Journal Onkologie

Chemotherapie | Beiträge ab Seite 15

Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und Krebs gehören in Deutschland zu den Volkskrankheiten. Überdurchschnittlich oft verlaufen sie tödlich – allein an Krebs sterben hierzulande jedes Jahr rund 230.000 Menschen. Etwa 510.000 Krebsneuerkrankungen werden pro Jahr registriert. Bei der Diagnose und Therapie betroffener Patient:innen spielt die radiologische Bildgebung eine wichtige Rolle. Mit ihren Verfahren trägt die Radiologie entscheidend dazu bei, die Heilungschancen von Krebspatient:innen zu erhöhen oder die bestmögliche Lebensqualität für sie sicherzustellen.
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Medizin

Trastuzumab-Deruxtecan für Patient:innen mit metastasiertem HER2-low Mammakarzinom in der EU zugelassen

Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd) wurde in der Europäischen Union (EU) als Monotherapie für die Behandlung erwachsener Patient:innen mit nicht resezierbarem oder metastasiertem HER2-low (IHC 1+ oder IHC 2+/ISH-) Mammakarzinom zugelassen, die zuvor eine Chemotherapie im metastasiertem Setting erhalten haben oder bei denen die Krankheit während oder innerhalb von 6 Monaten nach Abschluss einer adjuvanten Chemotherapie wieder aufgetreten ist. Die Zulassung durch die Europäische Kommission folgt der positiven Stellungnahme des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) und basiert auf den Ergebnissen der Phase-III-Studie DESTINY-Breast04, die auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology 2022 vorgestellt und im The New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden.
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Medizin

Update zur monarchE-Studie – Abemaciclib beim frühen HR+, HER2- Hochrisiko-Mammakarzinom

Patient:innen mit frühem, Hormonrezeptor-positivem (HR+), HER2-negativem (HER2-) Mammakarzinom und hohem Rezidivrisiko profitieren auch bei längerer Nachbeobachtungszeit deutlich von der Zugabe des CDK4 & 6 Inhibitors Abemaciclib zu adjuvanter endokriner Therapie (ET). Dies belegt eine geplante Interimsanalyse der monarchE-Studie, deren Ergebnisse im Rahmen des San Antonio Breast Cancer Symposiums (SABCS) 2022 sowie in „The Lancet Oncology“ veröffentlicht wurden (2,3). Verglichen mit der alleinigen ET reduzierte die Kombination die IDFS-Ereignisse in Kohorte 1 der Studie absolut um 6,9% und die Rate an Fernmetastasen um 6,1%. Anlässlich des SABCS 2022 präsentierte Studienleiter Prof. Dr. Stephen R. D. Johnston, London, Daten der Interimsanalyse mit einem medianen Followup von 42,0 Monaten. Zu diesem Zeitpunkt hatten alle Teilnehmenden die 2-jährige Einnahme von Abemaciclib beendet, erhielten jedoch weiterhin die ET. (2,3)
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Hämatologie

Fortgeschrittenes cHL: Pembrolizumab-Induktion gefolgt von Chemotherapie vielversprechend bei neu diagnostizierter Hochrisiko-Erkrankung

Immunonkologische Therapien mit PD-(L)1-Checkpoint-Inhibitoren sind der Therapiestandard beim rezidivierten/refraktären klassischen Hodgkin-Lymphom (r/r cHL). Der PD-1-Inhibitor Pembrolizumab gefolgt von einer Chemotherapie mit dem AVD*-Schema hat zudem vielversprechende Wirksamkeit bei Erkrankten mit neu diagnostiziertem, fortgeschrittenem cHL mit früher ungünstiger Prognose gezeigt (1, 2). Nun evaluiert die Phase-II-Studie KEYNOTE-C11 in dieser Population ein komplexes sequentielles Konzept aus Pembrolizumab-Monotherapie und Chemotherapie, beginnend mit einer Pembrolizumab-Induktion. Erste Daten sind vielversprechend, wie bei der Jahrestagung der American-Society of Hematology (ASH) 2022 zu hören war (3).
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Mammakarzinom

Frühes und metastasiertes Mammakarzinom: Behandlungserfolge durch individualisierte Strategien

