Journal Onkologie

Hämatologie | Beiträge ab Seite 5

Überblick

Hämatologie: Komplexes Fachgebiet der Inneren Medizin

Die Hämatologie (von altgriech. haima = Blut und logos = Lehre) ist das medizinische Fachgebiet, welches sich mit Erkrankungen des Blutes sowie der blutbildenden und lymphatischen Organe befasst. Als Teilgebiet der Inneren Medizin ist sie eng mit anderen Disziplinen wie der Onkologie, Immunologie, Transfusionsmedizin und Infektiologie vernetzt. Das Spektrum hämatologischer Erkrankungen reicht von häufigen benignen Störungen – etwa Eisenmangelanämie, Thalassämien oder Gerinnungsstörungen wie der von-Willebrand-Erkrankung – bis hin zu malignen Neoplasien wie akuten und chronischen Leukämien, malignen Lymphomen oder dem Multiplen Myelom. Während unkomplizierte Formen gutartiger Bluterkrankungen oft hausärztlich behandelt werden können, erfordern komplexe oder bösartige hämatologische Erkrankungen die Expertise spezialisierter Fachärzt:innen für Hämatologie und Onkologie [1].
Lesen Sie mehr 
Die Immunthrombozytopenie (ITP) ist eine seltene hämatologische Erkrankung, bei der es zu einer Autoimmunreaktion gegen Thrombozyten und Megakaryozyten kommt. Im August 2024 wurde die Leitlinie zur ITP umfassend aktualisiert. In der aktuellen Folge von O-Ton Onkologie spricht Dr. med. vet. Astrid Heinl, stellvertretende Chefredakteurin von Journal Onkologie mit Prof. Dr. med. Axel Matzdorff, Leiter der hämatoonkologischen Ambulanz und leitender Oberarzt an der Klinik für Gastroenterologie, Hämatologie und Onkologie am GLG Werner Forßmann Klinikum Eberswalde, über die wichtigsten Neuerungen in der aktuellen Leitlinie.
Lesen Sie mehr 
Medizin
JOURNAL HÄMATOLOGIE

HDAC-Hemmung bei ALCL: Neue Erkenntnisse zur Wirkung von Entinostat

Histondeacetylasen (HDACs) gelten als zentrale epigenetische Regulatoren in der Krebsbiologie und sind zunehmend Ziel therapeutischer Ansätze. Eine aktuelle Studie liefert neue Erkenntnisse zur Rolle dieser Enzyme im anaplastischen großzelligen Lymphom (ALCL) – mit teils überraschenden Ergebnissen. Der pharmakologische Einsatz von HDAC-Hemmern kann das Tumorwachstum hemmen, während der genetische Verlust spezifischer HDACs die Lymphomentstehung sogar beschleunigt.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie
EBMT 2025

alloSCT: Psychologische Unterstützung bei Patient:innen mit akuter Leukämie

Die allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation (alloSCT) wird zur Behandlung von hämatologischen Malignomen, insbesondere bei akuter Leukämie, eingesetzt. Doch trotz der Fortschritte dieser Therapie ist eine alloSCT mit enormen psychosozialen Problemen assoziiert. Psychotherapeutische Hilfestellungen könnten dazu beitragen, sich besser mit den durch eine alloSCT hervorgerufenen emotionalen Situationen auseinanderzusetzen.
Lesen Sie mehr 
Weitere Inhalte:
Hämatologie
EBMT 2025

