Journal Onkologie
Experten

Beiträge von Dr. rer. nat. Claudia Schöllmann

Bei Erkrankten mit der X-chromosomal-rezessiv vererbten Erkrankung Hämophilie A (HA) und Hämophilie B (HB) ist die Blutgerinnung durch Fehlen der Gerinnungsfaktoren VIII (FVIII) bzw. IX (FIX) gestört, sodass es zu wiederholten Blutungsepisoden kommt. Goldstandard der Hämophilie-Therapie ist die regelmäßige, blutungsverhütende Dauerbehandlung (Prophylaxe) mit der Infusion von plasmatisch oder rekombinant hergestellten Faktorpräparaten. Nun zeigen aktuelle Daten einer Phase-III-Studie (1) und einer daran anschließenden offenen Extensionsstudie (2), dass mit dem Antikörper Marstacimab, das Blutungsrisiko bei Erkrankten mit schwerer HA und HB, die keine Hemmkörper gegen FVIII und FIX gebildet haben, deutlich und anhaltend reduziert werden kann – dabei muss der Antikörper nur 1x wöchentlich subkutan appliziert werden. Dr. Shamzah Kazani, Cambridge, MA, USA, stellte die Ergebnisse der Extensionsphase bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2024 vor (2).
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Hämatologie

EHA: Mitapivat verbessert Hb-Ansprechen und Fatigue bei nicht transfusionsabhängiger α- und β-Thalassämie

Thalassämien sind vererbte Hämoglobinopathien, bei denen die Produktion des normalen Hämoglobins aufgrund einer reduzierten oder fehlenden Globinkettensynthese gestört ist. Gemeinsam ist diesen Erkrankungen Zellschäden-verursachender oxidativer Stress, der aufgrund einer verminderten ATP-Produktion in den erythroiden Vorläuferzellen nicht wirksam bekämpft werden kann. Ein neuer Ansatz besteht darin, die Pathogenese der Erkrankung zu modulieren, indem die ATP-Produktion durch Mitapivat, einen Aktivator der Pyruvatkinase, angekurbelt wird. Ein erfolgreicher Ansatz, wie die voraussichtlich praxisverändernden Daten der Phase-III-Studie ENERGIZE zeigen, die Prof. Dr. Ali Taher, Beirut, Libanon, bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2024 präsentierte (1).
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Hämatologie

EHA: TKI der STAMP-Klasse Asciminib ist klassischen TKI in puncto Wirksamkeit und Verträglichkeit bei CML-CP in der Firstline überlegen

Seit August 2022 ist Asciminib als bislang einziger zugelassener Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) der STAMP (specifically targeting the ABL myristoyl pocket)-Klasse zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit Philadelphia-Chromosom-positiver CML in der chronischen Phase (PhChr+ CML-CP) nach mindestens 2 TKI zugelassen, basierend auf den Daten der Phase-III-Studie ASCEMBL (1, 2). Nun wurde der Inhibitor in der Phase-III-Studie ASC4FIRST auch im Erstliniensetting bei Erkrankten mit neu diagnostizierter CML gegenüber Standard-Erstlinien-TKI klinisch geprüft. Prof. Andreas Hochhaus, Jena, präsentierte die mit Spannung erwarteten Daten bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2024. Sie zeigen ein signifikant überlegenes gutes molekulares Ansprechen (MMR) und frühe, tiefe Remissionen unter Asciminib bei gleichzeitig guter Verträglichkeit (3).
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Hämatologie

EHA: Pelabresib/Ruxolitinib toppt Ruxolitinib + Placebo hinsichtlich aller Krankheitszeichen der Myelofibrose

Die Myelofibrose (MF) ist eine seltene, mit deutlich verkürztem Überleben assoziierte hämatopoetische Stammzellneoplasie, die mit Knochenmarkfibrose (BMF), Anämie, Splenomegalie und MF-assoziierten Symptomen assoziiert ist (1). Aktuelle Studiendaten der Phase-III-Studie MANIFEST-2 bei JAK-Inhibitor-naiven Erkrankten zeigen, dass eine Kombinationstherapie mit dem BET-Inhibitor Pelabresib und dem JAK-Inhibitor Ruxolitinib gegenüber Ruxolitinib (plus Placebo), dem derzeitigen Therapiestandard, die Splenomegalie signifikant und die anderen MF-Krankheitszeichen zumindest trendmäßig verbesserte. Die Studiendaten, die eine mögliche Veränderung des Behandlungsstandards der MF nahelegen, stellte Dr. Raajit K. Rampal, New York, NY, USA, bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2024 vor (2).
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Hämatologie