Beim frühen Mammakarzinom eröffnet eine neoadjuvante Therapie betroffenen Frauen die optimale Chance auf Heilung, doch selbst bei Nicht-Erreichen des Endpunkts pathologische Komplettremission (pCR) kann die Prognose durch individuelle postneoadjuvante Therapiekonzepte verbessert werden. Das betonte Dr. Mattea Reinisch, Essen, bei einem Symposium im Rahmen des Deutschen Krebskongresses (DKK) 2022. Der Trend zur molekular basierten zielgerichteten Therapie beim Mammakarzinom wird sich in Zukunft weiter fortsetzen, ergänzte Prof. Andreas Schneeweiss, Heidelberg. Viele Patient:innen mit metastasierten Tumoren, möglicherweise auch jene mit frühem Brustkrebs, könnten potentiell von einem molekularen Profiling profitieren.
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Medizin

Darmkrebs: Chemotherapie vor und nach OP sinnvoll

Darmkrebspatient:innen, die eine Chemotherapie vor der OP erhalten, weisen ein verringertes Risiko auf, dass die Krankheit erneut auftritt. Zu dem Ergebnis kommen Forscher der University of Birmingham und der University of Leeds. Die FOXTROT-Studie hat ergeben, dass sich so die Wahrscheinlichkeit der Rückkehr des Krebses innerhalb von 2 Jahren um 28% verringern lässt. 1.053 Krebspatient:innen von 85 Krankenhäusern aus Großbritannien, Dänemark und Schweden nahmen an der Studie teil.
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Medizin

Deutlicher Überlebensvorteil unter Blinatumomab bei pädiatrischer B-ALL

Kinder ab 1 Jahr mit einem Hochrisiko-Erstrezidiv einer Philadelphia-Chromosom-negativen, CD19-positiven B-Vorläufer akuten lymphatischen Leukämie (B-ALL) können durch nur einen Zyklus Blinatumomab (1) signifikant gegenüber einer intensiven Polychemotherapie profitieren. Dies zeigen die Langzeit-Ergebnisse der Phase-III-Studie 20120215 (Studie '215), die kürzlich im Journal „Leukemia“ veröffentlicht wurden. Deutlich wird dies an der überlegenen 4-Jahres-Rate bezüglich des ereignisfreien Überlebens (EFS, primärer Endpunkt) und des Gesamtüberlebens (OS). Auch Kinder, die nach der Induktionschemotherapie und vor Therapiebeginn mit Blinatumomab bereits ein MRD (minimale Resterkrankung)-Niveau < 0-3 aufwiesen, erzielten signifikant verbesserte Raten des ereignisfreien- und Gesamtüberlebens. Mit 4% war die Inzidenz eines CD19-negativen Rezidivs nach Blinatumomab-Gabe gering (2). Bereits im Januar 2022 hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) auf Basis vorab präsentierter Daten (3,4) den Zusatznutzen der Monotherapie mit Blinatumomab für Kinder mit dieser seltenen ALL-Form als erheblich eingestuft (5).
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Medizin

Ribociclib: PFS-Vorteil bei aggressivem HR+/HER2- metastasiertem Brustkrebs

Im Rahmen der Studie RIGHT Choice wird Ribociclib in Kombination mit einem Aromatase-Inhibitor plus GnRH-Hemmer mit einer Kombinations-Chemotherapie in der Erstlinie bei prä- und perimenopausalen Patient:innen mit aggressiven Formen von HR+/HER2- metastasierten Brustkrebs, einschließlich Patient:innen mit viszeraler Krise, verglichen. Trotz der Einführung von CDK4/6-Inhibitoren in Kombination mit endokriner Therapie als Erstlinienbehandlung für HR+/HER2- metastasiertem Brustkrebs, ist die Kombinations-Chemotherapie nach wie vor häufig die bevorzugte Option für Patient:innen mit schnell fortschreitender Erkrankung und viszeraler Krise. Die Ergebnisse der Studie RIGHT Choice zeigten für den Ribociclib-Arm einen Vorteil im progressionsfreien Überleben (PFS) von fast einem Jahr (1). Die Daten untermauern die Überlegenheit von Ribociclib in Kombination mit einem Aromatase-Inhibitor plus GnRH-Hemmer in dieser schwer zu behandelnden Patient:innengruppe. RIGHT Choice ist die 1. randomisierte Studie, in der ein CDK4/6-Inhibitor plus endokrine Therapie mit einer Kombinations-Chemotherapie bei aggressivem HR+/HER2- Mammakarzinom verglichen wird.
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Medizin

