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Medizin

Mehr Todesfälle durch nicht-melanozytären Hautkrebs als durch Melanome

Mehr Todesfälle durch nicht-melanozytären Hautkrebs als durch Melanome
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Nicht-melanozytärer Hautkrebs (NMSC) verursacht weltweit mehr Todesfälle als das Melanom. Dies geht aus einer neuen Studie hervor, die auf dem EADV (European Academy of Dermatology and Venereology)-Kongress 2023 vorgestellt wurde (1). Die Forscher:innen gehen außerdem davon aus, dass NMSC nicht ausreichend gemeldet wird und dass die tatsächlichen Auswirkungen der Krankheit noch größer sein könnten als bisher angenommen.
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Nicht-melanozytärer Hautkrebs: Häufigste Hautkrebsart

Bei den meisten Hautkrebsfällen handelt es sich um nicht-melanozytären Hautkrebs (NMSC). Dies ist eine Gruppe von Krebsarten, die sich langsam in den oberen Hautschichten ausbreiten, darunter die häufigen Basalzellkarzinome (BCC) und Plattenepithelkarzinome (CSCC). Im Jahr 2020 wurden weltweit fast 1,2 Millionen NMSC-Fälle gemeldet, verglichen mit 324.635 Fällen von Melanomen.

Hohe Inzidenz von NMSC führt weltweit zu mehr als 63.700 Todesfällen

„Obwohl NMSC seltener tödlich verläuft als das maligne Melanom, ist seine Prävalenz deutlich höher. Im Jahr 2020 machte NMSC 78% aller Hautkrebsfälle aus und führte in mehr als 63.700 Fällen zum Tod. Demgegenüber waren Melanome im selben Jahr für schätzungsweise 57.000 Todesfälle verantwortlich. Die deutlich höhere Inzidenz von NMSC führte somit zu einer stärkeren Gesamtwirkung“, so Prof. Thierry Passeron, Hauptautor der Studie. „So alarmierend diese Zahlen auch sind, sie könnten tatsächlich unterschätzt werden. NMSC wird in Krebsregistern oft nicht ausreichend erfasst, was es schwierig macht, die wahre Größenordnung zu verstehen.“
 
 

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Bevölkerungsgruppen mit erhöhtem NMSC-Risiko

Die Forscher identifizierten außerdem spezifische Bevölkerungsgruppen, die ein höheres Risiko haben, an NMSC zu erkranken, darunter Personen, die im Freien arbeiten, Organtransplantationsempfänger:innen und Personen, die an der Hauterkrankung Xeroderma pigmentosum leiden. Die Studie, die Daten aus der Internationalen Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation nutzte, ergab eine hohe Inzidenz von Hautkrebs bei hellhäutigen und älteren Bevölkerungsgruppen aus den USA, aus Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Frankreich, Australien und Italien. Selbst Länder mit einem hohen Anteil an dunklen Phänotypen waren jedoch nicht immun gegen das Todesrisiko durch Hautkrebs.

Öffentliches Bewusstsein für die Gefahr von NMSC schaffen

Prof. Passeron kommentierte: „Wir müssen die Information an die Öffentlichkeit bringen, dass nicht nur Melanome tödlich sein können, sondern auch NMSC. Es ist entscheidend zu beachten, dass Personen mit melaninreicher Haut ebenfalls einem Risiko ausgesetzt sind und an Hautkrebs sterben. Es ist notwendig, effektive Strategien zu implementieren, um die Zahl der Todesfälle bei allen Arten von Hautkrebs zu senken."

Quelle: EADV Kongress

Literatur:

(1) Salah S, et al. A comprehensive analysis of global skin cancer incidence and mortality with a focus on dermatologist density and population risk factors. Presented at the EADV Congress 2023; 11 October 2023; Berlin, Germany.


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