Journal Onkologie

HER2-negativ | Beiträge ab Seite 12

Das Mammakarzinom ist mit einer Inzidenz von ca. 2,3 Millionen die häufigste Krebserkrankung weltweit. Die Entdeckung der HER2-Amplifikation bei einem bestimmten Subtyp führte zu einem Paradigmenwechsel in der Therapie des Brustkrebses. HER2 ist eine onkogene Rezeptortyrosinkinase auf der Oberfläche von Brustkrebszellen, die durch eine konstitutive Aktivierung des RAS-MAPK-Signalwegs zu einem verstärkten Tumorwachstum führt. Genomic Profiling ermöglichte den Nachweis von aktivierenden HER2-Mutationen beim metastasierten Mammakarzinom (mBC). Die genetischen Grundlagen dieser HER2-Mutationen sowie v.a. deren klinische Relevanz sind bisher nicht ausreichend geklärt. Es konnte jedoch gezeigt werden, dass Brustkrebs-Patientinnen mit einer HER2-Mutation potenziell von einer zielgerichteten Therapie mit HER2-gerichteten Agenzien wie Trastuzumab, Pertuzumab oder Lapatinib profitieren. Der pan-HER-gerichtete Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) Neratinib bewies großes therapeutisches Potenzial bei Nachweis einer HER2-Mutation. Erste Daten der noch laufenden SUMMIT- und mutHER-Studien belegten die Effektivität und Sicherheit von Neratinib bei HER2-mutierten soliden Tumoren generell und beim HER2-mutierten mBC im Speziellen. Abschließende Daten dieser und weiterer laufender Studien stehen noch aus.
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

Aktualisierungen in den AGO-Empfehlungen für die Diagnostik und Therapie des Mammakarzinoms

Im Rahmen eines Fachpresseworkshops wurden u.a. die neuen Empfehlungen der Kommission Mamma der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V. (AGO) vorgestellt. Das Expertengremium tagte Ende Februar dieses Jahres und mittlerweile ist die überarbeitete Fassung online veröffentlicht (1). Prof. Dr. Michael Untch, Berlin, gab einen Einblick in die Neuerungen, die sich für die Diagnostik und Therapie von Brustkrebs ergaben, und diskutierte mit weiteren Experten darüber.
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

Fortgeschrittener Brustkrebs: Lebensqualität unter Therapie im Fokus

In der Behandlung des Hormonrezeptor-positiven (HR+)/HER2-negativen fortgeschrittenen Brustkrebs ist die endokrin-basierte Therapie mit einem CDK4/6-Inhibitor wegen des signifikant verlängerten progressionsfreien und Gesamt­überlebens (PFS, OS) klar die Therapie der Wahl in der Erstlinie. Dies spiegelt auch die jüngst aktualisierte Empfehlung der Kommission Mamma der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V. (AGO) mit dem bestmöglichen Empfehlungsgrad („++“) wider. Neben der Verbesserung der Überlebensdaten ist den Patienten auch der Erhalt der Lebensqualität unter der Therapie wichtig, die durchaus ein paar Jahre dauern kann, wie Experten betonen.
Lesen Sie mehr 
Weitere Inhalte:
Medizin

HER2+ eBC: 1 Jahr adjuvant Trastuzumab bleibt Standard

Aktuelle Auswertungen bezüglich krankheitsfreiem und Gesamtüberleben (DFS und OS) der ShortHER-Studie konnten bestätigen, dass Patientinnen mit HER2-positivem (HER2+) frühen Brustkrebs (eBC) günstige Langzeit-Ergebnisse nach einer 9-wöchigen adjuvanten Trastuzumab-Behandlung hatten, wenn sie der low risk- oder intermediate risk-Gruppe angehörten. Zu diesen zählten 83,9% der Patientinnen in der ShortHER-Studienpopulation sowie die Mehrheit der Patienten, die in der täglichen Praxis behandelt werden. Da die Studie keine Nicht-Unterlegenheit der Kurzzeit-Behandlung zeigen konnte, bleibt eine adjuvante Therapie mit Trastuzumab über ein Jahr Standard. Diese Ergebnisse sind jedoch beruhigend, wenn beispielsweise ein beschränkter Zugang zu Trastuzumab besteht, oder wenn Patientinnen ihre Trastuzumab-Behandlung aufgrund eines Abfalls der LVEF vorzeitig abbrechen müssen.
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

