Dr. rer. nat. Annette Junker
Beiträge von Dr. rer. nat. Annette Junker
ASH 2025
RR DLBCL: Einhaltung der NCCN-Empfehlungen ist lebensverlängernd
Der therapeutische Ansatz bei rezidiviertem oder refraktärem (RR) diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) in den Vereinigten Staaten hat sich mit dem Aufkommen von chimären Antigenrezeptor-T-Zell-Therapien (CAR-T) und bispezifischen Antikörpern (BsAbs) verändert. Infolgedessen empfiehlt das National Comprehensive Cancer Network (NCCN) nun die Monotherapie mit BsAbs für die Drittlinien- und Spätbehandlung von RR DLBCL und CAR-T für Patient:innen, die innerhalb von 12 Monaten nach der Erstlinienbehandlung einen Rückfall erleiden, wobei eine hochdosierte Chemotherapie mit autologer Stammzelltransplantation (ASCT) für spätere Rückfälle (>12 Monate) vorbehalten ist. Während des ASH-Kongresses 2025 wurde eine Analyse vorgestellt, in der untersucht worden war, inwieweit Patient:innen mit RR DLBCL in den USA nach den NCCN-Empfehlungen behandelt werden oder nicht, und welche Auswirkungen das für sie hat (1).
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ASH 2025
ASH 2025
Allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation bei Patient:innen mit TP53-mutierter akuter myeloischer Leukämie
Die Behandlung von Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML) mit TP53-Mutationen ist bekanntermaßen schwierig, da häufig Resistenzen gegen konventionelle Chemotherapien auftreten und die Prognose dadurch eher schlecht ausfällt. Der potenzielle Nutzen einer allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation (allo-HCT) für Patient:innen mit aktiver Erkrankung ist nach wie vor unzureichend geklärt. Während des diesjährigen ASH-Kongresses wurde diesbezüglich eine Analyse von AML-Patient:innen aus dem EBMT-Register vorgestellt (1).
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ASH 2025
ASH 2025
Pirtobrutinib zeigt gute und dauerhafte Wirksamkeit bei R/R CLL/SLL
Kovalente Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (cBTKi) haben die Behandlungslandschaft der chronischen lymphatischen Leukämie/des kleinen lymphozytären Lymphoms (CLL/SLL) in den letzten Jahren dramatisch verändert, insbesondere in der Erstlinienbehandlung. Allerdings tritt irgendwann eine cBTKi-Resistenz oder -Unverträglichkeit auf. Pirtobrutinib ist ein selektiver, nicht-kovalenter BTKi, der bei Patient:innen mit rezidivierter oder refraktärer (R/R) CLL und SLL eingesetzt wird. Während der diesjährigen ASH-Tagung wurden die finalen Ergebnisse der Phase-I/II-Studie BRUIN nach einer Nachbeobachtungszeit von mehr als 5 Jahren vorgestellt, wobei der Schwerpunkt auf der Wirksamkeit und Sicherheit von Pirtobrutinib bei Patient:innen mit CLL/SLL nach einer cBTKi-Behandlung lag [1].
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Entitätsübergreifend
DGHO 2025
TTFields: Nach ersten Erfolgen empfiehlt sich der Einsatz für weitere solide Tumoren
Für das rezidivierende Glioblastom und auch für das maligne Pleuramesotheliom sind Tumortherapiefelder (TTFields) seit 2015 bzw. 2019 in Europa zugelassen. Während der DGHO-Tagung 2025 in Köln wurden Studien vorgestellt, die TTFields für weitere Entitäten als geeignete Therapieoption empfehlen.
