Journal Onkologie

Hämatologie | Beiträge ab Seite 28

Überblick

Hämatologie

Was ist Hämatologie? Die Hämatologie (altgriech. haima=Blut, logos=Lehre) ist die Lehre der Blutkrankheiten und des blutbildenden Systems. Hämatologie (als Facharztdisziplin oft gepaart mit Onkologie) ist als Teilgebiet der Inneren Medizin ein interdisziplinäres Gebiet: Einerseits gibt es benigne (gutartige) Bluterkrankungen, die vom Hausarzt/Allgemeinmediziner behandelt werden können (z.B. Eisenmangelanämie, Blutgerinnungsstörungen). Andererseits gehört die Therapie maligner Bluterkrankungen (z.B. Leukämien) in die Hände eines auf die Behandlung spezialisierten Hämatologen/Onkologen.
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Die Aufnahme von BrECADD in die aktuelle Onkopedia-Leitlinie markiert einen bedeutenden Wandel in der Therapie des fortgeschrittenen Hodgkin Lymphoms. ADCETRIS® in BrECADD wird angewendet bei erwachsenen Patient:innen mit bislang unbehandeltem CD30+ HL im Stadium IIB mit Risikofaktoren, III oder IV.3 Die Kombination aus dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat ADCETRIS® mit Etoposid, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Dacarbazin und Dexamethason (BrECADD) hatte sich bereits seit Dezember 2023 als der neue Therapiestandard für Patient:innen bis einschließlich 60 Jahre laut der Onkopedia-Leitlinie etabliert. BrECADD bietet sowohl hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens (PFS), der therapieassoziierten Toxizität (TRMB) als auch der Lebensqualität4 signifikante Vorteile.1
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Medizin

Interview mit Prof. Martin Griesshammer: „Wir behandeln die Polycythaemia vera heute langfristig und nachhaltig“

Die aktuelle Version der Onkopedia-Leitlinie zur Polycythaemia vera (PV), Stand September 2023, weist relevante Änderungen des Therapiealgorithmus gegenüber der Vorversion aus, insbesondere was die erste Behandlungslinie betrifft. Im Interview mit Journal Onkologie ordnet Prof. Martin Griesshammer, Direktor der Universitätsklinik für Hämatologie, Onkologie, Hämostaseologie und Palliativmedizin am Johannes Wesling Klinikum Minden, die Änderungen für den klinischen Alltag ein. Er erklärt, ob die geänderten Therapieempfehlungen auch die Folgelinien beeinflussen, was die Medikamente Interferon und Ruxolitinib gemeinsam haben und wie ein modernes, an der Krankheitsbiologie ausgerichtetes Verständnis der PV aussieht.
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Hämatologie

Zeitlich begrenzte CLL-Erstlinientherapie: Ibrutinib + Venetoclax auch bei unmutiertem IGHV-Status gut wirksam

Viele Jahre war die Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) durch die Kombination verschiedener Chemotherapeutika mit einem Anti-CD20-Antikörper geprägt. Heute wird die Therapielandschaft durch zielgerichtete Substanzen, speziell Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi) wie Ibrutinib und BCL2-Inhibitoren wie Venetoclax geprägt. Diese ermöglichen den Einsatz chemotherapiefreier Regime, die kontinuierlich oder auch zeitlich begrenzt eingesetzt werden können.
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Hämatologie

Niedrigrisiko-MDS: Patient:innen-Selektion entscheidend für Therapieerfolg

Seit Juni 2020 ist der Erythrozyten-Reifungs-Aktivator Luspatercept für transfusionsabhängige Patient:innen mit Niedrigrisiko-Myelodysplastischem Syndrom (NR-MDS) und Ringsideroblasten (RS) verfügbar, wenn eine Erythropoetin (EPO)-basierte Therapie nicht zufriedenstellend gewirkt hat oder die Erkrankten nicht dafür geeignet sind – basierend auf den Daten der MEDALIST-Studie (1). Was in Sachen Patient:innen-Selektion zu beachten ist, erläuterte Prof. Katja Sockel, Dresden, bei einem Symposium im Rahmen der DGHO-Jahrestagung 2023.
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Hämatologie

CLL: Zeitlich begrenzte Therapie möglich

Eine nachgewiesene chronisch lymphatische Leukämie (CLL) ist nicht zwingend bereits behandlungspflichtig. Ein „Watch and Wait“ ist Standard im frühen Stadium. Während der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO) 2023 diskutierten Expert:innen darüber, womit danach eine Erstlinientherapie durchgeführt werden sollte, zumal viele zielgerichtete Therapien zur Verfügung stehen.
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Malignes Melanom

Melanom IIB/C: Nivolumab oder Pembrolizumab?

