Journal Onkologie

Hämatologie | Beiträge ab Seite 84

Überblick

Hämatologie

Die Hämatologie (von altgriech. haima = Blut und logos = Lehre) ist das medizinische Fachgebiet, das sich mit Erkrankungen des Blutes sowie der blutbildenden und lymphatischen Organe befasst. Als Teilgebiet der Inneren Medizin ist sie eng mit anderen Disziplinen wie der Onkologie, Immunologie, Transfusionsmedizin und Infektiologie vernetzt. Das Spektrum hämatologischer Erkrankungen reicht von häufigen benignen Störungen – etwa Eisenmangelanämie, Thalassämien oder Gerinnungsstörungen wie der von-Willebrand-Erkrankung – bis hin zu malignen Neoplasien wie akuten und chronischen Leukämien, malignen Lymphomen oder dem Multiplen Myelom. Während unkomplizierte Formen gutartiger Bluterkrankungen oft hausärztlich behandelt werden können, erfordern komplexe oder bösartige hämatologische Erkrankungen die Expertise spezialisierter Fachärzt:innen für Hämatologie und Onkologie [1].
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Eine niederländische Arbeitsgruppe entdeckte, dass von Spender-B-Zellen produzierte Antikörper spezifisch an AML-Zellen binden – und zwar an ein unerwartetes Ziel. Es handelt sich um den Proteinkomplex U5 snRNP200 auf der Oberfläche von AML-Zellen, der in normalen Zellen im Nukleus lokalisiert ist (1). Die gegen diesen Komplex spezifischen Antikörper kommen nur bei AML-Patienten nach allogener Stammzelltransplantation vor und können den AML-Zelltod in vitro und in vivo induzieren.
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Hämatologie

Blinatumomab schreibt Erfolgsgeschichte in der ALL-Therapie

Blinatumomab bietet als erste Immuntherapie einen Überlebensvorteil für erwachsene Patienten mit rezidivierter/refraktärer akuter lymphatischer Leukämie (rrALL) gegenüber einer Chemotherapie. Nach den aktuellen Ergebnissen der offenen Phase-III-Studie TOWER (1), die Prof. Max Topp, Würzburg, vorstellte, war die Verbesserung des Gesamtüberlebens durch Blinatumomab unabhängig von Alter sowie vorheriger Salvage-Therapie oder allogener Stammzelltransplantation.
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Hämatologie

rrMM: Ixazomib wirkt unabhängig von der Vortherapie / Auch Patienten mit zytogenetischem Hochrisiko profitieren

Zwei Analysen der placebokontrollierten Phase-III-Studie TOURMALINE-MM1 beim rezidivierten oder refraktären Multiplen Myelom (rrMM) zeigen: 1. Auf die Wirksamkeit einer nachfolgenden Behandlung mit dem Proteasom-Inhibitor Ixazomib plus Lenalidomid und Dexamethason (LenDex) scheint die Art der Vortherapie keinen Einfluss zu haben (1). 2. Orales Ixazomib in Kombination mit LenDex ist auch bei Patienten mit einer zytogenetischen Hochrisikokonstellation der alleinigen LenDex-Therapie überlegen (2).
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Hämatologie

Multiples Myelom: Panobinostat, Bortezomib und Dexamethason hochwirksam im Rezidiv

Das Multiple Myelom ist eine maligne Erkrankung von Plasmazellen, deren Therapie sich in den letzten Jahren durch zahlreiche Neuzulassungen weiterentwickelt hat und vor allem immer stärker diversifiziert und auf die Situation des individuellen Patienten zugeschnitten wird. So wird die Kombination aus dem Immunmodulator Lenalidomid und dem Kortikosteroid Dexamethason mittlerweile nicht mehr nur in der Rezidivsituation, sondern nach der Zulassung für die Erstlinientherapie auch bei neu diagnostizierten Patienten eingesetzt. Patienten, die Lenalidomid mit niedrig dosiertem Dexamethason in einer Therapielinie bis zum Progress bekommen haben, sind dann allerdings für diese Therapie in Kombination mit einer weiteren Substanz als spätere Therapieoption nicht geeignet. Stattdessen bietet sich hier die Gabe des Proteasom-Inhibitors Bortezomib in Kombination mit Dexamethason und dem Histondeacetylase-Inhibitor Panobinostat an; sie ist zugelassen für Patienten mit rezidiviertem und/oder refraktärem Myelom, die mindestens zwei Vortherapien, darunter Bortezomib und einen Immunmodulator, erhalten haben.
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Hämatologie

Immunthrombozytopenie: Eltrombopag mit Langzeit-Wirksamkeit über Jahre

In mehreren placebokontrollierten Studien konnte der Thrombopoetinrezeptor-Agonist Eltrombopag bei Patienten mit chronischer Immunthrombozytopenie (cITP) die Thrombozytenzahlen erhöhen und die Rate an Blutungen reduzieren. Um auch die Langzeitwirkung und -sicherheit zu untersuchen, wurden Patienten aus diesen Studien im Rahmen der Langzeitstudie EXTEND von 2006-2015 nachbeobachtet; die Langzeitergebnisse dieser Fortsetzungsstudie EXTEND (Eltrombopag eXTENded Dosing) wurden von James Bussel, New York, auf dem EHA vorgestellt.
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Hämatologie

Multidisziplinäre Überwachung der Eisenchelationstherapie erhöht Sicherheit und Adhärenz

Eine Eisenüberladung ist bei Patienten, die regelmäßigen Erythrozytentransfusionen bekommen müssen, häufig und auf lange Frist mit Schäden an Organen wie Leber und Herz verbunden. Dafür, dass eine Eisenchelationstherapie mit Deferasirox in verschiedenen Situationen in der täglichen Praxis hilfreich und praktikabel ist, gab es beim 21. Kongress der European Hematology Association Belege aus mehreren Beobachtungsstudien.
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Medizin

