Journal Onkologie

Rezidiv

Rezidivierte oder refraktäre follikuläre (FL) und diffus-großzellige B-Zell-Lymphome (DLBCL) sprechen gut auf die beiden neuartigen bispezifischen CD20xCD3-Antikörper Mosunetuzumab und Glofitamab an. Der Next-Generation-Immunmodulator Golcadomid stellt ein anderes Therapieprinzip dar und hat ebenfalls vielversprechende Wirksamkeit in diesen Indikationen gezeigt; er wurde deshalb in einer Phase-Ib-Studie, die beim Kongress der American Society of Hematology (ASH) in Orlando vorgestellt wurde, in zwei Armen mit je einem der beiden T-Zell-Engager kombiniert (1).
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Hämatologie
DLBCL im Wandel: Bewährte Standards und neue Chancen im Praxischeck
DGHO 2025

DLBCL im Wandel: Bewährte Standards und neue Chancen im Praxischeck

Für Patient:innen mit einem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) erweitert ein wachsendes Angebot an effektiven Therapien die Möglichkeiten – sowohl im frühen Krankheitsstadium als auch im Rezidiv. Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) in Köln (24.-27. Oktober 2025) wurden bewährte Standards und neue Optionen diskutiert. Dabei zeigte sich: In der Erstlinie führt kaum ein Weg an Polatuzumab Vedotin (Pola) + R-CHP* vorbei. Das Regime ist der empfohlene Standard ab IPI 2, der Patient:innen die besten Chancen auf Heilung bietet – und ein gut handhabbares Therapiemanagement in der Praxis. Neue Perspektiven ab dem ersten Rezidiv eröffnet Glofitamab + Gemcitabin/Oxaliplatin (GemOx): Die neu zugelassene Kombination bietet Patient:innen, die für eine autologe Stammzelltransplantation (ASCT) nicht geeignet sind, eine nachhaltige Krankheitskontrolle bei mehr therapiefreier Zeit.
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ASH 2025
ASH 2025

RR MCL: Finale Daten der BRUIN-Studie bestätigen Langzeitwirksamkeit und -sicherheit von Pirtobrutinib

Erkrankte mit rezidiviertem oder refraktärem (RR) Mantelzell-Lymphom (MCL), die unter Therapie mit einem kovalenten Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) progredient werden oder diesen nicht vertragen, können mit Pirtobrutinib behandelt werden, dem ersten und einzigen nicht-kovalenten BTKi. Die Zulassung basiert auf Daten der Phase-I/II-Studie BRUIN [1, 2]. Eine finale Auswertung der Studie wurde nun auf der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2025 gezeigt. Die Daten mit einer Nachbeobachtungszeit von bis zu 5 Jahren bestätigten die Wirksamkeit und das günstige Sicherheitsprofil von Pirtobrutinib* bei intensiv vorbehandelten Patient:innen mit RR MCL [3].
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Entitätsübergreifend

Wartezeit vor Transplantation bei Patient:innen mit Malignomanamnese

Patient:innen mit einer Malignomanamnese, für die eine Organtransplantation geplant ist, haben aufgrund der Immunsuppression nach Transplantation ein erhöhtes Risiko, ein Tumorrezidiv oder einen neuen Tumor zu erleiden. In der Entscheidung für eine Aufnahme auf die Transplantationsliste sollten insbesondere die Biologie des jeweiligen Malignoms sowie die aktuellen onkologischen Therapiekonzepte, welche in der Behandlung des Tumors zum Einsatz kommen, Berücksichtigung finden. Dabei ist es wichtig, Benefit und Prognose einer Transplantation einerseits und potenzielle onkologische Risiken andererseits im Blick zu haben. Die Evidenz zu empfohlenen Wartezeiten zwischen der Behandlung eines Tumors und einer Transplantation ist gering; aktuelle Empfehlungen basieren vor allem auf einer US-Konsensus­konferenz aus dem Jahr 2021. In diesem Übersichtsbeitrag finden Sie eine Zusammenfassung dieser Daten unter Einbeziehung kürzlich erschienener Publikationen.
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Urothelkarzinom
Zwei Hände halten ein plakativ dargestellte Blase.

WGS zur ultrasensitiven ctDNA-Detektion und frühen Rezidiverkennung beim MIBC

Die Analyse zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA) etabliert sich zunehmend als Biomarker zur Erfassung der minimalen Resterkrankung (MRD) sowie zur Überwachung des Krankheitsverlaufs. Eine aktuelle dänische Studie prüft nun den bei muskelinvasivem Urothelkarzinom der Harnblase (MIBC) mit dem Ziel, neue Erkenntnisse zum diagnostischen und prognostischen Potenzial dieses Ansatzes zu liefern.
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Sarkome
Arzt mit Stethoskop hält Schild mit dem Begriff Ewing-Sarkom.

