Journal Onkologie

Entitätsübergreifend | Beiträge ab Seite 44

Überblick
Arzt und Patientin freundlich zugewandt

Shared Decision Making in der Onkologie: Kleiner Leitfaden für Ärzte

Shared Decision Making (SDM), oder partizipative Entscheidungsfindung, ist ein essenzielles Konzept in der modernen Onkologie. Dieser Ansatz setzt auf eine gleichberechtigte Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient, um Therapieentscheidungen basierend auf wissenschaftlicher Evidenz und individuellen Präferenzen gemeinsam zu treffen. Gerade in der Krebsbehandlung, wo es oft verschiedene Therapieoptionen mit unterschiedlichen Nebenwirkungsprofilen gibt, spielt SDM eine zentrale Rolle. Der folgende Artikel beleuchtet alle relevanten Aspekte von SDM in der Onkologie, inklusive Herausforderungen, internationaler Unterschiede und digitaler Unterstützungstools (1).
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Die Immunthrombozytopenie (ITP) ist eine erworbene Thrombozytopenie, die durch eine Autoimmunreaktion gegen Thrombozyten und Megakaryozyten verursacht wird. Typische Blutungssymptome sind Petechien und Schleimhautblutungen, aber auch Erschöpfungssymptome sind häufig. Bei einem Satelliten-Symposium von Novartis im Rahmen der virtuellen Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2020 betonten Experten den negativen Einfluss der Erkrankung, aber auch bestimmter ITP-Therapien auf die Lebensqualität der Patienten. Sie rieten in diesem Kontext dazu, nicht nur aktualisierte Leitlinien zum Behandlungsmanagement zu beachten, sondern auch die Patienten an Therapieentscheidungen zu beteiligen.
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Krebsprävention und Sport – aktuelle Studien zum Einfluss von Sporttherapie und Training

Seit vielen Jahrzehnten erschienen in internationalen medizinischen Fachzeitschriften Aufsätze zu körperlicher Bewegung und Krebserkrankungen. In einem der vielleicht ältesten Artikel überhaupt zu dieser Thematik wird in der Zeitschrift Science schon im Jahr 1945 die Bedeutung von Ernährung und körperlicher Bewegung für die Prävention von Krebserkrankungen herausgestellt (1). Mehrere Ideen in dieser frühen Arbeit könnten das Forschungsgebiet von körperlicher Bewegung im Zusammenhang mit Krebserkrankungen nachhaltig beeinflusst haben und sind in ihrer Kernaussage bis heute gültig. Prospektiv konnte in Mausmodellen der Einfluss verschiedener Diäten und Bewegung auf die Genese von Krebs gezeigt werden und dies wird durch den Autor in eine Empfehlung zur Prävention von Krebs beim Menschen zusammengefasst: „Esst nicht mehr, als wie gebraucht wird und haltet euch körperlich fit!“ Schon wenige Jahre später wurde diese Theorie in epidemiologischen Studien beim Menschen untermauert und später auch prospektiv mit Bewegungsprogrammen beim Brustkrebs als erster Tumorentität überhaupt ein solcher Zusammenhang untersucht.
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Supportiv-komplementäre Beziehungsgestaltung in der Interaktion mit Krebspatienten

Die Diagnostik und Behandlung ihrer Krebserkrankung wird von den Betroffenen mitunter als traumatisch wahrgenommen. Die Patienten benötigen einen stützenden „Rahmen“, der ihnen den Umgang mit den oft lebensverändernden Einschnitten erleichtert. Eine komplementäre Beziehungsgestaltung kann hierfür einen wichtigen Wirkfaktor darstellen und die psychische Gesundheit stärken. Der vorliegende Artikel beschreibt zunächst den Traumabegriff und leitet von diesem ausgehend her, worin die spezifische Belastung beim Patienten liegen kann. Der Fokus liegt auf der negativen Beeinflussung (Frustration) fundamentaler menschlicher Bedürfnisse nach Bindung, Selbstwert, Kontrolle und Wohlbefinden als Grundlage psychischer und indirekt auch körperlicher Gesundheit. Anhand von 5 Schritten wird versucht, eine (niedrigschwellige) Handlungsempfehlung zu geben, wie der Onkologe eine an den Grundbedürfnissen ausgerichtete komplementäre Beziehungsgestaltung vornehmen könnte.
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Molekulare Tumorboards – Optimierung des Managements von Krebspatienten

