Journal Onkologie

Chemotherapie | Beiträge ab Seite 11

In der Phase-III-Studie JAVELIN Bladder 100 konnte bei Patient:innen mit fortgeschrittenem Urothelkarzinom (aUC) ohne Krankheitsprogress nach einer platinbasierten Erstlinien-Chemotherapie eine signifikante Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit (OS) und des progressionsfreien Überlebens (PFS) unter der Erstlinien-Erhaltungstherapie mit Avelumab + BSC (Best Supportive Care) im Vergleich zu BSC allein nachgewiesen werden. Das Sicherheitsprofil der Avelumab-Erstlinien-Erhaltungstherapie entsprach dem früherer Avelumab-Monotherapiestudien, wobei keine neuen Sicherheitssignale festgestellt wurden. Die von den Patient:innen berichteten Ergebnisse (patient reported outcomes, PROs) der Studie zeigten auch, dass die Zugabe von Avelumab zu BSC keine nachteiligen Auswirkungen auf die Lebensqualität hatte. Die Studienergebnisse führten dazu, dass die Erstlinien-Erhaltungstherapie mit Avelumab in verschiedenen Ländern weltweit akzeptiert und in die internationalen Leitlinien als Standardbehandlung für Patient:innen mit aUC aufgenommen wurde.
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Mammakarzinom

Metastasiertes HR-positives Mammakarzinom: Was kommt nach dem Erstlinienstandard?

Endokrin-basierte Kombinationstherapien mit CDK4/6-Inhibitor sind heute Erstlinienstandard in der Therapie des metastasierten Hormonrezeptor(HR)-positiven Mammakarzinoms. Zukünftige Entwicklungen, Möglichkeiten zur Optimierung der endokrinen Therapie im Laufe der fortschreitenden Erkrankung sowie neue Substanzen und Biomarker diskutierten Experten bei einem Satellitensymposium beim jährlichen Brustkrebskongress der ESMO.
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Hämatologie

Aktuelles zum Mantelzell-Lymphom: Die Erstlinientherapie ist in Bewegung

Die therapeutische Landschaft entwickelt sich beim Mantelzell-Lymphom (MCL) schnell. Trotzdem bleibt die Therapie eine Herausforderung. Während bis vor kurzem aktuelle Firstline-Ansätze immer noch auf Chemotherapie und autologer Stammzelltransplantation (autoSCT) basierten, ist der BTK-Inhibitor Ibrutinib aufgrund der Daten der TRIANGLE-Studie nun in die erste Therapielinie aufgestiegen – ein Schwerpunkt dieser Übersicht liegt auf der Erörterung dieser Daten (1).
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Medizin

Immunchemotherapie bei Morbus Waldenström

Der Morbus Waldenström ist eine seltene Unterform von Lymphdrüsenkrebs, die sich im Regelfall durch einen chronischen Verlauf auszeichnet. Leider kann die Erkrankung mit den aktuell zur Verfügung stehenden Standardtherapien nicht geheilt werden. Unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Buske, Ärztlicher Direktor und Leiter des Instituts für Experimentelle Tumorforschung am Universitätsklinikum Ulm (UKU), wurde nun in einer neuen Studie die Wirksamkeit einer milden Immunchemotherapie bei Morbus Waldenström überprüft. Die Studienergebnisse zeigten, dass diese eine sehr gut verträgliche und sehr wirksame Therapie bei zuvor unbehandelten Patient:innen mit Morbus Waldenström darstellt.
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Medizin

Brustkrebs im Frühstadium: Unnötige Entfernung der Lymphknoten vermeiden


Die präoperative Chemotherapie bei Brustkrebs kann die Größe des Tumors und metastatische Lymphknoten bis zur Operation deutlich schrumpfen. Die Brustchirurgie hat dadurch die Möglichkeit, die komplette Ausräumung der Lymphknoten in der Achselhöhle zu vermeiden und das Risiko für belastende Nebenwirkungen wie ein Lymphödem des Armes zu reduzieren. Ein multidisziplinäres Konsortium aus europäischen Krebsgesellschaften, internationalen medizinischen Einrichtungen mit Heidelberger Beteiligung sowie Patientenvertretern hat sich mit den Herausforderungen des klinischen axillären Lymphknotenmanagements bei Brustkrebs im Frühstadium befasst. Führende Expert:innen haben über alle wesentlichen Fragen abgestimmt und Empfehlungen für die klinische Anwendung formuliert.
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Medizin

