Journal Onkologie

Biomarker | Beiträge ab Seite 9

„Plattenepithelkarzinome des oberen Luft-Speisewegs bilden zusammengenommen die sechsthäufigste bösartige Tumorentität weltweit. Derartige Neoplasien werden in frühen und lokal fortgeschrittenen Stadien primär chirurgisch und/oder radio(chemo)therapeutisch behandelt. Patient:innen mit metastasierten Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen hingegen erhalten in der Regel eine (palliative) systemtherapeutische Behandlung. Ungeachtet des Einsatzes multimodaler Therapiekonzepte ist das Überleben dieser Patient:innen allerdings noch immer stark eingeschränkt.
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Mammakarzinom

HR+, HER2-mBC: Behandlungsvorteil durch Abemaciclib + Fulvestrant

Beim Senologiekongress 2021 zeigten Analysen der MONARCH 2-Studie mit Abemaciclib plus Fulvestrant, dass die Kombination den Outcome bei Patientinnen mit und ohne PIK3CA-Mutationen verbesserte und der Vorteil durch den CDK4/6-Inhibitor unabhängig von der Therapielinie erzielt wurde. Diese und weitere praxisrelevante Daten stellte Prof. Dr. Eva-Maria Grischke, Tübingen, auf einem Presse-Update von Lilly Oncology vor.
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NSCLC

NSCLC: Erhöht Checkpoint-Inhibition die Heilungschancen nach einer Radiochemotherapie? (1/5)

Die kürzlich publizierten 5-Jahres-Daten der PACIFIC-Studie (1) zeigen für Patienten mit inoperablem Lungenkrebs (NSCLC im Stadium III) eine signifikante und anhaltende Verbesserung des Überlebens von median 1,5 Jahren, wenn sie nach der Vorbehandlung mit einer Strahlenchemotherapie das immunmodulierende Medikament Durvalumab, einen Checkpoint-Inhibitor, erhalten. Dieses Vorgehen setzt definitiv einen neuen Standard bei fortgeschrittenem nicht kleinzelligem Lungenkrebs und gibt Patienten mit dieser schweren Krankheit neue Hoffnung. Zu den anderen Teilen dieser Reihe gelangen Sie über die Verlinkungen im Haupttext.
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Magenkarzinom

Medikamentöse Therapie bei metastasiertem Magenkarzinom und Tumoren des gastroösophagealen Übergangs

Im Vergleich zu den supportiven Maßnahmen (best supportive care, BSC) konnte beim metastasierten Magenkarzinom oder Adenokarzinom des ösophagogastralen Übergangs (ÖGÜ) durch die systemische Chemotherapie nicht nur eine statistisch signifikante Verbesserung der Überlebenszeit (HR=0,39; 95%-KI: 0,28-0,52) (1-4), sondern auch ein längerer Erhalt der Lebensqualität (5), eine bessere Symptomkontrolle und eine Verbesserung des Allgemeinzustands erreicht werden (5-7). Bei Patient:innen mit deutlich reduziertem Allgemeinzustand (ECOG-Performance-Status (PS) 3) ist der Nutzen einer systemischen Chemotherapie nicht belegt (8). Das mittlere Erkrankungsalter für das Magenkarzinom in Deutschland liegt gegenwärtig bei 70 Jahren für Männer und bei 75 Jahren für Frauen (9). Im Gegensatz dazu beträgt das mediane Alter der in die meisten klinischen Studien eingeschlossenen Patient:innen zwischen 55 und 65 Jahren. Gemäß aktueller S3-Leitlinie (10) soll Patient:innen in gutem Allgemeinzustand (ECOG-PS 0-1) eine systemische Chemotherapie angeboten werden. Therapieziel ist die Verbesserung des Überlebens und der Erhalt der Lebensqualität. Ein erhöhtes Alter stellt keine Kontraindikation dar.
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Medizin

