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JOURNAL ONKOLOGIE 09/2023

Rolle der Protonentherapie bei Hirntumoren im Erwachsenenalter

Prof. Dr. med. Beate Timmermann und Prof. Dr. med. Rolf-Dieter Kortmann

Rolle der Protonentherapie bei Hirntumoren im Erwachsenenalter
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Die interdisziplinäre Behandlung von Hirntumoren im Erwachsenenalter wird in den letzten Jahren von modernen Entwicklungen in den operativen Techniken, der feingeweblichen Typisierung der einzelnen Tumoren unter Einschluss von molekulargenetischen Profilen sowie den technischen Fortschritten in der Radioonkologie geprägt. Neben den ver­besserten Heilungschancen rücken die Therapiefolge und die Lebensqualität der betroffenen Patient:innen zunehmend in den Fokus. Die Protonentherapie (PT) als spezielle Form der Strahlenbehandlung spielt hierbei eine besondere Rolle.

Stellenwert der Strahlentherapie

Die Bestrahlung (RT) ist darauf ausgerichtet, präzise den Tumor bzw. das postoperative Tumorgebiet zu erfassen, um eine maximale Tumorkontrolle bei gleichzeitiger Schonung des umgebenden gesunden Gewebes zu erzielen (1). Gegenüber den herkömmlichen RT-Techniken mit konventionellen Pho­tonen erreicht die PT eine bessere Anpassung an das Zielgebiet und aufgrund der physikalischen Eigenschaften eine deutliche Herabsetzung der Strahlenbelastung des gesunden umgebenden Gewebes, sodass sich diese innovative Technologie in der RT von Hirntumoren zunehmend durchsetzt.

Klinische Erfahrungen der PT bei Hirntumoren

Maligne Gliome

Die Behandlung maligner Gliome orientiert sich in Deutschland an der AWMF/NOA S2k Leitlinie für Gliome (2). Die postoperative RT des Tumorbettes steht im Mittelpunkt der lokalen Tumorkontrolle. Durch die Optimierung der interdisziplinären Therapien haben sich die Überlebenszeiten verbessert, sodass die Reduktion der Therapiefolgen zunehmend in den Fokus tritt. Die Überlebensraten hängen maßgeblich von neuropathologischen und molekulargenetischen Kriterien ab. Bei den typischen Grad 4 Tumoren mit ungüns­tigem Profil (Glioblastom) erreicht die PT im Vergleich zu Photonen identische Überlebenszeiten (Tab. 1) (3). Obwohl in der vergleichenden Serie eine bessere Schonung der Normalgewebe, insbesondere des Hippocampus gelang, konnte aufgrund kurzer Nachbeobachtungszeiten und der Heterogenität der tumor- und operationsbedingten Defizite kein Vorteil in den neurokognitiven Leistungen festgestellt werden. Die integrale Hirndosis außerhalb des Zielvolumens konnte deutlich herabgesetzt werden, sodass signifikant weniger Grad 3 Lymphopenien gesehen wurden. Es wird daher eine konsequentere Durchführung einer simultanen und adjuvanten Chemotherapie insbesondere mit Temozolomid erwartet (4). Die PT bei Grad 2 und 3 Tumoren erreicht sehr gute Überlebensraten (Tab. 1) (5). In dieser Serie konnte das progressionsfreie Intervall aufgrund zusätzlicher RICE (radiation-induced contrast enhancement) nicht sinnvoll evaluiert werden.
 
Tab. 1: Klinische Ergebnisse nach Protonentherapie niedrig- und hochmaligner Gliome. CGE=Cobalt Gray Äquivalent, Gr.=Grad, J.=Jahre, OS=Gesamtüberleben, PFS=progressionsfreies Überleben, RANO=Response Assessment in Neuro-Oncology, SIB=simultaner integrierter Boost
Klinische Ergebnisse nach Protonentherapie niedrig- und hochmaligner Gliome.

