Journal Onkologie

Chemotherapie | Beiträge ab Seite 15

Etwa die Hälfte der über 70-jährigen in Deutschland bekommt mehr als fünf Medikamente gleichzeitig verordnet.1 Mit dem Alter steigt auch das Risiko für Tumorerkrankungen und krebsassoziierte Thrombosen (CAT). Letztere zu behandeln kann bei unübersichtlichen Medikamentenplänen und drohenden Wechselwirkungen zwischen Tumortherapeutika und Antikoagulanzien so herausfordernd wie gefährlich sein – muss es aber nicht: Im Gegensatz zu direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) sind bei dem niedermolekularen Heparin (NMH) Tinzaparin keine pharmakokinetischen Arzneimittelinteraktionen bekannt.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Fortgeschrittenes cHL: Pembrolizumab-Induktion gefolgt von Chemotherapie vielversprechend bei neu diagnostizierter Hochrisiko-Erkrankung

Immunonkologische Therapien mit PD-(L)1-Checkpoint-Inhibitoren sind der Therapiestandard beim rezidivierten/refraktären klassischen Hodgkin-Lymphom (r/r cHL). Der PD-1-Inhibitor Pembrolizumab gefolgt von einer Chemotherapie mit dem AVD*-Schema hat zudem vielversprechende Wirksamkeit bei Erkrankten mit neu diagnostiziertem, fortgeschrittenem cHL mit früher ungünstiger Prognose gezeigt (1, 2). Nun evaluiert die Phase-II-Studie KEYNOTE-C11 in dieser Population ein komplexes sequentielles Konzept aus Pembrolizumab-Monotherapie und Chemotherapie, beginnend mit einer Pembrolizumab-Induktion. Erste Daten sind vielversprechend, wie bei der Jahrestagung der American-Society of Hematology (ASH) 2022 zu hören war (3).
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

Frühes und metastasiertes Mammakarzinom: Behandlungserfolge durch individualisierte Strategien

Beim frühen Mammakarzinom eröffnet eine neoadjuvante Therapie betroffenen Frauen die optimale Chance auf Heilung, doch selbst bei Nicht-Erreichen des Endpunkts pathologische Komplettremission (pCR) kann die Prognose durch individuelle postneoadjuvante Therapiekonzepte verbessert werden. Das betonte Dr. Mattea Reinisch, Essen, bei einem Symposium im Rahmen des Deutschen Krebskongresses (DKK) 2022. Der Trend zur molekular basierten zielgerichteten Therapie beim Mammakarzinom wird sich in Zukunft weiter fortsetzen, ergänzte Prof. Andreas Schneeweiss, Heidelberg. Viele Patient:innen mit metastasierten Tumoren, möglicherweise auch jene mit frühem Brustkrebs, könnten potentiell von einem molekularen Profiling profitieren.
Lesen Sie mehr 
Weitere Inhalte:
Medizin

Darmkrebs: Chemotherapie vor und nach OP sinnvoll

Darmkrebspatient:innen, die eine Chemotherapie vor der OP erhalten, weisen ein verringertes Risiko auf, dass die Krankheit erneut auftritt. Zu dem Ergebnis kommen Forscher der University of Birmingham und der University of Leeds. Die FOXTROT-Studie hat ergeben, dass sich so die Wahrscheinlichkeit der Rückkehr des Krebses innerhalb von 2 Jahren um 28% verringern lässt. 1.053 Krebspatient:innen von 85 Krankenhäusern aus Großbritannien, Dänemark und Schweden nahmen an der Studie teil.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Deutlicher Überlebensvorteil unter Blinatumomab bei pädiatrischer B-ALL