DKMS Mechtild Harf Wissenschaftspreis 2025 geht an Chiara Bonini

Die DKMS Stiftung Leben Spenden hat Prof. Chiara Bonini, Mailand, mit dem DKMS Mechthild Harf Wissenschaftspreis 2025 ausgezeichnet. Chiara Bonini gilt als Vorreiterin in der klinischen Anwendung genetisch veränderter T-Zellen bei der Stammzelltransplantation. „Chiara Bonini ist eine der weltweit renommiertesten Wissenschaftlerinnen auf dem Gebiet der Zell- und Gentherapie zur Behandlung von Krebs. Sie ist führend in der klinischen Anwendung genetisch veränderter T-Zellen bei der Stammzelltransplantation und hat den Grundstein für innovative, lebensrettende Therapien gelegt“, sagte Prof. Dr. Katharina Fleischhauer, Essen, bei der Verleihung des mit 10.000 Euro dotierten Wissenschaftspreises. „Ihre Arbeit trug zur Entwicklung des ersten von der EMA zugelassenen, gentechnisch veränderten, zellbasierten Arzneimittels für Krebspatient:innen bei und ebnete den Weg für eine neue Ära der Präzisionsmedizin und transformativer Behandlungen für Patient:innen weltweit.“ Mit dem Preis würdigt die DKMS die herausragenden Leistungen international renommierter Mediziner:innen und Wissenschaftler:innen im Bereich der Stammzelltransplantation und zellulären Therapien. Bonini nahm den Preis im Rahmen der 51. Jahrestagung der European Society for Blood and Marrow Transplantation (EBMT) 2025 in Florenz entgegen. Außerdem verlieh die DKMS den hoch dotierten DKMS John Hansen Research Grant 2025 und erstmalig den DKMS Special Grant an exzellente junge Wissenschaftler:innen.
Lesen Sie mehr 
Medizin
JOURNAL HÄMATOLOGIE

CLL-Leitlinien-Update aus Sicht der Geriatrie

Unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) wurde die S3-Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Nachsorge für Patient:innen mit einer chronischen lymphatischen Leukämie (CLL)” aktualisiert. Die Neuauflage zeigt die enormen Fortschritte, die in den vergangenen Jahren bei der Krebsbehandlung und speziell bei der Erkrankung des lymphatischen Systems gemacht wurden. Das ist insbesondere für die Geriatrie erfreulich, denn das durchschnittliche Alter bei einer CLL-Erstdiagnose liegt bei ungefähr 70 Lebensjahren.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie
JOURNAL HÄMATOLOGIE

Daratumumab-Kombinationen beim Multiplen Myelom im Vergleich

Seit April 2025 steht die Vierfachkombination aus Daratumumab, Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason (Dara-VRd) für Menschen mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom ohne Transplantationsoption zur Verfügung. Die CEPHEUS-Studie zeigte deutliche Vorteile dieser Therapie gegenüber der Standardbehandlung. Allerdings waren die Teilnehmer:innen vergleichsweise jung und in guter Verfassung.
Lesen Sie mehr 
Medizin

CMV-Prophylaxe nach Transplantation: Indikationserweiterung für Letermovir

Wie der Hersteller bekannt gibt, kann der CMV-Inhibitor Letermovir ab sofort auch zur Prophylaxe einer Cytomegalievirus (CMV)-Reaktivierung und -Erkrankung bei pädiatrischen CMV-seropositiven Empfänger:innen (R+) einer allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation (alloSCT) mit einem Körpergewicht von mindestens 5 kg (Infusionslösung) bzw. ab 15 kg (240 mg und 480 mg Filmtablette) angewendet werden. Zudem ist nun der Einsatz des Wirkstoffs zur Prophylaxe einer CMV-Erkrankung bei CMV-seronegativen pädiatrischen Patient:innen mit einem Körpergewicht von mindestens 40 kg möglich, die eine Nierentransplantation von einem CMV-seropositiven Spender:innen erhalten haben (D+/R-).
Lesen Sie mehr 
Medizin
JOURNAL HÄMATOLOGIE

Neuer Resistenzmechanismus bei myeloproliferativen Neoplasien entdeckt: Warum Ruxolitinib allein nicht ausreicht

Myeloproliferative Neoplasien (MPN) zählen zu den chronischen Blutkrebserkrankungen, bei denen es zu einer unkontrollierten Vermehrung von Blutzellen im Knochenmark kommt. Der JAK2-Hemmer Ruxolitinib wird zur symptomatischen Behandlung eingesetzt und verbessert die Lebensqualität der Betroffenen erheblich. Trotz dieser klinischen Erfolge ist die zytoreduktive Wirkung des Medikaments begrenzt – ein Umstand, der seit Langem Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen ist.
Lesen Sie mehr 
Medizin
GTH 2025

