Journal Onkologie

Medizin | Beiträge ab Seite 64

Eine zielgerichtete Therapie mit Ivosidenib ergänzt seit kurzem die Therapiemöglichkeiten bei der akuten myeloischen Leukämie (AML) und beim lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Cholangiokarzinom (CCA) für Subgruppen mit Isocitrat-Dehydrogenase-1 (IDH1)-Mutation. Mit der Zulassung von zielgerichteten Therapieoptionen wie dem IDH1-Inhibitor Ivosidenib gewinnt daher auch die molekulare Diagnostik in diesen beiden Indikationen ebenfalls an Bedeutung.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Neuer Marker für Beweglichkeit von Krebszellen

Wissenschaftler:innen unter Federführung der Universität Leipzig haben eine wegweisende Anwendung des wissenschaftlichen Fachgebiets der „Physics of Cancer“ in der Onkologie gefunden. Dies markiert einen Meilenstein für das neue wissenschaftliche Gebiet, das erstmals deren Anwendbarkeit in der Medizin belegt. Basierend auf Gewebe- und Zellmechanik sowie dem Einsatz von maschinellem Lernen, haben sie einen Marker für die Beweglichkeit von Krebszellen in der digitalen Pathologie entwickelt. Die neue Information über Brusttumore, die der Marker liefert, verbessert die die Vorhersage des Riskos für das Auftreten von Metastasen selbst nach einem Jahrzehnt. Ihre neuen Erkenntnisse haben die Forschenden gerade im renommierten Fachjournal „Physical Review X“ veröffentlicht.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Genomsequenzierung in Deutschland: Herausforderungen und Versorgungsnutzen

Expert:innen diskutierten am 6. Juli 2023 unter dem Motto „Von Menschen und Molekülen: Perspektiven der Genommedizin“ über die Herausforderungen der Genommedizin in Deutschland mit Blick auf europäische Initiativen. Die TMF – Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e. V. – als Koordinationsstelle für das Projekt genomDE und das genomDE-Konsortium, bestehend aus führenden medizinischen Netzwerken personalisierter Medizin Deutschlands sowie den auf Bundesebene agierenden Patientenvertretungen für die Behandlung von Seltenen Erkrankungen und Krebs, begrüßten unter anderem Gäste aus Schweden, Dänemark und Portugal.
Lesen Sie mehr 
Medizin

mCRPC: Zusatznutzen von (177Lu)Lutetiumvipivotidtetraxetan

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat im Rahmen der frühen Nutzenbewertung einen Hinweis für einen beträchtlichen Zusatznutzen für (177Lu)Lutetiumvipivotidtetraxetan bei Patienten mit metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC), für die Abirateron in Kombination mit Prednison oder Prednisolon, Enzalutamid oder Best Standard of Care (BSoC) die am besten geeignete Therapie ist, zuerkannt (1). Der beträchtliche Zusatznutzen basiert insbesondere auf den deutlichen Vorteilen von (177Lu)Lutetiumvipivotidtetraxetan in Bezug auf Mortalität, Morbidität und Nebenwirkungsprofil. Für die Patientengruppe, die alternativ mit Cabazitaxel als 2. Taxan-basierte Chemotherapie oder einem PARP-Inhibitor behandelt werden könnte, wurde aufgrund unzureichender Datenlage ein Zusatznutzen als nicht belegt angesehen (1).
Lesen Sie mehr 
Medizin

Fortgeschrittenes kutanes Plattenepithelkarzinom: Anhaltendes Tumoransprechen unter Cemiplimab

Im Juni 2019 erhielt Cemiplimab als erster und einziger PD(Programmed Cell Death)-1-Inhibitor die Zulassung in der Europäischen Union (EU) zur Behandlung von Patient:innen mit fortgeschrittenem kutanen Plattenepithelkarzinom (CSCC), die für eine kurative Operation oder Strahlentherapie nicht in Betracht kommen (1). In den vergangenen 4 Jahren seit der Zulassung hat sich Cemiplimab auch in der klinischen Anwendung nach der Zulassung als effektiv erwiesen und bestätigt die in der Zulassungsstudie belegten Ansprechraten von fast 50% sowie ein anhaltendes Tumoransprechen.
Lesen Sie mehr 
NSCLC

Adjuvante Therapie des EGFR-mutierten NSCLC: Überlebenschancen durch Osimertinib verdoppelt

