Journal Onkologie

Chemotherapie | Beiträge ab Seite 36

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) empfahl bereits Ende April 2020, Patienten vor einer Fluoropyrimidin-haltigen Chemotherapie auf einen Mangel des Enzyms Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) zu testen (1). Gemeinsam mit wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hat nun die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) Vorschläge zur Umsetzung dieser Empfehlung in einem Positionspapier zusammengestellt (2).
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Hämatologie

EHA/ASCO-Updates zu myeloischen Neoplasien und Rituximab-Biosimilar

Auf einem Fachpresse-Workshop der POMME-med, der virtuell stattfand, diskutierten Experten die wichtigsten Studienergebnisse der beiden großen Kongresse der American Society of Clinical Oncology (ASCO) und der European Hematology Association (EHA) in Hinblick auf die verschiedenen Bereiche hämatologischer Neoplasien. So wurde u.a. auf die neuesten Daten zur akuten myeloischen Leukämie (AML) und myelodysplastischen Syndromen (MDS) sowie zum ersten in Deutschland zugelassenen Rituximab-Biosimilars (Truxima®) näher eingegangen.
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Medizin

Erstlinientherapie des ED-SCLC: Zulassungserweiterung für Durvalumab

Durvalumab (IMFINZI®) wurde am 27. August 2020 EU-weit in Kombination mit einer Chemotherapie aus Etoposid plus entweder Cisplatin oder Carboplatin mit anschließender Durvalumab Erhaltungstherapie für die Erstlinienbehandlung von Erwachsenen mit kleinzelligem Lungenkarzinom (SCLC) im fortgeschrittenen Stadium (Extensive Disease, ED) zugelassen. Neben einem signifikanten und anhaltenden Vorteil im Gesamtüberleben (OS) konnte erstmals über 24 Monate ein nachgewiesener Vorteil im progressionsfreien Überleben (PFS) in der Erhaltung dokumentiert werden (1, 2). Das SCLC ist eine hoch-aggressive, schnell wachsende Form des Lungenkrebses, die trotz anfänglich gutem Ansprechens auf eine Chemotherapie rasch fortschreitet und zu einem frühen Progress führt (3, 4).
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Hämatologie

Expertengespräch: Update 2020 Diagnostik und Therapie des Multiplen Myeloms – DKG-Thesen 2020/2021

Im Rahmen des Annual Meetings der American Society of Hematology (ASH 2019) und des Europäischen Hämatologenkongresses (EHA 2020) diskutierten Experten die aktuellen Therapieempfehlungen für das Multiple Myelom (MM) und die vorherigen MM-Thesen der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Ziel des interdisziplinären Expertengesprächs war es, auf Basis der publizierten und der auf dem ASH/EHA präsentierten Daten sowie der eigenen klinischen Erfahrung eine Orientierungshilfe zu Diagnostik, Behandlung und Kontrolle von MM-Patienten zu geben sowie Konsequenzen für den Praxisalltag abzuleiten.
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Medizin

Antiemese bei Chemotherapie: Netupitant/Palonosetron auch i.v. verfügbar

Viele Chemotherapie-Patienten leiden unter einer Mucositis und Schluckschwierigkeiten (1). Ihnen fällt es oft schwer, Medikamente oral einzunehmen. Für diese Betroffenen wurde das bewährte Antiemetikum Netupitant/Palonosetron, NEPA, (Akynzeo®) weiterentwickelt. Ab Juli 2020 steht NEPA auch zur intravenösen Anwendung als Infusion für den deutschen Markt zur Verfügung. Die neue Darreichungsform erwies sich als gleich gut wirksam in der Prävention der Chemotherapie-induzierten Nausea und Emesis (CINV) wie die bereits bisher verfügbaren Hartkapseln (2). Das Nebenwirkungsprofil entspricht ebenfalls jenem der Hartkapseln (3). Netupitant und Palonosetron werden in Kombination mit Dexamethason zur Dreifachprophylaxe entsprechend der aktuellen S3-Leitlinie „Supportive Therapie bei onkologischen PatientInnen“ als eine der wirksamen Optionen zur Emesisprophylaxe empfohlen (1). NEPA ist zur CINV-Prophylaxe Cisplatin-haltiger hoch (HEC) und moderat emetogener Chemotherapie (MEC) zugelassen (4). 
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Hämatologie

