Journal Onkologie
Editorial
Portraitfoto Prof. Dr. Dorothee Speiser
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Prof. Dr. med. Dorothee Speiser

Wir beginnen den thematischen Schwerpunkt mit einem Übersichtsartikel zur primären Prävention und Früherkennung von erblichem Brustkrebs. Etwa ein Drittel aller Mammakarzinom-Patientinnen weist eine familiäre Belastung für Brustkrebs auf. Gynäkolog:innen und Onkolog:innen müssen ihr Fachwissen fortlaufend erweitern, um Ratsuchende in die Lage zu versetzen, präferenzsensitive Entscheidungen zum Risikomanagement zu treffen – und alle möglichen Therapieoptionen im Blick zu behalten. Mit diesem Text können Sie 2 CME-Punkte erhalten.

Prof. Dr. Christian Kratz schildert in der aktuellen Podcast-Folge von O-Ton Onkologie, was man unter Krebsprädispositionssyndromen versteht, darunter das hereditäre Brust- und Eierstockkrebssyndrom, das Li-Fraumeni- und das Lynch-Syndrom – und wie Früherkennungsmaßnahmen und neue Therapien in die Versorgung integriert werden können.

Im Artikel von Prof. Dr. Stephan Schmitz und Prof. Dr. Tobias Saam wird erläutert, welche enormen Möglichkeiten die Radiologie in der Krebsdiagnostik und -früherkennung bereits heute hat, auch wenn die strukturellen und finanziellen Rahmenbedingungen noch hinterherhinken.

Ein ganz anderes, aber nicht minder bedeutsames Thema stellen Prof. Dr. Catharina Maulbecker-Armstrong und Kolleginnen vor: Durch Kachexie und/oder therapiebedingt leiden viele Krebspatient:innen an veränderter Geruchs- und Geschmackswahrnehmung. Wie lässt sich die Freude am Essen zurückholen? Konzepte werden aufgezeigt, um die Lebensqualität zu steigern und eine Verbesserung der Konstitution der Patient:innen zu ermöglichen. Prof. Dr. Hendrik Poeck und Kolleg:innen erläutern, wie eine reduzierte Vielfalt des Darmikrobioms die Effektivität von Immuntherapien herabsetzt. Studienergebnisse zu mikrobiellen Metaboliten, diätetischen Interventionen und lebenden Biotherapeutika werden präsentiert.

All das passt hervorragend zu der zentralen Forderung der Deutschen Krebshilfe und des Deutschen Krebsforschungszentrums an die Politik, dass Krebsprävention auf Kanzlerebene „zur Chefsache“ erklärt werden muss, wie Inga Pabst veranschaulicht.

Lesen Sie außerdem einen Fortbildungsartikel von PD Dr. Petra Voiß und Dr. phil. Petra Klose zur Insomnie bei Krebspatient:innen und punkten Sie zweifach mit dem CME-Beitrag von PD Dr. Felix Krenzien und Kollegen zur sekundären Resektabilität beim hepatozellulären Karzinom. Weitere 3 CME-Punkte können Sie mit der Fortbildung zu aktuellen Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie des kleinzelligen Lungenkarzinoms von Prof. Dr. Annalen Bleckmann und Kolleg:innen sammeln.

Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre!

Ihre

Prof. Dr. Dorothee Speiser

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