NET: Wirksamkeit und Sicherheit von Lanreotid

Der Wirkstoff Lanreotid (LAN) steht als wirksame Therapie in der Behandlung neuroendokriner Tumoren (NET) zur Verfügung (1). In der multizentrischen Beobachtungsstudie SOPRANo (2) lieferten insgesamt 26 deutsche und österreichische NET-Zentren Daten zur Wirksamkeit, Stabilisierung der Krankheitssymptome und Verträglichkeit von Lanreotid bei 80 Betroffenen mit fortgeschrittenem/ metastasiertem NET. Über einen Beobachtungszeitraum von 24 Monaten wurden die Daten zusammengetragen und ausgewertet.
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Sarkome

Rhabdomyosarkome im Kindes- und Jugendalter

Das Rhabdomyosarkom (RMS) ist eine seltene Tumorerkrankung, die vorrangig im Kindesalter auftritt und in dieser Altersgruppe das am häufigsten auftretende Weichteilsarkom (WTS) darstellt. Die RMS betreffen eine Vielzahl verschiedener Körperregionen, insbesondere Kopf/Hals, Urogenitaltrakt und Extremitäten. Eine Besonderheit der RMS stellt der deutliche Einfluss der Lokalisation auf die Tumorprognose dar. Aufgrund der Entwicklungen in der multi­modalen Tumortherapie und der Etablierung einheitlicher Therapieprotokolle konnte in den letzten 30 Jahren eine deutliche Verbesserung der 5-Jahres-Gesamtüberlebensrate auf bis zu > 70% erreicht werden. Die Therapie wird, risikostratifiziert abhängig von Lokalisation, primärem Erkrankungsstadium, Vollständigkeit der Resektion und Lymphknotenstatus, angepasst. Bei dieser Tumorerkrankung stehen somit interdisziplinäres Management und Protokoll-gesteuerte Therapien besonders im Fokus.
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NSCLC

Lungenkrebs: Neue Perspektiven bei Hirnmetastasen, neue Targets

Warum Hirnmetastasen nicht alle gleich zu bewerten sind, welche Vorteile bispezifische Antikörper in der Therapie des EGFR-mutierten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinome (NSCLC) bieten können, ob KRAS-G12C-Inhibitoren eher in Erst- oder Zweitlinie eingesetzt werden und wie erworbene Resistenzen gegen Immuncheckpoint-Inhibitoren getriggert werden – das waren u.a. diejenigen, die im Rahmen des virtuellen European Lung Cancer Congress (ELCC) zur Sprache kamen.
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Mammakarzinom

Mammakarzinom – Behandlungsmöglichkeiten und unterstützende Maßnahmen

Neue Behandlungsstrategien beim frühen und fortgeschrittenen Mammakarzinom haben in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, vielen Brustkrebspatientinnen unter Einschluss verschiedener Fachdisziplinen eine optimierte Therapie mit deutlich längerer Überlebenszeit zu ermöglichen. PD Dr. Rachel Würstlein erläutert neue Erkenntnisse aus der gynäkologisch-onkologischen Forschung hinsichtlich der aktuellen Behandlungsoptionen beim metastasierten Mammakarzinom und beantwortet zudem Fragen zu Brustkrebs in der Schwangerschaft und zum Einsatz von Scalp Cooling.
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Ovarialkarzinom

Gynäko-Onkologie: PARP-Inhibitoren und Immuntherapie als Faktoren einer modernen Präzisionsmedizin

Einen wesentlichen Beitrag zur Präzisionsmedizin leisten in der gynäkologischen Onkologie die Erhaltungstherapie mit PARP-Inhibitoren beim Ovarialkarzinom und die Immunmodulation mit Checkpoint-Inhibitoren beim Endometriumkarzinom. Vielversprechende Entwicklungen in der Gynäko-Onkologie und neue Studiendaten beim Ovarial- und Endometriumkarzinom stellten renommierte Experten kürzlich auf einem Fachpresse-Workshop vor.
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Medizin