Klinischer Benefit von Obinutuzumab + Chemotherapie bei therapienaiven FL-Patienten ist von Dauer

Die Immunchemotherapie stellt für Patienten mit zuvor unbehandeltem fortgeschrittenen Follikulären Lymphom (FL) den Behandlungsstandard dar. Die 4-Jahres-Daten der Phase-III-Studie GALLIUM hatten bereits eine Verbesserung des vom Untersucher bestimmten progressionsfreien Überlebens für die Kombination aus Obinutuzumab + Chemotherapie im Vergleich zu Rituximab + Chemotherapie ergeben. Nun zeigten aktuelle Ergebnisse dieser Studie, dass der bereits zuvor beobachtete klinisch bedeutsame Vorteil einer Behandlung mit Obinutuzumab zusätzlich zur Chemotherapie gegenüber einer Behandlung mit Rituximab + Chemotherapie bei zuvor unbehandelten FL-Patienten auch nach längerer Nachbeobachtung anhält.
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d-uo

Die Immunonkologie in der Erstlinientherapie des metastasierten Urothelkarzinoms – verdrängt oder ergänzt sie die Chemotherapie?

Die Einführung der Immuncheckpoint-Inhibitoren, welche die PD-1/PD-L1 (programmed cell death-ligand 1)-Achse blockieren, hat zu einer erheblichen Erweiterung des therapeutischen Spektrums in der Uroonkologie geführt. Im Bereich des Urothelkarzinoms (UK) traf diese Entwicklung auf eine seit mehr als 10 Jahren andauernde therapeutische Stagnation. Die sog. Immunonkologika (IO) sind bereits Bestandteil der ersten beiden Therapielinien beim metastasierten UK (mUK). Die Frage, ob sie die Chemotherapie in der Erstlinientherapie als Standard ergänzen oder sogar verdrängen könnten, ist bislang unbeantwortet. Beim diesjährigen ASCO-Kongress wurden 2 Studien in dieser Indikation vorgestellt, die neue Konzepte für die Zukunft erkennen lassen.
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Entitätsübergreifend

Verbesserte Lebensqualität durch Antiemese mit NEPA

Vor kurzem wurde eine Publikation zu Real-world-Daten einer prospektiven, nicht-interventionellen Studie vorgestellt, denen zu Folge eine Antiemese mit Netupitant-Palonosetron (NEPA) die Lebensqualität eines heterogenen Kollektivs von Krebs-Patienten unter Chemotherapie mit hohem oder moderatem emetogenen Potenzial verbessert (1). Die gute Wirksamkeit und Sicherheit der oralen Fixkombination, die bereits aus früheren Ergebnissen bekannt waren, konnten weiter bestätigt werden.
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Hämatologie

AML: Vorteile für ältere Patienten durch neue Substanzen

„Das Überleben von Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) hat sich zwar verbessert, doch gerade Ältere haben nach wie vor eine schlechte Prognose“, sagte Prof. Dr. Hagop Kantarjian, Texas, USA. Die 5-Jahres-Überlebens(OS)-Rate der AML liegt insgesamt bei 28,3%, neu diagnostizierte AML-Patienten über 60 Jahre haben jedoch eine 5-Jahres-OS-Rate von nur 13%, so Kantarjian. Vom European LeukemiaNET (ELN) als ungünstig klassifizierte genetische Subtypen kommen bei erhöhtem Lebensalter öfter vor, so Kantarjian weiter. Da sich vormals ungünstige molekulare Subgruppen nun mit Target-Therapie adressieren lassen, wandelt sich die Prognoseeinschätzung. „So ist z.B. nach der ELN-Klassifikation von 2017 die Prognose von FLT3-ITD high-Patienten sehr ungünstig (1), dies hat sich geändert mit der Zulassung von FLT3-Inhibitoren. Da man die Biologie der Erkrankung intensiv erforscht, werden weitere Targets adressierbar.“
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NSCLC

