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Medizin

ADO 2023: Hautkrebs ist eine Volkskrankheit

ADO 2023: Hautkrebs ist eine Volkskrankheit
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Auf der Pressekonferenz zum Abschluss des 33. Deutschen Hautkrebskongresses (6. bis 9. September 2023) stellten renommierte Expert:innen der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO) die neuesten Entwicklungen in der Therapie, Prävention, Diagnostik und dermato-onkologischen Grundlagenforschung vor.
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Hautkrebs: Krebserkrankung mit der größten Steigerungsrate

Trotz der immensen medizinischen Fortschritte der letzten Jahre ist Hautkrebs immer noch die häufigste Krebserkrankung in Deutschland mit der größten Steigerungsrate. Die Zahl der Neuerkrankungen hat sich laut neuester Daten des Krebsregister Schleswig-Holstein in den letzten 10 Jahren auf jährlich rund 308.800 mehr als verdoppelt. Dr. Peter Mohr, Buxtehude, Tagungspräsident zu den aktuellen Entwicklungen: „Der Trend ist ungebrochen. Wir haben eine Zunahme in allen Bereichen, sowohl des schwarzen als auch des hellen Hautkrebses von etwa 4% pro Jahr. Die Bemühungen, einen Umkehrtrend herzustellen, haben sich bisher nicht erfüllt. Die Prävention ist dafür eine der wichtigsten Maßnahmen. Leider haben wir durch Corona hier einen Rückschlag erlitten. Dadurch ist die Prognose bei den Patient:innen schlechter geworden. Innerhalb der Dermatologie haben wir Abschätzungen von bis zu 450.000 bis 500.000 Erkrankungen. Das bedeutet Hautkrebs ist eine Volkskrankheit.“

UV-Strahlung als Risikofaktor für Hautkrebs

Die Hautkrebs-Zahlen steigen, UV-Strahlung ist dafür der wichtigste Risikofaktor. Gefährdet sind alle, besonders aber auch Outdoor-Sportler, Berufsgruppen mit Außentätigkeiten und Menschen über 70. Die Folge: bösartige Tumorerkrankungen wie Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom oder malignes Melanom, die am häufigsten tödlich verlaufende Form von Hautkrebs.
 
 

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Verstärkte Aufklärungsarbeit beim Thema UV-Schutz

Prof. Dr. Carola Berking, Erlangen, 2. Vorsitzende der ADO, forderte mehr Kampagnen und verstärkte Aufklärungsarbeit: „Es soll von Kindheit an vor UV geschützt werden. Der Mensch soll selbst daran denken, die Sonnencreme 50+ aufzutragen, die Mittagssonne zu meiden und Schattenplätze aufzusuchen und sich nicht noch mehr der Sonne aussetzen als ohnehin im Rahmen von Freizeitaktivitäten. Dafür müssen die Verhältnisse geschaffen werden, damit sich die Menschen schützen können, wie mehr Schattenplätze an öffentlichen Plätzen, in Freibädern oder Schulen.“

Beim Früherkennungs-Screenings auch auf Hellen Hautkrebs achten

Heller Hautkrebs wird oft unterschätzt. Er entwickelt sich langsam, häufig über Jahre und Jahrzehnte, und wächst regional begrenzt. Prof. Dr. Ralf Gutzmer, Minden, 1. Vorsitzender der ADO, erklärte: „Im Rahmen eines Früherkennungs-Screenings wird daher nicht nur auf Läsionen im Sinne eines schwarzen Hautkrebses, sondern auch im Sinne eines hellen Hautkrebses geachtet. Bei frühzeitiger Entdeckung kann die Mehrzahl der Tumoren geheilt werden.“

mRNA-Vakzinierung beim Melanom

Ein weiteres großes Thema ist die mRNA-Vakzinierung. „Ziel ist es, das körpereigene Abwehrsystem der Patient:innen und seinen Kampf gegen Tumore zu aktivieren. In einer Phase-II Studie bei Melanompatient:innen konnte erstmals gezeigt werden, dass eine mRNA-Krebsvakzine, die auf individuellen Mutationen im Tumor beruht, ein Wiederauftreten der Erkrankung wirksam verhindern kann“, wie Prof. Dr. Christoffer Gebhardt, Hamburg, Tagungspräsident betont. Bereits im Dezember soll auch in Deutschland eine große Zulassungsstudie bei Melanompatient:innen starten, eine individualisierte Neoantigentherapie. Mit einer Zulassung könnte dann bereits in 2 bis 3 Jahren gerechnet werden.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO)


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