Journal Onkologie

Medizin | Beiträge ab Seite 100

Aktuelle Daten aus der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie ARASENS bestätigen einen gleichbleibenden Vorteil für das Gesamtüberleben (OS) von Darolutamid plus Androgendeprivationstherapie (ADT) und Docetaxel bei Patienten mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs (mHSPC) in den verschiedenen Subgruppen. Betrachtet wurden Untergruppen basierend auf der Ausbreitung von Metastasen (Knochenmetastasen oder Metastasen in anderen Organen) und des alkalischen Phosphatasewertes (ALP) (< oder ≥ oberer Grenzwert des Referenzbereiches (ULN) bei Studienbeginn)) im Vergleich zur derzeitigen Standardbehandlung, ADT plus Docetaxel (1). Beide Faktoren, die Metastasenausbreitung und der ALP-Wert, sind bekannte prognostische Faktoren für mHSPC. Die Inzidenz unerwünschter Ereignisse (AE) war in beiden Behandlungsarmen vergleichbar.
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Medizin

Mesotheliome der Tunica vaginalis des Hodens: Was zu tun ist

Mesotheliome sind sehr aggressive, nahezu ausschließlich durch Asbest ausgelöste Tumoren, die sehr häufig beruflich bedingt sind. Zwischen 2014 und 2020 wurden 4 von 5 in einem Institut begutachteten Fälle eines Mesothelioms des Hodens als Berufskrankheit anerkannt. Der fünfte Fall konnte wegen fehlender Mitwirkung des Betroffenen nicht eingestuft werden. Alle 5 Fälle wurden jedoch am Anfang unter einer Verdachtsdiagnose behandelt, die nicht im Zusammenhang mit einem Mesotheliom des Hodens stand. Das zeigt, wie wichtig die histopathologische Untersuchung des operativ entfernten Gewebes ist.
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Medizin

NSCL und TNBC: Wie wirkt Patritumab-Deruxtecan?

Neue Daten zu Patritumab-Deruxtecan (HER3-DXd) zeigten in 2 frühen Studien ein klinisch bedeutsames und dauerhaftes Ansprechen bei vorbehandelten Patient:innen mit HER3-exprimierendem metastasierten Mamma- oder fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) ohne EGFR-aktivierende Mutationen. Diese Daten wurden im Rahmen einer „oral presentation“ (Abstract #1002) bzw. einer „poster discussion session“ (Abstract #9017) auf der diesjährigen Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2022 vorgestellt.
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Medizin

mHSPC: Preis für Enzalutamid gesenkt

Erneute Preisverhandlungen mit dem Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV-SV) wurden durch den AMNOG-Prozess zur Indikationserweiterung zur Behandlung von Patienten mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakarzinom (mHSPC) notwendig. Durch diese Preissenkung beträgt der Apothekenverkaufspreis (AVP) einer Packung mit 112 Filmtabletten à 40 mg Enzalutamid (1) nun 3.193,29 €, der Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmens (APU) liegt bei 2.558,28 €. Dies entspricht einer Absenkung um 7,74% gegenüber dem bisherigen Preis von 3.422,29 €.
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Kolorektales Karzinom

ASCO-Update: Kolorektales Karzinom

Auf dem Jahreskongress der ASCO (American Society of Hematology) 2022 wurden auch neueste Erkenntnisse zur Behandlung des kolorektalen Karzinoms (KRK) präsentiert. So befasste sich ein Update der Studie CheckMate 142 mit der nach wie vor spannenden Frage, ob 1 Immuncheckpoint-Inhibitor (ICI) ausreicht, oder besser 2 ICIs kombiniert werden sollten. Eine weitere Studie bestätigte den Vorteil einer neoadjuvanten Therapie mit Nivolumab und Ipilimumab bei nicht-metastasiertem, resektablem KRK.
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Medizin

r/r FL: EU-Zulassung für Mosunetuzumab als Monotherapie

Die Europäische Kommission (EMA) hat Mosunetuzumab als Monotherapie für die Behandlung erwachsener Patient:innen mit rezidivierendem oder refraktärem follikulärem Lymphom (r/r FL), die mindestens 2 vorherige systemische Behandlungen erhalten haben, zugelassen (1). Mosunetuzumab repräsentiert als T-Zellen-rekrutierender Anti-CD20/CD3-Antikörper ein neues Wirkprinzip zur Therapie von Patient:innen mit B-Zell-Lymphomen und ist der erste und einzige bispezifische Antikörper zur Behandlung des FL.
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Mammakarzinom