HER2+ eBC: 1 Jahr adjuvant Trastuzumab bleibt Standard

Aktuelle Auswertungen bezüglich krankheitsfreiem und Gesamtüberleben (DFS und OS) der ShortHER-Studie konnten bestätigen, dass Patientinnen mit HER2-positivem (HER2+) frühen Brustkrebs (eBC) günstige Langzeit-Ergebnisse nach einer 9-wöchigen adjuvanten Trastuzumab-Behandlung hatten, wenn sie der low risk- oder intermediate risk-Gruppe angehörten. Zu diesen zählten 83,9% der Patientinnen in der ShortHER-Studienpopulation sowie die Mehrheit der Patienten, die in der täglichen Praxis behandelt werden. Da die Studie keine Nicht-Unterlegenheit der Kurzzeit-Behandlung zeigen konnte, bleibt eine adjuvante Therapie mit Trastuzumab über ein Jahr Standard. Diese Ergebnisse sind jedoch beruhigend, wenn beispielsweise ein beschränkter Zugang zu Trastuzumab besteht, oder wenn Patientinnen ihre Trastuzumab-Behandlung aufgrund eines Abfalls der LVEF vorzeitig abbrechen müssen.
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

Maschinelles Lernen und digitale Pathologie

Die Krebsdiagnostik steht vor immensen Herausforderungen. Vor dem Hintergrund der weltweit stark steigenden Zahl von Krebserkrankungen muss die Pathologie bei gleichbleibenden oder sogar abnehmenden Kapazitäten immer mehr Diagnosen erstellen. Die Digitalisierung der Krebsdiagnostik spielt in dieser Frage eine entscheidende Rolle. Sie kann in einer Reihe von Vereinfachungen und Verbesserungen enorme Vorteile für die onkologische Therapie bieten: Mit der Digitalisierung werden eine effizientere Logistik in der Fallverteilung und der Einsatz von Telemedizin möglich. Nicht zuletzt die SARS-CoV-2-Pandemie hat gezeigt, was hierfür nicht nur möglich, sondern notwendig ist. Der noch größere Nutzen der digitalen Pathologie liegt aber in der diagnostischen Unterstützung des menschlichen Experten durch den Computer. Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) und insbesondere des Maschinellen Lernens (ML) haben das Potenzial, Experten in der onkologischen Diagnostik nicht nur erheblich zu unterstützen, sondern auf dem Weg zur Präzisionsmedizin ein entscheidendes Werkzeug zu sein.
Lesen Sie mehr 
Kolorektales Karzinom

Neue Indikation PIK3CA-mutiertes Mammakarzinom: Erste Erfahrungen aus dem molekularpathologischen Routinelabor

Bei der Behandlung sowohl des frühen als auch des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Mammakarzinoms (BC) rücken neben der konventionellen Hormon- und Chemotherapie zunehmend zielgerichtete, individualisierte Therapiekonzepte in den Blickpunkt. Letztere orientieren sich neben den immunhistochemischen Eigenschaften (z.B. HER2, PD-L1) insbesondere an der molekulargenetischen Charakterisierung (z.B. BRCA1/2, PIK3CA) des Tumors (1-3). Dabei zählt PIK3CA mit einem Anteil von 20-35% aller Brustkrebsfälle zu den am häufigsten mutierten Genen (Tab. 1).
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

HR+ Brustkrebs: Patientinnen profitieren nach Abschluss der endokrinen Therapie von der Überwachung zirkulierender Tumorzellen

