Journal Onkologie

Diagnostik | Beiträge ab Seite 31

Eine Modulation des Immunsystems ist eine wichtige Eigenschaft von Lungentumorzellen. Unterschiedliche immunmodulatorische Ansätze mit Antikörpern gegen sogenannte Immun-Checkpoints wie den cytotoxic T-lymphocyte antigen-4 (CTLA-4)-Rezeptor und den programmed death-1 (PD-1)-Rezeptor zeigten sehr vielversprechende Ergebnisse in Studien zum nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC). Mehrere Anti-PD-1-Antikörper wurden bereits zur Behandlung des vorbehandelten NSCLC zugelassen. Die Weiterentwicklung dieses Therapieansatzes in verschiedenen Tumorstadien des NSCLC sowie beim kleinzelligen Lungenkarzinom, auch in Kombinationen mit anderen Therapien, sowie der mögliche Einsatz prädiktiver Marker werden derzeit in unterschiedlichen Studien geprüft.
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Thorakale Tumoren

Neue Standards in der molekulardiagnostischen Versorgung von Lungenkrebspatienten

Das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom, die häufigste zum Tode führende Erkrankung beim Mann und die zweithäufigste bei der Frau, ist paradigmatisch geworden für eine molekular charakterisierte Erkrankung. Bei etwa 20% aller Patienten mit nicht-Plattenepithelkarzinom werden sog. Treibermutationen nachgewiesen, die einer molekular stratifizierten, zielgerichteten Therapie zugeführt werden können. Diese ist in der Regel nebenwirkungsärmer und effektiver als die klassische Chemotherapie und hat sich als Standard durchgesetzt. Wichtig ist die frühe Durchführung der molekularen Diagnostik sowie auch die Bestimmung von Resistenzmechanismen, um den Patienten eine optimale Therapie offerieren zu können. Der Artikel befasst sich mit Fortschritten in der molekularen Diagnostik, mit einem Fokus auf hybrid-capture-basiertem next-generation-sequencing in Gewebe und Blut (sog. liquid biopsy aus zell-freier zirkulierender Tumor-DNA). Entscheidend für die Verbreitung dieser Methoden ist die Qualitätskontrolle und der Einsatz in multiprofessionellen Netzwerken.
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Weitere Inhalte:
Pankreaskarzinom

Bildgebung des Pankreaskarzinoms

Pankreaskarzinome haben eine der schlechtesten Prognosen unter allen malignen Erkrankungen. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei lediglich 5%, die mittlere Überlebenszeit beträgt 4-6 Monate. Eine frühe Diagnosestellung kann die Gesamtmortalität reduzieren, wobei der Bildgebung hierbei eine zentrale Rolle zugeschrieben wird. Akzeptierte und zuverlässige Verfahren für die Detektion und das Staging des Pankreaskarzinoms sind die kontrastmittelgestützte Computertomographie (CT) und Endosonographie (EUS). Die Magnetresonanztomographie (MRT) mit zusätzlicher MR-Cholangiopankreatikographie (MRCP) erleichtert die Diagnosestellung in frühen Stadien und kann bei unklaren Befunden eingesetzt werden. Schließlich bietet die Positronenemissionstomographie (PET) in Fällen, in denen CT, EUS und MRT keine eindeutigen Befunde liefern, eine Erweiterung der diagnostischen Möglichkeiten.
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Gastrointestinale Tumoren

Diagnostik und Therapiemonitoring von GIST

Gastrointestinale Stromatumoren (GIST) stellen etwa 5% aller Sarkome dar und zählen zu den seltenen Erkrankungen. Häufig verursachen sie keinerlei Beschwerden und werden deshalb oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt. Neben den klassischen Diagnosemethoden spielt die Mutationsanalyse bei GIST eine wichtige Rolle für die Einschätzung der Prognose und des Ansprechens auf eine Therapie. Frau Prof. Eva Wardelmann, Direktorin des Gerhard-Domagk-Institutes für Pathologie (GDI) in Münster sprach mit JOURNAL ONKOLOGIE über zukünftige Szenarien der molekularen Diagnostik sowie der Entwicklung von Therapiealgorithmen und Therapiemonitoring mittels „next generation sequencing“ und „liquid biopsy“.
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NSCLC