Neue Erkenntnisse in der Zweitlinie – Update zur ITP

In einem Symposium im Rahmen der 69. Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) wurde die in der aktuellen Onkopedia-Leitlinie vorgestellte potenzielle neue Stadieneinteilung der Immunthrombozytopenie (ITP) diskutiert. Dies könnte v.a. in der Zweitlinie mehr Flexibilität bieten. Zudem wurden Ergebnisse aus verschiedenen Registern und Real-world-Studien präsentiert, die u.a. die Ergebnisse aus der Avatrombopag-Zulassungsstudie untermauern.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie
JOURNAL HÄMATOLOGIE

cGvHD: Real-World-Daten zu Belumosudil zeigen klinische Relevanz für Europa

Im Rahmen eines virtuellen Pressegesprächs wurden aktuelle Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit von Belumosudil präsentiert. Die Ergebnisse der retrospektiven Real-World-Studie ROCKreal waren zuvor auf der 51. EBMT-Jahrestagung in Florenz vorgestellt worden. „Die Daten zeigen, dass Belumosudil in einem realen klinischen Umfeld höhere Ansprechraten im Vergleich zu den bisher verfügbaren Therapieoptionen erzielen kann“, sagte Prof. Dr. Daniel Wolff, Regensburg. „Und sie sprechen dafür, dass sich die positiven US-Daten auch auf europäische cGvHD-Patient:innen übertragen lassen.“
Lesen Sie mehr 
Hämatologie
JOURNAL HÄMATOLOGIE

Zulassung von Isatuximab-VRd beim neu diagnostizierten Multiplen Myelom

Seit Januar 2025 ist Isatuximab (Isa) in Kombination mit Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason (VRd) zur Behandlung des neu diagnostizierten Multiplen Myeloms (NDMM) bei Erwachsenen zugelassen, die für eine autologe Stammzelltransplantation (ASZT) nicht geeignet sind [1]. Die Vierfachkombination wird bereits in den neuen Clinical Practice Guidelines in Oncology (NCCN)-Leitlinien und den kürzlich aktualisierten Onkopedia-Leitlinien empfohlen [2, 3]. Mit der Zulassung von IsaVRd zeichne sich ein neuer Erstlinienstandard für diese Gruppe von Patient:innen ab, berichteten Dr. Jens Kisro, Onkologische Schwerpunktpraxis Lübeck, und Dr. Lisa Leypoldt, Universitätsklinikum Hamburg, bei einer Pressekonferenz von Sanofi. Mit der Zulassung von IsaVRd steht die erste und einzige Anti-CD38-Antikörper-basierte Therapie mit VRd für NDMM-Patient:innen zur Verfügung, die nicht transplantiert werdenA.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie
JOURNAL HÄMATOLOGIE | EBMT 2025

alloSCT: Psychologische Unterstützung bei Patient:innen mit akuter Leukämie

Die allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation (alloSCT) wird zur Behandlung von hämatologischen Malignomen, insbesondere bei akuter Leukämie, eingesetzt. Doch trotz der Fortschritte dieser Therapie ist eine alloSCT mit enormen psychosozialen Problemen assoziiert. Psychotherapeutische Hilfestellungen könnten dazu beitragen, sich besser mit den durch eine alloSCT hervorgerufenen emotionalen Situationen auseinanderzusetzen.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie
EBMT 2025

