Journal Onkologie

Genexpressionstest

Auf dem ESMO Breast Cancer 2025 wurde eine Zwischenauswertung der noch laufenden deutschen Real-World-Studie RIBANNAa vorgestellt. Demnach liegt das mediane Gesamtüberleben (OS) unter Ribociclib + Aromatasehemmer/Fulvestrant bei 74,6 Monaten – und damit deutlich höher als unter endokriner Monotherapie oder Chemotherapie.1 Die Ergebnisse bestätigen die signifikanten OS-Vorteile unter Ribociclib aus den Zulassungsstudien.2-6 Auch in den AGO-Empfehlungen für metastasierten Brustkrebs erhält Ribociclib die höchste derzeit vergebene Bewertung innerhalb der CDK4/6-Inhibitor-Klasse.7
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Urothelkarzinom
Eine Ärztin hält mit der linken Hand ein Modell des Blasenorgans, dazu sieht man mehrere virtuelle medizinische Symbole.
Häufiger Abfall der membranären NECTIN-4-Expression in Metastasen

Implikationen für die Enfortumab Vedotin-Therapie des Urothelkarzinoms

Die Einführung des Antikörper-Wirkstoff-Konjugats (ADC) Enfortumab Vedotin (EV) stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Therapie des metastasierten Urothelkarzinoms (mUC) dar. EV richtet sich gegen das Zelladhäsionsmolekül NECTIN-4, das zunächst als ubiquitär exprimiertes Ziel galt. Zunehmende unabhängige Studien widerlegen jedoch diese Annahme und zeigen eine heterogene Expression von NECTIN-4 mit einer Subgruppe von mindestens 30%, die keine oder nur eine geringe membranäre Expression aufweisen. Zudem gibt es Evidenz, dass die membranäre Expression im Verlauf der Metastasierung abnimmt und mit einem verkürzten progressionsfreien Überleben (PFS) unter EV-Therapie korreliert. Dieser Beitrag betont die zentrale Bedeutung der membranären NECTIN-4-Expression in UC-Metastasen und unterstreicht die Notwendigkeit einer präzisionsonkologischen Strategie. Wir plädieren dafür, den NECTIN-4-Expressionsstatus künftig vor Beginn einer EV-Therapie systematisch zu berücksichtigen, um den therapeutischen Nutzen zu optimieren, Patient:innen mit geringer Erfolgsaussicht frühzeitig zu identifizieren und ihnen gegebenenfalls alternative Behandlungsoptionen zu eröffnen – mit dem Ziel, die Versorgung individuell zu personalisieren.
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Mammakarzinom
Conceptual Woman with breast cancer

Neoadjuvante und adjuvante Therapie beim Mammakarzinom: Moderne Strategien für optimale Heilungschance

Die perioperative Therapie des frühen und des lokal fortgeschrittenen Mammakarzinoms hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zur Verbesserung der Überlebensraten beigetragen. Heute erfolgt die Therapieeinleitung zunehmend bereits präoperativ (neoadjuvant), insbesondere bei größeren oder biologisch aggressiven Tumoren, um eine Reduktion der Tumormasse zu erzielen, die chirurgische Resektabilität zu verbessern und gleichzeitig die Tumorbiologie hinsichtlich des Therapieansprechens frühzeitig evaluieren zu können. Nach vollständiger chirurgischer Entfernung verbleibender Tumorherde erfolgt dann die klassische adjuvante Therapie, um mikroskopische Tumorreste zu beseitigen und Rückfälle zu verhindern. Die individuell zu wählende Behandlung richtet sich nach dem biologischen Subtyp des Tumors und wird durch aktuelle Leitlinien (u.a. Empfehlungen der AGO sowie die S3- und ESMO-Leitlinie) vorgegeben.
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Mammakarzinom
Schematische Darstellung Brustkrebs bei Frauen, Hände von Arzt

