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Medizin

Regionale Chemotherapie: Gezielte Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren

Regionale Chemotherapie: Gezielte Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren
© Kateryna_Kon - stock.adobe.com
Die Entstehung von Tumoren im Hals- und Rachenbereich wird von zahlreichen Faktoren begünstigt, weshalb auch in Zukunft mit keinem signifikanten Rückgang dieser Krebserkrankung zu rechnen ist. Übermäßiger Tabak- sowie Alkoholkonsum, Humane Papillomviren, aber auch genetische Prädispositionen sind wesentliche Auslöser von Kopf-Hals-Tumoren. Besonders erfolgreich in der perioperativen Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren ist die regionale Chemotherapie (RCT), die am Medias Klinikum in Burghausen eingesetzt sowie kontinuierlich optimiert wird.
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Weltdrogentag: Auch Alkohol und Nikotin können schwere Folgen für die Gesundheit haben

1987 wurde der 26. Juni von den Vereinten Nationen zum internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch und illegalen Drogenhandel erklärt. Der Weltdrogentag soll Menschen daran erinnern, dass illegale, aber auch legale Drogen wie Alkohol und Nikotin schwere Folgen für die Gesellschaft und die eigene Gesundheit haben können.
 
>>> Hören Sie dazu auch unsere O-Ton Onkologie Podcast-Folge „Regionale Chemotherapie mit EISLI“ ! <<<

Tabak, Alkohol und HPV-Viren als Risikofaktoren für Kopf-Hals-Tumoren

Nikotin ist in Deutschland nach wie vor eine weit verbreitete Droge. Der Anteil der Raucher:innen in Deutschland ist zwar rückläufig, aber dennoch rauchten im Jahr 2021 knapp 16% der Frauen und rund 22% der Männer. Das geht aus dem im April von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) veröffentlichten Jahrbuch Sucht hervor. Dabei gilt der Konsum von Tabakwaren weiterhin als einer der größten Risikofaktoren für Krebserkrankungen, vor allem im Kopf-Hals-Bereich. Durch regelmäßigen Alkoholkonsum wird zudem das Risiko für Kehlkopfkrebs (Larynxkarzinom) drastisch erhöht. Auch HPV-Viren und genetische Faktoren können im Rahmen der Tumorbildung eine Rolle spielen

Regionale Chemotherapie: Erfolgreiche Behandlungsalternative bei Kopf-Hals-Tumoren

Bei der Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren hat sich neben Standardtherapien wie Bestrahlung oder systemischer Chemotherapie auch die regionale Chemotherapie (RCT) als erfolgreiche Behandlungsalternative erwiesen. Die RCT gilt in der modernen Krebsforschung als innovative und anerkannte Behandlungsmethode von soliden Tumoren. Ziel der RCT ist die Reduktion der Tumormasse, sodass sie leichter operativ entfernt werden kann. Im Idealfall kommt es allein durch den Einsatz der RCT zur Remission, auch ohne Operation. Bei der RCT werden im Vergleich zu herkömmlichen Therapiemethoden die chemotherapeutischen Medikamente direkt in die Arterie eingeführt, die die Tumormasse mit Blut versorgt, sodass die Chemotherapeutika lokal wirken können. Anschließend wird die Medikation mit Hilfe eines speziellen Verfahrens aus dem Blut der Patient:innen gefiltert, damit sie nicht in den Organismus der Patient:innen gelangen und gesundes Gewebe schädigen kann.
 
 

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© Lars Neumann – stock.adobe.com

Höhere Wirkkonzentrationen und weniger Nebenwirkungen

Auf diese Weise lassen sich deutlich höhere Wirkkonzentrationen im Tumorgewebe erreichen als bei der systemischen Chemotherapie. Dadurch wird durch die RCT bei der gleichzeitigen Verlängerung der Lebenszeit auch die Lebensqualität der behandelten Patient:innen erhalten. Denn: Im Vergleich zur systemischen Chemotherapie erleben Patient:innen, deren Tumorerkrankung mit der RCT behandelt wird, weniger Nebenwirkungen. Insbesondere bekannte Symptome wie Übelkeit und Erbrechen treten bei der RCT nur selten auf.

Erfolgreiche Anwendungsbereiche der RCT

Besonders erfolgreiche Ergebnisse konnten in der Behandlung von bösartigen Kopf-Hals-Tumoren erzielt werden. Das belegt eine eigens durchgeführte Studie (1). Betroffene, die ohne vorangegangene Strahlenbehandlung mit der RCT therapiert wurden, wiesen gegenüber der Vergleichsgruppe eine höhere mittlere Überlebenszeit auf und stuften auch die Nebenwirkungen der Behandlung als geringer ein als Patient:innen mit vorangegangener Strahlenbehandlung. Bei keinem der 97 Patient:innen musste ein Luftröhrenschnitt oder eine Sondenernährung durchgeführt werden und die Schluckfunktion blieb in allen Fällen unbeeinträchtigt. Gute Ansprechraten bei der RCT zeigen u. a. aber auch Tumoren von Bronchien, des Brustraums, das Mammakarzinom mit und ohne Metastasen sowie Tumoren von Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse, Blase, Prostata, Eierstöcken und dem Gebärmutterhals.

Kontinuierliche Weiterentwicklung der RCT am Medias Klinikum in Burghausen

Das Medias Klinikum in Burghausen hat sich unter der Leitung des Ärztlichen Direktors und Chefarztes Prof. Dr. Karl Reinhard Aigner, der weltweit als Pionier der RCT gilt, auf innovative Verfahren zur Krebsbehandlung spezialisiert. Auf Basis seiner langjährigen Expertise wird die RCT am Medias Klinikum kontinuierlich weiterentwickelt, optimiert und für andere Anwendungsbereiche adaptiert. Erst kürzlich konnte durch eine Erweiterung der RCT ein immenser Erfolg in der Behandlung eines bösartigen Osteosarkoms erzielt werden.

Quelle: Medias Klinikum Burghausen

Literatur:

(1) Aigner K.R. et al. Short-term intra-arterial infusion chemotherapy for head and neck cancer patients maintaining quality of life. J Cancer Res Clin Oncol 145, 261–268 (2019).


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