EHA: Meta-Analyse untermauert langfristigen Nutzen zeitlich befristeter zielgerichteter Regime in der Erstlinie – mit Vorteilen für die Triplet-Therapie beim CLL

Bei der Behandlung der symptomatischen chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) ist der Einsatz zielgerichteter Substanzen wie BCL2- und Bruton-Tyrosinkinase(BTK)-Inhibitoren heute Standard. Noch laufen randomisierte Studien, die ihre zeitlich befristete mit der kontinuierlichen Gabe vergleichen. Wie effektiv zeitlich befristete zielgerichtete Regime als Erstlinientherapie wirken und wie lange die Wirkung anhält, untersuchte eine beim EHA präsentierte Meta-Analyse. Als Maß für die Effektivität diente der Zeitraum, bis eine weitere Therapie nötig wurde (1).
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Hämatologie

EHA: 7,5-Jahres-Update der MAIA-Studie: OS-Vorteil durch Rd + Daratumumab bei NDMM bestätigt

Daratumumab zusammen mit Lenalidomid und Dexamethason (Rd) verbesserte in der Phase-III-Studie MAIA die Überlebenschancen von Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom (NDMM), die nicht transplantationsgeeignet sind, im Vergleich zur alleinigen Gabe von Lenalidomid und Dexamethason – auch noch nach 7,5 Jahren. Das zeigen die Ergebnisse der finalen Analyse der Studie, die Prof. Dr. Thierry Facon, Lille, Frankreich, bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2024 präsentierte (1). Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von rund 90 Monaten lag die Mortalität unter der Dreierkombination um ein Drittel niedriger als unter dem Zweifachregime – und auch die Zeit bis zur nachfolgenden Therapie wurde deutlich verlängert (1).
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Hämatologie

EHA: D-VRd überzeugt beim NDMM in allen zytogenetischen Risikogruppen

Der Anti-CD38-Antikörper Daratumumab (D) ist bereits Bestandteil vieler Therapieregime beim Multiplen Myelom. Bereits bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2023 hatte die Phase-III-Studie PERSEUS des Europäischen Myelomnetzwerks (EMN) Aufsehen erregt, weil sie die Vierfachtherapie mit subkutanem D ergänzend zu einer Standard-Induktions-/Konsolidierungstherapie mit VRd (Bortezomib, Lenalidomid, Dexamethason) gefolgt von einer D-R(Lenalidomid)-Erhaltung als neuen Standard auch für transplantationsgeeignete Erkrankte mit neu diagnostiziertem Myelom (NDMM) etablierte (1). Eine aktuelle Analyse, präsentiert bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2024, konnte nun zeigen, dass Erkrankte aller zytogenetischen Risikogruppen von der Quadruplet-Therapie profitieren (2).
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Hämatologie

EHA: TPO-RA Avatrombopag auch bei Kindern und Jugendlichen mit persistierender/chronischer ITP gut wirksam

Der Thrombopoetin-Rezeptoragonist (TPO-RA) Avatrombopag ist zugelassen zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit primärer chronischer Immunthrombozytopenie (ITP), die auf andere Therapien wie Kortikosteroide oder Immunglobuline nicht ansprechen (1). Das Medikament kann nach dem 12. Erkrankungsmonat eingesetzt werden. Aktuellen Phase-III-Daten zufolge ist der TPO-RA auch bei Kindern und Jugendlichen mit chronischer, aber auch persistierender ITP (nach dem 6. Erkrankungsmonat) wirksam und gut verträglich, falls kein adäquates Ansprechen auf vorhergehende Therapien vorlag. Das berichtete Prof. Rachael F. Grace, Boston, MA, USA, bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2024 (2).
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Hämatologie

EHA: Hohe Raten an MRD-Negativität mit Pirtobrutinib, Venetoclax und Obinutuzumab bei CLL in der Firstline