Neuroblastome: Neuer Krankheitsmechanismus aufgedeckt

Neuroblastome sind bösartige Tumore des Nervengewebes, entwickeln sich aus unreifem Nervengewebe im Körperinneren und können Tochtergeschwülste ausbilden. Sie treten bei Kindern zumeist vor Erreichen des Schulalters auf. Um die Behandlung weiter zu optimieren, müssen die Mechanismen der Tumorentstehung besser verstanden werden. In der Arbeitsgruppe von Prof. Holger Scholz am Institut für Translationale Physiologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin wurde mit finanzieller Unterstützung der Wilhelm Sander-Stiftung ein neuer molekularer Signalweg entdeckt, der bei Sauerstoffmangel in Neuroblastomzellen aktiviert wird und das Tumorwachstum fördern kann.
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Medizin

Zulassung von Nivolumab zur neoadjuvanten Behandlung des NSCLC

Die Europäische Kommission hat Nivolumab in Kombination mit einer Platin-basierten Chemotherapie zur neoadjuvanten Behandlung des resezierbaren nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) mit PD-L1-Expression ≥ 1% bei Erwachsenen mit hohem Rezidivrisiko zugelassen. Damit ist Nivolumab plus Chemotherapie die erste neoadjuvante Behandlungsoption auf Basis einer Immuntherapie, die in der EU für Patient:innen mit NSCLC zugelassen ist. Die Entscheidung basiert auf den Ergebnissen der Phase-III-Studie CheckMate-816, in der durch 3 Zyklen Nivolumab plus Chemotherapie vor der Operation im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung beim ereignisfreien Überleben (EFS) und bei der pathologischen Komplettremission (pCR) erreicht wurde (1).
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Medizin

mNSCLC: Start der Studie PRESERVE-003 mit BNT316/ONC-392

Die zweistufige, nicht-verblindete, randomisierte Phase-III-Studie PRESERVE-003 wird die Wirksamkeit und Sicherheit des Anti-CTLA-4-Antikörperkandidaten BNT316/ONC-392 als Monotherapie im Vergleich zum Behandlungsstandard, einer Chemotherapie (Docetaxel), bei Patient:innen mit metastasiertem, nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (mNSCLC) untersuchen, deren Erkrankung unter einer vorherigen PD-(L)1-Inhibitor-Therapie weiter fortschritt. Der erste Patient wurde bereits behandelt.
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Dermatologische Tumoren

Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich: Kann eine Apoptose-fördernde Substanz die Wirkung der RCT verbessern?

Die simultane Radiochemotherapie (RCT) auf Cisplatin-Basis ist die Standardbehandlung für Cisplatin-geeignete Patient:innen mit lokal fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich (LA SCCHN). Versuche, die Effektivität dieser Behandlung durch Add-Ons zu intensivieren, seien bisher nicht erfolgreich gewesen, konstatierte Prof. Rami El Shafie, Göttingen, bei einem Symposium im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) 2023. Nun ruhen die Hoffnungen auf der Apoptose-fördernden Substanz Xevinapant, die, ergänzend verabreicht, in einer Phase-II-Daten die Wirksamkeit der RCT gegenüber alleiniger RCT deutlich verbessert hatte. Konfirmatorische Phase-III-Daten stehen aber noch aus.
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Medizin

Zulassungsempfehlung für Sacituzumab govitecan bei vorbehandeltem HR+/HER2- metastasiertem Mammakarzinom

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) empfiehlt die Zulassung von Sacituzumab govitecan als Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patientinnen mit nicht resezierbarem oder metastasiertem Hormonrezeptor-positivem (HR+), HER2-negativem (HER2-) Mammakarzinom, die eine Endokrin-basierte Therapie und mindestens 2 zusätzliche systemische Therapien bei fortgeschrittener Erkrankung erhalten haben. Die positive Beurteilung basiert auf Ergebnissen der klinischen Phase-III-Studie TROPiCS-02. Die endgültige Entscheidung der Europäischen Kommission über die Zulassungserweiterung von Sacituzumab govitecan wird im Laufe des Jahres 2023 erwartet.
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Medizin

Urothelkarzinom mit FGFR-Alterationen: Verbesserung des medianen OS mit Erdafitinib

Anlässlich der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2023 wurden aktuelle Daten zur Präzisionsonkologie mit Erdafitinib im fortgeschrittenen Stadium des Urothelkarzinoms (UC) bekannt gegeben (1, 2). Erdafitinib ist ein oraler Tyrosinkinaseinhibitor des Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Rezeptors (FGFR), welcher bei verschiedenen Krebserkrankungen aufgrund von genetischen Veränderungen (z.B. FGFR2- oder FGFR3-Alterationen) konstitutiv aktiv ist. Bei den vorgestellten Ergebnissen handelt es sich um eine Interimsanalyse der Kohorte 1 der Phase-III-Studie THOR, die als Late-Breaking-Abstract präsentiert wurde, sowie die finale Analyse der Phase-II-Studie NORSE (1, 2).
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Merkelzellkarzinom