SGBCC Consensus Meeting 2025 zum frühen Mammakarzinom

Die 19. „Sankt Gallen Breast Cancer Conference“ (SGBCC) fand vom 12. bis 15. März 2025 im Austria Center Vienna in Wien, Österreich, statt und zog 5.000 Brustkrebs-Expert:innen aus über 100 Ländern an. Das Programm umfasste Fortschritte in der Behandlung des frühen Mammakarzinoms (eBC), darunter Präzisionsmedizin, gezielte Therapien und chirurgische Innovationen, neue systemische Therapien und Möglichkeiten zur Behandlungsdeeskalation. Die Veranstaltung endete wie immer mit der St. Gallen Consensus Session, bei der 80 Spezialist:innen globale eBC-Behandlungsempfehlungen formulierten.
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Mammakarzinom
Umfrage Brustkrebs Klemmbrett Stethoskop rosa Schleife
Individuelle Therapie nur mit Testung

Wie hoch ist die Bereitschaft zur Analyse pathogener Keimbahnvarianten in BRCA1/2 in der Real World?

Keimbahnmutationen (pathogene Keimbahnvarianten) in den Genen BRCA1 bzw. BRCA2 (gBRCA1/2m) können sowohl bei Patient:innen mit einem frühen als auch metastasierten Mammakarzinom (eBC bzw. mBC) therapieentscheidend sein. Für Patient:innen mit einem HER2-negativen BC (Hormonrezeptor-positiven (HR+)/HER2- und triple negativen BC (TNBC)) ist der Nachweis einer gBRCA1/2m Voraussetzung zur Behandlung mit einem Poly-ADP-Ribose-Polymerase-Inhibitor (PARPi). Entsprechend empfiehlt die Kommission Mamma der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V. (AGO) die genetische Untersuchung von gBRCA1/2m bei therapeutischer Konsequenz unabhängig von der familiären Risikokonstellation mit dem höchsten Empfehlungsgrad (++) [1]. Mit einer deutschlandweiten Umfrage* bei Ärzt:innen verschiedener Versorgungseinrichtungen aus dem ambulanten und stationären Sektor sollte geprüft werden, inwieweit diese Empfehlung beim eBC bzw. mBC umgesetzt wird, wie die Testung organisiert ist und welche Hinderungsgründe aus Sicht der Befragten bestehen.
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Urothelkarzinom
NECTIN4/HER2-Expression, Urothelkarzinom, Blasenkarzinom

ASCO-GU: Molekulare Subtypen und NECTIN4/HER2-Expression bei aUC oder MIBC

Explorative Analysen der Phase-III-Studie JAVELIN Bladder 100 und der Tempus-Datenbank zeigen deutliche Unterschiede der NECTIN4- und HER2-RNA-Expression in molekularen Subtypen des fortgeschrittenen Urothelkarzinoms (aUC) und muskelinvasiven Blasenkarzinoms (MIBC). Besonders luminale Subtypen weisen eine hohe Expression auf. Ein Einfluss auf das Gesamtüberleben (OS) konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.
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BNGO
Interview mit Dr. med. Steffen Wagner, Saarbrücken

ESMO 2024: Was war relevant für die gynäko-onkologische Praxis?

Im September fand der Kongress der europäischen Krebsgesellschaft (ESMO) in Barcelona statt. Auch für die gynäko-onkologische Praxis waren viele interessante Daten dabei. Highlights waren u.a. die lang erwarteten finalen Überlebensdaten der PRIMA-Studie beim Ovarialkarzinom und die Daten zum Gesamt­überleben (OS) in der KEYNOTE-522-Studie beim Mammakarzinom. Deren Ergebnisse, und was beim ESMO für niedergelassene Gynäko-Onkolog:innen sonst noch wichtig war, kommentiert für Sie Dr. Steffen Wagner, BNGO-Vorstandsmitglied und Vorsitzender der saarländischen Krebsgesellschaft im Interview.
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Medizin

Brustkrebs: Genexpressionstest allein nicht aussagekräftig

Wird bei einer Frau Brustkrebs diagnostiziert, stellt sich die schwierige Frage, welche Behandlungsart die richtige ist. Ärzt:innen nutzen neben weiteren Methoden auch Genexpressionstests, um eine Prognose zum Krankheitsverlauf zu erstellen und darauf aufbauend eine geeignete Therapie auszuwählen. Wie verlässlich diese Tests sind, ist jedoch bislang nicht vollständig geklärt. Wissenschaftler:innen von der Universität Leipzig und der Pathologie Hamburg-West haben jetzt mithilfe von maschinellem Lernen große Datenmengen zu dieser Fragestellung analysiert und festgestellt, dass Genexpressions-Signaturen zwar eine hohe, aber keine vollständige Prognosesicherheit bieten.
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BNGO