Die Erstlinientherapie von Erkrankten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) wird heute durch chemotherapiefreie Behandlungsregime aus Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi) und BCL2-Inhibitoren wie Venetoclax geprägt, die ggf. mit einem Anti-CD20-Antikörper kombiniert werden. Bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2024 wurden erstmals Phase-II-Studiendaten zu einem chemotherapiefreien Dreifach-Kombinationsregime im Erstliniensetting gezeigt, bei dem anstelle der üblichen kovalenten BTKi der nicht-kovalente BTKi Pirtobrutinib eingesetzt wurde. Mit dem Dreierregime aus Pirtobrutinib, Venetoclax und Obinutuzumab wurden erstaunlich hohe Raten an MRD-Negativität erreicht, wie Prof. Dr. Nitin Jain, Houston, TX, USA, beim EHA-Meeting berichtete (1).
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Hämatologie

EHA: Anhaltender Nutzen von Epcoritamab bei r/r LBCL-Patient:innen mit kompletter Remission

Der subkutan zu applizierende bispezifische CD3xCD20-Antikörper Epcoritamab wird als Monotherapie bei erwachsenen Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem (r/r) diffus großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) nach mindestens 2 systemischen Vortherapien eingesetzt. Zulassungsrelevant war die Phase-I/II-Studie EPCORE NHL-1, in der knapp zwei Drittel der Behandelten auf die Medikation angesprochen hatten– mit hohen Raten an kompletten Remissionen und vielversprechenden Überlebensdaten (1). Bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2024 präsentierte Prof. Catherine Thieblemont, Paris, Frankreich, ein Studien-Update mit verlängertem Follow-up, das auch zusätzliche Subgruppen von Patient:innen mit kompletter Remission (CR) in die Analyse einbezog. Die aktuellen Daten untermauern den langfristigen Nutzen von Epcoritamab über einen Zeitraum von 2,5 Jahren hinaus für diese Subpopulation (2).
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Hämatologie

EHA: Romiplostim in Erstlinie bei neu diagnostizierter aplastischer Anämie?

Der orale Thrombopoetin-Rezeptoragonist (TPO-RA) Eltrombopag ist bei schweren, gegen Immunsuppressiva refraktären Formen der aplastischen Anämie (AA) zugelassen (1) und zeigt auch klinische Wirksamkeit im Erstliniensetting ergänzend zur Immunsuppression (2). Eine kleinere Studie aus Indien untersuchte nun, ob der TPO-RA Romiplostim, der einmal pro Woche als subkutane Injektion verabreicht wird, ebenfalls als Erstlinientherapie ergänzend zu Immunsuppressiva bei Erkrankten mit neu diagnostizierter AA infrage kommen könnte. Die Daten eines Posters, das bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2024 präsentiert wurde, deuten darauf hin (3).
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Hämatologie

EHA: Vierfach-Regime mit XPO1-Inhibitor bei MM mit extramedullärer Erkrankung vielversprechend

Bei Patient:innen mit Multiplem Myelom (MM) stellt das Vorliegen einer extramedullären Erkrankung (EMM) einen unabhängigen Faktor für eine schlechte Prognose dar und ist schwierig zu therapieren. Eine beim Jahreskongress der European Hematology Association (EHA) 2024 im Rahmen vorgestellte chinesische Studie untersuchte den First-in-class XPO1-Inhibitor Selinexor in Kombination mit Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason als Erstlinientherapie bei Patienten mit EMM (1). In der kleinen Studie wurden erste vielversprechende Daten zum Ansprechen beobachtet.
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Hämatologie

EHA: Ermutigende Ergebnisse mit Tabelecleucel unter Alltagsbedingungen bei r/r EBV+ PTLD

Patient:innen mit rezidivierter/refraktärer (r/r) Epstein-Barr-Virus-positiver (EBV+) Transplantations-assoziierter lymphoproliferativer Erkrankung (post-transplant lymphoproliferative disease, PTLD) haben eine sehr schlechte Prognose. Dies gilt insbesondere bei primärer ZNS-PTLD; hier existiert kein fester Therapiestandard. Im Rahmen eines Expanded Access Programms (EAP) erhielten Erkrankte mit r/r EBV+ primärer ZNS-PTLD die allogene EBV-spezifische T-Zell-Immuntherapie Tabelecleucel. Die auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2024 vorgestellten Real-world-Daten zeigten eine vielversprechende objektive Ansprechrate (ORR) und ermutigende Überlebensergebnisse (1).
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Mammakarzinom