Noch vor nicht allzu langer Zeit waren die Überlebensraten von Melanom-Patient:innen deutlich kleiner als heute, da keine effektiven Therapien möglich waren. „Die Patient:innen starben, ohne große Chance auf therapeutische Behandlung“, erinnerte sich Prof. Dr. Claudia Pföhler, Homburg. Heute hingegen haben die betroffenen Patient:innen gute Überlebenschancen. Welche Therapieoptionen aktuell zur Verfügung stehen, und was in Zukunft vielleicht möglich sein wird, berichtete Pföhler im Rahmen des Kongresses der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO) 2023 in Hamburg.
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Malignes Melanom

Melanom im Stadium II: Adjuvante Therapie oder Beobachtung?

Da die meisten Melanome in einem frühen Stadium entdeckt werden und der Fokus daher auf den Therapien für dieses Patientenkollektiv liegt, ist es wichtig, auch einen Blick auf die adjuvanten Behandlungsmöglichkeiten zu werfen, die für Patient:innen im Stadium II zur Verfügung stehen. Im Rahmen des Deutschen Hautkrebskongresses der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO) 2023 gaben Dr. Peter Mohr, Buxtehude, Prof. Dr. Jessica Hassel, Heidelberg, und Prof. Dr. Christoffer Gebhardt, Hamburg, Einblicke.
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Malignes Melanom

Melanom: Therapiepause oder Adjuvanz? Eine Antwort aus psycho(onko)logischer Sicht

Therapiepause und darauf hoffen, dass man kein Rezidiv entwickelt oder eine adjuvante Therapie in Anspruch nehmen? Das ist die große Frage beim Melanom im Stadium II. Der Diplompsychologe Urs Münch, Berlin, beleuchtete auf dem Deutschen Hautkrebskongress der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO) 2023 die Herausforderungen für die Kommunikation aus psycho(onko)logischer Sicht.
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Hämatologie

Nicht-transfusionsabhängige β-Thalassämie: Luspatercept ermöglicht effektive und anhaltende Kontrolle der Anämie

Aufgrund der pathophysiologischen Mechanismen der β-Thalassämie haben Patient:innen, die als nicht-transfusionsabhängig gelten, häufig ein erhöhtes Risiko für akute Komplikationen und potenziell irreversible Schäden. Die Krankheitslast und Anämie-Symptome führen oft zu einer verringerten Lebensqualität. Der Erythrozyten-Reifungs-Aktivator ­Luspatercept kann die Hämoglobin(Hb)-Werte von Patient:innen mit nicht-transfusionsabhängiger β-Thalassämie (NTDT) anhaltend verbessern und Anämie-Symptome wie Müdigkeit und Schwäche positiv beeinflussen.
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Medizin

DLBCL: Zulassung unter besonderen Bedingungen für Epcoritamab

Die Europäische Kommission (EK) hat eine Zulassung unter besonderen Bedingungen für Epcoritamab als Monotherapie für die Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit rezidivierendem oder refraktärem (r/r) diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) nach 2 oder mehr Linien einer systemischen Therapie erteilt hat. Epcoritamab ist der erste und einzige subkutane T-Zell-aktivierende bispezifische Antikörper, der für die Behandlung dieser Patient:innenpopulation in der Europäischen Union (EU) zugelassen ist.
 
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Medizin

Polycythemia vera: Aktualisierte Leitlinie zu Interferon alfa

Alle Polycythemia vera-(PV)-Patient:innen, die eine Zytoreduktion benötigen, sollten in der Erstlinie mit Interferon alfa behandelt werden. Voraussetzung ist, dass Patient:innen für diese Behandlung in Frage kommen, so die aktualisierten Onkopedia-Leitlinien zur PV (1). Ropeginterferon alfa-2b ist das einzige in Deutschland zugelassene Interferon alfa für Patient:innen mit PV und ist indiziert bei erwachsenen Patient:innen ohne symptomatische Splenomegalie (2). In den überarbeiteten Empfehlungen wird auf neue Erkenntnisse verwiesen, wonach Interferon alpha den natürlichen Verlauf der PV nachhaltig positiv beeinflussen und möglicherweise einen Progress und Spätfolgen der Erkrankung aufhalten oder verhindern kann.
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Medizin

