Journal Onkologie

Hämatologie | Beiträge ab Seite 47

Das Risiko tumorassoziierter Thromboembolien (CAT – cancer associated thrombosis) hat in den vergangenen 2 Jahrzehnten zugenommen. Die Ursachen für diese Entwicklung liegen nach Auffassung von Expert:innen unter anderem in alters- und lebensstilbedingten Komorbiditäten, in den deutlich verlängerten Überlebenszeiten mit Krebserkrankung, aber auch in prothrombogenen Effekten von Chemo- und modernen Antitumortherapien.
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NSCLC
Mutations- und Biomarkeranalysen zwischen 2012 und 2021

Bundesweite Erhebung der Testbereitschaft beim NSCLC in Deutschland

Die Therapielandschaft beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) verändert sich fortwährend. Neue Zulassungen zielgerichteter Medikamente im Stadium IV und deren Einzug in frühe Stadien der Erkrankung haben die Tes­tung auf molekulare Alterationen in den entsprechenden Genen noch relevanter gemacht. Gleichermaßen wurden die Leitlinien-Empfehlungen zur molekularen Testung erweitert. Auch die Behandlung mit Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICIs) hat sich als Therapiestandard im Stadium III und IV gefestigt, was die Bedeutung der PD-L1-Analyse weiter hervorhebt (1). Um die Umsetzung der in den Leitlinien empfohlenen Mutations- und Biomarkeranalysen zu überprüfen, wurde nun bereits zum 5. Mal im Rahmen einer bundesweiten Erhebung das Testverhalten von Ärzt:innen der verschiedenen Versorgungseinrichtungen (Universitätskliniken, nicht-universitäre Kliniken, Lungenfachkliniken und onkologische Praxen bzw. medizinische Versorgungszentren (MVZ)) durchgeführt (2-4). Diese ergab erfreulicherweise erneut gestiegene Testraten (EGFR 84%, ALK 81%, ROS1 80%, PD-L1 86%, BRAF-V600 70%, RET 65%, NTRK 62%, KRAS 68%, MET 63%). In 16% der Fälle erfolgte die Einleitung der Therapie ohne Vorliegen des vollständigen Testergebnisses. Hervorzuheben ist der Stellenwert des nationalen Netzwerks Genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs. Universitäts- und Nicht-Universitätskliniken, die Partner des nNGM sind, wiesen einen um durchschnittlich rund 25% höheren Anteil an Reflextestungen auf. Netzwerkpartner hatten außerdem häufiger Zugang zu molekularen Tumorboards.
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Hämatologie
ASH-Kongress 2021

Neuigkeiten beim Multiplen Myelom

„Das 63. Jahresmeeting der American Society of Hematology (ASH) fand vom 11. bis 14. Dezember 2021 als Hybrid-Veranstaltung statt. Internationale Expert:innen tauschten sich in zahlreichen ­Sitzungen wahlweise vor Ort in Atlanta, USA, oder online zu aktuellen Forschungsergebnissen und Fortschritten bei Therapie und Diagnose hämatologischer Erkrankung aus. Über 20.000 Teil­nehmer:innen ­waren in Atlanta anwesend. Im Folgenden werden einige besonders interessante Beiträge zum Multiplen Myelom (MM) vorgestellt.
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Hämatologie

Unmet need in der GvHD-Therapie: „Wir haben eigentlich keine definierte Zweitlinientherapie“

Bei der Stammzelltransplantation bewegt sich die Therapie auf einem schmalen Grat. Einerseits geht  es um die erwünschte Immunreaktion, nämlich das Spender-Immunsystem gegen die Erkrankung zu aktivieren. Andererseits kann es dabei zu unerwünschten Immunreaktionen im Rahmen der Graft-versus-Host-Reaktion (GvHD) kommen. Etwa 40-50% der Patient:innen, die sich einer allogenen Stammzelltransplantation unterziehen, entwickeln eine akute oder chronische GvHD. Über die aktuelle Behandlungssituation bei der GvHD sprachen wir mit Prof. Dr. Ernst Holler, Regensburg.
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Medizin

Chronische ITP: Avatrombopag seit 1 Jahr in Deutschland verfügbar

Nach seiner Markteinführung am 1. April 2021 ist der Thrombopoetin-Rezeptor-Agonist (TPO-RA) Avatrombopag nunmehr seit 1 Jahr für die Zweitlinientherapie der primären chronischen Immunthrombozytopenie (cITP) von erwachsenen Patient:innen in Deutschland verfügbar (1). Ein neuer Preis ab dem 1. April 2022 sorgt dafür, dass sich mit Avatrombopag gegenüber anderen zugelassenen TPO-RA künftig bis zu 20% Kosten einsparen lassen*. Avatrombopag zeichnet sich durch raschen Wirkeintritt und andauernde Wirksamkeit aus und weist ein gutes Sicherheitsprofil auf, ohne Hinweise für signifikante Hepatotoxizität. Es ist der erste orale TPO-RA ohne Nahrungsmitteleinschränkung und bietet somit eine patientenfreundliche Therapieoption bei cITP (1-3).
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Medizin