Tumoren der Schädelbasis

Meningeome

Meningeome sind vorwiegend im Keilbeinbereich, an der Schädelkonvexität, im Kleinhirn-Brückenwinkel, Tentorium und in der Olfaktoriusgrube lokalisiert. Die Behandlung der Meningeome orientiert sich an den Leitlinien der EANO (European Association of Neurooncology) (6). An der Schädelbasis können die Tumoren i.d.R. nicht radikal operiert werden und stellen aufgrund der Nähe zu Risikoorganen (Hirnstamm, Sehnerv mit Chiasma, Innenohr) sowie einer sehr komplexen 3-dimensionalen Geometrie (Abb. 1) sehr hohe Anforderungen an die RT, sodass sich die PT zunehmend durchsetzt. Die Tumorkontrollraten der RT sind sehr hoch (Tab. 2). Die Komplikationsraten mit Abnahme des Visus und Hirnnekrosen sind sehr gering und liegen zwischen 0% und 7,3% (7, 8). Tumorbedingte Einschränkungen des Visus werden i.d.R. durch die RT verbessert oder bleiben stabil; Verschlechterungen finden sich selten (9). Die Lebensqualität war in einer Serie von 200 Patient:innen nach RT nicht beeinträchtigt und entsprach der Normalbevölkerung (10).
 
Abb. 1: Protonen-Bestrahlungsplan eines Erwachsenen mit einem Keilbeinflügelmeningeom. A) axial, B) sagittal, C) koronar, D) farbig das ­Bestrahlungsvolumen (100%-, 98%-, 95%-, 60%- oder 40%-Isodose in gelb, hellgrün, rot, dunkelgrün bzw. hellblau).
Protonen-Bestrahlungsplan bei Keilbeinflügelmeningeom

In einer Vergleichsstudie konnte die intensitätsmodulierte PT im Vergleich zur modernen VMAT (Volumetric Intensity Modulated Arc Therapy)-Technologie (Photonen) die mittlere Dosis im Hippocampus um 48%-74% absenken. Das übrige Hirngewebe im niedrigeren Dosisbereich konnte um 47% entlastet werden (11). Die PT lässt daher einen Vorteil zugunsten eines Erhalts neurokognitiver Funktionen erwarten und ermöglicht eine erneute Bestrahlung. Die Erfahrungen sind noch gering, aber vielversprechend (8, 12). Bei 42 Pa­tient:innen konnte ein progressionsfreies Überleben (PFS) von 2 Jahren in 56,5% und ein Gesamtüberleben (OS) in 71,4% der Fälle erreicht werden. In 3 Fällen traten Nekrosen auf (8). Imber et al. konnten ein 2-Jahres-PFS von 43% und ein OS von 73% beobachten (12).

Chordome/Chondrosarkome

Die seltenen Chordome und Chondrosarkome entstehen im Bereich des Clivus und stellen aufgrund der Lokalisation und der häufig großen Tumorausdehnung sowie der engen Nachbarschaft zum Hirnstamm und der Sehbahn eine Herausforderung für die Neurochirurgie und Strahlentherapie dar. Komplette Resektionen können kaum erreicht werden, sodass es nach alleiniger Operation häufig zu Rückfällen kommt. Ferner sind hohe RT-Dosen für die Tumorkontrolle notwendig. Die PT ermöglicht eine lokale Dosiseskalation mit hohen Tumorkontroll- und Überlebensraten (Tab. 2). Ein Vorteil der Carbon-Ionen konnte nicht nachgewiesen werden, wird aber ebenfalls zur Behandlung eingesetzt (13). Trotz sehr hoher Dosierungen ist das Komplikationsrisiko begrenzt, es traten nur bei 4,2% Neuropathien an der Sehbahn auf (14).

Akustikusneurinome

Die Behandlung der Akustikusneurinome orientiert sich an den Leitlinien der EANO (15). In der Serie von Küchler et al. wurden unterschiedliche Techniken miteinander verglichen (16). Die Tumorkontrollraten nach PT zwischen stereotaktischen Einzeittechniken bzw. hypo- und fraktionierten Schemata unterschieden sich nicht. Der Erhalt der Hörfunktion war in etwa identisch. Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Hirnnervenparesen (N. Facialis, N. Trigeminus) waren selten. In der Serie von Barnes et al. wurde nach fraktionierter PT keine Hirnnerventoxizität beobachtet (17).