Kinder ab 1 Jahr mit einem Hochrisiko-Erstrezidiv einer Philadelphia-Chromosom-negativen, CD19-positiven B-Vorläufer akuten lymphatischen Leukämie (B-ALL) können durch nur einen Zyklus Blinatumomab (1) signifikant gegenüber einer intensiven Polychemotherapie profitieren. Dies zeigen die Langzeit-Ergebnisse der Phase-III-Studie 20120215 (Studie '215), die kürzlich im Journal „Leukemia“ veröffentlicht wurden. Deutlich wird dies an der überlegenen 4-Jahres-Rate bezüglich des ereignisfreien Überlebens (EFS, primärer Endpunkt) und des Gesamtüberlebens (OS). Auch Kinder, die nach der Induktionschemotherapie und vor Therapiebeginn mit Blinatumomab bereits ein MRD (minimale Resterkrankung)-Niveau < 0-3 aufwiesen, erzielten signifikant verbesserte Raten des ereignisfreien- und Gesamtüberlebens. Mit 4% war die Inzidenz eines CD19-negativen Rezidivs nach Blinatumomab-Gabe gering (2). Bereits im Januar 2022 hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) auf Basis vorab präsentierter Daten (3,4) den Zusatznutzen der Monotherapie mit Blinatumomab für Kinder mit dieser seltenen ALL-Form als erheblich eingestuft (5).
Lesen Sie mehr 
Medizin

Ribociclib: PFS-Vorteil bei aggressivem HR+/HER2- metastasiertem Brustkrebs

Im Rahmen der Studie RIGHT Choice wird Ribociclib in Kombination mit einem Aromatase-Inhibitor plus GnRH-Hemmer mit einer Kombinations-Chemotherapie in der Erstlinie bei prä- und perimenopausalen Patient:innen mit aggressiven Formen von HR+/HER2- metastasierten Brustkrebs, einschließlich Patient:innen mit viszeraler Krise, verglichen. Trotz der Einführung von CDK4/6-Inhibitoren in Kombination mit endokriner Therapie als Erstlinienbehandlung für HR+/HER2- metastasiertem Brustkrebs, ist die Kombinations-Chemotherapie nach wie vor häufig die bevorzugte Option für Patient:innen mit schnell fortschreitender Erkrankung und viszeraler Krise. Die Ergebnisse der Studie RIGHT Choice zeigten für den Ribociclib-Arm einen Vorteil im progressionsfreien Überleben (PFS) von fast einem Jahr (1). Die Daten untermauern die Überlegenheit von Ribociclib in Kombination mit einem Aromatase-Inhibitor plus GnRH-Hemmer in dieser schwer zu behandelnden Patient:innengruppe. RIGHT Choice ist die 1. randomisierte Studie, in der ein CDK4/6-Inhibitor plus endokrine Therapie mit einer Kombinations-Chemotherapie bei aggressivem HR+/HER2- Mammakarzinom verglichen wird.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Nuklearmedizin als Alternative zur Chemotherapie

Forschende des Universitätsklinikums Würzburg haben einen neuen Ansatz in der Diagnose und Therapie von Lymphom-Erkrankungen entwickelt. Dabei steuern die Wissenschaftler:innen Chemokinrezeptoren (CXCR4), die während entzündlicher Prozessen und der Metastasierung von Tumoren hochreguliert werden, gezielt an. Die einmalige Behandlung mit dem Radionuklid 90Y-CXCR4 konnte bei mehreren Patient:innen eine Komplettremission erzielen, heißt es.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Akute Myeloische Leukämie: Klinische Studie stellt internationalen Therapie-Standard in Frage

Vor einer allogenen Stammzelltransplantation zur Behandlung einer Akuten Myeloischen Leukämie (AML) gilt eine Komplettremission bislang als Goldstandard. Eine bundesweite klinische Studie zeigt nun erstmals, dass dieses Vorgehen keinen Vorteil für das krankheitsfreie Überleben und das Gesamtüberleben bringt. Ein alternativer Ansatz aus vorbereitender Therapie und anschließender sofortiger Übertragung der Stammzellen kann Nebenwirkungen verringern und Krankenhausaufenthalte verkürzen. Zu diesem wichtigen Ergebnis kam die von Forschenden des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden und am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) geleitete Studie. Die Studie wurde von der DKMS als arzneimittelrechtlicher Sponsor ermöglicht und organisiert und von der Studienallianz Leukämie (SAL) und der Kooperativen Deutschen Transplantationsstudiengruppe getragen. (1)
Lesen Sie mehr 
Videos