Im Fokus: Molekulare Tumordiagnostik bei Lungenkrebs

„Nur wer testet, kann auch spezifisch behandeln“, betonte Prof. Dr. Frank Griesinger, Oldenburg. Er ist Sprecher des Lungennetzwerks NOWEL, das eine qualitätsgesicherte, umfassende molekulare Tumordiagnostik an Blutproben (Liquid Biopsy) anbietet, um den Lungenkrebspatienten die bestmögliche personalisierte und zielgerichtete Therapie zukommen zu lassen. PD Dr. Lukas C. Heukamp, NEO New Oncology AG, sprach auch über den Stellenwert der NEOliquid-Technologie in der Tumordiagnostik und informierte über die seit dem 01.04.2016 beschlossene Kostenübernahme des Tests zur Analyse zirkulierender Tumorzellen im Blut durch die Barmer GEK.
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Medizin

Adenokarzinom der Lunge: Vollständige molekularpathologische Analyse aus einer Probe wichtig für Therapieerfolg

Beim fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Adenokarzinom der Lunge ist eine rasche und umfassende molekularpathologische Diagnostik entscheidend für die weitere Therapieplanung. Beim Hybrid-Capture-basierten Next Generation Sequencing (NGS) können mit nur einer Gewebeprobe alle relevanten genetischen Marker eines Tumors gleichzeitig bestimmt werden; die Gewebediagnostik mittels NGS kann im ambulanten Bereich über eine neue Ziffer des Einheitlichen Bewertungsmaßstabs (EBM) abgerechnet werden.
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Medizin

Hyponatriämie in der Onkologie – oft unerkannt, aber therapeutisch relevant

Die Hyponatriämie ist eine oft schwerwiegende Elektrolytstörung, die bei 15- 30% der hospitalisierten Patienten auftritt (1,2). Bei etwa einem Drittel der Fälle wird die Hyponatriämie durch ein Syndrom der inadäquaten Sekretion des antidiuretischen Hormons (SIADH) ausgelöst (3). Als mögliche Ursache eines SIADH kommen unter anderem Karzinome, insbesondere der Lunge, in Frage. Eine Hyponatriämie wird aufgrund der Variabilität der Symptome häufig nicht erkannt und daher nicht angemessen behandelt (4). Im Rahmen eines von Otsuka Pharma unterstützten Media-Workshops erläuterte der leitende Oberarzt der Thoraxklinik Heidelberg Dr. Helge Bischoff die Dringlichkeit, bei Tumorpatienten eine bestehende Hyponatriämie zu erkennen und adäquat zu therapieren.
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Kolorektales Karzinom

Peritoneal metastasiertes kolorektales Karzinom

Das kolorektale Karzinom (CRC) ist der am häufigsten diagnostizierte maligne Tumor in Europa (1). Ca. 50% der betroffenen Patienten entwickeln Metastasen. Bei etwa 8% aller Patienten mit CRC wird im Krankheitsverlauf eine Peritonealkarzinose diagnostiziert (peritoneal metastasiertes kolorektales Karzinom (pmCRC)) (2). Damit ist das Peritoneum der zweithäufigste Metastasierungsort des CRC. Das therapeutische Vorgehen bei Patienten mit pmCRC muss, unter Berücksichtigung von Allgemeinzustand, Komorbidität, Prognose und Wunsch des Patienten, interdisziplinär besprochen werden. Eine Therapieoption ist die multimodale Therapie, bestehend aus zytoreduktiver Operation (CRS = Cytoreductive Surgery), hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC) und systemischer Chemotherapie (SC). Bei sorgfältig selektionierten Patienten kann durch diese kombinierte Therapie das derzeit beste onkologische Outcome bei gleichzeitig geringer Morbidität und Mortalität erreicht werden. Seit 2013 ist die multimodale Therapie des pmCRC Bestandteil der S3-Leitlinie des kolorektalen Karzinoms.
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Diagnostik

PSMA in der Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms

Im Fall eines biochemischen PSA(prostataspezifisches Antigen)-Rezidivs nach lokaler Behandlung des Prostatakarzinoms (PCa) ist es eine große Herausforderung, das Rezidiv frühzeitig zu lokalisieren. Die Positronen-Emissions-Tomographie(PET)/CT mit Cholin (C-11 bzw. F-18) gilt bislang als zuverlässigste bildgebende Methode, stößt aber bei niedrigen PSA-Werten an ihre Grenzen. Der Ansatz, das von PCa-Zellen exprimierte prostataspezifische Membranantigen (PSMA) nuklearmedizinisch nachzuweisen, scheint diesbezüglich vielversprechend. Obwohl die Methode erst seit wenigen Jahren verfügbar ist, könnte sie in Zukunft nicht nur in der Rezidivdiagnostik, sondern auch im Rahmen der Behandlung des PCa eine wichtige Rolle spielen. Im Folgenden sollen daher der Hintergrund und die aktuelle Datenlage zum PSMA, sowohl in der Diagnostik mittels Gallium-68-PSMA-PET/CT als auch als Radio-Liganden-Therapeutikum mit Lutetium-177, vorgestellt und diskutiert werden.
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Medizin