BNGO-Hauptstadtkongress 2021 – endlich wieder vor Ort und mit spannenden Themen für die gynäko-onkologische Praxis

Der diesjährige Hauptstadtkongress des Berufsverbands der Niedergelassenen Gynäkologischen Onkologen in Deutschland e.V. (BNGO) fand zur Freude aller Anwesenden am ersten Oktoberwochenende wieder live in Berlin statt. Die rund 200 Teilnehmer:innen informierten sich über relevante neue Studiendaten und deren Umsetzung in die Praxis. Wie Dr. Jörg Schilling, Vorsitzender des BNGO, es prägnant zusammenfasste: „Unsere neue Challenge, um die Patient:innen optimal zu versorgen, ist testen, testen, testen!, und zwar sowohl in der gynäkologischen Onkologie als auch beim Mammakarzinom“.
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Medizin

Mammakarzinom: Was leistet MammaPrint?

Auf der diesjährigen Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) wurden die Daten aus der wegweisenden MINDACT-Studie vorgestellt. In dem Vortrag wurde ein zusätzlicher Risikogrenzwert vorgestellt, der zuvor innerhalb der MammaPrint Low Risk-Kategorie festgelegt wurde und Patientinnen mit einem ultraniedrigen Risiko (UltraLow Risk) für ein Fernrezidiv identifiziert. Dieser neue Risikogrenzwert sagt aus, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass der Tumor der Patientin in den nächsten 20 Jahren der Nachbeobachtung erneut auftritt oder metastasiert, wie aus früheren Studien hervorgeht. Diese Information könnte hilfreich sein, um die adjuvante Behandlung für Patientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium weiter zu optimieren.
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Hämatologie

Mantelzell-Lymphom: Unterschiedliche morphologische und molekulare Varianten mit Bedeutung für die Klinik

Mantelzell-Lymphome (MCL) machen etwa 3-10% aller Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) aus und sind überwiegend durch die Translokation t(11;14)(q13;q32) charakterisiert. Sie zählen zu den aggressiven lymphatischen Erkrankungen, werden oft erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert und weisen häufig Rezidive auf. In den letzten Jahren hat sich allerdings – auch aufgrund einer umfangreicheren molekularen Charakterisierung – eine Gruppe indolent verlaufender MCL herauskristallisiert: Die leukämischen, nicht-nodalen MCL durchlaufen häufig auch unbehandelt längere Zeit keinen Progress und haben Eingang in das letzte Update der WHO 2017 gefunden. Durch eine detailliertere molekulare Charakterisierung des MCL wurde klar, dass die unterschiedlichen Typen des MCL eine Vielzahl von genetischen Alterationen aufweisen, deren Analyse helfen könnte, neue Therapieansätze zu finden und die Patienten einer zielgerichteten – d.h. aggressiven oder eher zurückhaltenden – Therapie zuzuführen.
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Mammakarzinom

Aktualisierungen in den AGO-Empfehlungen für die Diagnostik und Therapie des Mammakarzinoms

Im Rahmen eines Fachpresseworkshops wurden u.a. die neuen Empfehlungen der Kommission Mamma der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V. (AGO) vorgestellt. Das Expertengremium tagte Ende Februar dieses Jahres und mittlerweile ist die überarbeitete Fassung online veröffentlicht (1). Prof. Dr. Michael Untch, Berlin, gab einen Einblick in die Neuerungen, die sich für die Diagnostik und Therapie von Brustkrebs ergaben, und diskutierte mit weiteren Experten darüber.
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Diagnostik

Genexpressionsdiagnostik bei Brustkrebs: Erster Selektivvertrag des Bundesverbandes Deutscher Pathologen e.V.

