Journal Onkologie

Grundlagenforschung | Beiträge ab Seite 26

Nach einer endokrinen Therapie entwickeln bis zu 40% der Patient:innen mit ER+/HER2-negativem metastasierten Mammakarzinom aktivierende ESR1-Mutationen, die mit einer endokrinen Resistenz einhergehen und das Fortschreiten der Krankheit begünstigen können.1-7 Die Liquid Biopsy ermöglicht den nicht-invasiven, zuverlässigen Nachweis der ESR1-Mutation und sollte bei Fortschreiten der Krankheit durchgeführt werden, um eine zielgerichtete Therapie einleiten zu können.8-10
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Gastrointestinale Tumoren

Studie SSG XXII zu resektablem GIST

Die randomisierte Phase-III-Studie SSG XXII vergleicht 3 vs. 5 Jahre Adjuvans-Imatinib zur Behandlung von Patienten mit resektablem GIST mit hohem Rezidivrisiko. 3 Jahre Imatinib gelten als die Standarddauer der adjuvanten Therapie bei Patienten mit operativem Hochrisiko-GIST auf Grundlage der Ergebnisse der SSG XVIII/AIO-Studie. Dennoch haben viele Patienten nach Abschluss von 3 Jahren Adjuvans-Imatinib immer noch ein hohes Risiko für ein Wiederauftreten des GIST und könnten von einer weiteren adjuvanten Imatinib-Therapie profitieren. Besonders Patienten mit einer hohen Zahl an Mitosen und nicht gastrischer GIST-Lokalisation weisen das größte Rezidivrisiko auf.
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Hämatologie

Best of the year 2017

Über MDS, ALL und multiples Myelom sowie AML berichtete Prof. Dr. Jakob Passweg, Basel. So könnte bei High-risk-AML CPX-351 neuer Standard werden. Die MRD-Messung wird auch hier eine große Rolle spielen. AML-Patienten mit einem bestimmten CD33-Splicing-Polymorphismus können von Gemtuzumab/Ozogamicin profitieren. Vielversprechende Daten gibt es zu Venetoclax mit low-dose AraC sowie zu Midostaurin bei FLT3-Mutation. Einen Überblick über das „best of the year“ im Bereich Onkologie gab Prof. Dr. Wolfgang Hilbe, Wien, und Prof. Dr. Carsten Müller-Tidow, Heidelberg, stellte den Part Translationale Forschung vor.
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Medizin

Chemotherapie-induzierte periphere Polyneuropathie mit Sport reduzieren

Forscher der Deutschen Sporthochschule Köln untersuchen, wie Krebsbetroffene durch gezieltes Bewegungstraining aktiv auf ihr Wohlbefinden einwirken und der Chemotherapie-induzierten peripheren Polyneuropathie (CIPN) vorbeugen können. Die CIPN ist eine der medizinisch bedeutsamsten therapiebegleitenden Nebenwirkungen. Sie führt zu Taubheitsgefühl, Gleichgewichtsstörungen und Schmerzen. Etwa die Hälfte aller Leukämie-, Lymphom-, Brust- und Darmkrebs-Patienten ist davon betroffen. Die Studie wird von der Deutschen Krebshilfe mit 369.000 Euro für 3 Jahre gefördert.
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ZNS-Tumoren

Neurochirurgische Therapie von Gliomen

Die neurochirurgische Therapie ist integraler Bestandteil der multidisziplinären Behandlung von Gliom-Patienten. Sie liefert Gewebe für die Sicherung der Diagnose und die Entwicklung personalisierter Therapien. Durch die lokale Applikation therapeutisch wirksamer Substanzen kann die Blut-Hirn-Schranke umgangen werden; Wirksamkeitsnachweise stehen für die meisten Therapieansätze allerdings noch aus. Wenn es die Tumorlokalisation und der Funktionszustand des Patienten erlauben, sollte eine maximal mögliche Tumorresektion unter Funktionserhalt angestrebt werden. Diese verbessert nachweislich die Prognose und Lebensqualität. In den vergangenen Jahren hat es bemerkenswerte Fortschritte in der präoperativen funktionellen Bildgebung (fMRT, Fiber Tracking, NBS) und der intraoperativen Resektionskontrolle (Tumorfluoreszenz, MRT, Ultraschall) und Funktionsüberwachung (elektrophysiologisches Neuromonitoring, Wachkraniotomie) gegeben. Ein Patienten-zentriertes Outcome sollte neurochirurgische Therapiestrategien in der Zukunft noch stärker im Hinblick auf die Patienten-empfundene und kognitive Lebensqualität bewerten.
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Hepatozelluläres Karzinom

