Journal Onkologie
Medizin

84% der jungen Patient:innen überleben Krebs langfristig

Noch in den 1950er- und 1960er-Jahren waren die Heilungschancen bei Krebs im Kindes- und Jugendalter äußerst gering. Nur wenige der erkrankten Kinder und Jugendlichen überlebten die Erkrankung langfristig. Heute stellt die Diagnose zwar weiterhin eine große Belastung für die Betroffenen und ihr Umfeld dar, doch die Prognose hat sich deutlich verbessert. Laut dem Jahresbericht 2022 des Deutschen Kinderkrebsregisters überleben inzwischen deutlich mehr junge Patient:innen – 84% erreichen eine Überlebenszeit von mindestens 15 Jahren nach der Diagnose. Im Jahr 2018 lag dieser Wert noch bei 82% [1]. Ziel der Versorgung bleibt es, die Heilungschancen weiter zu steigern und gleichzeitig die Belastung durch Nebenwirkungen und Spätfolgen zu verringern.

Forschungsbedarf weiterhin hoch

Ein wesentlicher Treiber für die verbesserten Überlebenschancen ist die kontinuierliche Förderung der pädiatrischen Onkologie. Seit ihrer Gründung im Jahr 1995 hat die Deutsche Kinderkrebsstiftung – initiiert durch Elterngruppen und Fördervereine – rund 120 Millionen Euro in die Forschung investiert. Die damit unterstützten Projekte lieferten wichtige Erkenntnisse zu verschiedenen Krankheitsbildern, die heute in der Versorgung aller betroffenen Kinder und Jugendlichen Anwendung finden.

Neben dem Ziel, Heilungschancen weiter zu steigern, fokussiert sich die Forschung zunehmend auf verträglichere Therapieansätze. Damit sollen Nebenwirkungen sowie Spät- und Langzeitfolgen reduziert oder möglichst vermieden werden. In Deutschland leben derzeit etwa 50.000 sogenannte Survivor – Menschen, die eine Krebserkrankung im Kindesalter überstanden haben. Ihre Zahl nimmt weiter zu.

Trotz dieser Fortschritte besteht weiterhin erheblicher Forschungsbedarf. Viele Fragen zu Ursachen, Therapien und Spätfolgen sind bislang unbeantwortet. Eine kontinuierliche Weiterentwicklung der pädiatrisch-onkologischen Forschung ist deshalb entscheidend, um die Versorgung und Lebensqualität der Patient:innen weiter zu verbessern.

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Quelle:

Kinderkrebsstiftung