NSCLC: Verkürzte Chemotherapie + Kombinationstherapie Nivolumab/Ipilimumab ermöglicht Tumorkontrolle und Langzeitüberleben

„Die Immunonkologie als neuer Therapieansatz wird stetig weiterentwickelt, um für Patienten ein noch besseres Überleben und eine langfristige Therapiekontrolle zu erreichen“, sagte PD Dr. Niels Reinmuth, München-Gauting, in einem Satelliten-Symposium im Rahmen des ASCO DirectTM Digital. Durch eine verkürzte Chemotherapie in Kombination mit einer dualen Checkpoint-Blockade können auch Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) und hohem Remissionsdruck erfolgreich behandelt werden. Dies zeigen die Ergebnisse der Studie CheckMate 9LA.
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Prostatakarzinom

ASCO-Highlights 2020 aus Uroonkologensicht

Der ASCO ist der Höhepunkt des onkologischen „Jahreskreises“, das onkologische Neujahrsfest sozusagen, mit Monaten vor und nach dem ASCO. Und wenn ein Studienansatz die Erwartungen nicht erfüllt hat, hörte man schon mal sportliche Töne der Motivation: „Nach dem ASCO ist vor dem ASCO“. Ist das immer noch so? Na ja, die exklusive Stellung als „wie Weihnachten und Ostern zusammen“ hat der ASCO ehrlicherweise schon eingebüßt. Da gibt es z.B. den ESMO als direkten Wettbewerb oder den AACR, wenn es mehr um Grundlagenansätze geht. In der Uroonkologie macht sich der ASCO mit seinem „genito-urinary“ Ableger ASCO-GU sogar selber etwas Konkurrenz, zumal dieser ein paar Monate vor dem ASCO stattfindet. Aber im Großen und Ganzen ist der ASCO immer noch das Original.
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Prostatakarzinom

Therapie des mCRPC mit Abirateron/P im klinischen Alltag und in Pandemie-Zeiten

In der Erstlinientherapie des nicht oder mild symptomatischen metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (mCRPC) bei Patienten, die systemisch zuvor nur mit einer konventionellen Androgendeprivationstherapie (ADT) behandelt wurden, ist Abirateronacetat in Kombination mit Prednison (P) eine wesentliche Therapiesäule (1, 2). Bei systemisch nur mit ADT vorbehandelten nicht oder mild symptomatischen mCRPC-Patienten kann basierend auf Empfehlungen der aktuellen S3-Leitlinie neben Abirateron/P auch Enzalutamid zum Einsatz kommen. Prof. Dr. Kurt Miller, Berlin, hob hervor, dass die Leitlinien, z.B. die vor kurzem aktualisierte EAU-Leitlinie, die Sequenzfrage jedoch nicht beantworten. „Die Substanzen sind aufgeführt, aber eine empfohlene Sequenz für Abirateron und Enzalutamid gibt es nicht.“ Obwohl eine Behandlung mit Docetaxel grundsätzlich ebenfalls möglich sei, gebe es für das Chemotherapeutikum aufgrund stärkerer Nebenwirkungen nur eine Kann-Empfehlung (2), so Miller.
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Entitätsübergreifend

Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren weiterhin uneingeschränkt erfolgreich

Die ASCO-Jahrestagung 2020, die ausschließlich virtuell stattfand, brachte wieder eine Vielzahl neuer Erkenntnisse zur Behandlung mit Immuncheckpoint-Inhibitoren bei unterschiedlichen Tumorentitäten – bis hin zu echten Therapiedurchbrüchen mit dem Potenzial, den Behandlungsstandard zu ändern. Allein zum Anti-PD-1-Antikörper Pembrolizumab (Keytruda®) wurden rund 22 Abstracts zu 15 Tumorentitäten vorgestellt, die neben Updates und retrospektiven Analysen auch Ergebnisse in neuen Indikationen umfassten.
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Entitätsübergreifend