In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die Tamoxifen-Therapie trotz folgenschwerer Nebenwirkungen für Patientinnen mit Hormonrezeptor-positivem (HR+) Mammakarzinom von Vorteil ist. Nach Abschluss der 5-jährigen Therapie stellt sich die Frage, ob die belastende Behandlung weitere 5 Jahre fortgesetzt werden soll, um die rezidivfreie Zeit verlängern zu können. Für die individuelle Frau bleibt dabei jedoch unklar, ob sie von einer erweiterten endokrinen Therapie profitieren wird: Sowohl Patientinnen als auch Leistungserbringer beklagen zu Recht, dass weder eine regelmäßige Bestimmung von Tumormarkern noch eine Bildgebung zur Früherkennung eines Rückfalls während der Nachsorge empfohlen wird. Um rechtzeitig einen Einblick in die Metastasen- oder Rezidivbildung zu erhalten, ist die Überwachung zirkulierender Tumorzellen mit der maintrac®-Methode besonders geeignet, um diese diagnostische Lücke zu schließen.
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

HER2+ mBC: Trastuzumab deruxtecan als Therapieoption

Auf der St. Gallen International Breast Cancer Conference 2021 wurden u.a. die Fortschritte in der Entwicklung von Antikörper-Drug-Konjugaten (ADC) am Beispiel von Trastuzumab deruxtecan (T-DXd, Enhertu®) berichtet. Die positiven Ergebnisse der DESTINY-Breast01-Studie (1) waren mit ursächlich für die Empfehlung von T-DXd bei Patientinnen mit HER2-positivem metastasierten Brustkrebs (HER2+ mBC) nach Progress unter Trastuzumab (+ Pertuzumab) und T-DM1 in den neuen „Advanced Breast Cancer“ (ABC)-Guidelines (2).
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

Metastasiertes Mammakarzinom: Molekulare Diagnostik und Aspekte der Nachsorge

In den vergangenen Jahren wurde durch die exakte histopathologische Klassifizierung und die Etablierung der genetischen Signaturen nach C. Perou im Jahr 2000 ein Wandel in den therapeutischen Entscheidungen beim Mammakarzinom erreicht. Ziel der modernen Behandlung des Mammakarzinoms ist weiterhin, eine genaue Analyse des Tumors mit verschiedenen Parametern zu etablieren, um geeignete Empfehlungen aussprechen zu können, die sich in der adjuvanten Situation an dem individuellen Rückfallrisiko der Patientin orientieren. Idealerweise sollten zertifizierte Brustkrebszentren der primäre Anlaufpunkt für erkrankte Patientinnen sein, da hier umfassende Diagnostik- und Therapiekonzepte sowie individuelle Strategien unter Einschluss aller Fachdisziplinen in interdisziplinären Tumorboards angeboten werden. Prof. Dr. Christian Jackisch, Offenbach, erläutert u.a. die Bedeutung von interdisziplinären Tumorboards in Brustkrebszentren sowie die onkologische Nachsorgeleistung nach einer Brustkrebstherapie, die den individuellen Bedürfnissen angepasst werden muss und auch die psychosozialen und beruflich-rehabilitativen Aspekte berücksichtigen sollte.
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

HER2+ BC: Gute und langanhaltende Wirksamkeit von Trastuzumab Deruxtecan

Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Trastuzumab Deruxtecan (T-DXd) kann die Therapiesequenz beim HER2-positiven (HER2+) Brustkrebs (BC) verändern. Den aktualisierten Daten der DESTINY-Breast01-Studie zu Folge, die auf dem SABCS 2020 präsentiert wurden, erreichten stark vorbehandelte Patientinnen mit metastasiertem HER2+ BC ein medianes progressionsfreies Überleben (mPFS) von 19,4 Monaten, und damit deutlich länger, als mit bisher verfügbaren Drittlinienoptionen erzielt wird (1).
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

Frühes HR+/HER2- Mammakarzinom: Selektion für adjuvante Chemotherapie anhand endokriner Sensitivitätstestung?