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Mammakarzinom
ESMO 2025
HER2+ metastasierter Brustkrebs: Tucatinib als profunde Drittlinientherapie etablieren
Gemäß den ESMO-Guidelines werden für die Erstlinientherapie von Frauen mit HER2-positivem (HER2+) Brustkrebs Taxane plus Trastuzumab-Pertuzumab eingesetzt. Für die Zweitlinientherapie wird anschließend das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Trastuzumab Deruxtecan (T-DXd) empfohlen. Welche Rolle Tucatinib in der Drittlinientherapie einnehmen kann, diskutierten Expert:innen während des ESMO-Kongresses 2025 in Berlin.
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NSCLC
ESMO 2025
ALK-positives fortgeschrittenes NSCLC: Lange leben und Lebensqualität erhalten mit Lorlatinib
Nachdem schon die ALK-Tyrosinkinaseinhibitoren der zweiten Generation Alectinib und Brigatinib den ersten Vertreter dieser Substanzklasse Crizotinib bzgl. der erreichten medianen progessionsfreien Überlebenszeiten bei Patient:innen mit ALK (+) aNSCLC übertroffen hatten, hat Lorlatinib die Messlatte nicht nur bei Lungenkrebs, sondern auch im Hinblick darauf, was zielgerichtete Therapien im Allgemeinen erreichen können, noch einmal deutlich höher gelegt. Da die entsprechenden Patient:innen diese Therapie wahrscheinlich über einige Jahre als Dauertherapie nehmen müssen, diskutierten Experten während des ESMO-Kongresses 2025 in Berlin darüber, wie sie begleitet werden sollten und wie mit möglichen Nebenwirkungen umgegangen werden kann.
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ESMO 2025
ESMO 2025
Platinresistentes Ovarialkarzinom: Mirvetuximab Soravtansin besser als bisherige Standardtherapien
Mirvetuximab Soravtansin (MIRV) ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC), das zur Behandlung von platinresistentem Eierstockkrebs eingesetzt wird. In der Zulassungs-relevanten Studie MIRASOL hatte MIRV bei Patientinnen mit FR⍺-positivem PROC im Vergleich zu ICC schon eine überlegene progressionsfreie Überlebensrate und Gesamtüberlebensrate gezeigt [1]. Während des ESMO-Kongresses 2025 wurde eine Analyse der PFS2-Daten, und die Behandlungssequenz der Intention-to-treat-Population (ITT) vorgestellt [2].
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ESMO 2025
ESMO 2025
Rezidivierendes hochgradiges Gliom: Hoffnung durch neuartige Substanz SM-1
Hochgradige Gliome neigen nach einer Behandlung mit Temozolomid (TMZ) zu Rezidiven. SM-1 ist der erste orale niedermolekulare Procaspase-3-Agonist für die Gliomtherapie. Während des ESMO-Kongresses 2025 in Berlin wurden vielversprechende Ergebnisse einer Phase-I-Studie vorgestellt [1].
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ESMO 2025
ESMO 2025
Gastroenteropankreatische neuroendokrine Tumoren: Radiopharmazeutische Therapie schlägt den bisherigen Therapiestandard
Erstmalig wurde in einer multizentrischen, randomisierten, kontrollierten und offenen Phase-III-Studie bei Patient:innn mit gastroenteropankreatischen neuroendokrinen Tumoren (GEP-NET) des WHO-Grades 1/2 eine radiopharmazeutische Therapie mit einer zielgerichteten Therapie verglichen. Erste Daten aus dieser Vergleichsstudie COMPETE wurden während des ESMO-Kongresses 2025 in Berlin vorgestellt [1].
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Hämatologie
EHA 2025
Dauerhafter Nutzen von Exa-cel bei Sichelzellanämie und Beta-Thalassämie bestätigt
Die Follow-up-Daten der Zulassungsstudien bestätigen für Patient:innen mit schwerer Sichelzellkrankheit (SCD) oder transfusionsabhängiger Beta-Thalassämie (TDT) weiterhin den dauerhaften Nutzen der neuartigen Therapie mit Exagamglogene autotemcel (Exa-cel). Die Ergebnisse wurden im Rahmen des Kongresses der European Hematology Association (EHA) 2025 präsentiert [1, 2]. Die Europäische Kommission hatte das Verfahren im Dezember 2023 zur Behandlung von Patient:innen mit Sichelzellkrankheit und Beta-Thalassämie zugelassen. Diese Zulassung basiert auf den Daten der Studien CLIMB-111 und CLIMB-121 [3, 4].