Zur Optimierung der onkologischen Versorgungsstruktur haben sich in den vergangenen Jahren interdisziplinäre Molekulare Tumorboards (MTBs) etabliert, in denen Spezialisten der einzelnen Fachbereiche gemeinsam individuelle Fälle erörtern. Die regelmäßigen Besprechungen sind die wesentliche Basis für weitere diagnostische und therapeutische Maßnahmen sowie für Empfehlungen hinsichtlich supportiver bzw. palliativer Maßnahmen. JOURNAL ONKOLOGIE sprach mit Prof. Dr. Sebastian Bauer über verschiedene Aspekte der Molekularen Tumorboards. Prof. Bauer hält am Universitätsklinikum Essen die Professur für Personalisierte Tumortherapie und ist Leiter des Sarkomzentrums. Gemeinsam mit seinen Kollegen Prof. Dr. Jens Siveke und Prof. Dr. Hans-Ulrich Schildhaus leitet er das Molekulare Tumorboard des Westdeutschen Tumorzentrums in Essen.
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Medizin

COVID-19: Management und Prävention von Hotspots in der Onkologie

Patienten mit Krebs und COVID-19 haben ein erhöhtes Risiko für ungünstige Verläufe. Die Gesamtmortalität und Schwere der Erkrankung ist bei onkologischen Patienten signifikant höher als für die Allgemeinbevölkerung (13% Krebs + COVID vs. 6% nur COVID (global)). Dies gilt insbesondere, wenn weitere Risikofaktoren wie Alter, männliches Geschlecht und ein ECOG-Status 2+ hinzukommen. Prof. Dr. Carsten Bokemeyer informierte auf dem DGHO 2020 über Management und Präventionsmöglichkeiten von Hotspots in der Onkologie.
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Medizin

Tumorschmerzen: Neueinführung von Fentanyl-Sublingualtabletten

Chronische Tumorschmerzen können mit Opioiden gut behandelt werden. Unter Dauertherapie treten jedoch abhängig von der Tumorgrunderkrankung bei 20-95% der Patienten Durchbruchschmerzen auf (1, 2). Diese erfordern eine zusätzliche, schnell und stark wirksame Medikation mit kurzer Wirkdauer. Mit der generischen Neueinführung von Fentanyl - 1 A Pharma® Sublingualtabletten steht nun eine solche Therapieoption zur Behandlung von tumorbedingten Durchbruchschmerzen zur Verfügung. Mit ihr ergänzt 1 A Pharma, die Nr. 1 nach Absatz und Umsatz im deutschen Fentanyl-Markt (3), sein bisheriges Portfolio und bietet nunmehr mit Fentanyl - 1 A Pharma® Matrixpflastern und Fentanyl - 1 A Pharma® Sublingualtabletten Basis- und Durchbruchsmedikation aus einer Hand an.
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Medizin

„Check-up für die Leber“: Vorsorgeuntersuchungen können gefährlichen Leberzellkrebs vermeiden

Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (Non-Alcoholic Fatty Liver Disease, NAFLD) ist die häufigste Lebererkrankung in westlichen Ländern – Tendenz steigend. Häufig ist eine NAFLD der Beginn eines komplikationsreichen Krankheitsverlaufs mit Leberfibrose, Leberzirrhose oder auch Leberzellkrebs. Die Verfettung der Leber kann auch bei schlanken Menschen und Kindern entstehen. Zunächst verursacht die Fettleber keine Schmerzen oder körperliche Beschwerden: Die Leber leidet still. Deswegen ist es wichtig, die Gesundheit der Leber zu überprüfen und beispielsweise die Leberwerte im Blut zu kontrollieren. Die Ausrichter des 21. Deutschen Lebertages am 20. November 2020 – Deutsche Leberhilfe e. V., Deutsche Leberstiftung und Gastro-Liga e. V. – fordern mit dem Motto: „Check-up für die Leber“ mehr Aufmerksamkeit für die Leberwerte und informieren bereits im Vorfeld des bundesweiten Aktionstages.
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Medizin

Osteoporose und Krebs: Gefahr der Kiefernekrose

Wirkstoffe zur Knochenstabilisierung, wie Bisphosphonate (kurz BP, Salze der Phosphorsäure) oder Antikörper, sind aus der modernen Behandlung unterschiedlicher Knochenerkrankungen nicht mehr wegzudenken. Betroffene haben meist fortgeschrittenen Knochenabbau oder Knochenmetastasen aufgrund verschiedener Tumorerkrankungen wie Brust- oder Prostata-Krebs, sind durch spontane Frakturen bedroht und leiden häufig unter heftigen Schmerzen. Sie profitieren deshalb erheblich von der Bisphosphonat-Therapie: Der Knochenabbau wird gehemmt und die Patienten gewinnen Lebensqualität zurück.
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Hämatologie