Leukämie: Schaltstelle für frühe Blutbildung entschlüsselt

Blutbildende Stammzellen sind der Ursprung aller verschiedenen Blutkörperchen. Wie und wo entscheidet sich aber, zu welcher Art von Blutzelle sich eine Stammzelle entwickelt? Ein Forscherteam unter Leitung von Wissenschaftlern am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Dresden und Heidelberg ist der Antwort auf diese Frage nun einen Schritt nähergekommen: Die Forscher konnten erstmals zeigen, dass eine bestimmte Schaltstelle namens EVL/MIR342 im Erbgut der Stammzellen eine wichtige Rolle für deren weitere Entwicklung in eine der beiden Blutzelllinien spielt. Sie fanden zudem Hinweise darauf, dass die besonders aktive Erbgut-Region an der Herausbildung verschiedener Formen von Blutkrebs beteiligt sein könnte.
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Medizin

Hochrisiko-MDS und AML: Sabatolimab + Decitabin/Azacitidin zeigt in Phase-I-Studie anhaltende Remissionen bei guter Verträglichkeit

Bei myelodysplastischen Syndromen mit hohem Risiko (HR-MDS) und akuter myeloischer Leukämie (AML) besteht nach wie vor ein hoher medizinischer Bedarf an neuen Therapieoptionen. Der First-in-Class-TIM-3-Inhibitor Sabatolimab hat in einer Phase-1b-Studie in Kombination mit hypomethylierenden Substanzen (HMA; Decitabin oder Azacitidin) bei HMA-naiven Patienten mit HR-MDS und neu diagnostizierter (ND) AML, die nicht für eine intensive Chemotherapie geeignet waren, Ansprechraten von 64% bzw. 41% gezeigt (1). Bei der virtuellen EHA-Jahrestagung 2021 wurden aktualisierte Ergebnisse der Studie sowie Subgruppenanalysen vorgestellt (2). Sie untermauern die vielversprechenden Ansprechraten und das günstige Verträglichkeitsprofil der Sabatolimab-basierten Kombinationstherapie.
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Medizin

COVID-19: Hepcidin ist ein Marker für Schweregrad und Mortalität

Für eine Infektion mit SARS-CoV-2 sind mehrere Risikofaktoren bekannt, darunter fortgeschrittenes Alter, männliches Geschlecht, starke Entzündungsreaktion, Neutropenie und Lymphopenie; neuerdings zählt auch Eisenmangel dazu. Hepcidin ist ein Peptidhormon der Leber, das an der Regulation der Eisenkonzentration im Plasma beteiligt ist und mit Eisenstoffwechsel und Entzündung in Verbindung steht. Hepcidin wird nämlich sowohl durch Eisen als auch durch proinflammatorische Zytokine positiv reguliert. Seine Rolle als potenzieller Biomarker für den Schweregrad von COVID-19 wurde zuvor nicht eingehend untersucht. In der auf dem ASCO präsentierten Studie wurde untersucht, ob Plasma-Hepcidin bei Hospitalisierung als Marker für COVID-19 Schweregrad und Mortalität angesehen werden kann (1).
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NSCLC

Studie CodeBreaK 100: Sotorasib beim KRAS p.G12C mutierten NSCLC

In der zulassungsrelevanten Phase-2-Studie CodeBreaK 100 zeigte Sotorasib eine objektive Ansprechrate (ORR) von 37,1% (95%-Kl: 28,6, 46,2) und ein medianes progressionsfreies Überleben (PFS) von 6,8 Monaten (95%-Kl: 5,1, 8,2) bei Patienten mit vorbehandeltem KRAS p.G12C mutiertem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC). Ein Ansprechen des Tumors wurde bei Patienten mit Ko-Mutationen in STK11 beobachtet, einem Treiber für schlechte klinische Ergebnisse mit der Standardtherapie. Auf dem ASCO 2021 wurden Daten zur Wirksamkeit in einer erweiterten Reihe von Patientenuntergruppen nach wichtigen Ausgangscharakteristika und Biomarkern berichtet (1).
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Medizin