Das Ewing-Sarkom: Ein aktueller Überblick

Das Ewing-Sarkom (EWS) ist ein hochmalignes, klein-, blau- und rundzelliges Sarkom des Knochens oder Weichgewebes, das v.a. im Jugendalter auftritt. Charakterisiert ist es häufig durch tumorspezifische Translokationen. Die Therapie erfolgt stets multimodal mit Polychemotherapie sowie operativer und/oder strahlentherapeutischer Lokaltherapie. Bei lokalisierten Erkrankungen beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate 70-80%, wohingegen metastasierte Erkrankungen eine deutlich schlechtere Prognose (20-25%) haben. Aktuelle Studien evaluieren eine Therapieoptimierung sowie neue Therapieansätze, z.B. den Einsatz einer Erhaltungstherapie, Anti-GD2-Antikörper, CAR-T-Zellen oder individualisierte Impfstoffe. Insbesondere bei Hochrisiko- und rezidivierenden Verläufen werden neue Therapieansätze benötigt, um das Outcome für diese Patientengruppe zu verbessern.
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Hämatologie
EHA 2025

Polatuzumab Vedotin in Kombination mit Rituximab und Gemcitabin/Oxaliplatin als Option beim RR DLBCL

Das diffus-großzellige B-Zell-Lymphom (DLBCL) kann sowohl in der Erstlinie als auch in der rezidiviert/refraktären Situation (hier bei fehlender Transplantations-Option) mit dem Antikörper-Toxin-Konjugat Polatuzumab Vedotin behandelt werden. Im Rezidiv ist die Kombination mit Rituximab und Bendamustin vorgesehen. Das ist jedoch nicht unproblematisch, da Bendamustin T-Zell-toxisch ist und dadurch die Möglichkeiten für künftige Therapien etwa mit CAR-T-Zellen einschränkt. In der globalen Phase-III-Studie POLARGO, die auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 vorgestellt wurde, wurden 270 Patient:innen mit rezidiviertem oder refraktärem (RR) DLBCL, die nicht für eine autologe Stammzelltransplantation geeignet waren, randomisiert. Sie erhielten eine Kombination aus bis zu 8 Zyklen aus Rituximab, Gemcitabin und Oxaliplatin entweder alleine oder mit Polatuzumab Vedotin (1).
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Hämatologie
ASCO 2025

r/r MM: Phase-III-Studie evaluiert Stellenwert des bispezifischen Antikörpers Elranatamab bereits ab dem zweiten Rezidiv

Der gegen das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) auf Myelomzellen und CD3 auf T-Zellen gerichtete humanisierte bispezifische Antikörper Elranatamab ist seit Ende 2023 für stark vorbehandelte Patient:innen mit rezidiviertem und refraktärem Multiplen Myelom (r/r MM) zugelassen. In der zulassungsrelevanten Phase-II-Studie MagnetisMM-3 hatte die Substanz tiefe und anhaltende Remissionen bei handhabbarem Sicherheitsprofil gezeigt (1). Die zweiarmige Studie MagnetisMM-32 wird nun im Phase-III-Setting evaluieren, ob der bispezifische Antikörper auch in früheren Linien, nämlich ab dem zweiten Rezidiv, einen Stellenwert hat. Das bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2025 als Poster vorgestellte Studiendesign offenbart, dass sich Elranatamab im direkten Vergleich gegen bewährte Triplett- und Doublet-Regime bewähren muss (2).
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Entitätsübergreifend
Vibrant fluorescent cancer metastasis cells glowing under UV light, dark background, bio-research focus
Greve-Preis der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina 2024

Physik des Krebses verstehen und Metastasen verhindern

Krebs ist eine der komplexesten und herausforderndsten Krankheiten der modernen Medizin und weltweit für jeden 6. Todesfall verantwortlich. Besonders gefürchtet ist die Metastasierung – der Prozess, bei dem Krebszellen aus dem Primärtumor entweichen, sich über die Blut- oder Lymphbahnen ausbreiten und in entfernten Organen oder Geweben neue Tumoren bilden. Mehr als 90% aller Krebstodesfälle gehen auf Metastasen zurück. Trotz erheblicher Fortschritte in der Krebsdiagnostik und -therapie bleibt die gezielte Bekämpfung metastatischer Rezidive eine der größten Herausforderungen der Onkologie. Ein tiefgehendes Verständnis der metastatischen Kaskade ist entscheidend, um präzisere Prognosen zu ermöglichen und neue Therapieansätze zu entwickeln, die gezielt die Ausbreitung von Krebszellen verhindern.
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Hämatologie

Burkitt-Lymphom: Eine seltene Erkrankung mit komplexer Therapie

Das Burkitt-Lymphom (BL) ist eine seltene, aggressiv verlaufende, von reifen B-Zellen ausgehende Neoplasie, welche unbehandelt in kurzer Zeit zum Tod führt. Aufgrund der hohen Proliferationsrate der BL-Zellen ist der Krankheitsbeginn oftmals akut und begleitet von Zeichen der Tumorlyse. Der Therapieanspruch ist kurativ. Die Heilungsrate des BL liegt bei etwa 60-90% und ist abhängig von verschiedenen Risikofaktoren wie dem Alter und der extranodalen Manifestation. BL-Rezidive sind insgesamt selten und haben eine sehr schlechte Prognose. Effektivere Therapieoptionen, insbesondere in der Rezidiv-Situation, sind dringend notwendig und aktuell Gegenstand klinischer Studien.
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