Mammakarzinom: Verbessertes PFS, DFS und OS unter T-DXd

Für vorbehandelte Patient:innen mit HER2-negativem metastasiertem Mammakarzinom (mBC) stehen nur limitierte Therapieoptionen zur Verfügung, wie Prof. Nadia Harbeck, München, bei einer Pressekonferenz anhand der aktuellen Leitlinien verdeutlichte. Als HER2-negativ gelten Tumoren mit IHC 0, IHC 1+ oder IHC 2+/ISH-2, wobei etwa 55-60% davon einen niedrigen HER2-IHC-Score („HER2low“) von 1+ oder einen HER2-IHC-Score von 2+ in Kombination mit einem negativen ISH-Test aufweisen. Für diese Patient:innen werden gezielte Anti-HER2-Therapien derzeit nicht empfohlen.
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Medizin

Keimzelltumor des Mannes: CAR-T-Kandidat erhält PRIME-Status

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (European Medicines Agency, „EMA“) hat den PRIME-Status (Priority Medicines) für den Produktkandidaten BNT211 ab der Drittlinienbehandlung bei fortgeschrittenen Keimzelltumoren des Hodens erteilt. BNT211 ist ein neuartiger Therapieansatz, der 2 Wirkstoffkandidaten in einer synergistischen Behandlung kombiniert: einer autologen CAR-T-Zelltherapie, die sich gegen das onkofetale Antigen Claudin-6 (CLDN6) richtet, und einem CLDN6-kodierenden CAR-T-Zell-verstärkenden RNA-Impfstoff (CARVac). Der Produktkandidat wird derzeit in einer laufenden Phase-1/2-Studie (NCT04503278; 2019-004323-20) evaluiert, die darauf abzielt, die Sicherheit und erste Wirksamkeitsanzeichen bei stark vorbehandelten Patienten mit rezidivierten oder refraktären fortgeschrittenen soliden Tumoren zu untersuchen.
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Hämatologie

Magrolimab + Azacitidin vielversprechend beim Hochrisiko-MDS

Bei allen Patient:innen mit Hochrisiko-Myelodysplastischen Syndromen (Hochrisiko-MDS), die nicht für eine allogenen Stammzelltransplantation (alloSCT) infrage kommen, wird die Erstlinientherapie mit Azacitidin (AZA) empfohlen (1). Es besteht allerdings ein hoher Bedarf an neuen Behandlungsoptionen, die das Ziel verfolgen, durch Ergänzung von Substanzen zur AZA-Therapie eine bessere Wirksamkeit bei tolerierbarem Sicherheitsprofil zu erreichen. Aktuelle Daten von der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2022 legen nun nahe, dass die Addition des Anti-CD47-Antikörpers Magrolimab zu AZA eine zukünftige effektive und verträgliche Option in der Erstlinie sein könnte (2).
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Medizin

Myelofibrose: JAK2/IRAK1-Inhibitor Pacritinib zeigt günstiges Sicherheitsprofil

Pacritinib ist ein neuer JAK2/IRAK1-Inhibitor, der bei Patient:innen mit Myelofibrose (MF) eine klinisch signifikante Aktivität gezeigt hat, einschließlich in der Gruppe mit Thrombozytopenie. Eine Sicherheitsanalyse zeigt, dass das Sicherheitsprofil von Pacritinib in einer Dosierung von 200 mg bid vergleichbar oder besser ist als das der besten verfügbaren Therapie (BAT), Ruxolitinib eingeschlossen.
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Hämatologie

AML: Was bringt die Addition von Quizartinib zur Chemotherapie?

Die FLT3-Mutation mit interner Tandemduplikation (FLT3-ITD+) ist eine der häufigsten Mutationen bei der akuten myeloischen Leukämie (AML) und mit einer ungünstigen Prognose und kurzen Überlebenszeiten assoziiert (1, 2). Nachdem der FLT3-Inhibitor Midostaurin in der RATIFY-Studie bei der FLT3-ITD+ AML verbesserte Überlebensdaten, allerdings bei hohen Rückfallquoten (3), zeigen konnte und für diese Indikation auch zugelassen ist (4), wurde bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2022 die primäre Auswertung der Phase-III-Studie QuANTUM-First mit dem potenten und selektiven Zweitgenerations-FLT3-Inhibitor Quizartinib präsentiert. Wie Dr. Harry P. Erba, Durham, NC, USA, im Rahmen des Presidential Symposiums beim EHA2022 konstatierte, besitzen die neuen Daten das Potenzial, den derzeitigen Behandlungsstandard zu ändern (5).
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Hämatologie