Das Universitäre Lebertumorzentrum Leipzig (ULTC)

Das Universitätsklinikum Leipzig ist ein Klinikum der Supra-Maximalversorgung in Mitteldeutschland mit über 1.350 Betten, in welchem das gesamte Spektrum der modernen Medizin angeboten wird. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Behandlung von Lebererkrankungen und Lebertumoren, welche fächerübergreifend durchgeführt wird und sowohl aktuellste Behandlungsmethoden als auch klinische Studien und Forschungsprojekte umfasst.
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NSCLC

NSCLC: Therapiesequenz mit EGFR-TKIs kann Prognose verbessern

Die Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) hat sich durch die Entwicklung zielgerichteter Therapieoptionen enorm weiterentwickelt. Nun gibt es erste Hinweise darauf, dass die Therapiesequenz mit EGFR-TKIs Einfluss auf den Behandlungsverlauf bei NSCLC-Patienten mit EGFR-Mutationen haben könnte. JOURNAL ONKOLOGIE sprach dazu am Rande der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie (ESMO) 2017 mit Dr. Mehdi Shahidi, Corporate Vice President and Global Head of Oncology, Medicine at Boehringer Ingelheim.
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Urologische Tumoren

Immuntherapie des fortgeschrittenen und metastasierten Urothelkarzinoms der Harnblase – ein neuer Goldstandard?

Goldstandard der Therapie des Muskel-invasiven Urothelkarzinoms der Harnblase (MIBC) ist weiterhin die radikale Zystektomie mit Harnableitung. In der systemischen Therapie des metastasierten Tumorstadiums bzw. in neoadjuvanter Absicht ist die Platin-basierte Chemotherapie Mittel der Wahl, wobei deren Anwendbarkeit in der Zweitlinientherapie nebenwirkungsbedingt oft eingeschränkt ist und andere Chemotherapeutika weit weniger Effizienz zeigen. Mit der Zulassung neuer immunonkologischer Medikamente, der Immuncheckpoint-Inhibitoren, eröffnen sich nun neue Möglichkeiten in der Therapie des fortgeschrittenen Harnblasenkarzinoms.
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Hämatologie

Deutsches Leukämie-Studienregister – Informationsangebot zu Therapiestudien im „Kompetenznetzwerk für Akute und Chronische Leukämien“

Akute und chronische Leukämien werden in Deutschland traditionell häufig im Kontext von Protokollen multizentrischer akademischer Studiengruppen behandelt, da es keine generell etablierten Standardtherapien gibt. Dies betrifft sowohl die Behandlung von Erstdiagnosen als auch die Therapie von Patienten mit Rückfall. Die Erkrankungen sind selten und die Therapie häufig komplex. Das „Kompetenznetz für Akute und Chronische Leukämien“ (KNL) hatte sich das Ziel gesetzt, durch eine Vernetzung von Studiengruppen, behandelnden Ärzten, Diagnostik-Laboren und Forschungsgruppen die Infrastruktur für Forschung und Versorgung zu verbessern. Besonders wichtig war hierbei die Unterstützung von Studien. Eine im Jahr 1999 bei Studienärzten durchgeführte Umfrage zeigte, dass es oftmals schwierig und zeitaufwendig war, sich einen Überblick über aktuell verfügbare Therapieoptionen zu verschaffen (1). Dies war einer der Gründe für die Etablierung eines nationalen Studienregisters für Studien bei Leukämie-Patienten.
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Entitätsübergreifend