PD Dr. med. Hans-Christian Kolberg: Interimsanalyse der NeoMono-Studie

PD Dr. Hans-Christian Kolberg erläutert im Video die Zwischenanalyse der randomisierten neoadjuvanten Phase-II-Studie NeoMono, die er beim SABCS 2022 in der Poster Discussion Session 11 präsentiert hat. Die Studie vergleicht beim TNBC eine neoadjuvante Chemotherapie plus Atezolizumab in beiden Armen, in der der Arm A zusätzlich eine Atezolizumab-Monotherapie als „Fenster“  vor Beginn der neoadjuvanten Therapie erhält. Die Studie wird von einem breiten Biomarkerprogramm begleitet. Die Ergebnisse der ersten geplanten Zwischenanalyse wurden beim SABCS gezeigt. 
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

Prof. Dr. med. Diana Lüftner: SABCS Highlights aus internistisch-onkologischer Sicht

Für Prof. Dr. med. Diana Lüftner sind die CDK4/6-Inhibitoren „eine stille kleine Revolution“ im Bereich der hormonrezeptorpositiven Mammakarzinome. Sie geht im Video auf das Update der adjuvanten monarchE-Studie ein, die auch nach 4 Jahren den Gewinn beim invasiven krankheitsfreien Überleben (IDFS) durch die 2-jährige adjuvante Abemaciclib-Gabe bestätigt. Für sehr praxisrelevant hält sie die Daten der RIGHT Choice Studie, die zeigen, dass hormonrezeptorpositiven Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom auch mit schlechter Prognose wie einer viszeralen Krise durch Gabe des CDK4/6-Inhibitors Ribociclib plus antihormonelle Therapie die Chemotherapie erspart werden kann.

 
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

First-in-Class-ADC-Therapie bei mTNBC: 1 Jahr Sacituzumab Govitecan in Deutschland

Seit November 2021 steht das Antibody-Drug-Conjugate (ADC) Sacituzumab Govitecan in Deutschland zur Verfügung. Schon Prof. Dr. med. Frederik Marmé, Mannheim Cancer Center, wies während der DGHO-Tagung 2022 in Wien daraufhin, dass die neuen ADC aufgrund ihrer hohen Wirksamkeit ein neues Zeitalter für Patientinnen mit metastasierten triple-negativem Brustkrebs (mTNBC) eingeläutet, hätten (1).  Darüber wie die Therapie nach 1 Jahr im klinischen Alltag angekommen ist und was bei der Supportivtherapie zu beachten ist, tauschten sich am 15.12.2022 Experten während einer Fachpressekonferenz aus.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Elektrochemotherapie mit lokaler Infusion bei Hautkrebs

Laut dem Robert Koch Institut erkranken weit mehr als 200.000 Menschen jährlich an Hautkrebs. Vor allem junge Menschen sind zunehmend davon betroffen. UV-Strahlung ist dabei der Hauptrisikofaktor für fast alle Arten von Hautkrebs. Die Standardbehandlung unterscheidet sich nach Tumordicke und Stadium der Erkrankung. Insofern möglich, werden die betroffenen Stellen meist operativ entfernt. Ergänzend dazu kommen aber auch Strahlen- oder systemische Chemotherapien zum Einsatz, die häufig mit starken Nebenwirkungen einhergehen.
Lesen Sie mehr 
Medizin

VIALE-A-Studie: Alle AML-Risikogruppen profitierten mehr von Venetoclax + Azacitidin als von Placebo + Azacitidin

Nach dem AML Composite Model (AML-CM)-Score wurde die Mehrzahl der Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML) in der VIALE-A-Studie in die Gruppe B eingestuft, die einen verminderten Benefit von einer intensiven Chemotherapie (IC) hat, und fast ein Viertel wurde sogar als „frail“ beurteilt. Dennoch profitierten alle Patient:innen über alle Gruppen hinweg mehr von einer Therapie mit Venetoclax (VEN) + Azacitidin (AZA) im Vergleich zu Placebo (PBO) + AZA (1).
Lesen Sie mehr 
Hämatologie
ASH 2022

MCL und ZNS-Lymphome: Studien TRIANGLE und MATRix/IELSG43 setzen neue Standards in der Behandlung