Der Bundesverband Deutscher Pathologen e.V. und die BKK·VBU haben einen Selektivvertrag zu Genexpressionsdiagnostik für die Therapieentscheidung bei Brustkrebspatientinnen abgeschlossen. Genexpressionsdiagnostik ermöglicht einen gezielteren Einsatz der Chemotherapie und soll damit Übertherapie vermeiden helfen. Mit dem Selektivvertrag steht diese Diagnostik nun auch gesetzlich versicherten Patientinnen zur Verfügung, sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich.
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Mammakarzinom

Gipfelstürmer Mammakarzinom 2017

Das 5. „Gipfelstürmer“-Meeting zum Mammakarzinom stand wieder ganz im Zeichen des Wissenstransfers. Die Keynote-Lectures beschäftigten sich mit neuen Entwicklungen beim Hormonrezeptor-positiven (HR+) Mammakarzinom, dem triple-negativen Brustkrebs (TNBC) und mit dem zukünftigen Stellenwert der Immuntherapie beim Mammakarzinom. Die Optimierung endokriner Therapien erzielte in den letzten Jahren große Fortschritte in der Behandlung des HR+ Brustkrebs und mit der Entwicklung der CDK(Cyclin dependent Kinase)-Inhibitoren kann das Ansprechen auf eine endokrine Therapie verlängert werden, wie Prof. Dr. Richard S. Finn, Santa Monica, USA, berichtete. Prof. Dr. Frederick Marmé, Heidelberg, führte in eine neue Sichtweise auf das TNBC ein. Die Einteilung in verschiedene molekulare Subtypen dieses sehr heterogenen Tumors eröffnet immer spezifischere Therapieansätze. Die Immuntherapie des Mammakarzinoms wird in den klinischen Alltag einkehren, davon ist Prof. Dr. Stefan Glück, Miami, USA, überzeugt. Entscheidend für die Effektivität scheint die Kombination mit einer Chemotherapie zu sein, die pleiotrope stimulatorische Effekte auf das Immunsystem hat. Ein häufig eingesetzter Kombinationspartner, der sich in Studien bewährt hat, ist das nab-Paclitaxel. Neben der Akutmedizin gewinnt die gute Beratung der Patientinnen einen immer höheren Stellenwert. Gerade bei den jüngeren Patientinnen gilt die größte Sorge häufig den Kindern und nicht der Brustkrebs-Erkrankung. Über Unterstützung bei diesen sehr emotionalen Gesprächen informierte Prof. Dr. Christian Jackisch, Offenbach, in einem Interview.
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Diagnostik

Erstattung von molekularpathologischer Genexpressionsdiagnostik beschleunigen

Bis zum Sommer 2016 war die molekularpathologische Genexpressionsdiagnostik primär ein Privileg privat versicherter Patientinnen. Mit Inkrafttreten einer neu gefassten Richtlinie* zur Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) zur Behandlung von gynäkologischen Tumoren am 10.08.2016 ist die Genexpressionsdiagnostik erstmals auch für gesetzlich versicherte Patientinnen verfügbar. Die neue ASV-Richtlinie ist damit ein guter Schritt in Richtung Versorgungsgerechtigkeit.
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Mammakarzinom

Brustkrebs: Prognosetest kann überflüssige Chemotherapien vermeiden

Im Rahmen des diesjährigen ASCO-Kongress wurden die Ergebnisse der PROMIS-Studie vorgestellt, die zeigen, dass Patientinnen mit dem 70-Gen-Test (MammaPrint®) mit einem durch einem 21-Gen-Assay (Oncotype DX®) ermittelten intermediären Recurrence-Score (RS) klar einer Hoch-(HR)- bzw. Niedrigrisiko(LR)-Gruppe zugeordnet werden konnten. Bei 33% der Patientinnen änderte dies die Behandlungsentscheidung für oder gegen eine Chemotherapie (1).
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Mammakarzinom

Molekulare Subtypen und individualisierte Therapieentscheidungen

Seit Längerem wird nun schon bei der Behandlung des Mammakarzinoms von Experten darüber diskutiert, wie man Unter- oder Übertherapien vermeiden kann. Der Stellenwert der Chemotherapie bleibt nach wie vor erhalten, jedoch können mit Hilfe von Genexpressionstests Patientinnen mit einem Niedrigrisiko zuverlässig identifiziert werden. In diesen Fällen könne auf eine Chemotherapie verzichtet werden, wie Frau Prof. Dr. Nadia Harbeck, München, in einem Interview mit JOURNAL ONKOLOGIE erklärte. Sie kommentiert auch die Überlegungen bezüglich der Einteilung in neue Subtypen, die durch das immer genauere molekulare Verständnis der Erkrankung zur Debatte stehen.
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