Nuklearmedizin als Alternative zur Chemotherapie

Forschende des Universitätsklinikums Würzburg haben einen neuen Ansatz in der Diagnose und Therapie von Lymphom-Erkrankungen entwickelt. Dabei steuern die Wissenschaftler:innen Chemokinrezeptoren (CXCR4), die während entzündlicher Prozessen und der Metastasierung von Tumoren hochreguliert werden, gezielt an. Die einmalige Behandlung mit dem Radionuklid 90Y-CXCR4 konnte bei mehreren Patient:innen eine Komplettremission erzielen, heißt es.
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Medizin

Akute Myeloische Leukämie: Klinische Studie stellt internationalen Therapie-Standard in Frage

Vor einer allogenen Stammzelltransplantation zur Behandlung einer Akuten Myeloischen Leukämie (AML) gilt eine Komplettremission bislang als Goldstandard. Eine bundesweite klinische Studie zeigt nun erstmals, dass dieses Vorgehen keinen Vorteil für das krankheitsfreie Überleben und das Gesamtüberleben bringt. Ein alternativer Ansatz aus vorbereitender Therapie und anschließender sofortiger Übertragung der Stammzellen kann Nebenwirkungen verringern und Krankenhausaufenthalte verkürzen. Zu diesem wichtigen Ergebnis kam die von Forschenden des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden und am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) geleitete Studie. Die Studie wurde von der DKMS als arzneimittelrechtlicher Sponsor ermöglicht und organisiert und von der Studienallianz Leukämie (SAL) und der Kooperativen Deutschen Transplantationsstudiengruppe getragen. (1)
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Videos

PD Dr. med. Hans-Christian Kolberg: Interimsanalyse der NeoMono-Studie

PD Dr. Hans-Christian Kolberg erläutert im Video die Zwischenanalyse der randomisierten neoadjuvanten Phase-II-Studie NeoMono, die er beim SABCS 2022 in der Poster Discussion Session 11 präsentiert hat. Die Studie vergleicht beim TNBC eine neoadjuvante Chemotherapie plus Atezolizumab in beiden Armen, in der der Arm A zusätzlich eine Atezolizumab-Monotherapie als „Fenster“  vor Beginn der neoadjuvanten Therapie erhält. Die Studie wird von einem breiten Biomarkerprogramm begleitet. Die Ergebnisse der ersten geplanten Zwischenanalyse wurden beim SABCS gezeigt. 
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Mammakarzinom

Prof. Dr. med. Diana Lüftner: SABCS Highlights aus internistisch-onkologischer Sicht

Für Prof. Dr. med. Diana Lüftner sind die CDK4/6-Inhibitoren „eine stille kleine Revolution“ im Bereich der hormonrezeptorpositiven Mammakarzinome. Sie geht im Video auf das Update der adjuvanten monarchE-Studie ein, die auch nach 4 Jahren den Gewinn beim invasiven krankheitsfreien Überleben (IDFS) durch die 2-jährige adjuvante Abemaciclib-Gabe bestätigt. Für sehr praxisrelevant hält sie die Daten der RIGHT Choice Studie, die zeigen, dass hormonrezeptorpositiven Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom auch mit schlechter Prognose wie einer viszeralen Krise durch Gabe des CDK4/6-Inhibitors Ribociclib plus antihormonelle Therapie die Chemotherapie erspart werden kann.

 
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Mammakarzinom

First-in-Class-ADC-Therapie bei mTNBC: 1 Jahr Sacituzumab Govitecan in Deutschland

Seit November 2021 steht das Antibody-Drug-Conjugate (ADC) Sacituzumab Govitecan in Deutschland zur Verfügung. Schon Prof. Dr. med. Frederik Marmé, Mannheim Cancer Center, wies während der DGHO-Tagung 2022 in Wien daraufhin, dass die neuen ADC aufgrund ihrer hohen Wirksamkeit ein neues Zeitalter für Patientinnen mit metastasierten triple-negativem Brustkrebs (mTNBC) eingeläutet, hätten (1).  Darüber wie die Therapie nach 1 Jahr im klinischen Alltag angekommen ist und was bei der Supportivtherapie zu beachten ist, tauschten sich am 15.12.2022 Experten während einer Fachpressekonferenz aus.
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Medizin