Adenokarzinom der Lunge: Vollständige molekularpathologische Analyse aus einer Probe wichtig für Therapieerfolg

Beim fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Adenokarzinom der Lunge ist eine rasche und umfassende molekularpathologische Diagnostik entscheidend für die weitere Therapieplanung. Beim Hybrid-Capture-basierten Next Generation Sequencing (NGS) können mit nur einer Gewebeprobe alle relevanten genetischen Marker eines Tumors gleichzeitig bestimmt werden; die Gewebediagnostik mittels NGS kann im ambulanten Bereich über eine neue Ziffer des Einheitlichen Bewertungsmaßstabs (EBM) abgerechnet werden.
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Medizin

WHO nimmt Leukämie mit DDX41-Mutation als eigene Untergruppe in Klassifikation auf

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat jetzt eine Entdeckung hallescher Onkologen und Hämatologen in ihre neue Klassifikation von Leukämie-Erkrankungen als eine eigene Untergruppe aufgenommen. Das Team um Prof. Dr. Carsten Müller-Tidow (Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin IV) hatte nachgewiesen, dass eine bestimmte Form der Leukämie erblich bedingt sein kann: „Dieses vererbbare Leukämiesyndrom mit der Mutation des Gens DDX41 haben wir vor zwei Jahren entdeckt und erstmals beschrieben.“
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Hämatologie

Multiples Myelom: Update 2016 zur Diagnostik

Im Rahmen des Annual Meeting der American Society of Hematology (ASH, Dezember 2015) traf sich die Expertenrunde erneut, um bestmögliche Therapieempfehlungen für das Multiple Myelom (MM) auszusprechen bzw. die bisherigen MM-Thesen zu aktualisieren. Ziel des interdisziplinären Expertengespräches war es, auf Basis der publizierten Daten und der eigenen klinischen Erfahrung eine Orientierungshilfe zu geben sowie Konsequenzen für den Praxisalltag abzuleiten.
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Hämatologie

Hämoglobinopathien: Herausforderungen und Behandlungsstrategien

In Deutschland besteht in Bezug auf die Erkennung und Behandlung von Hämoglobinopathien ein großer Nachholbedarf. Waren Thalassämien und die Sichelzellkrankheit bisher sehr seltene Erscheinungen, so kommt es durch die Globalisierung und die Migration aus Endemieländern derzeit zu steigenden Inzidenzen. Eine effektive Früherkennung ist von großer Bedeutung, um frühzeitig Therapien einleiten zu können und somit Entwicklungsschäden zu vermeiden. Bei einem Novartis-Presse-Roundtable sprachen Experten über die aktuellen Herausforderungen.
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Hämatologie

Phase-III-Studie zur Effektivität und Sicherheit von Ruxolitinib bei Patienten mit früher Myelofibrose und Hochrisiko-Mutationen

Myelofibrosepatienten mit Hochrisikomutationen weisen ein erhöhtes Risiko für eine leukämische Transformation auf und haben ein geringeres Gesamtüberleben. Für diese Hochrisikosubgruppe gibt es gegenwärtig keine etablierten Therapieformen. Die aktuelle rekrutierende Phase-III-Studie (ClinicalTrials.gov Identifier: NCT02598297) untersucht Ruxolitinib in dieser Patientenpopulation.
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Malignes Melanom

Cobimetinib plus Vemurafenib – mit zwei Hebeln gegen das maligne Melanom

Höhere Ansprechraten, ein längeres progressionsfreies Überleben und ein längeres Gesamtüberleben bei gut handhabbarem Sicherheitsprofil sowie verbesserter Lebensqualität – so profitieren Patienten mit einem BRAFV600-Mutation-positiven fortgeschrittenen Melanom von der Kombination des MEK-Inhibitors Cobimetinib (Cotellic®) mit dem BRAF-Inhibitor Vemurafenib (Zelboraf®).
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Hämatologie

Rituximab: FL-Erhaltungstherapie ist in der medizinischen Praxis effizient

Therapiestandard beim follikulären Lymphom (FL) ist die Induktion mit 6-8x Rituximab (MabThera®) plus Chemotherapie, gefolgt von einer Rituximab-Erhaltungstherapie über 2 Jahre alle 2 Monate, bzw. im Rezidiv alle 3 Monate. Im Rahmen der nicht-interventionellen Studie RIM wurde die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Therapie unter Alltagsbedingungen geprüft. Der Leiter der klinischen Prüfung, Prof. Dr. Ulrich Dührsen vom Universitätsklinikum Essen, erläutert die Studiendaten.
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Hämatologie

Jahrestreffen der deutschen CML-Studiengruppe und CML-Allianz

Bei der chronischen myeloischen Leukämie (CML) ist nicht allein die Fragestellung der Medikamenten- oder Therapiewahl von großer Bedeutung. Vielmehr handelt es sich um das Management einer Langzeiterkrankung und gerade in letzter Zeit rückt zunehmend auch das Management von Patienten in therapiefreier Remission in den Vordergrund. „Wir wollen uns den CML-Patienten generell widmen und nicht nur den Patienten, bei denen aktuell eine Therapie ansteht“, so die einleitenden Worte von Prof. Andreas Hochhaus, Jena, beim Jahrestreffen der Deutschen CML-Allianz mit CML-Studientreffen in Weimar. Wichtige Studien bereiten die zukünftigen Strategien vor. Sie wurden auf dem Jahrestreffen vorgestellt und intensiv diskutiert.
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