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Hämatologie
EHA 2025
Akute lymphatische Leukämie: Blinatumomab für die Konsolidierung einsetzen
In der Studie E1910 hatte der Einsatz von Blinatumomab in der Konsolidierungstherapie von Patient:innen mit akuter lymphatische Leukämie (ALL) im Alter von 30-70 Jahren zu einer Verlängerung des Gesamtüberlebens (OS) in der Gesamtpopulation geführt [1]. Während des EHA 2025 wurden die Ergebnisse der Subgruppenanalyse von Patient:innen < 55 Jahre aus der E1910 Studie vorgestellt [2].
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Hämatologie
EHA 2025
Anti-CD25-Antikörper reduziert GVHD und Mukositis nach Stammzelltransplantation
Methotrexat (MTX) stellt bislang einen zentralen Baustein in der Prophylaxe der Graft-versus-Host-Erkrankung (GVHD) nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSCT) dar. Die Anwendung von MTX ist jedoch mit unerwünschten Nebenwirkungen wie einer verzögerten hämatopoetischen Regeneration und oraler Mukositis assoziiert. Im Rahmen des Kongresses der European Hematology Association (EHA) 2025 wurden nun Studienergebnisse präsentiert, in denen die Wirksamkeit und Sicherheit eines humanisierten, monoklonalen Anti-CD25-Antikörpers als Alternative zu MTX zur GVHD-Prophylaxe bei Patient:innen untersucht wurde, die zuvor eine CAR-T-Therapie und anschließend eine HSCT erhalten hatten [1].
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Hämatologie
EHA 2025
Maribavir hochwirksam bei Infektionen mit dem Cytomegalievirus
Maribavir (MBV) ist ein orales antivirales Medikament, das in Europa zur Behandlung refraktärer oder resistenter Cytomegalievirus-(CMV-)Infektionen oder -Erkrankungen nach hämatopoetischer Zelltransplantation (HCT) zugelassen ist. Auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 wurden retrospektive Praxisdaten aus Transplantationszentren zur Anwendung von Maribavir vorgestellt.
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Hämatologie
EHA 2025
Elranatamab-Kombination zeigt hohe Ansprechraten bei NDMM
Der bispezifische BCMA-CD3-Antikörper Elranatamab induzierte in der MagnetisMM-3-Studie bei Patient:innen mit rezidiviertem oder refraktärem multiplem Myelom (RRMM) ein tiefes und dauerhaftes Ansprechen [1]. Auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 wurden nun erste Ergebnisse der MagnetisMM-6-Studie vorgestellt, in der eine Kombinationstherapie mit Elranatamab im Vergleich zu einer etablierten Standardtherapie bei Patient:innen mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom (NDMM), die nicht für eine Transplantation infrage kommen, untersucht wird [2].
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Hämatologie
EHA 2025
Therapie mit Pivekimab sunirin hochwirksam bei Blastischer plasmazytoider dendritischer Zellneoplasie (BPDCN)
BPDCN ist eine seltene und klinisch aggressive hämatologische Erkrankung, die vor allem die Haut, das Knochenmark und die Lymphknoten befällt. Charakteristisch ist eine starke Überexpression von CD123 (IL-3Rα) auf den BPDCN-Blasten, wodurch dieser Rezeptor ein therapeutisches Ziel darstellt. Pivekimab sunirin (PVEK) ist ein First-in-Class-Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das gezielt an CD123 bindet. Auf dem Jahreskongress der European Hematology Association (EHA) 2025 wurden erste Ergebnisse der CADENZA-Studie präsentiert, in der die Wirksamkeit und Sicherheit von PVEK untersucht wurden.