Die zielgerichtete Therapie beweist ihr Potenzial eindrucksvoll in den frühen Stadien des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC). Durch eine adjuvante Therapie mit Osimertinib wird das Sterberisiko von Patient:innen mit einer Erkrankung in den Stadien IB-IIIA und einer EGFR-Mutation im Tumor nach 5 Jahren um über die Hälfte reduziert. Dies zeigt eine aktuelle Auswertung der placebokontrollierten ADAURA-Studie (1, 2).
Lesen Sie mehr 
Medizin

HCC: STRIDE-Regime verbessert Gesamtüberleben

Die aktualisierten Ergebnisse der Phase-III-Studie HIMALAYA zeigten, dass Durvalumab in Kombination mit Tremelimumab nach 4 Jahren einen anhaltenden, klinisch bedeutsamen Vorteil beim 4-Jahres-Gesamtüberleben (OS) erreichte für Patient:innen mit nicht resezierbarem oder fortgeschrittenem hepatozellulärem Karzinom (HCC), die zuvor keine Systemtherapie erhalten hatten und für die eine lokoregionäre Behandlung nicht indiziert war.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Deutsche Krebshilfe zieht positive Bilanz für 2022

Im vergangenen Jahr verzeichnete die Deutsche Krebshilfe 165 Millionen Euro an Einnahmen (1). Die gemeinnützige Organisation konnte damit 124 neue Projekte und Initiativen auf den Weg bringen, beispielsweise ein neues Förderschwerpunktprogramm, das zum Ziel hat, die onkologische Versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern. Denn sprachliche und kulturelle Barrieren bergen die Gefahr eines eingeschränkten Zugangs zum Gesundheitssystem und somit zu Defiziten in der Patientenversorgung. Mit dieser gezielten Förderinitiative will die Deutsche Krebshilfe dem entgegenwirken. Dafür wendet sie insgesamt 3 Millionen Euro auf. Mit einem Forschungsprojekt zum Mikrobiom von Bauchspeicheldrüsenkrebs greift sie zudem einen wichtigen wissenschaftlichen Themenschwerpunkt auf. Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, resümiert: „Unsere Organisation konnte auch im Jahr 2022 auf vielen Gebieten der Krebsbekämpfung zahlreiche Impulse geben. Das ist uns nur möglich durch das Vertrauen der vielen Spender:innen, die unsere Arbeit unterstützen.“
Lesen Sie mehr 
Medizin

Verstärkte Ferroptose in Krebszellen: Wirkmechanismus von DHODH-Blockern aufgedeckt

Ein Team an Forschenden von Helmholtz Zentrum München hat einen spezifischen Mechanismus aufgedeckt, der in der Lage ist, den Zelltod in Krebszellen durch die pharmakologische Beeinflussung von Ferroptose zu fördern. Ferroptose ist eine Form des regulierten oxidativen Zelltods und spielt eine Rolle bei der Behandlung von therapieresistenten und metastasierenden Krebsarten. Daher hat sich ein Eingreifen in den Ferroptoseprozess durch eine Beeinflussung körpereigener Abwehrsysteme als vielversprechende Strategie im Kampf gegen Krebs herausgestellt. Die Forschenden haben nun festgestellt, dass die Ferroptose-sensibilisierende Wirkung der Dihydroorotat-Dehydrogenase (DHODH)-Blocker durch die Hemmung des Ferroptose-Suppressorproteins 1 (FSP1) erfolgt. Diese neuen Erkenntnisse bestätigen die entscheidende Rolle von FSP1 bei der Ferroptose-Überwachung von Krebszellen und können die zukünftige Entwicklung und Weiterentwicklung von FSP1-Blockern als wirksame Krebstherapien vorantreiben. Die Ergebnisse wurden nun in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht (1).
Lesen Sie mehr 
Medizin

Niedrigrisiko-MDS: Luspatercept als neue Option in der Behandlung der Anämie

Bei Menschen mit myelodysplastischen Neoplasien (MDS) produziert der Körper zu wenig funktionstüchtige Blutzellen. Die Betroffenen leiden an einer Anämie, die eine Vorstufe zur akuten Leukämie sein kann. Mit Luspatercept, einem von der Standardtherapie abweichenden Wirkstoff, können der Hämoglobinwert von MDS-Patient:innen verbessert und Bluttransfusionen vermieden werden. Darauf deutet eine internationale klinische Studie unter Federführung von Prof. Dr. Uwe Platzbecker von der Universitätsmedizin Leipzig gemeinsam mit einem großen internationalen Forschungsteam hin.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Zulassung von Nivolumab zur neoadjuvanten Behandlung des NSCLC