Herpes Zoster nach Stammzelltransplantation vermeiden

Bei Patient:innen, die sich einer allogenen und autologen hämatopoetischen Stammzelltransplantation (allo- und autoSCT) unterziehen, ist das Risiko einer Reaktivierung des Varicella-Zoster-Virus (VZV) erhöht, wobei die Herpes Zoster(HZ)-Inzidenz bei beiden Transplantationsarten ähnlich ist. Es wird daher eine Prophylaxe mit Aciclovir für mehr als 12 Monate nach alloSCT empfohlen, jedoch variiert die  Prophylaxedauer innerhalb der einzelnen Transplantationszentren, sodass die HZ-Inzidenz in dieser Population hoch ist. Trotz erweiterter Aciclovir-Prophylaxe beträgt die Inzidenz einer VZV-Reaktivierung 2 Jahre nach der alloSCT 4-9%. Die Impfung mit einem adjuvantierten rekombinanten Totimpfstoff kann eine Option sein, HZ zu verhindern und das Risiko einer Reaktivierung von VZV bei den Betroffenen zu reduzieren.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie
JOURNAL HÄMATOLOGIE

r/r DLBCL-Patient:innen profitieren von kontinuierlicher Therapie

Während der 66. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) wurde eine 3-Jahres-Analyse zur Therapie des rezidivierenden/refraktären (r/r) diffusen großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL) mit einem subkutan und kontinuierlich verabreichten bispezifischen Antikörper präsentiert. Sie zeigt, dass Patient:innen mit Komplettansprechen (CR) besonders lange von der Behandlung profitieren [1]. Ein weiterer Beitrag berichtet, dass dieser Antikörper in einem indirekten Vergleich ein signifikant längeres Gesamtüberleben (OS) im späteren Therapieverlauf aufweist als andere für das DLBCL verfügbare Vertreter dieser Substanzklasse [2].
Lesen Sie mehr 
Hämatologie
JOURNAL HÄMATOLOGIE

Chronische GvHD nach allogener Stammzelltransplantation bleibt eine Herausforderung

Die chronische Graft-versus-Host-Erkrankung (cGvHD) ist eine häufige Immunreaktion nach einer allogenen hämato­poetischen Stammzelltransplantation (alloHSCT) [1-3], bei der die Immunzellen des Spenders den Empfänger als fremd erkennen und Organe und Gewebe angreifen [2]. Dadurch kann eine chronische Entzündung entstehen, die mit ­Fibrosierung und Organschädigung verbunden ist [4, 5]. Die Komplexität der Erkrankung und die Vielfalt der Symp­tome seien eine Herausforderung, erklärte PD Dr. Daniel Teschner, Würzburg, in einer Sonderfolge des Podcasts O-Ton Onkologie extra.
Lesen Sie mehr 
Medizin
JOURNAL HÄMATOLOGIE

CD16 als prognostischer Marker für Patient:innen mit aggressivem B-NHL/DLBCL

Die Prognose für Patient:innen, die an einem diffus-großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) erkrankt sind, basiert im Wesentlichen auf dem Internationalen Prognostischen Index (IPI). Die Erstlinientherapie ist eine kombinierte Immunchemotherapie mit dem Anti-CD20-Antikörper Rituximab. In einer Studie mit 46 Patient:innen haben wir gezeigt, dass die Analyse der prozentualen Anteile von CD16+ T-Zellen und CD16+ Monozyten an CD45+ Leukozyten bei Diagnosestellung eine Risikobewertung liefert, die unabhängig vom IPI und darüber hinaus dem IPI überlegen ist. Patient:innen mit einem Anteil von mehr als 1,6% CD16+ T-Zellen zeigen ein besseres progressionsfreies Überleben (PFS; HR=0,13; 95%-KI: 0,007-0,67) und Patient:innen mit einem Anteil von mehr als 10,0% CD16+ Monozyten ein schlechteres PFS (HR=16,0; 95%-KI: 3,1-291,9). Die protektive Rolle der CD16+ T-Zellen könnte damit begründet sein, dass sie verglichen mit NK-Zellen (natürliche Killerzellen) eine signifikant höhere Therapieresistenz aufweisen und eine erhöhte Effizienz bei der antikörperabhängigen zellvermittelten Zytotoxizität besitzen.
Lesen Sie mehr