Journal Onkologie

Medizin | Beiträge ab Seite 42

Nach einer endokrinen Therapie entwickeln bis zu 40% der Patient:innen mit ER+/HER2-negativem metastasierten Mammakarzinom aktivierende ESR1-Mutationen, die mit einer endokrinen Resistenz einhergehen und das Fortschreiten der Krankheit begünstigen können.1-7 Die Liquid Biopsy ermöglicht den nicht-invasiven, zuverlässigen Nachweis der ESR1-Mutation und sollte bei Fortschreiten der Krankheit durchgeführt werden, um eine zielgerichtete Therapie einleiten zu können.8-10
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Sarkome

Weichteilsarkom: Erste Daten deuten sichere Anwendung der Kombination Atezolizumab/Selinexor an

In einer Phase-II-Studie soll die Kombinationsbehandlung aus dem Anti-PD-L1-Antikörper Atezolizumab und Selinexor, einem oralen First-in-class-Inhibitor des Kernexportproteins Exportin 1 (XPO1), bei Erkrankten mit alveolärem Weichteilsarkom (ASPS) geprüft werden. Bevor die Randomisierung startete, durchliefen 6 Erkrankte mit Weichteilsarkomen eine initiale „Safety-Run-in-Phase“ (SR). Wie auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) zu hören war, wurde unter der Kombination keine für die Erkrankten belastende höhergradige Toxizität beobachtet (1). Die Studie tritt nun in ihre randomisierte Phase bei Erkrankten mit ASPS ein.
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Gallengangskarzinom

Fortgeschrittenes Cholangiokarzinom: Wirksamkeit der FGFR-Inhibition mit Erdafitinib bestätigt

Bei rund 15% der Betroffenen mit einem Cholangiokarzinom lassen sich Alterationen des Fibroblast growth factor receptor (FGFR) nachweisen, die zur Aktivierung verschiedener tumorimmanenter Signalwege wie MAPK, PIK3/AKT/MTOR und JAK/STAT führen (1). Für den oralen selektiven Pan-FGFR-Inhibitor Erdafitinib war in der RAGNAR-Studie eine tumoragnostische Wirksamkeit bei verschiedenen vorbehandelten soliden Tumoren mit bestimmten FGFR-Alterationen (2) und in der LUC2001-Studie speziell die Effektivität beim Cholangiokarzinom (3) gezeigt worden. Bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 untermauerte nun eine gepoolte Analyse beider Phase-II-Studien, die in einem Poster vorgestellt wurde, die Wirksamkeit von Erdafitinib bei fortgeschrittenen Cholangiokarzinomen mit FGFR-Alterationen (4).
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Mammakarzinom

HR+/HER2- mBC mit PIK3CA-Mutation: anhaltender klinischer Nutzen durch Dreifachtherapie mit PI3Kα-Inhibitor Inavolisib

In der Phase-III-Studie INAVO120 hat die Ergänzung der Standardbehandlung aus endokriner Therapie und CDK4/6-Inhibitor mit dem hochselektiven PI3Kα-Inhibitor Inavolisib bei Patient:innen mit fortgeschrittenem PIK3CA-mutiertem Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem (HR+/HER2– mBC) Mammakarzinom, die unter oder nach adjuvanter endokriner Therapie schnell progredient geworden waren, das progressionsfreie Überleben (PFS) der Behandelten signifikant verlängert (1). Beim Jahreskongress der American Society of Medical Oncology (ASCO) 2024 wurden nun weitere Daten der Studie vorgestellt, die einen anhaltenden Vorteil der Triplett-Therapie mit zusätzlichem Inavolisib bei handhabbarer Verträglichkeit belegten (2).
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Kolorektales Karzinom

Metastasiertes BRAF V600E-mutiertes CRC: Erste Effektivitätsdaten zeigen den Nutzen von Encorafenib plus Cetuximab in der realen Population

Die gezielte Behandlung mit Encorafenib plus Cetuximab (E + C) ist der Therapiestandard für Patient:innen mit BRAF V600E-mutiertem metastasiertem Kolorektalkarzinom (CRC) nach vorheriger systemischer Therapie. Die Zulassung basierte auf den Daten der BEACON CRC-Studie. Die nicht-interventionelle Studie (NIS) BERING CRC, die während des ASCO 2024 vorgestellt wurde, untersucht den Einsatz von E + C unter realen Bedingungen in einer breiteren Patientenpopulation (1).
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Hämatologie

CML-CP mit T315I-Mutation: Robuste Wirksamkeit von Ponatinib nach 4 Jahren bei handhabbarer Verträglichkeit