Li-Fraumeni-Syndrom: Ein trotz seiner Aggressivität häufig übersehenes Tumorprädispositionssyndrom

Das Li-Fraumeni-Syndrom (LFS; OMIM #151623) ist ein autosomal-dominant vererbtes, hochaggressives und häufig bereits im Kindesalter zu Malignomen führendes Tumorprädispositionssyndrom, welches zu Knochen- und Weichteilsarkomen, verschiedenen Hirntumoren, prämenopausalem Brustkrebs, adrenokortikalem Karzinom, Leukämie und anderen Neoplasien prädisponiert. Das Syndrom, das bei etwa 1:5.000 Menschen auftritt, wird durch Keimbahnmutationen im TP53-Gen verursacht. Das Gen kodiert für den Transkriptionsfaktor p53, einen für die Zelle essentiellen Faktor, der bei zellulärem Stress wie DNA-Schäden eine Anti-Tumorantwort der Zelle initiiert. Bei Menschen mit LFS ist dieser zelluläre Schutzmechanismus gestört, was ein drastisch erhöhtes Krebsrisiko zur Folge hat. Neue Studien weisen darauf hin, dass Menschen mit LFS von einer Früherkennung mit Ganzkörper-MRT und anderen Maßnahmen profitieren. Eine systematische Erfassung der Patienten und das Angebot von spezifischen Behandlungsmöglichkeiten sind erforderlich, um die schlechte Prognose zu verbessern. Die Autoren haben ein LFS-Register gegründet, in das alle LFS-Patienten gemeldet werden sollen.
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Entitätsübergreifend

Keimzelltumoren im Kindes- und Jugendalter

Der Begriff germinaler Tumor oder Keimzelltumor (GCT) umfasst eine heterogene Gruppe von Tumoren, die sich von den unreifen, primordialen Keimzellen ableitet. Typische Lokalisationen sind die Gonaden oder Mittellinien-nahe, extragonadale Regionen wie Steißbein, Mediastinum, Vagina oder Mesenterialwurzel. Auch im Zentralnervensystem (ZNS) sind die Mittellinien-Regionen Pinealis und Hypophyse am häufigsten betroffen. GCT können in jedem Alter auftreten, wobei sich 2 Häufigkeitsgipfel im Säuglings-/Kleinkindalter und in der Adoleszenz manifestieren. Histologisch zeigen sich bei kleinen Kindern am häufigsten Teratome und Dottersacktumoren, während mit der Pubertät maligne seminomatöse GCT (Germinom, Dysgerminom, Seminom), maligne nicht-seminomatöse GCT (Chorion- und Embryonales Karzinom) oder Mischformen auftreten. Die Therapie richtet sich nach Lokalisation, Histologie und Ausbreitungsstadium und umfasst Resektion, eine Platin-haltige Chemotherapie und/oder Strahlentherapie.
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Urologische Tumoren

Aktuelle Diagnostik und Therapie des Hodenkarzinoms

Keimzellkarzinome des Hodens sind die häufigsten Tumorerkrankungen bei Männern im Alter von 20-35 Jahren. Insgesamt ist der Hodentumor mit 1-2% aller Tumorerkrankungen jedoch selten. Durch die Anwendung konsequenter Stadien-gerechter Behandlungskonzepte kann eine Heilungsrate von mehr als 90% erzielt werden. Die folgende Abhandlung soll einen Überblick über die aktuellen Standards in der Diagnostik und die Leitlinien-gerechte Behandlung des Keimzelltumors geben.
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Medizin

Prostatakrebs: Früher Einsatz von Radium-223 erhöht Chance vollständige Therapieschema zu erhalten

