Journal Onkologie
Gesundheitspolitik

Kranken- und Pflegeversicherung in Finanznot

Wegen steigender Milliardenkosten drohen in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung absehbar neue Finanznöte. Reinhardt warb dafür, der Krankenversicherung „zusätzlich zweckgebundene Abgaben auf gesundheitsgefährdende Produkte wie Zucker, Alkohol und Tabak zuzuführen“. Das stabilisiere die Finanzen und fördere auch die Gesundheit der Menschen. 

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Mit Blick auf versicherungsfremde Leistungen, die bei den Krankenkassen anfallen, forderte der Ärztepräsident: „So wie es jetzt ist, kann es jedenfalls nicht bleiben.“ Die Bundesärztekammer unterstützt Pläne der neuen schwarz-roten Koalition, wonach Hausärzt:innen primäre Anlaufstellen für Patient:innen werden sollen, die auch Überweisungen zu Fachärzt:innen koordinieren.

Gegen Koordination mit der Brechstange

Entscheidend sei aber die Ausgestaltung, sagte Reinhardt. Er warnte vor einer „Behandlungskoordination mit der Brechstange“ durch die ebenfalls geplante Garantie, dass Patient:innen dann in einer bestimmten Zeit auch Facharzttermine bekommen. Damit würde eine schnellere Terminvergabe verordnet, obwohl die zugrundeliegenden Strukturen dies aktuell in keiner Weise hergäben.

Quelle:

dpa