Ponatinib ist ein zugelassener Drittgenerations-Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI), der bei Erkrankten mit Philadelphia-Chromosom-positiver (Ph+) chronischer myeloischer Leukämie in der chronischen Phase (CML-CP) hoch wirksam ist (1). In der Primäranalyse der Phase-II-Studie OPTIC hatten Erkrankte mit Resistenzmutationen gegen TKI, darunter auch T315I-Mutationen, nach 12 Monaten robust auf Ponatinib angesprochen (2). Damit konnte sich Ponatinib – auch in einem späteren Studien-Update – als einziger TKI etablieren, der bei allen bekannten BCR::ABL1-Mutationen einschließlich T315I Wirkung zeigt (2, 3). Bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 stellte Prof. Michael Deininger, Milwaukee, WI, USA, eine 4-Jahres-Post-Hoc-Analyse der Studie speziell für Erkrankte mit T315I-Mutation vor – mit ebenso überzeugenden Langzeitdaten für diese schwer behandelbare Population von Patient:innen (4).
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Dermatologische Tumoren

8-Jahres-Analyse der COMBI-AD: anhaltend starker Trend zu längerem OS durch adjuvante Therapie mit Dabrafenib/Trametinib beim BRAF-mutierten Melanom

Für Patient:innen mit BRAF-mutiertem Melanom im Stadium III empfehlen Leitlinien die adjuvante Standardbehandlung mit dem BRAF-Inhibitor Dabrafenib plus dem MEK-Inhibitor Trametinib (1). Die Kombinationstherapie konnte in früheren Auswertungen der internationalen doppelblinden, COMBI-AD-Studie den primären Endpunkt, das rezidivfreie Überleben (RFS), gegenüber Placebo deutlich verbessern (2) – ein Benefit, der auch in weiteren Studien-Updates bestätigt werden konnte. Bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 stellte Prof. Georgina V. Long, Sydney, Australien, nun neben den finalen Studiendaten für das RFS weitere relevante Endpunkte wie das fernmetastasenfreie Überleben (DMFS) und insbesondere das Gesamtüberleben (OS) vor – nach einem medianen Follow-up von 8 Jahren, der längsten Nachbeobachtungszeit in einer adjuvanten Studie beim Melanom im Stadium III (3).

 
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NSCLC

mNSCLC: Sacituzumab Govitecan verbessert OS bei Patient:innen, die zuvor nicht auf IO ansprachen

Im Rahmen des diesjährigen Kongresses der American Association of Clinical Oncology (ASCO) wurden die ersten Ergebnisse der Phase-III-Studie EVOKE-01 vorgestellt, in der Sacituzumab Govitecan (SG) im Vergleich zu Docetaxel bei Patient:innen mit metastasiertem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (mNSCLC), die zuvor mit Platin-basierter Chemotherapie und PD-(L)-1-Inhibitoren (IO) behandelt wurden, untersucht wurde (1). Es zeigte sich, dass das Gesamtüberleben (OS) unter SG im Vergleich zu Docetaxel numerisch, aber nicht signifikant verbessert wurde. Eine klinisch bedeutsame Verbesserung des OS wurde bei Patient:innen gesehen, die nicht auf eine vorherige IO ansprachen.
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NSCLC

ALK+ NSCLC: Herausragende systemische und intrakranielle Wirksamkeit von Lorlatinib nach 5 Jahren

Das 5-Jahres-Update der Phase-III-Studie CROWN beim ALK-positiven nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (ALK + NSCLC), das Prof. Benjamin Solomon, Melbourne, Australien, als Late Breaking Abstract bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 präsentierte, bestätigte die bemerkenswert gute (auch intrakranielle) Wirksamkeit des Drittgenerations-ALK-Inhibitors Lorlatinib bei behandlungsnaiven Patient:innen gegenüber der Vergleichsmedikation Crizotinib (1). Die aktuellen Ergebnisse für Lorlatinib erregten beim ASCO-Meeting Aufsehen, weil sie alles in den Schatten stellen, was bisher jemals im Langzeitverlauf beim ALK+ NSCLC, ja überhaupt beim fortgeschrittenen NSCLC, erreicht werden konnte. Lorlatinib wurde damit eindrucksvoll als derzeit effektivste Substanz im Erstliniensetting beim ALK+ NSCLC bestätigt.
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Medizin

Tumoragnostische Zulassung von Selpercatinib bei RET-Fusions-positiven soliden Tumoren

Die Europäische Kommission hat den RET-Inhibitor Selpercatinib nun auch zur Monotherapie von Erwachsenen mit fortgeschrittenen RET-Fusions-positiven soliden Tumoren zugelassen, wenn Behandlungsoptionen, die nicht auf RET abzielen, nur begrenzten klinischen Nutzen bieten oder ausgeschöpft sind. Damit steht die Behandlung mit Selpercatinib nun Patient:innen unabhängig von Krebsart und Ursprungsorgan zur Verfügung.
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Medizin