Ein hochaggressiver Hauttumor: Aktuelle Therapieoptionen beim Merkelzellkarzinom

Das Merkelzellkarzinom (MCC) stellt eine seltene Entität in der Gruppe der malignen Hauttumoren dar. Der genaue Pathomechanismus ist weitgehend ungeklärt. In etwa 80% der Fälle ist das MCC mit dem Merkelzell-Polyomavirus (MCPyV) assoziiert. Als Risikofaktoren für die Entstehung eines MCC gelten ein hohes Alter, hohe UV-Exposition und eine Immunsuppression, insbesondere wie bei einer HIV-Infektion (1). Aufgrund des schnellen Tumorwachstums und der frühen Metastasierung stellt das MCC einen äußert aggressiven Hauttumor dar, der im fortgeschrittenen Stadium häufig letal verläuft. Die Primärtherapie des MCC besteht aus der kompletten Exzision, Herstellung eines adäquaten Sicherheitsabstands und einer adjuvanten Strahlentherapie. Im fernmetastasierten Stadium galt die Chemotherapie lange als einzige Therapieoption, die jedoch mit einer schnellen Rückfallquote und Resistenzbildung einhergeht. Die Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICIs) haben die onkologische Therapie revolutioniert und stehen nun als Firstline-Therapie beim fernmetastasierten MCC zur Verfügung. Der PD-L1-Inhibitor Avelumab ist bisher der einzige ICI, der für das inoperable/metastasierte MCC in Deutschland zugelassen ist.
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Pankreaskarzinom

Pankreaskarzinom: Aktuelle Behandlungsmethoden und mögliche zukünftige Therapien

Die Qualität und Sicherheit der chirurgischen Behandlung des Pankreaskarzinoms haben sich in den letzten Jahren durch den zunehmenden Einsatz minimal-invasiver Techniken und chirurgischer Hilfsmittel verbessert. Auch die systemische Chemotherapie wurde weiterentwickelt und beeinflusst das Überleben positiv. Sie wird zunehmend in der neoadjuvanten Situation eingesetzt, oft in Verbindung mit einer gleichzeitigen Bestrahlung. Genomtests haben beim metastasierten Pankreaskarzinom zu einem besseren Verständnis der spezifischen Tumorbiologie geführt, sodass potenzielle zielgerichtete Therapien in Betracht gezogen werden können. Ebenso erzielen zielgerichtete Wirkstoffe wie PARP-Inhibitoren und Immuncheckpoint-Inhibitoren vielversprechende Ergebnisse. In einem aktuellen Review, den wir Ihnen im Folgenden vorstellen, wurde der momentane Stand der Dinge zusammengefasst.
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Mammakarzinom

Immunonkologie beim frühen tripelnegativen Mammakarzinom

Das innovative Fortbildungskonzept GynOnkoNow vernetzt deutschlandweit gynäkologisch-onkologische Expert:innnen und Therapeut:innen in Klinik und Praxis. Am 24. Mai 2023 fand diese Veranstaltung zum Thema „Immunonkologie beim frühen tripelnegativen Mammakarzinom (TNBC)“ erstmals statt. Exzellent moderiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Christian Jackisch aus Offenburg, der im zentralen Studio (Hub) von Prof. Dr. Marc Thill aus Frankfurt und Prof. Dr. Thorsten Kühn aus Esslingen unterstützt wurde. Aus dem Hub heraus wurde die Veranstaltung deutschlandweit in 8 Satelliten-Locations übertragen. Vor Ort in München leitete Prof. Dr. Scholz von der München Klinik, Chefarzt der Frauenkliniken Harlaching und Neuperlach den lokalen Satelliten. Er moderierte die Diskussionen, sammelte die Fragen der Teilnehmer:innen und übermittelte die Statements aus der Gruppe zu spezifischen Themenpunkten in den Hub.
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Medizin

Nicht nur bei Hodentumoren an Fertilitätserhalt denken

Der Schock einer potenziell tödlichen Krebsdiagnose, das möglicherweise junge Alter der Betroffenen, Scham sowie Unsicherheit über die Kostenübernahme: Es gibt viele Gründe, warum die Kryokonservierung von Ei- oder Samenzellen und von Eierstock- oder Hodengewebe bisher längst nicht alle Patient:innen erreicht. Die Deutsche Gesellschaft für Andrologie e.V. (DGA) setzt sich für mehr Aufklärung der Öffentlichkeit, aber auch von Ärzt:innen, ein und verweist auf die Leitlinie zum Fertilitätserhalt bei onkologischen Erkrankungen, die Betroffenen und Behandlern konkrete Orientierungshilfe bietet.
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