Bispezifischer Antikörper Glofitamab hochaktiv beim vorbehandelten r/r DLBCL

Der bispezifische Antikörper Glofitamab erregte bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2022 mit wichtigen Daten für mehrfach vorbehandelte Patient:innen mit rezidivierten/refraktären (r/r) diffus großzelligen B-Zell-Lymphomen (DLBCL) Aufsehen. Der Antikörper, der 2 Bindungsstellen für CD20 und eine für CD3 aufweist, hatte sich bereits in Voruntersuchungen in ansteigender Dosierung nach einer Vorbehandlung mit Obinutuzumab als hochwirksam und gut verträglich erwiesen. Beim EHA 2022 wurden überzeugende Phase-II-Expansionsdaten für mehrfach vorbehandelte Patient:innen mit r/r DLBCL vorgestellt, die Glofitamab über eine fixe Behandlungsdauer von max. 12 Zyklen erhielten (1).
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Medizin

CLL mit del(17p): 6-Jahres-Follow-up bestätigt Langzeit-Wirksamkeit von Venetoclax

Im Rahmen des EHA-Kongresses wurden aktuelle Daten einer Phase-II-Studie, in der Patient:innen mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) mit del(17p) und/oder mutiertem TP53 mit Venetoclax behandelt wurden, gezeigt (1). Demnach waren nach einem medianen Follow-up von 70 Monaten 48% der Patient:innen am Leben, 24% waren progressionsfrei und 16% waren noch unter Venetoclax-Therapie. Dies bestätigt die Langzeit-Aktivität von Venetoclax in der Hochrisiko-Population mit del(17p) CLL und median 2 vorherigen Therapielinien. Genanalysen haben zudem ergeben, dass einzig eine SF3B1-Mutation einen ungünstigen prognostischen Faktor darstellt. Andere ungünstige Faktoren (wie > 1 TP53-Mutation, NOTCH1-Mutationen, nicht-mutiertes IGHV) hatten keinen Einfluss auf das Outcome der Patient:innen in dieser Kohorte.
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Hämatologie

TP53-mutierte AML: Kombination aus Magrolimab und Azacitidin vielversprechend

Patient:innen mit TP53-mutierter akuter myeloischer Leukämie (AML) haben eine schlechte Prognose und sprechen nur sehr begrenzt auf derzeit verfügbare Therapien an. Bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2022 wurden frühe Daten einer Phase-Ib-Studie vorgestellt, in der die Verträglichkeit und Wirksamkeit einer neuen Kombinationsbehandlung aus dem „first in class“ monoklonalen Anti-CD47-Antikörper Magrolimab und Azacitidin bei zuvor unbehandelten Erkrankten mit TP53-mutierter AML evaluiert wurden. Das Sicherheitsprofil der Kombinationstherapie erwies sich als handhabbar, die Wirksamkeitsdaten als ermutigend. In besonderem Maße profitierten diejenigen Patient:innen, die anschließend einer allogenen Stammzelltransplantation zugeführt werden konnten (1).
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Medizin

IKCS 2022: Tivozanib überzeugt in der mRCC-Therapie unter realen klinischen Bedingungen

Tivozanib▼ (Fotivda®) ist eine wichtige Therapieoption bei der Behandlung des fortgeschrittenen und/oder metastasierten Nierenzellkarzinoms (mRCC). Im Rahmen der klinischen Testung – der Zulassungsstudie TIVO-1 – erwies sich der Tyrosinkinase-Inhibitor des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor-Rezeptors (VEGFR-TKI) der dritten Generation insbesondere bei Patienten mit einem günstigen und intermediären mRCC-Risiko als gut wirksam und verträglich.1,2 Die in Deutschland durchgeführte prospektive, nicht-interventionelle Studie (NIS) „T-Rexa“ untersucht die mRCC-Therapie mit Tivozanib unter Real-World-Bedingungen. Auf dem diesjährigen IKCSb-Kongress in Antwerpen vom 22. bis 24. April wurden nun Ergebnisse der Studie vorgestellt.3 Die Daten bestätigen die starke Wirksamkeit und im Vergleich zu anderen VEGFR-TKI hohe Anwendungssicherheit von Tivozanib unter realen Bedingungen im Praxisalltag. Dabei zeigt sich, dass auch das, im Vergleich zum geschlossenen Studiensetting, deutlich ältere Patientenklientel mit einem schlechteren Allgemeinzustand und einer ungünstigeren Prognose von der Therapie mit dem Inhibitor profitiert.3
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Mammakarzinom

ER-positiver, HER2-negativer Brustkrebs: Neoadjuvante Behandlung mit Giredestrant

In einer abschließenden Analyse der randomisierten, offenen, internationalen Phase-II-Studie coopERA Breast Cancer (BC) bei postmenopausalen Frauen mit Östrogenrezeptor-positivem, HER2-negativem, nicht vorbehandeltem Brustkrebs im Frühstadium (ER+/HER2- eBC) wurden die Wirksamkeit und Sicherheit von Giredestrant, einem oralen selektiven Östrogenrezeptor-Degrader (SERD) der nächsten Generation, beleuchtet. Dabei zeigte sich eine konsistente und überzeugende Aktivität von Giredestrant.
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