Hypophysenadenome

In der überwiegenden Mehrheit werden stereotaktische Hochpräzisionstechniken mit Protonen bei sehr kleinen Zielvolumina eingesetzt (18). Bei größeren Tumoren wird der fraktionierten PT der Vorzug gegeben. Beide Techniken sind mit sehr guten Tumorkontrollen realisierbar (18, 19).

Kraniopharyngeome

Die Erfahrungen über die RT beruhen in erster Linie auf Erfahrungen im Kindes­alter (20, 21). Protonen- und Photonen-RT erreichen identische Tumorkontrollraten (Tab. 2). Durch die PT wird die Dosis im Bereich von Hippocampus und Temporallappen deutlich reduziert, sodass eine bessere Schonung der neurokognitiven Funktion zu erwarten ist (22). Für das Erwachsenenalter liegen nur wenig Daten vor. Bei 91 Pa­tient:innen konnten ähnliche Tumorkontrollraten erreicht werden und in nur wenigen Fällen wurden Einschränkungen der neurokognitiven Leistungen, vorwiegend bei großen Tumoren, beobachtet (23).
 
Tab. 2: Klinische Ergebnisse nach Protonentherapie von Tumoren der Schädelbasis (aktuellere Serien). CGE=Cobalt Gray Äquivalent, ED=Einzeldosis, Gr.=Grad, J.=Jahre, k.A.=keine Angabe, mittl.=mittlere, OS=Gesamtüberleben, Pat.=Patient:innen
Klinische Ergebnisse nach Protonentherapie von Tumoren der Schädelbasis

Medulloblastome im Erwachsenenalter

Die Behandlung der Medulloblastome im Erwachsenenalter orientiert sich an den pädiatrischen Therapieprotokollen (HIT 2000) (24, 25). Der Therapiestandard besteht aus der RT des gesamten Liquorraumes gefolgt von einer Aufsättigung der hinteren Schädelgrube bzw. des Tumorbettes mit anschließender Erhaltungschemotherapie. Die bekannten Erfahrungen aus der HIT-Studie konnten in der NOA 7- Studie für Erwachsene reproduziert werden (26). Inzwischen hat sich die PT im Kindesalter fest etabliert (27). Auch konnten sehr gute Erfahrungen im Erwachsenenalter gewonnen werden (Tab. 3). Die Schonung der Wirbelkörper durch die PT ist mit einer deutlich geringeren Myelo­toxizität verbunden, sodass eine konsequentere Durchführung der anschließenden Erhaltungschemotherapie zu erwarten ist (28). In einer Serie vom Westdeutschen Protonentherapiezentrum Essen (WPE) konnte dies bereits festgestellt werden (29). Die prospektive Studie der EORTC 1634-BTG/NOA-23 schließt auch Patient:innen mit PT ein (30).
 
Tab. 3: Klinische Ergebnisse nach Protonentherapie der Neuroachse beim Medullo­blastom im Erwachsenenalter. CGE=Cobalt Gray Äquivalent, CSA=kraniospinale Achse,­­ EFS=erkrankungsfreies Überleben, J.=Jahre, LK=lokale Tumorkontrolle, OS=Gesamtüberleben, PFS=progressionsfreies Überleben
Klinische Ergebnisse nach Protonentherapie beim Medullo­blastom

Ependymome im Erwachsenenalter

Die postoperative RT gehört gemäß den AWMF-Leitlinien zum Therapiestandard im Kindesalter. Die PT konnte sich hier inzwischen fest etablieren mit sehr günstigen langfristigen Verläufen (Tab. 4). Im Erwachsenenalter konnte der Vorteil einer postoperativen Bestrahlung gegenüber einer abwartenden Haltung einen Vorteil zeigen (31). Größere Serien zu Erwachsenen mit Protonen sind bisher nicht publiziert worden.
 