Die Europäische Kommission hat Nivolumab in Kombination mit einer Platin-basierten Chemotherapie zur neoadjuvanten Behandlung des resezierbaren nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) mit PD-L1-Expression ≥ 1% bei Erwachsenen mit hohem Rezidivrisiko zugelassen. Damit ist Nivolumab plus Chemotherapie die erste neoadjuvante Behandlungsoption auf Basis einer Immuntherapie, die in der EU für Patient:innen mit NSCLC zugelassen ist. Die Entscheidung basiert auf den Ergebnissen der Phase-III-Studie CheckMate-816, in der durch 3 Zyklen Nivolumab plus Chemotherapie vor der Operation im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung beim ereignisfreien Überleben (EFS) und bei der pathologischen Komplettremission (pCR) erreicht wurde (1).
Lesen Sie mehr 
Medizin

Neuer KML-Podcast: Autonomie & Informiertheit beim Hodgkin Lymphom – Was wünschen sich junge Betroffene?

In der neuen Podcastfolge des Kompetenznetzes Maligne Lymphome e.V. (KML) sprechen Peter Borchmann und seine Kollegin Karolin Behringer mit Lotte und Max, die als junge Erwachsene an einem Hodgkin Lymphom erkrankt waren. Die beiden Betroffenen berichten als Expert:innen ihrer Erkrankung darüber, wie sie ihre Diagnose aufgenommen haben und die dann folgende Behandlung erlebt haben. Im Zentrum steht die Frage, was ihnen neben einer guten medizinischen Versorgung dabei geholfen hat, um ihre Erkrankung möglichst gut bewältigen zu können.
Lesen Sie mehr 
Medizin

CMV-Prophylaxe bei allogener HSCT – 5 Jahre Letermovir

Letermovir ist die erste und einzige zugelassene Cytomegalievirus (CMV)-Prophylaxe für erwachsene CMV-seropositive Patient:innen (R+) nach einer allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation (HSCT) (1). Zugelassen im Jahr 2018 wurde Letermovir bereits 2019 in die ECIL7- Leitlinie aufgenommen und erhielt den NUB-Status 1. Auch unter Real-World-Bedingungen konnte Letermovir inzwischen sein positives Wirksamkeits- und Verträglichkeitsprofil zeigen.
Lesen Sie mehr 
Medizin

mNSCLC: Start der Studie PRESERVE-003 mit BNT316/ONC-392

Die zweistufige, nicht-verblindete, randomisierte Phase-III-Studie PRESERVE-003 wird die Wirksamkeit und Sicherheit des Anti-CTLA-4-Antikörperkandidaten BNT316/ONC-392 als Monotherapie im Vergleich zum Behandlungsstandard, einer Chemotherapie (Docetaxel), bei Patient:innen mit metastasiertem, nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (mNSCLC) untersuchen, deren Erkrankung unter einer vorherigen PD-(L)1-Inhibitor-Therapie weiter fortschritt. Der erste Patient wurde bereits behandelt.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Hämophilie A und B: Zulassungsrelevante Daten zu Marstacimab

Die zulassungsrelevante Phase-III-Studie BASIS (NCT03938792) zu Marstacimab hat ihre primären Endpunkte erreicht und eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Wirksamkeit gezeigt. Marstacimab ist ein neuartiger, in der Erprobung befindlicher Antikörper gegen den Tissue Factor Pathway Inhibitor (Anti-TFPI), der zur Behandlung der Hämophilie A oder B bei Patienten ohne Hemmkörper gegen Faktor VIII (FVIII) oder Faktor IX (FIX) untersucht wird. In der Studie wurde Marstacimab wöchentlich in einer fixen Dosierung (körpergewichtsunabhängig) als subkutane 300 mg Initialdosis, gefolgt von einer einmal wöchentlichen 150 mg Erhaltungsdosis, verabreicht (1, 2).
Lesen Sie mehr 
Thorakale Tumoren

Pleuramesotheliom und NSCLC: TTFields erobern weitere Tumorentitäten

Tumor Treating Fields (TTFields) sind elektrische Wechselfelder von geringer Intensität (1–3 V/cm) und intermediärer Frequenz (100–500 kHz), die in zahlreichen Entitäten Anti-Tumoraktivität gezeigt haben. Nach ihrem bereits etablierten Einsatz bei Gliomen WHO-Grad 4 zeichnet sich nun ein Einsatz bei thorakalen Tumoren ab. Spannende Daten gab es für das fortgeschrittene nicht-kleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC) nach platinbasierter Therapie, wie bei einem Symposium im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) zu hören war. Beim Pleuramesotheliom ist die Zulassung bereits erfolgt.
Lesen Sie mehr