Die Behandlung maligner Lymphome verbessern, das ist die Motivation der German Lymphoma Alliance e.V. (GLA). Als zentrale Lymphom-Studiengruppe koordiniert sie klinische Studien sowie präklinische Forschung. Auf dem ASH 2022 bekamen die Ergebnisse zweier Studien große Aufmerksamkeit, die jeweils einen neuen Therapiestandard setzen: Prof. Dr. Martin Dreyling, München, stellte die Ergebnisse der TRIANGLE-Studie mit Ibrutinib beim Mantelzelllymphom (MCL) vor (1). Prof. Dr. Gerald Illerhaus, Stuttgart, präsentierte die Interimsanalyse der Studie MATRix/IELSG43. Darin wurden eine Hochdosis-Chemotherapie vs. konventionelle Chemotherapie gefolgt von autologer Stammzelltransplantation (autoSCT) bei Patient:innen mit primär zerebralen Lymphomen evaluiert (2).
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

AML: Vielversprechende Remissionen unter Triplett-Therapie mit Magrolimab, Venetoclax und Azacitidin

Die Kombination aus dem oralen BCL-2-Inhibitor Venetoclax (VEN) und hypomethylierenden Substanzen (HMA) wie Azacitidin (AZA) ist der Therapiestandard für Patient:innen mit neu diagnostizierter akuter myeloischer Leukämie (AML), die nicht für eine intensive Chemotherapie geeignet sind. Allerdings erleiden die meisten Behandelten unter der Zweierkombination nach anfänglich hohen Ansprechraten einen Rückfall, der die Überlebenszeit deutlich verkürzt. Patient:innen mit TP53-Mutation haben eine besonders ungünstige Prognose. Nun legen aktuelle Phase-I/II-Daten von der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2022 nahe, dass die Hinzunahme des CD47-Inhibitors Magrolimab zur Doublette das Outcome von Erkrankten mit neu diagnostizierter Erkrankung deutlich verbessern könnte (1).
Lesen Sie mehr 
Entitätsübergreifend

Das Potenzial von Bewegung als Behandlungsoption bei CIPN

Die Chemotherapie-induzierte periphere Neuropathie (CIPN) ist eine häufige und klinisch relevante Nebenwirkung bei onkologischen Therapien. Die Symptome belasten die Betroffenen sehr, denn sie sind schwer zu behandeln und werden häufig chronisch. Im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) 2022 wurde ein Poster ausgezeichnet, welches das Potenzial von Bewegung als Therapiemöglichkeit bei CIPN näher beleuchtet (1).
Lesen Sie mehr 
Zervixkarzinom

Innovative Konzepte in der Systemtherapie des Zervixkarzinoms

Das Zervixkarzinom ist die am vierthäufigsten vorkommende Krebserkrankung bei Frauen weltweit. Im Jahr 2019 erkrankten in Deutschland 4.575 Frauen daran. Das Zervixkarzinom gehört zu den wenigen Krebsarten, die sich durch die HPV-Impfung (Impfung gegen Humane Papillomviren) und eine regelmäßige Früherkennung verhindern lassen. Wird ein Zervixkarzinom früh erkannt, kann es durch eine alleinige operative Therapie behandelt werden.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Körperliche Aktivität als wirksame Supportivtherapie bei malignen hämatologischen Neoplasien

In Deutschland erkranken jährlich ca. 40.000 Menschen, darunter 1.000 Kinder unter 18 Jahren an einer malignen hämatologischen Neoplasie. Durch Fortschritte in Diagnostik und Therapie nimmt die altersstandardisierte Sterblichkeit seit den 1990er Jahren ab und die Lebensqualität rückt zunehmend in den Fokus der Versorgung. Eine hohe Symp­tomlast, häufig verbunden mit einer Reduktion der physischen, kognitiven und psychosozialen Leistungsfähigkeit, hat enorme Auswirkungen auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Betroffenen. Gezielte körperliche Aktivität bietet in allen Phasen der Erkrankung einen wirksamen nicht-pharmakologischen Ansatz, um krankheits- und therapieassoziierte Symptome und Nebenwirkungen zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern.
Lesen Sie mehr