Adjuvantes Abemaciclib beim frühen HR+ Brustkrebs: ctDNA-Bestimmung zu Therapiebeginn und im Verlauf erlaubt prognostische Aussagen zu Outcomes

Die Substanzgruppe der CDK4/6-Inhibitoren hat sich in Kombination mit einer endokrinen Therapie (ET) inzwischen auch in der adjuvanten Situation beim Hormonrezeptor positiven/HER2 negativen (HR+/HER2−) frühen Brustkrebs (eBC) mit hohem Rezidivrisiko etabliert. Abemaciclib ist als bislang einziger CDK4/6-Inhibitor in diesem Setting zugelassen – auf Basis der positiven Daten der Phase-III-Studie monarchE (1). Eine aktuelle, bei der ASCO-Jahrestagung 2024 vorgestellte Analyse auf Basis der Studiendaten legt nahe, dass Erkrankte mit ungünstiger Prognose durch Bestimmung der ct(zirkulierenden Tumor)DNA mittel Liquid Biopsy früh erkannt werden können. Gleichzeitig wurde deutlich, dass ein erheblicher Teil der Erkrankten mit – prognostisch ungünstiger –Baseline-ctDNA-Positivität diese unter der Behandlung mit Abemaciclib/ET verlor (2).
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Hämatologie

Vorläufige Phase-I/II-Daten bei r/r Lymphomen weisen auf sichere Bridging-Therapie mit Pirtobrutinib vor CAR-T-Zellen hin

Seit November 2023 ist Pirtobrutinib als Monotherapie zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit rezidiviertem oder refraktärem (r/r) Mantelzelllymphom (MCL) zugelassen, die zuvor mit einem Bruton-Tyrosinkinase (BTK)-Inhibitor behandelt wurden. Der erste nicht-kovalente BTK-Inhibitor ist aufgrund seine speziellen Wirkmechanismus auch nach Versagen eines klassischen (kovalenten) BTK-Inhibitors wirksam. Als Teil einer Phase-I/II-Studie bei Erkrankten mit verschiedenen r/r Lymphomen erhielt eine kleinere Gruppe von Erkrankten Pirtobrutinib auch zum Bridging vor einer CAR-T-Zell-Therapie. Eine Auswertung von Dr. Fateeha Furqan, Milwaukee, WI, USA, und Kolleg:innen, die als Poster bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 vorgestellt wurde, legt einen sicheren Einsatz des Inhibitors in diesem Setting nahe (2). Zudem wurde ein nicht signifikanter Trend hin zu einer Verbesserung der CAR-T-Zell-Funktionalität durch die Vortherapie mit Pirtobrutinib beobachtet.
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Malignes Melanom

ILLUMINATE 301: Addition von intratumoralem Tilsotolimod zu Ipilimumab beim Anti-PD-1-refraktären Melanom ohne klinischen Nutzen

Die intratumorale Injektion von TLR-9(„toll-like receptor 9“)-Agonisten als Ergänzung zu systemisch verabreichtem Ipilimumab konnte bei Erkrankten mit Anti-PD1-refraktären fortgeschrittenen Melanomen weder das Ansprechen noch das Überleben im Vergleich zu alleinigem Ipilimumab verbessern. Es fand sich auch keine Subgruppe von Patient:innen, die von der kombinierten Strategie profitierte (1). Das sind die Ergebnisse der Phase-III-Studie ILLUMINATE 301, die aufgelegt worden war, nachdem eine Phase-I/II-Studie ermutigende Daten für die Kombinationsstrategie geliefert hatte (1). Prof. Carolin Roberts, Villejuif, Frankreich, stellte die Ergebnisse der Studie bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 vor (2). Für die schwer behandelbare Population von Erkrankten mit PD-L1-refraktären Tumoren bedarf es nun neuer Behandlungsansätze.
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NSCLC