DGHO 2023: Zusammenfassung und Highlights

Mehr als 6.200 Teilnehmer:innen, über 1.400 Präsentationen, nahezu 800 Abstracts, 380 diskutierte Poster mit 36 Sessions, 265 Sitzungen – ein Riesen-Programm, das die „Hämatologie- und Onkologie-Familie“ in Hamburg zusammenbrachte: So zieht die Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie nach 4 Tagen Bilanz. Damit stellte der größte Kongress des Fachgebiets im deutschsprachigen Raum die Rekordzahlen des Vor-Corona-Jahres 2019 ein. Die teilnehmenden Expert:innen für die Systemtherapie maligner Erkrankungen konnten sich in der vollen thematischen Breite und Tiefe informieren und intensiv miteinander austauschen. Der Tenor: Nie war das wichtiger als heute.
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Hämatologie

CLL: Effektive Therapie mit BTK-Inhibitoren der nächsten Generation

Seit der Zulassung von Ibrutinib 2013 in den USA und 2014 in der EU haben Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi) die Therapielandschaft bei verschiedenen Lymphom-Entitäten, wie der chronisch lymphatischen Leukämie (CLL), dem Mantelzell-Lymphom (MCL) und dem Morbus Waldenström revolutioniert. Während die 5-Jahres-Überlebensrate von Patient:innen mit CLL in den 1970er Jahren noch bei 65,1% lag, hat sich dieser Wert auf 87,2% im Jahr 2021 durch die neuen zielgerichteten Therapien verbessert, wie Daten des Surveillance Epidemiology and End Results (SEER) Program des National Cancer Institute der USA zeigen. Außerdem zeichnet sich die BTKi-Therapie durch eine geringe Toxizität aus, von der vor allem ältere Patient:innen profitieren. Auf einem Symposium im Rahmen der Jahrestagung 2023 der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO) gaben Expert:innen einen Überblick zu den BTKi-Therapien der nächsten Generation und zum Umgang mit auftretenden Nebenwirkungen.
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Medizin

Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke eröffnet erstes Zentrum für Kinder-Hämatologie in Deutschland

Unter der Leitung von Dr. med. Nibras Naami hat das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke das erste Zentrum für Kinder-Hämatologie in Deutschland gegründet. Im WKHZ (Westdeutsches Kinder-Hämatologisches Zentrum) werden Kinder und Jugendliche mit vermuteten oder bereits diagnostizierten gutartigen Blut- und Knochenmarkerkrankungen behandelt. Das Zentrum ist in die Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin des GKH eingegliedert und zeichnet sich unter anderem durch seinen ganzheitlichen Behandlungsansatz aus.
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Medizin

Zulassung der rekombinanten Erwinia-Asparaginase JZP458 bei ALL und LBL

Die Europäische Kommission hat die Marktzulassung für die rekombinante Erwinia-Asparaginase oder Crisantaspase (JZP458) erteilt. Das Enzym ist Komponente einer Kombinationschemotherapie zur Therapie der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) und des lymphoblastischen Lymphoms (LBL) bei Erwachsenen und pädiatrischen Patient:innen ab einem Monat, die eine Überempfindlichkeit oder stille Inaktivierung gegenüber Asparaginase aus E. coli entwickelt haben. JZP458 wird mit einer rekombinanten Technologie der nächsten Generation aus Erwinia gewonnen und weist ein Sicherheitsprofil auf, das dem anderer Asparaginase-Präparate entspricht (1-5).
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Medizin

NLPHL: Weiterer infektiöser Auslöser entdeckt

Forschenden um Prof. Lorenz Thurner ist es im Rahmen eines von der Wilhelm Sander-Stiftung geförderten Forschungsprojektes am José Carreras Zentrum der Klinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) gelungen, einen möglichen weiteren infektiösen Auslöser bei Hodgkin-Lymphomen zu identifizieren: das Bakterium Rothia mucilaginosa. Zudem wurde für das Mantelzelllymphom gezeigt, dass eine Reaktivität der Lymphom-B-Zell-Rezeptoren gegen ein bestimmtes körpereigenes Protein (LRPAP1) mit einer besseren Prognose vergesellschaftet ist. Diese Erkenntnisse könnten zukünftig auch für neue therapeutische Ansätze in der Behandlung von Lymphdrüsenkrebs genutzt werden.
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Medizin

CXCR4-Diagnostik bei Marginalzonenlymphom und sekundärer Hypertonie

Im Rahmen der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Nuklearmedizin (EANM) präsentierten internationale Expert:innen erstmalig vielversprechende klinische Studiendaten zum Einsatz der Leitsubstanz (68Ga)Ga-PentixaFor (internationaler Freiname Gallium (68Ga) Boclatixafortid) im Rahmen der CXCR4-Theranostik bei sekundärer Hypertonie. Außerdem gaben sie einen Überblick über die bisherigen aussichtsreichen Ergebnisse von (68Ga)Ga-PentixaFor als therapieentscheidendes Bildgebungsmittel zum primären Staging beim Marginalzonenlymphom.
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