Fortgeschrittener Brustkrebs: Everolimus/Exemestan und Bewegung von Vorteil

Nahezu alle Patientinnen mit fortgeschrittenem Hormonrezeptor-positivem (HR+) Mammakarzinom entwickeln im Laufe der endokrinen Therapie eine Resistenz (1,2). Die kombinierte mTOR-Inhibition mit Everolimus (Afinitor®) und Aromatase-Inhibition zielt auf Resistenzüberwindung und Hemmung der Zellproliferation (3,4,5,6). Körperliche Aktivität verbessert auch im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium die Lebensqualität und mindert Nebenwirkungen der Therapie (7).
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Medizin

WHO nimmt Leukämie mit DDX41-Mutation als eigene Untergruppe in Klassifikation auf

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat jetzt eine Entdeckung hallescher Onkologen und Hämatologen in ihre neue Klassifikation von Leukämie-Erkrankungen als eine eigene Untergruppe aufgenommen. Das Team um Prof. Dr. Carsten Müller-Tidow (Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin IV) hatte nachgewiesen, dass eine bestimmte Form der Leukämie erblich bedingt sein kann: „Dieses vererbbare Leukämiesyndrom mit der Mutation des Gens DDX41 haben wir vor zwei Jahren entdeckt und erstmals beschrieben.“
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Mammakarzinom

Gipfelstürmer 2016

Bereits zum vierten Mal fand in München im April 2016 das „Gipfelstürmer“-Meeting zum Mammakarzinom statt. Bei dieser Veranstaltung werden neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus Studien in den klinischen Alltag überführt und mit Ärztinnen und Ärzten aus Kliniken und Praxen diskutiert. Wir sind überzeugt, dass nur in der interdisziplinären und multiprofessionellen Zusammenarbeit von Forschern, praktizierenden Ärzten, Pflegenden, Industrie und Kostenträgern ein weiterer Fortschritt möglich ist. Die Pathologie und die Molekularbiologie zeigen uns derzeit neue Wege auf, die in gemeinsamen Studien überprüft werden müssen. Die Ergebnisse müssen jedoch auch Eingang in die Praxis finden, damit die Patienten flächendeckend profitieren und nicht nur im Rahmen von Studien. Deshalb ist der zweite Tag des Gipfelstürmer-Meetings der fallbezogenen Diskussion gewidmet. Hier werden alle Teilnehmer einbezogen und es wird deutlich, welche praktischen Probleme die Kollegen beschäftigen. Ganz wichtig ist es zu erfahren, ob unsere in den Studien erworbenen Erkenntnisse tatsächlich Eingang in die Praxis finden oder welche Bedenken formuliert werden.
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Hämatologie

Multiples Myelom: Update 2016 zur Diagnostik

Im Rahmen des Annual Meeting der American Society of Hematology (ASH, Dezember 2015) traf sich die Expertenrunde erneut, um bestmögliche Therapieempfehlungen für das Multiple Myelom (MM) auszusprechen bzw. die bisherigen MM-Thesen zu aktualisieren. Ziel des interdisziplinären Expertengespräches war es, auf Basis der publizierten Daten und der eigenen klinischen Erfahrung eine Orientierungshilfe zu geben sowie Konsequenzen für den Praxisalltag abzuleiten.
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Mammakarzinom

Molekulare Subtypen und individualisierte Therapieentscheidungen

Seit Längerem wird nun schon bei der Behandlung des Mammakarzinoms von Experten darüber diskutiert, wie man Unter- oder Übertherapien vermeiden kann. Der Stellenwert der Chemotherapie bleibt nach wie vor erhalten, jedoch können mit Hilfe von Genexpressionstests Patientinnen mit einem Niedrigrisiko zuverlässig identifiziert werden. In diesen Fällen könne auf eine Chemotherapie verzichtet werden, wie Frau Prof. Dr. Nadia Harbeck, München, in einem Interview mit JOURNAL ONKOLOGIE erklärte. Sie kommentiert auch die Überlegungen bezüglich der Einteilung in neue Subtypen, die durch das immer genauere molekulare Verständnis der Erkrankung zur Debatte stehen.
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Sarkome