Onkologie VirtuOS 2020 – Personalisierte Medizin und CUP-Syndrom

Bedingt durch die Corona-Pandemie fand „Onkologie VirtuOS“ von Roche ebenso wie der ASCO-Kongress als rein virtuelles Seminar statt. Vom 01. bis 03.06.2020 diskutierten Experten die wichtigsten Sessions der ASCO® 2020 Annual Meeting Videos, die Sie in unserer Infothek unter www.med4u.org/17245 weiterhin ansehen können. JOURNAL ONKOLOGIE sprach mit Prof. Dr. Arthur Gerl, München, über personalisierte Medizin und seltene Tumoren wie das CUP-Syndrom.
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Urothelkarzinom

Standardtherapie und aktuelle Daten des ASCO-Kongresses 2020: Systemtherapie des Harnblasenkarzinoms

Therapiestandard in der Systemtherapie des muskelinvasiven Harnblasenkarzinoms (MIBC) und des fortgeschrittenen/metastasierten Harnblasenkarzinoms war lange Zeit eine Cisplatin-basierte Polychemotherapie. In den letzten Jahren konnten sich Immuncheckpoint-Inhibitoren (CI) als Therapiealternative bei Cisplatin-ungeeigneten Patienten und in der Therapiesequenz etablieren. Auf dem diesjährigen ASCO-Kongress wurden die aktuellen Studiendaten und neue Therapieansätze präsentiert, die künftig die Therapie des Harnblasenkarzinoms maßgeblich beeinflussen könnten.
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NSCLC

Aktuelle Ergebnisse und Entwicklung des Testverhaltens beim NSCLC seit 2012

Seit der Einführung der ersten zielgerichteten Therapie für das fortgeschrittene nicht-kleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC) vor 10 Jahren wurden stetig weitere molekular stratifizierte und Biomarker-basierte erfolgreiche Behandlungsoptionen entwickelt. So wurden mit Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKIs) des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR) das progressionsfreie Überleben (PFS) sowie das Gesamtüberleben (OS) von Patienten mit einer aktivierenden EGFR-Mutation gegenüber einer zytostatischen Chemotherapie signifikant verlängert (1-8). Voraussetzung für die Anwendung derartiger Medikamente ist die molekularpathologische Testung der zugehörigen Marker, welche deutsche und internationale Fachgesellschaften in ihren Leitlinien empfehlen (1, 2, 9-11). Zum 4. Mal wurde nun eine bundesweite Erhebung zum Testverhalten von Ärzten verschiedener Versorgungseinrichtungen (Universitätskliniken, nicht-universitäre Kliniken, Lungenfachkliniken und onkologische Praxen bzw. medizinische Versorgungszentren (MVZ)) durchgeführt, um die Umsetzung der Leitlinienempfehlungen in der Praxis zu prüfen (12, 13). Demnach sind die Testraten in Deutschland im Jahr 2019 gegenüber 2012, 2014 und 2016 erneut gestiegen: Ende 2019 wurden 89% der NSCLC-Patienten im Stadium IV vor Beginn der Erstlinientherapie auf mind. einen Biomarker getestet. Am häufigsten wurden 2019 die in den Leitlinien geforderten Marker PD-L1 (81%), EGFR (80%), ALK (77%), ROS1 (71%) und BRAF (63%) analysiert (1, 2). In Lungenfachkliniken erhielten jedoch mit durchschnittlich 82% weiterhin deutlich weniger Patienten eine Biomarkeranalyse als in den anderen Einrichtungen (92-94%). Optimierungsbedarf besteht auch bei der Dauer bis zum Erhalt der Testresultate: Zwar lagen die Ergebnisse einer EGFR-Mutationsanalyse in durchschnittlich 5% der Fälle in weniger als 5 Tagen, in 43% in 5-7 Tagen und bei 31% in 8-10 Tagen vor, 18% benötigten jedoch 11-14 Tage und 5% länger als 2 Wochen. Bei 18% der Patienten wurde daher mit der Erstlinientherapie begonnen, bevor alle Testergebnisse vorlagen. Auch die Erstattungssituation stellt nach wie vor eine Hürde für die prätherapeutische Biomarkertestung v.a. im stationären Bereich dar.
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