Journal Onkologie
Gesundheitspolitik

Sorge wegen Finanzlage der Kassen

„Wir bekommen das Geld nicht zurück“, betonte Blatt. „Das sind zehn Milliarden Euro, die wir bezahlen und wo wir sagen: Das müsste uns eigentlich zurückerstattet werden, dann hätten wir wirklich schon mal ein kleineres Problem als bisher.“

Die finanzielle Entwicklung der Krankenkassen bereite ihm generell große Sorgen. Während die laufenden Ausgaben der Krankenkassen aktuell um knapp 8% steigen würden, gebe es bei den Einnahmen lediglich eine Steigerung um 5,6%, sagte Blatt. „Wir haben also eine Schere zwischen den Einnahmen und den Ausgaben, die wir nicht wegbekommen.“

Wenig Hoffnung auch mit Blick auf die neue Bundesregierung

Auf die Frage, ob er bezüglich der Kostenerstattung für die Leistungen an Bürgergeld-Empfänger:innen auf ein Umsteuern durch Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hoffe, sagte Blatt: „Ich habe einerseits eine gewisse Hoffnung, weil Frau Ministerin Warken zumindest auch politisch dafür kämpft, diese Dinge zu regeln.“

Andererseits habe er den Eindruck, dass Gesundheitspolitik noch immer „kein A-Thema“ sei, also nicht die Priorität genieße, die sie haben müsste. „Also die Hoffnung ist, sagen wir mal, nicht groß.“

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Blatt: Bund schuldet auch Milliarden aus der Pandemie-Zeit

Blatt kritisierte zudem, dass der Bund auch in anderen finanziellen Fragen nicht seiner Verantwortung gerecht werde. So seien die Pflegekassen bislang auch auf den Ausgaben zur Unterstützung des Bundes während der Corona-Pandemie sitzen geblieben. „Da reden wira uch über fünf Milliarden.“ Die finanzielle Situation wäre „deutlich entspannter“, wenn die Kassen auch dieses Geld zurückbekämen, sagte Blatt.

Quelle:

dpa