Mit dem Recurrence-Score (RS) und einer präoperativen endokrinen Sensitivitätstestung können Patientinnen mit 0-3 befallenen axillären Lymphknoten (LK) individueller daraufhin selektiert werden, ob sie eine adjuvante Chemotherapie benötigen oder nicht. Darauf deuten die Ergebnisse der ADAPT-Studie der Westdeutschen Studiengruppe (WSG) hin, die im Dezember 2020 auf dem SABCS vorgestellt wurden.
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

Weiteres Target beim mBC und Blockade der pro-tumoralen Inflammation beim NSCLC

Prof. Dr. Hans Tesch, Frankfurt, sprach über die erweiterten Therapiemöglichkeiten des Hormonrezeptor-positiven (HR+)/HER2-negativen metastasierten Mammakarzinoms (mBC). Prof. Dr. Martin Reck, Großhansdorf, stellte eine neue additive Behandlungsoption beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) vor, die in der Erprobung ist. Dabei handelt es ich um die Blockade der chronischen pro-tumoralen Inflammation (PTI).
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

mBC: CTC-Messung 4 Wochen nach Behandlungsbeginn ermöglicht Vorhersage des Krankheitsverlaufs

Durch Messung der zirkulierenden Tumorzellen (CTCs) kann das Ansprechen auf die Behandlung und die Prognose bei Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs (mBC) vorausgesagt werden. Die CTCs sind mit der Gesamtüberlebenszeit von Patientinnen mit mBC assoziiert, so das Ergebnis einer auf dem SABCS-Meeting präsentierten Meta-analyse. „Angesichts der wachsenden Zahl von Behandlungsoptionen, die Patientinnen mit mBC zur Verfügung stehen, wird die Fähigkeit, das Ansprechen auf eine Behandlung schnell vorherzusagen und zu überwachen, für die Therapieentscheidung maßgeblich sein“, sagte Prof. Dr. Wolfgang Janni, Ulm. „Das Ansprechen auf eine Brustkrebsbehandlung wird normalerweise durch konventionelle Bildgebung überwacht, aber diese Methode benötigt je nach Subtyp ca. 3 Monate, bevor Veränderungen erkannt werden können“, erklärte Janni. In dieser Studie wurde evaluiert, ob CTCs, die vom Primärtumor in den Blutkreislauf abgegeben werden, das Potenzial haben, das Gesamtüberleben (OS) vorherzusagen. Weltweit gepoolte Datensätze von Studien mit 4.079 Patientinnen mit mBC wurden analysiert, die per CellSearch-Test einer Erst- und Folgemessung der CTCs unterzogen wurden (1).
Lesen Sie mehr 
Gastrointestinale Tumoren

Liquid Biopsy bei gastrointestinalen Tumorerkrankungen

Die molekulare Heterogenität von gastrointestinalen (GI-)Tumoren und ihre Eigenschaft, sich im Verlauf der Erkrankung und unter tumorgerichteter Therapie genomisch zu verändern, werden durch die molekulare Diagnostik bei einer Gewebeprobe bei Diagnosestellung nicht ausreichend abgebildet. Die Untersuchung von tumorassoziierten Veränderungen im Blut in Form einer Liquid Biopsy (LB) hat das Potenzial, die klinische Onkologie nachhaltig zu verändern. So könnte die Analyse von zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA) das zeitgerechte Monitoring der Wirksamkeit einer Therapie oder eine Resistenzentwicklung gegen ebendiese ermöglichen. Als Screening-Untersuchung oder in der Nachsorge muss sich die Sensitivität und Spezifität der verfügbaren analytischen Tests noch beweisen.
Lesen Sie mehr 
Zervixkarzinom

Interview: Personalisierte Therapie beim fortgeschrittenen Mammakarzinom

Bei einer Vielzahl von Krebserkankungen gibt es durch Medikamente mit neuen Wirkprinzipien inzwischen sehr gute Behandlungsfortschritte. So hat sich in den vergangenen Jahren auch die Therapie des Mammakarzinoms grundlegend gewandelt. Die Fortschritte in der Brustkrebsforschung und -therapie ermöglichen auch eine verbesserte Früherkennung und haben dazu beigetragen, die Sterberate zu reduzieren. Vor allem die individualisierte, zielgerichtete Behandlung bedeutet eine verminderte Belastung für Patientinnen sowie verbesserte Heilungsergebnisse und ein längeres Überleben. Prof. Dr. Volkmar Müller, stellvertretender Klinikdirektor und Leiter konservative gynäkologische Onkologie, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, erläutert, welche Ergebnisse mit der personalisierten Medizin bei Brustkrebs erzielt werden können und gibt einen Überblick über die Therapiestrategien.
Lesen Sie mehr