Hochrisiko-MDS: VERONA-Studie untersucht Sicherheit und Wirksamkeit von Venetoclax + Azacitidin

Bei Patienten mit myelodysplastischen Syndromen (MDS) mit höherem Risiko (HR) ist die allogene hämatopoetische Zelltransplantation (alloSCT) die einzige potenziell kurative Behandlung. Patienten, die für eine Transplantation nicht in Frage kommen, werden mit hypomethylierenden Agenzien wie Azacitidin (Aza) behandelt, was nur eine begrenzte Verbesserung des klinischen Nutzens bringt. Venetoclax (Ven) ist ein selektiver, potenter, oral zu verabreichender B-Zell-Lymphom-2 (BCL-2)-Inhibitor. Bei Patienten mit therapienaivem HR-MDS zeigten Ven + Aza in einer einarmigen Phase-1b-Studie (NCT02942290) eine überschaubare Sicherheit und eine kombinierte Komplettremissions- (CR)/Knochenmarks-CR-Rate (mCR) von 79%.
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NSCLC

Tepotinib führt bei NSCLC mit METex14-Skipping-Mutation zu dauerhaftem Ansprechen

Die Phase-II-Studie VISION ist momentan die größte klinische Studie zum nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) mit MET Exon 14 Skipping Mutation (METex14-Skipping-Mutation). Der orale MET-Inhibitor Tepotinib konnte ein dauerhaftes Ansprechen bei Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC mit METex14-Skipping-Mutation erreichen, was in den USA zur Zulassung bei therapienaiven sowie bei vorbehandelten Patienten mit metas­tasiertem NSCLC geführt hat. Nun wurden aktualisierte Ergebnisse der Studie – einschließlich von Patienten mit Hirnmetastasen – vorgestellt (1).
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Thorakale Tumoren

Durvalumab beim NSCLC zur Konsolidierung und beim SCLC als Chemo­immuntherapie zugelassen

Basierend auf den positiven Ergebnissen der PACIFIC-Studie ist die Konsolidierungstherapie mit Durvalumab (Imfinzi®) nach definitiver Radiochemotherapie (RCT) heute Standard bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) im Stadium III ohne Krankheitsprogress und ohne Zeichen einer Pneumonitis. Aktuell wird in diversen PACIFIC-Folgestudien der PD-L1-Inhibitor beim NSCLC weiter untersucht. Beim fortgeschrittenen kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC) ist Durvalumab als Chemoimmuntherapie zugelassen.
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NSCLC

Update: Checkpoint-Inhibitoren in der Therapie des fortgeschrittenen NSCLC – CME-Test Teil 1

Mit Einführung der Immuntherapie hat sich die Behandlung des metastasierten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (mNSCLC) grundlegend verändert. In der Erstlinientherapie werden Checkpoint-Inhibitoren (CIs) alleine sowie in Kombination mit Chemotherapeutika mittlerweile standardmäßig eingesetzt. Für PatientInnen, die keine therapierbare Treibermutation aufweisen, kommt abhängig von der PD-L1-Expression eine Therapie mit CIs bzw. eine Kombinationstherapie aus Chemo- und Immuntherapie in Frage. Die Immunabwehr gegen die Tumorzellen wird vonseiten der T-Zellen und der Tumorzellen u.a. durch Checkpoints kontrolliert. PD-L1 wird auf Tumorzellen exprimiert, PD-1 und CTLA-4 auf den T-Zellen. Genau hier setzen die CIs an, indem sie an die entsprechenden Checkpoints binden und diese dadurch in ihrer Funktion blockieren, die hemmende Wirkung aufheben und damit die Immunantwort gegen den Tumor aktivieren.
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