Tab. 4: Klinische Ergebnisse nach Protonentherapie bei Ependymomen im Kindesalter. CGE=Cobalt Gray Äquivalent, CSA=kraniospinale Achse, ED=Einzeldosis, EFS=erkrankungsfreies Überleben, J.=Jahre, LK=Lokale Tumorkontrolle, OS=Gesamtüberleben, PFS=progressionsfreies Überleben
Klinische Ergebnisse nach Protonentherapie bei Ependymomen

Therapiefolgen der PT

Von Protonen wird erwartet, dass das Risiko strahleninduzierter Tumoren außerhalb des Zielgebietes gesenkt wird. Nach der umfassenden Analyse von Xiang et al. an 450.373 bestrahlten erwachsenen und pädiatrischen Patient:innen war die Inzidenz nach PT signifikant geringer (32). Trotz Durchführung der mittlerweile bereits weitgehend abgelösten „double scattering“ Technik, die mehr Streustrahlung als moderne Scanning-Verfahren erzeugt, wurden bei 1.713 behandelten Kindern, vorwiegend mit Tumoren des ZNS, nur sehr selten Zweittumoren beobachtet, wobei alle malignen Zweittumoren im Hochdosisbereich (Zielgebiet der Bestrahlung) auftraten (33). Lebensqualität und psychosoziale Entwicklung werden maßgeblich von neurokognitiven Leistungen geprägt. Die Kinder schnitten nach PT der Tumorregion bzw. des Liquorraumes in neurokognitiven Funktionen und akademischen Leistungen im Vergleich zu Photonen deutlich besser ab. Nach fokaler Bestrahlung entsprachen die Ergebnisse neurokog­nitiver Tests der Normalbevölkerung (34). Der Vorteil der PT konnte von Mash und Kolleg:innen belegt werden (35).

Beim Vergleich mit der Bildgebung (MR-Traktographie) waren sowohl die Integrität der weißen Substanz als auch die neuropsychologische Leistung bei Patient:innen nach PT kaum gestört bzw. deutlich besser. Die Patient:innen waren darüber hinaus den gesunden Kontrollteilnehmer:innen ähnlich (36). Bei insgesamt 40 erwachsenen Patient:innen mit niedriggradigen Gliomen konnte nach PT keine Abnahme neurokognitiver Leistungen nach einer medianen Nachbeobachtung von 5-6 Jahren beobachtet werden (37, 38). Die Dosisreduktionen des linken Temporallappens und des normalen Hirngewebes führte zu einer geringeren Beeinträchtigung neuro­kognitiver ­Leistungen (39).

Verfügbarkeit der PT

Die Verfügbarkeit von Protonen­an­lagen steigt weltweit stetig. Laut „Particle Therapy Co-Operative Group (PTCOG)“ existieren weltweit inzwischen 115 Zentren mit steigender Zahl (40). In Deutschland stehen mittlerweile für die PT neben dem WPE noch 3 weitere Zentren in Dresden, Heidelberg und Marburg zur Verfügung.
 
 
 

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Zusammenfassung & Ausblick

Umfangreiche und inzwischen langjährige Erfahrungen wurden aufgrund der besseren Verträglichkeit und der Chance, das Spätfolgenrisiko zu senken, bei Hirntumoren im Kindesalter gewonnen. Bei Erwachsenen konnten diese vielversprechenden Erkenntnisse noch nicht im selben Ausmaß erlangt werden, sind aber ähnlich zu erwarten.