Die chronische lymphatische Leukämie: Aktuelle Therapiestandards

Die chronische lymphatische Leukämie (CLL) ist die häufigste Leukämie des Erwachsenen in Deutschland und durch einen sehr heterogenen Verlauf gekennzeichnet. Während manche Patienten zeitlebens keine Therapie benötigen und eine normale Lebenserwartung haben, sind schwere Verläufe auch 2020 eine große Herausforderung. Der Krankheitsverlauf lässt sich meist gut durch klinische und v.a. genetische Risikofaktoren und den prognostischen Index CLL-IPI (international prognostic index) abschätzen. Mit der Zulassung von BTK- und BCL2-Inhibitoren zur Behandlung der CLL wird der bisherige Standard der Immunchemotherapie zunehmend auch aus der Erstlinie verdrängt. Hiervon profitieren besonders Hochrisiko-Patienten mit unmutiertem IGHV und/oder einem mutierten oder deletierten TP53-Status. Der Artikel gibt eine praxisorientierte Empfehlung zu zugelassenen Behandlungsoptionen unterschiedlicher Risikogruppen.
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Hämatologie

Paradigmenwechsel bei der AML-Therapie

Nach vielen Jahren der therapeutischen Stagnation entwickeln sich die Therapiemöglichkeiten bei der akuten myeloischen Leukämie (AML) rasant. Die intensive Therapie des jüngeren Patienten (bis 70 bzw. 75 Jahre) mit kurativem Anspruch wird zunehmend Genotyp-spezifisch ergänzt. Hierbei sind in den letzten beiden Jahren die neu zugelassenen Substanzen Gemtuzumab Ozogamicin, Midostaurin und CPX351 in das therapeutische Portfolio hinzugekommen. Bei den älteren und komorbiden Patienten haben die hypomethylierenden Substanzen (HMA) schon vor Jahren einen neuen Therapiestandard gegenüber dem früher verwendeten niedrig-dosierten Cytarabin (LD-AraC) etablieren können. Zukünftig können potenziell bei älteren Patienten, die nicht mit intensiven Induktionstherapien behandelbar sind, durch die Kombination von HMA mit dem BCL2-Inhibitor Venetoclax in der Erstlinientherapie bisher unerreichte Remissionsraten > 60% und ein Gesamtüberleben (OS) > 1 Jahr erzielt werden.
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Entitätsübergreifend

DGHO-Positionspapier: Algorithmus zur DPD-Testung vor FU-haltiger Chemotherapie

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) empfahl bereits Ende April 2020, Patienten vor einer Fluoropyrimidin-haltigen Chemotherapie auf einen Mangel des Enzyms Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) zu testen (1). Gemeinsam mit wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hat nun die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) Vorschläge zur Umsetzung dieser Empfehlung in einem Positionspapier zusammengestellt (2).
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Prostatakarzinom

Prostatakarzinom: Kombination aus Apalutamid + ADT bewährt sich

Sowohl in der Therapie des fortgeschrittenen hormonsensitiven (mHSPC) als auch des nicht metastasierten ­kas­trationsresistenten Prostatakarzinoms (M0CRPC) erweise sich Apalutamid (ERLEADA®) zusätzlich zu einer Andro­gendeprivationstherapie (ADT) als wirksam und verträglich, so Prof. Dr. Christian Schwentner, Stuttgart. In beiden ­Entitäten kam es darunter zu einem schnellen und anhaltenden PSA-Ansprechen, das mit einem besseren radiologischen progressionsfreien Überleben (rPFS) in der TITAN-Studie (mHSPC-Patienten) bzw. einem besseren metastasenfreien Überleben (MFS) in der SPARTAN-Studie (M0CRPC-Patienten) korrelierte, fasste er die Daten der auf dem ASCO präsentierten Post-hoc-Analyse zusammen (1). Ein wichtiges Signal sei, dass mit der Kombination Apalutamid/ADT nachfolgende Therapieoptionen für das mCRPC offengehalten werden.
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Digitalisierung in Zeiten der Pandemie: Was hat sich bewährt, wo gibt es Defizite?

Die SARS-CoV-2-Pandemie hat der Digitalisierung des Gesundheitssystems einen unerwarteten Schub gegeben. Wie wurde dies von der Ärzteschaft, die bekanntermaßen heterogene Positionen zu diesem Thema in sich vereint, aufgenommen? Die Bundesärztekammer (BÄK) hat die Erfahrungen der letzten Monate analysiert und daraus ein Positionspapier mit 12 Forderungen abgeleitet, das auf einer virtuellen Pressekonferenz vorgestellt wurde.
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