"Erkenntnisse aus laufenden Langzeitstudien und Anwendungsbeobachtungen bereits zugelassener Substanzen unterstützen uns zudem dabei, Behandlungsentscheidungen für unsere Patienten zu entwickeln," so Dr. Karim Fizazi, Head of Cancer Medicine, Institut Gustave Roussy, Villejuif, Frankreich. Vor diesem Hintergrund untersucht Bayer in der laufenden nicht-interventionellen Studie (NIS) REASSURE (Radium-223 alpha Emitter Agent in Safety Study in mCRPC popUlation for long-teRm Evaluation) (1) die Sicherheit von Radium-223 über einen Zeitraum von sieben Jahren unter Real-Life-Bedingungen bei Patienten mit einem metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC) mit Knochenmetastasen, ohne bekannte viszerale Metastasen. Auf dem Kongress der ESMO wurden jetzt erste Zwischenergebnisse dieser prospektiven, einarmigen, beobachtenden NIS vorgestellt (1). Die Interimsanalyse zeigte, dass Patienten, die Radium-223 als Erst- oder Zweitlinientherapie erhielten, im Median 6 Injektionen bekamen, was dem vollständigen Behandlungsschema von Radium-223 entspricht (1).
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Malignes Melanom

Malignes Melanom: PD-1-Inhibitor wird zum „Backbone“ in Kombinationtherapien

Mittlerweile gibt es viele Therapieoptionen beim malignen Melanom, als Standard-Kombination zur Induktion hat sich 3 mg/kg Ipilimumab + 1 mg/kg Nivolumab als Erstlinientherapie mit den längsten Überlebensraten gezeigt. Nun ist man auf der Suche nach einem neuen Standard, der neben einem weiteren Überlebensbenefit auch eine geringere Toxizität beinhaltet. Eine Entwickung hierfür ist die Dosis-Senkung von Ipilimumab auf 1 mg/kg, das in der Kombination mit Pembrolizumab weniger toxisch ist als die Standard-Kombination – bei gleicher Wirksamkeit (1), so Prof. Dr. Jeffrey Weber, New York, USA.
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Hämatologie

Einsatz der Immuntherapie bei Lymphomen und Therapiestandards bei ZNS-Lymphomen

Mit der Entwicklung des monoklonalen Anti-CD20-Antikörpers Rituximab in den 90er Jahren und dem daraus resultierenden Überlebensanstieg bei Patienten mit B-Zell-Lymphom gehört die Immuntherapie zum festen Bestandteil moderner Therapieprotokolle von systemischen wie auch ZNS-Lymphomen. Der große Erfolg dieser Antikörper-basierten Immunchemotherapie führte darauffolgend zur Entwicklung weiterer, das Immunsystem modulierender, im Wirkmechanismus unterschiedlicher Substanzen und zuletzt auch zur biologischen Therapie mit modifizierten T-Zellen. Ziel dieses Artikels ist die übersichtliche Zusammenfassung einer Auswahl der zurzeit verfügbaren Antikörper, Inhibitoren, immunmodulierenden Substanzen und ein Überblick der T-Zell-Therapie zur Behandlung von Lymphomen sowohl im klinischen Kontext als auch im Hinblick auf Wirkmechanismen und unerwünschte Nebenwirkungen. Des weiteren werden im Anschluss aktuelle Therapiestandards bei ZNS-Lymphomen erörtert.
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Medizin

Impfstoff gegen das Neuroblastom

In den letzten Jahren hat sich die kinderonkologische Abteilung der Universitätsmedizin Greifswald als eines der führenden Zentren im Bereich der Neuroblastom-Behandlung etabliert. Jetzt gibt es für die kleinen schwerkranken Kinder und die Jugendlichen gleich mehrere gute Nachrichten. Vor kurzem erhielt das Wiener Biotech-Unternehmen Apeiron AG erstmals die europäische Zulassung für die Immuntherapie zur Behandlung des tückischen Krebses. Eine wichtige Voraussetzung dafür waren mehrere klinische Studien an der Kinder- und Jugendmedizin Greifswald, an der junge Patienten aus aller Welt teilgenommen haben. Zudem erhält das Team um Klinikdirektor Prof. Holger Lode und Dr. Nikolai Siebert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für die kommenden zwei Jahre eine weitere Zuwendung in Höhe von 265.000 Euro. Mit dem Geld soll die kombinierte Immuntherapie weiterentwickelt und ein Impfstoff getestet werden.
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