Hämophilie A: Zulassungsempfehlung für Efanesoctocog alfa

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat ein positives Votum für die Zulassung von Efanesoctocog alfa zur Behandlung und Vorbeugung von Blutungen sowie zum perioperativen Management bei Hämophilie A erteilt. Efanesoctocog alfa ist eine Faktor-VIII-Ersatztherapie für Patient:innen jeden Alters und Schweregrades und ist einmal wöchentlich anzuwenden. Das positive CHMP-Votum wird nun der Europäischen Kommission zur Entscheidung über die Marktzulassung vorgelegt.
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Medizin

Frühes Mammakarzinom: Patient:innen sind nicht ausreichend über das Rezidivrisiko aufgeklärt

Ein Drittel der Patient:innen mit hormonrezeptorpositivem (HR+) Mammakarzinom, die im Frühstadium II behandelt wurden, und rund die Hälfte der Patient:innen im Stadium III erleiden innerhalb von 20 Jahren trotz endokriner Behandlung ein Rezidiv. Umso wichtiger ist es, die Patient:innen umfassend über das Rückfallrisiko aufzuklären. Eine Ende 2023 durchgeführte Befragung von Patient:innen mit frühem Mammakarzinom verdeutlicht dies und weist auf den hohen Informationsbedarf bei den Betroffenen hinsichtlich ihres Rezidivrisikos hin.
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Medizin
Weltblutkrebstag

Neuer Therapieansatz: Leukämie behandeln, bevor die Krankheit ausbricht

„Leukämie bei Kindern ist dank der immensen Forschungsanstrengungen mittlerweile oftmals gut behandelbar. Bei Erwachsenen ist die Überlebenswahrscheinlichkeit dagegen leider immer noch gering. Die José Carreras Leukämie-Stiftung verstärkt deshalb ihre Forschungsförderung, um auch diesen Patient:innen ein zweites Leben schenken zu können“, erklärte Prof. Dr. Hans-Jochem Kolb im Rahmen des Weltblutkrebstags (28. Mai). Prof. Kolb ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der José Carreras Leukämie-Stiftung sowie einer der maßgeblichen Pioniere der Stammzelltransplantation und der zellulären Immuntherapie in Deutschland. Derzeit können bei einer akuten myeloischen Leukämie nur 30 bis 40 von 100 Patient:innen dauerhaft geheilt werden. In der Forschung, die die José Carreras Leukämie-Stiftung fördert, geht man zudem einen ganz neuen Weg: Gefährdete Patient:innen sollen bereits behandelt werden, bevor die Leukämie bei ihnen ausbricht.
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Medizin

PNH: EU-Zulassung für Iptacopan als orale Monotherapie für Erwachsene

Die Europäische Arzneimittel-Kommission (EMA) hat für Iptacopan die Zulassung als Monotherapie zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH), die eine hämolytische Anämie aufweisen, erteilt. Sie gilt sowohl für Komplementinhibitor-naive als auch für vortherapierte PNH-Patient:innen (1). Die EU-Zulassung basiert u.a. auf Daten der Phase-III-Studie APPLY-PNH (2).
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Medizin

Endometrium- und Ovarialkarzinom: Aktuelle Daten zu Dostarlimab und Niraparib

Im März 2024 fanden der Kongress der European Society of Gynaecological Oncology (ESGO) in Barcelona als auch der Kongress der Society of Gynecologic Oncology (SGO) in San Diego statt. Neben Langzeitdaten der RUBY-Studie zu Dostarlimab in der Behandlung des dMMR/MSI-H-Endometriumkarzinoms (EC) wurden neue Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit von Niraparib in der Erhaltungstherapie beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom (OC) vorgestellt.
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Medizin

Nicht-muskelinvasives Hochrisiko-Harnblasenkarzinom: TAR-200-Monotherapie zeigt hohe Ansprechrate

Die TAR-200-Monotherapie wird in der Phase-IIb-Studie SunRISe-1 bei Patient:innen mit nicht-muskelinvasivem Hochrisiko-Harnblasenkarzinom (HR-NMIBC) mit Carcinoma in situ (CIS) untersucht, die nicht auf Bacillus Calmette-Guérin (BCG) ansprechen und die für eine radikale Zystektomie nicht in Frage kommen oder diese ablehnen. Aktualisierte Ergebnisse aus Kohorte 2 der SunRISe-1-Studie wurden nun auf der Jahrestagung der American Urological Association (AUA) 2024 in San Antonio, USA, vorgestellt (1).
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