LAURA-Studie beim inoperablen EGFR-mutierten Stadium-III-NSCLC: Osimertinib wird neuer Therapiestandard nach definitiver Radiochemotherapie

„Für Patient:innen mit nicht resezierbarem EGFR-mutiertem nicht kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) im Stadium III besteht ein hoher Bedarf an neuen Therapieoptionen“, konstatierte Dr. Suresh S. Ramalingam, Atlanta, GA, USA, bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024. Die von Ramalingam in der Plenary Session des Kongresses vorgestellten Daten der Phase-III-Studie LAURA etablieren nun mit Osimertinib einen zukünftigen neuen Therapiestandard für Erkrankte, die nach definitiver Radiochemotherapie (RCT) progressionsfrei sind (1). Die Ergebnisse für den EGFR-Tyrosinkinaseinhibitor (TKI) der dritten Generation waren im Vergleich zu einer Placebomedikation so herausragend (mit einem nahezu versiebenfachten medianen progressionsfreien Überleben), dass Ramalingam vom Publikum mit „Standing Ovations“ bedacht wurde.
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Mammakarzinom

mBC mit HER2 low: US-amerikanische Real-World-Daten deuten auf Äquivalenz unterschiedlicher ADC-Sequenztherapien hin

Antibody-Drug-Conjugates (ADC) sind etablierter Bestandteil der Therapie metastasierter Mammakarzinome. Bei Tumoren mit geringer HER2-Expression (HER2 low) können sowohl das HER2-gerichtete ADC Trastuzumab Deruxtecan (T-DXd) als auch das Trophoblasten-Oberflächenantigen 2 (Trop-2) gerichtete ADC Sacituzumab govitecan (Sg) leitliniengerecht eingesetzt werden (1). Der Frage, ob die ADCs ihre Wirksamkeit auch in Sequenz behalten und ob eine Sequenz möglicherweise effektiver erscheint als die andere, widmete sich eine retrospektive Studie, deren beim diesjährigen Jahrestreffen der American Society of Clinical Oncology (ASCO) als Poster vorgestellt wurde (2).
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Mammakarzinom

Fortgeschrittenes HER2+ Mammakarzinom: T-DXd zeigt vielversprechende Wirksamkeit in der Erstlinie

Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd) ist derzeit zur Behandlung des fortgeschrittenen HER2-positiven (HER2+) Mammakarzinoms nach einer HER2-gerichteten Vortherapie zugelassen. Die Phase-1b/2-Studie DESTINY-Breast07 untersucht das ADC als Erstlinienoption – entweder als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Substanzen. Auf dem Jahreskongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 stellte Prof. Fabrice André, Villejuif, Frankreich die Ergebnisse einer Interimsanalyse der Dosisexpansionsphase der Studie vor (1). Sowohl für die Monotherapie mit T-DXd als auch für die Kombination mit dem HER2-Antikörper Pertuzumab wurden vielversprechende Wirksamkeitsdaten beobachtet.
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Mammakarzinom

DESTINY-Breast06: T-DXd verbessert PFS vs. Chemotherapie beim HER2-low-und HER2-ultralow HR+ mBC nach ausschließlich endokriner Vortherapie

Nachdem die Phase-III-Studie DESTINY-Breast04 das gegen HER2 gerichtete Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd) als Therapiestandard für das chemotherapeutisch vorbehandelte Hormonrezeptor-positive fortgeschrittene Mammakarzinom (HR+ mBC) mit niedrigen Leveln an HER2 (HER2-low; IHC 1+ oder IHC 2+/ISH-) etablieren konnte (1), geht die Phase-III-Studie DESTINY-Breast06-Studie noch 2 Schritte weiter: Zum einen wird T-DXd in dieser Studie früher eingesetzt, d.h. bei Erkrankten, die in der metastasierten Situation lediglich endokrin vorbehandelt sind; zum anderen wird die Population der Patient:innen, bei denen T-DXd gegen eine Standard-Chemotherapie geprüft wird, um Betroffene mit HER2-ultralow-Tumoren (definiert als IHC 0 mit Membranfärbung; IHC >0 < +) erweitert. Prof. Giuseppe Curigliano, Mailand, Italien, stellte die vermutlich praxisverändernden Studiendaten bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 als „late late Breaking Abstract“ vor (2).
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