Bundesregierung plant Entlastung der Krankenkassen
Die gesetzlichen Krankenversicherungen sollen mit zusätzlichem Geld des Bundes gestützt werden – neue Beitragsanhebungen sind damit aber noch nicht vom Tisch. Das Kabinett verständigte sich in den Eckpunkten für den Haushalt 2025 unter anderem auf zwei neue Darlehen und eine spätere Rückzahlung eines alten Darlehens, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Dies soll die Kassen übergangsweise um 5,6 Milliarden Euro entlasten.
Finanzlücke bleibt trotz Milliardenhilfen bestehen
Dadurch könne die Finanzlücke für 2026 wohl auf vier Milliarden Euro reduziert werden, hieß es weiter. Das reiche aber noch nicht, um Beitragssteigerungen im neuen Jahr zu verhindern. Grund seien extrem stark steigende Ausgaben.
Regulierter Zuschuss reicht nicht mehr aus
Die Finanzspritzen kommen zusätzlich zum regulären Bundeszuschuss von 14,5 Milliarden Euro. Wegen steigender Kosten waren die Zusatzbeiträge, die die Kassen jeweils für ihre Versicherten festlegen, zu Jahresbeginn bereits auf breiter Front gestiegen.
Warken verweist auf parlamentarischen Spielraum
Ressortchefin Nina Warken (CDU) sagte, die Etat-Einigung der Regierung zeige die Handlungsfähigkeit der Koalition in schwierigen Zeiten. „Trotzdem ist uns bewusst, dass dieser Haushaltsentwurf nicht das letzte Wort sein kann. Ich setze dabei aufs parlamentarische Verfahren.“ Sie sei sich mit Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) einig, dass Beitragserhöhungen verhindert werden müssten, um den Wirtschaftsaufschwung nicht zu gefährden. Mit den zugesagten Darlehen werde das kaum gelingen, betonte Warken.
Pflegeversicherung erhält zinsfreie Bundesdarlehen
Für die Pflegeversicherung sehen die Haushalts-Eckpunkte vor, dass der Bund zwei nicht zu verzinsende Darlehen gibt – 500 Millionen Euro für 2025 und für 2026 nochmals 1,5 Milliarden Euro. Für dieses Jahr könne die Finanzlage der Pflegeversicherung damit voraussichtlich stabilisiert werden. Für 2026 seien aber „zusätzliche Finanzierungselemente“ notwendig, um die Beitragssätze konstant zu halten, denn es fehlten mindestens weitere zwei Milliarden Euro.
Quelle:dpa