposiums durch die DGFIT im Rahmen des alljährlichen Urologischen Winterworkshops in Leogang/Österreich hat bereits Tradition. Auch in diesem Jahr präsentierten hochkarätige ReferentInnen therapeutische und diagnostische Innovationen mit besonderem Fokus auf das Thema der Checkpoint-Inhibition beim Nierenzell- und Urothelkarzinom. Das Symposium fand unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Edith Huland, Hamburg, Prof. Dr. Michael Siebels, München, und Prof. Dr. Hans Heinzer, Hamburg, statt. Im Anschluss an die Veranstaltung wurde der jährlich vergebene Wissenschaftspreis der DGFIT (dotiert mit 2.000 €) an Frau Prof. Mascha Binder, Med. II am UKE Hamburg, verliehen, die im Rahmen eines kurzen Vortrages ihre Forschungsprojekte darstellte.
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Sarkome

Osteosarkome, von der Diagnose zur Behandlung

Das Osteosarkom stellt den häufigsten primären malignen Knochentumor im Kindes- bzw. Jugendalter dar und manifestiert sich am häufigsten an den Metaphysen langer Röhrenknochen, deren Befall sich klinisch meist durch lokale Symptome äußert. Eine weitere Inzidenz-Häufung zeigt sich im fortgeschrittenen Lebensalter, d.h. es liegt eine bimodale Altersverteilung vor. Eine Metastasierung besteht zum Diagnosezeitpunkt bereits bei ca. einem Fünftel der Patienten und betrifft am häufigsten die Lunge. Die Überlebensrate von Patienten mit High-grade-Osteosarkom hat sich seit der Einführung der zusätzlichen systemischen Chemotherapie trotz verschiedenster Versuche der Dosisintensivierung und Kombinationstherapie kaum verändert, sodass die bereits seit den 1970er Jahren als beim Osteosarkom wirksam bekannten Substanzen in der Dreifachkombination als MAP-Chemotherapie (Methotrexat, Doxorubicin und Cisplatin) die am häufigsten verabreichte Kombination darstellt. Die Entwicklung neuer Therapieansätze und Substanzen ist daher nicht nur dringend zur Verbesserung der Prognose in der Erstlinientherapie, sondern auch für die Behandlung in weiteren Therapielinien und bei Patienten mit nicht resektablen Metastasen vonnöten.
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Medizin

Chancen und Risiken von Gentherapien

Jedes Jahr erhalten hunderttausende Deutsche eine Krebsdiagnose. Ein Teil des Problems: Die schwache Reaktion des Immunsystems auf Tumorzellen. Neue Verfahren der Gentherapie setzen an dieser Stelle an. Mit der Genschere CRISPR-Cas9 wird es möglich sein, körpereigene Abwehrzellen so zu verändern, dass sie Krebszellen effektiver bekämpfen. Dabei findet ein Eingriff in das menschliche Erbgut statt. Doch wie gut sind die Chancen, Krebspatienten mit einer solchen Gentherapie zu heilen? Welche Risiken birgt das neue Verfahren? Wissenschaft im Dialog (WiD) und die Leopoldina laden alle Interessierten zur Diskussion ein im Rahmen des Planspiels „Das Immunsystem gegen Krebs mobilisieren?“. Die Veranstaltung findet statt am Mittwoch, 18. April 2018, von 18 bis 21 Uhr an der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina (Vortragssaal), Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale). Die Teilnahme ist kostenlos, um eine Anmeldung bis zum 15. April wird gebeten.
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Medizin

Wie Proteine den Zellzyklus regulieren

Die Zellteilung ist die Grundlage allen Lebens. Bereits kleinste Fehler im Ablauf können zu Krankheiten wie Krebs führen. Damit alles nach Plan verläuft, müssen bestimmte Proteine zu bestimmten Zeitpunkten an- oder abgeschaltet werden. Biophysikern und Medizinern der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) ist es jetzt gelungen, den zugrunde liegenden Mechanismus dafür zu beschreiben. Sie zeigen, wie Signalwege in der Zelle die Struktur von Proteinen verändern und so den Zellteilungszyklus zur richtigen Zeit in die richtige Richtung vorantreiben.
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