Elektrochemotherapie mit lokaler Infusion bei Hautkrebs

Laut dem Robert Koch Institut erkranken weit mehr als 200.000 Menschen jährlich an Hautkrebs. Vor allem junge Menschen sind zunehmend davon betroffen. UV-Strahlung ist dabei der Hauptrisikofaktor für fast alle Arten von Hautkrebs. Die Standardbehandlung unterscheidet sich nach Tumordicke und Stadium der Erkrankung. Insofern möglich, werden die betroffenen Stellen meist operativ entfernt. Ergänzend dazu kommen aber auch Strahlen- oder systemische Chemotherapien zum Einsatz, die häufig mit starken Nebenwirkungen einhergehen.
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Medizin

VIALE-A-Studie: Alle AML-Risikogruppen profitierten mehr von Venetoclax + Azacitidin als von Placebo + Azacitidin

Nach dem AML Composite Model (AML-CM)-Score wurde die Mehrzahl der Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML) in der VIALE-A-Studie in die Gruppe B eingestuft, die einen verminderten Benefit von einer intensiven Chemotherapie (IC) hat, und fast ein Viertel wurde sogar als „frail“ beurteilt. Dennoch profitierten alle Patient:innen über alle Gruppen hinweg mehr von einer Therapie mit Venetoclax (VEN) + Azacitidin (AZA) im Vergleich zu Placebo (PBO) + AZA (1).
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Hämatologie
ASH 2022

MCL und ZNS-Lymphome: Studien TRIANGLE und MATRix/IELSG43 setzen neue Standards in der Behandlung

Die Behandlung maligner Lymphome verbessern, das ist die Motivation der German Lymphoma Alliance e.V. (GLA). Als zentrale Lymphom-Studiengruppe koordiniert sie klinische Studien sowie präklinische Forschung. Auf dem ASH 2022 bekamen die Ergebnisse zweier Studien große Aufmerksamkeit, die jeweils einen neuen Therapiestandard setzen: Prof. Dr. Martin Dreyling, München, stellte die Ergebnisse der TRIANGLE-Studie mit Ibrutinib beim Mantelzelllymphom (MCL) vor (1). Prof. Dr. Gerald Illerhaus, Stuttgart, präsentierte die Interimsanalyse der Studie MATRix/IELSG43. Darin wurden eine Hochdosis-Chemotherapie vs. konventionelle Chemotherapie gefolgt von autologer Stammzelltransplantation (autoSCT) bei Patient:innen mit primär zerebralen Lymphomen evaluiert (2).
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Hämatologie

AML: Vielversprechende Remissionen unter Triplett-Therapie mit Magrolimab, Venetoclax und Azacitidin

Die Kombination aus dem oralen BCL-2-Inhibitor Venetoclax (VEN) und hypomethylierenden Substanzen (HMA) wie Azacitidin (AZA) ist der Therapiestandard für Patient:innen mit neu diagnostizierter akuter myeloischer Leukämie (AML), die nicht für eine intensive Chemotherapie geeignet sind. Allerdings erleiden die meisten Behandelten unter der Zweierkombination nach anfänglich hohen Ansprechraten einen Rückfall, der die Überlebenszeit deutlich verkürzt. Patient:innen mit TP53-Mutation haben eine besonders ungünstige Prognose. Nun legen aktuelle Phase-I/II-Daten von der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2022 nahe, dass die Hinzunahme des CD47-Inhibitors Magrolimab zur Doublette das Outcome von Erkrankten mit neu diagnostizierter Erkrankung deutlich verbessern könnte (1).
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Entitätsübergreifend

Das Potenzial von Bewegung als Behandlungsoption bei CIPN

Die Chemotherapie-induzierte periphere Neuropathie (CIPN) ist eine häufige und klinisch relevante Nebenwirkung bei onkologischen Therapien. Die Symptome belasten die Betroffenen sehr, denn sie sind schwer zu behandeln und werden häufig chronisch. Im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) 2022 wurde ein Poster ausgezeichnet, welches das Potenzial von Bewegung als Therapiemöglichkeit bei CIPN näher beleuchtet (1).
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