Osteosarkom: Therapie von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Osteosarkome sind typische Krebserkrankungen des Jugend- und jungen Erwachsenenalters, die in der Regel eine Extremität betreffen. Aufgrund des hohen Risikos einer (pulmonalen) Dissemination schließt der kurative Therapieansatz sowohl lokale wie systemische Elemente ein, letztere in Form einer Mehrmittel-Chemotherapie. Die Kombination aus Hochdosis-Methotrexat, Adriamycin (Doxorubicin) und Cisplatin (MAP) gilt als ein möglicher Therapiestandard. Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben Fortschritte der Bildgebung und der chirurgischen Rekonstruktionstechniken zum immer weiter zunehmenden Einsatz extremitätenerhaltender Operationen selbst bei jungen Patienten geführt. Im Vergleich hierzu gab es trotz mehrerer erfolgreich abgeschlossener, multizentrischer prospektiver Studien kaum Änderungen der systemischen Therapie. Die Heilungsrate stagniert bei etwa 60%. Weitere Zugewinne sind wahrscheinlich vor allem mit Hilfe eines besseren Verständnisses der Tumorbiologie zu erwarten.
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Mammakarzinom

Aktuelle Aspekte der minimal-invasiven Diagnostik und rekonstruktiven Mammachirurgie

Neue Entwicklungen in der minimal-invasiven Mammadiagnostik öffnen die Wege individualisierten Vorgehens bei der Wahl der Biopsiemethoden, bei der Entscheidung operative oder minimal-invasive Entfernung benigner Befunde und der axillären Diagnostik. Die Vielfalt unserer operativen Möglichkeiten zeigt sich jedweder Tumorausbreitung gewachsen. Jeder Patientin, die dies wünscht, können heute rekonstruktive Varianten angeboten werden. Der vorliegende Artikel bietet einen Überblick über die Möglichkeiten der minimal-invasiven Mammadiagnostik und der plastisch-rekonstruktiven Mammachirurgie.
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Medizin

Georg-von-Hevesy-Preis für individuellere Diagnostik bei Prostatakrebs

Wie lassen sich Tumorzellen in der Prostata genau lokalisieren? Und wie lässt sich die Behandlung von Patienten mit diesem Wissen noch zielgerichteter planen? Diese Fragen hat sich Dr. Kambiz Rahbar, Oberarzt in der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Münster (UKM), gestellt. Herausgefunden hat er, dass die bildgebende Untersuchung mit speziellen radioaktiv markierten Substanzen (Ga-68-PSMA PET/CT) helfen kann, die Ausdehnung des Tumors in der Prostata von Patienten genau einzugrenzen. Die mit diesem Verfahren erzeugten Schichtbilder der Prostata lassen zunächst von außen darauf schließen, wo und in welchem Ausmaß sich Turmorzellen in der Prostata befinden. Für seine Pilotstudie ist der Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Münster jetzt mit dem „Georg-von-Hevesy-Preis“ der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN) ausgezeichnet worden. Dieser gilt als der wichtigste Forschungspreis in der deutschen Nuklearmedizin.
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Hämatologie

Prognoseabschätzung und Diagnostik der Myelodysplastischen Syndrome

Myelodysplastische Syndrome (MDS) umfassen klonale Stammzellerkrankungen, welche mit Dysplasiezeichen, zytogenetischen und molekulargenetischen Veränderungen sowie zum Teil mit einem erhöhten Blastenanteil einhergehen. Patienten zeigen Zytopenie-bedingte klinische Symptome, allen voranstehend Anämiesymptome. Eine exakte und umfassende Diagnostik ist zur korrekten Diagnosestellung und insbesondere zur sicheren Abgrenzung von Differenzialdiagnosen unerlässlich. Die Prognose von MDS-Patienten ist vom Progressionsrisiko in eine sekundäre Akute Myeloische Leukämie, von Zytopenie-bedingten Komplikationen und von Patienten-eigenen Faktoren wie Komorbiditäten abhängig. Prognoserechner wie das International Prognostic Scoring System (IPSS) erlauben eine validierte Prognoseabschätzung und somit eine adaptierte Therapieplanung.
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