Gegen Leukämie: Wissenschaftlichen Nachwuchs gewinnen und fördern

Drei weitere José Carreras-DGHO-Promotionsstipendien hat die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung (DJCLS) im Rahmen der virtuellen Frühjahrstagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) vergeben. Gefördert mit einem Stipendium in Höhe von jeweils 10.000 Euro werden Lena Groger, Universitätsklinikum Frankfurt, Alessandra Holzem, Uniklinik Köln/CIO, und Leonard Knödler, Universitätsklinikum Regensburg.
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Hämatologie

ASH-Highlights mit Prof. Dr. Susanne Saußele und PD Dr. Madlen Jentzsch

Welche hämatologischen Therapien beeinflussen den Antikörpertiter nach SARS-CoV-2-Vakzine negativ? Sollte man Betroffene häufiger boostern? Wird Ivosidenib kombiniert mit Azacitidin der neue Standard bei nicht intensiv behandelbarer akuter myeloischer Leukämie (AML) und IDH1-Mutation? Warum gilt Asciminib gegenüber Bosutinib als überlegen bei Patient:innen mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) und mind. 2 vorangegangenen Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI)-Behandlungen? Und unter welchen Kriterien lassen sich TKIs bei CML überhaupt sicher absetzen?
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Medizin

ITP: Was bei der Steroidgabe zu beachten ist

Niedrige Thrombozytenzahlen, Blutungszeichen und Fatigue sind die Leitsymptome der Immunthrombozytopenie (ITP) . Bedingt durch die Krankheitssymptomatik, aber auch durch das breitgefächerte Nebenwirkungsspektrum der in der Erstlinientherapie eingesetzten Kortikosteroide ist die Lebensqualität der Patient:innen häufig beeinträchtigt. „Diese vielfältigen Aspekte der ITP müssen wir auch bei der Therapieentscheidung berücksichtigen“, riet Dr. Thomas Stauch, Jena, im Rahmen des GTH-Kongresses.
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Hämatologie

Neue Perspektiven in der Behandlung der Hämophilie

Aktuell befinden sich 3 neue Ansätze für Non-Faktor-Therapien zur Behandlung der Hämophilie in der Entwicklung: Anstatt wie bislang mit den Faktor XIII- und IX-Präparaten prokoagulatorische Gerinnungsproteine zu substituieren, hemmen sie mit unterschiedlichen Ansätzen verschiedene inhibitorische Gerinnungsproteine. Außerdem stehen sowohl für die Hämophilie A als auch für die Hämophilie B gentherapeutische Optionen in den Startlöchern.
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Medizin

MGUS: Neue S3-Leitlinie

Erstmals ist in Deutschland eine S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge für Patient:innen mit monoklonaler Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS) und für Betroffene mit Multiplem Myelom erschienen. Das Leitlinienprogramm Onkologie hat die S3-Leitlinie unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) e.V. und unter Mitwirkung von 24 Fachgesellschaften sowie weiteren Organisationen herausgegeben. Das Ziel ist es, evidenzbasierte Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und daraus Standards für die Diagnostik und Therapie von Betroffenen mit MGUS oder Multiplem Myelom in Deutschland zu etablieren.
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Gesundheitspolitik

Lieferengpass Tamoxifen: Patient:innen brauchen Versorgungssicherheit bei unverzichtbaren Medikamenten

Der Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG) fordern zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Senologie e.V. (DGS) am aktuellen Beispiel des nur noch schwer verfügbaren Brustkrebsmedikaments Tamoxifen eine transparentere Kommunikation und Informationen bei Lieferengpässen. Für eine nachhaltige Versorgungssicherheit braucht es eine Neuausrichtung, die nicht länger durch die Mechanismen von Preis- und Rabattdruck gefährdet ist, sondern eine Skalierbarkeit gewährleistet, die Schaden von den Patient:innen abwendet.
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Hämatologie

ASZT nicht möglich – Welche Optionen gibt es beim Multiplen Myelom?

Auf der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2021 wurden aktuelle Studiendaten zu Daratumumab in Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason (DRd) bei Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom, die nicht für eine autologe Stammzelltransplantation (ASZT) infrage kommen, vorgestellt. Neben einer Subgruppenanalyse der MAIA-Studie zu Patient:innen mit eingeschränkter Nierenfunktion (1), wurden eine Therapiesequenzsimulation (2) und US-amerikanische Real-World-Daten (3) vorgestellt.
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Hämatologie
Statement von Prof. Dr. med. Susanne Saußele, Leiterin der Poliklinik und des CML Exzellenz-Zentrums an der ­Universitätsmedizin Mannheim.

ASH-Highlights 2021 zur CML

Erstmals fand das ASH-Meeting als Hybrid-Veranstaltung statt. Einige 1.000 Teilnehmer:innen waren vor Ort, viele mehr nahmen nur virtuell teil. So kam es vor, dass in Sitzungen keiner der Vortragenden oder Vorsitzenden vor Ort war, aber doch Zuhörer im Saal saßen. Es gab viele technische Probleme, nichtsdestotrotz kann ich als eine derjenigen, die vor Ort teilnahmen, sagen, dass der Eindruck in Präsenz deutlich intensiver war. Es gab mehrere wichtige und interessante Beiträge zur chronischen myeloischen Leukämie (CML), wovon ich hier einige zusammenfassen möchte.
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