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Prostatakarzinom
Metastasiertes hormonsensitives Prostatakarzinom: Real-World-Daten bestätigen den frühen Einsatz von Apalutamid
Seit fast 5 Jahren ist das Antiandrogen Apalutamid für die Behandlung des metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinoms (mHSPC) zugelassen. Ergänzend zur Zulassungsstudie TITAN liegen mittlerweile auch immer mehr Real-World-Daten vor, zunächst vor allem aus den USA. Im Herbst 2024 wurden erstmals entsprechende Beobachtungsstudien aus Europa und Deutschland veröffentlicht.
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Hämatologie
EHA: Ibrutinib + Venetoclax bei CLL wohl besser als Venetoclax + Obinutuzumab
Sowohl Ibrutinib in Kombination mit Venetoclax (I+V) als auch Venetoclax in Kombination mit Obinutuzumab (V+G) sind in der Europäischen Union als zeitlich befristete Behandlungen für erwachsene Patient:innen mit zuvor unbehandelter chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) zugelassen. Der Vergleich der Wirksamkeit dieser Behandlungen ist für die klinische Praxis durchaus von Interesse, aber leider gibt es derzeit keine direkten klinischen Studien zum Vergleich dieser Schemata, besonders auch für Patient:innen mit Komorbiditäten. Eine während der EHA-Tagung 2024 vorgestellte Studie widmete sich der Bewertung der relativen Wirksamkeit von I+V mit fester Dauer und V+G mit fester Dauer bei zuvor unbehandelten erwachsenen CLL-Patient:innen mit Komorbiditäten (1).
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Hämatologie
EHA: Längeres EFS mit Ropeginterferon alfa-2b bei PV
Die klonale Expansion von JAK2-V617F-mutierten hämatopoetischen Stammzellen liegt fast allen Fällen von Polycythämia vera (PV) zugrunde. Zielgerichtet therapieren kann man hier mit Ropeginterferon alfa-2b. Während der EHA-Tagung 2024 wurden die Beobachtungsdaten der beiden Zulassungsstudien nach mehr als 6 Jahren vorgestellt (1).
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Kolorektales Karzinom
Metastasiertes BRAF V600E-mutiertes CRC: Erste Effektivitätsdaten zeigen den Nutzen von Encorafenib plus Cetuximab in der realen Population
Die gezielte Behandlung mit Encorafenib plus Cetuximab (E + C) ist der Therapiestandard für Patient:innen mit BRAF V600E-mutiertem metastasiertem Kolorektalkarzinom (CRC) nach vorheriger systemischer Therapie. Die Zulassung basierte auf den Daten der BEACON CRC-Studie. Die nicht-interventionelle Studie (NIS) BERING CRC, die während des ASCO 2024 vorgestellt wurde, untersucht den Einsatz von E + C unter realen Bedingungen in einer breiteren Patientenpopulation (1).
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Urothelkarzinom
aUC: Avelumab als Erstlinien-Erhaltungstherapie wirksamer als BSC allein
In der Phase-III-Studie JAVELIN Bladder 100 verlängerte Avelumab als Erstlinien-Erhaltungstherapie (1LM) plus beste supportive Behandlung (BSC) signifikant das Gesamtüberleben (OS) und das progressionsfreie Überleben (PFS) gegenüber BSC allein bei Patient:innen mit fortgeschrittenem Urothelkarzinom (aUC), die mit einer Platin-basierten 1L-Chemotherapie (PBC) keine Progression erfahren hatten. Diese Ergebnisse führten zur Aufnahme von Avelumab 1LM in die internationalen Leitlinien. Der Frage, ob eine solche Erhaltungstherapie wirklich alle Patient:innen brauchen, ging eine Post-hoc-Analyse nach, die während des ASCO 2024 vorgestellt wurde (1).
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