Entsprechend dieser Hoffnung und der weltweit zunehmenden Verfügbarkeit steigt der Einsatz der PT deutlich an (41). Die Rolle der PT beim Glioblastom ist wegen geringer Patient:innenzahlen noch offen. Durch eine bessere Schonung der Lymphozyten könnte die Durchführung der wichtigen zusätzlichen Therapie mit Temozolomid verbessert werden. Zur Frage der besseren Tumorkontrolle durch Dosis­eskalation ist die amerikanische randomisierte Studie NRG-BN001 mit 624 Patient:innen geschlossen worden (42). Ergebnisse liegen noch nicht vor. Bei Grad 2 und 3 Tumoren wird in Essen und Marburg die randomisierte Studie GlioProPh durchgeführt, um die neurokognitiven Funktionen und die Lebensqualität nach Photonen- oder Protonen-RT zu untersuchen. Die amerikanische randomisierte Studie NRG-BN005 (43) und die schwedische Studie PRO-GLIO sind ähnlich konzipiert (44).

Die PT bei Tumoren der Schädelbasis hat sich bei den seltenen Clivus-chordomen und Chondrosarkomen, v.a. aber auch bei den Meningeomen fest etabliert. Die Erfahrungen bei Kraniopharyngeomen im Erwachsenenalter lassen vergleichbar hohe Tumorkontrollraten und ein geringes Risiko für Einschränkungen der neurokognitiven Leistungen annehmen. Die Rolle ­der PT von Akustikusneurinomen und Hypophysenadenomen ist aufgrund heterogener Patient:innengruppen noch unklar und sollte weiter in Studien untersucht werden.

Beim Medulloblastom sollte der PT aufgrund der besseren Schonung insbesondere der Wirbelkörper (Knochenmarkreserven) und der zu erwartenden besseren neurokognitiven Funktionen der Vorzug gegeben werden. Obwohl beim Ependymom im Erwachsenenalter noch keine größeren publizierten Erfahrungen vorliegen, sollten die positiven Ergebnisse aus dem Kindesalter herangezogen und die PT empfohlen werden.

Erfahrungen zu Re-Bestrahlungen mit Protonen sind bisher nur in geringem Umfang verfügbar. Bisherige Ergebnisse bei Meningeomen (8), ­Glioblastomen (45) und im Kindesalter bei Ependymomen (27) sind jedoch vielversprechend und lassen auf einen verstärkten Einsatz hoffen.

Die aus pädiatrischen Serien bekannte Schonung der neurokognitiven Funktionen und günstigen psychosozialen Entwicklungen sind im Erwachsenalter noch nicht ausreichend bestätigt worden und unterliegen weiteren Studien. Phänomene in der Bildgebung wie die sog. RICE und Pseudoprogressionen insbesondere bei Gliomen unterliegen aktuell einer intensiveren Abklärung.

Es besteht kein Interessenkonflikt.
 
 
Prof. Dr. med. Beate Timmermann
Prof. Dr. med. Beate Timmermann

Klinik für Partikeltherapie
Westdeutsches Protonentherapiezentrum Essen (WPE)
Universitätsklinikum Essen

Hufelandstraße 55
45147 Essen

Hausanschrift: Mühlenbach 1, 45147 Essen

Tel.: 0201/723-83910
E-Mail: beate.timmermann[at]uk-essen.de
Prof. Dr. med. Rolf-Dieter Kortmann
Prof. Dr. med. Rolf-Dieter Kortmann

Klinik für Partikeltherapie
Westdeutsches Protonentherapiezentrum Essen (WPE)
Universitätsklinikum Essen

Hufelandstraße 55
45147 Essen

Hausanschrift: Mühlenbach 1, 45147 Essen

Tel.: 0201/723-6611
E-Mail: rolf-dieter.kortmann[at]uk-essen.de
ABSTRACT

B. Timmermann, R.-D. Kortmann, Klinik für Partikeltherapie, ­Westdeutsches Protonentherapiezentrum Essen (WPE), Universitäts­klinikum Essen
 

In recent years, the interdisciplinary treatment of adult brain tumors has been characterized by modern developments in surgical techniques, histological characterisation of individual tumors including molecular genetic profiles, and technical advances in radiation oncology. In addition to the improved chances of cure, the consequences of therapy and the quality of life of affected patients are increasingly coming into focus. Proton therapy as special form of radiation treatment plays a particular role.
 

Keywords: brain tumors, proton therapy, radiation therapy
Literatur:

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