Journal Onkologie

Bendamustin | Beiträge ab Seite 2

Die wichtigsten Therapieangriffspunkte der Chronischen Lymphatischen Leukämie (CLL) fokussieren sich auf die Signalinhibition der BTK, PI3K und BCL-2 sowie die CD20-Blockade, wie Prof. Dr. med. Clemens-Martin Wendtner, München, auf einem Fachpresse-Workshop zum ASH 2021 ausführte. Die Erstlinientherapie ist dabei abhängig von Komorbiditäten, Patient:innenalter und genetischen Risikofaktoren wie der del(17p13) bzw. TP53-Mutation, einem komplexen Karyotyp sowie dem unmutierten IGHV-Status. Die 4-armige Phase-III-Studie CLL13 (GAIA) prüfte als Erstlinientherapie der CLL bei fitten Patient:innen 3 verschiedene jeweils auf 1 Jahr zeitlich begrenzte Venetoclax-haltige Kombinationsregime (RVe: Rituximab/ Venetoclax; GVe: Obinutuzumab/ Venetoclax oder GIVe: Obinutuzumab, Ibrutinib und Venetoclax) im Vergleich mit der klassischen Chemoimmuntherapie (6 Zyklen FCR bei Patient:innen unter 65 Jahren oder 6 Zyklen BR bei Patient:innen über 65 Jahren (1).
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Hämatologie

Zanubrutinib – Neue Therapieoption bei Morbus Waldenström

Der Bruton-Tyrosinkinase (BTK)-Inhibitor Zanubrutinib ist seit November 2021 in der EU zur Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit Morbus Waldenström zugelassen, die zumindest eine Vortherapie hatten oder in der Erstlinie, wenn keine Chemoimmuntherapie in Frage kommt. Basis für die Zulassung ist die Phase-3-Studie ASPEN (1), in der sich mit Zanubrutinib im Vergleich zu Ibrutinib mehr tiefe Remissionen sowie ein vorteilhafteres Sicherheitsprofil zeigten. Außerdem sprachen auch Patient:innen mit MYD88-Wildtyp auf Zanubrutinib an, die auf Ibrutinib nur schlecht ansprechen.
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Hämatologie

r/rMM: CAR-T-Zell-Therapie auf dem Weg zu einem neuen Standard

Die gegen das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA=B-Cell maturation antigen) gerichtete chimäre Antigenrezeptor-(CAR-)T-Zelltherapie wird bald fester Bestandteil in der Therapie des Multiplen Myeloms (MM) sein, ist Dr. Nina Shah, San Francisco/USA, überzeugt. Sie präsentierte Ergebnisse klinischer Studien mit Idecabtagen vicleucel (Ide-Cel), die zur Zulassung der ersten CAR-T-Zell-Therapie beim MM führten.
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Medizin

Acalabrutinib – BTKi der 2. Generation

Die chronische lymphatische Leukämie (CLL) ist die häufigste Leukämieart bei Erwachsenen in der westlichen Welt (1). Viele der in der Regel älteren PatientInnen haben aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters Begleiterkrankungen, die eine gut verträgliche Therapie erfordern (2,3). Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi) sind bereits etablierter Standard in der Therapie der CLL (1). Allerdings zeigt die Erfahrung aus der täglichen Praxis, dass ein nicht unerheblicher Teil der Patienten die Therapie aufgrund von Unverträglichkeiten abbricht (4-6). Mit Acalabrutinib ist nun ein hochselektiver und potenter BTKi der 2. Generation für PatientInnen mit therapienaiver sowie rezidivierter/refraktärer CLL verfügbar (7). In den Zulassungsstudien zeigte Acalabrutinib bereits eine starke Wirksamkeit sowie ein überzeugendes Verträglichkeitsprofil. Die Ergebnisse einer Head-to-Head Studie mit dem BTKi der ersten Generation werden in Kürze auf dem ASCO präsentiert.
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Medizin

CLL: Updates zur CLL14- und MURANO-Studie 3 Jahre nach Therapieende

Kombinationsregime mit Venetoclax (Venclyxto®) ermöglichen die chemotherapiefreie und dabei zeitlich begrenzte Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL). Für die nicht vorbehandelte CLL kann der BCL2-Inhibitor in Kombination mit Obinutuzumab (VenO, Behandlungsdauer < 1 Jahr) eingesetzt werden. Für die rezidivierte/refraktäre (r/r) CLL erfolgt die Therapie in Kombination mit Rituximab (VenR, Behandlungsdauer: 24 Monate) (1). Im Rahmen der virtuellen 62. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) wurden nun neue Ergebnisse vorgestellt, die die Tragfähigkeit dieser zeitlich begrenzten Therapien untermauern: Sowohl für die noch laufende Phase-III-Studie CLL14 zur Erstlinientherapie als auch für die Phase-III-Studie MURANO bei r/r CLL liegen nun jeweils Daten zum Zeitpunkt von drei Jahren nach Behandlungsende vor, die bei vielen Patienten ein langanhaltendes Ansprechen zeigen.
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Hämatologie

CME – Teil 1 – DLBCL: Therapieoptionen bei älteren Patienten

Diffus großzellige B-Zell-Lymphome (DLBCL) treten bei älteren Patienten überproportional häufig auf. Aufgrund der sich ändernden Altersstruktur in Deutschland muss daher in Zukunft mit immer mehr älteren Patienten mit aggressiven Lymphomen gerechnet werden. Lag der Anteil der &gt; 70-Jährigen 1950 noch bei 6% und der der &gt; 80-Jährigen bei 1%, liegt in der Alterspyramide von 2020 der Anteil der &gt; 70-Jährigen bei 16% und bei &gt; 80-Jährigen bei 7%. Die Therapieentscheidung, ob ein palliatives oder kuratives Konzept verfolgt werden soll, ist bei älteren Patienten mit DLBCL oft schwierig und hängt neben Begleiterkrankungen auch von psychischen, sozialen (Umgebung, Betreuung) und Behandler-bedingten Faktoren ab. Im Gegensatz zu anderen lymphatischen Neoplasien wie z.B. der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) oder dem Multiplen Myelom, wo sich enorme Fortschritte durch neue Therapieansätze in den letzten Jahren gezeigt haben, konnten bei den aggressiven Lymphomen, insbesondere bei den älteren Patienten, keine wesentlichen Verbesserungen im Ansprechen (ORR) und Gesamtüberleben (OS) erreicht werden (1).
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Gastrointestinale Tumoren

Update 2020: Das refraktäre/rezidivierende Hodgkin-Lymphom

Rezidivierende und refraktäre (r/r) Hodgkin-Lymphome (HL) sind selten und treten bei ca. 10% der Patienten über alle Stadien verteilt auf. Das klinische Bild ist durch die Lymphknotenvergrößerung charakterisiert, aber auch andere Organe wie Lunge, Leber, Knochenmark, Knochen und Milz können &ndash; v.a. bei einem Rezidiv und in fortgeschrittenen Krankheitsstadien &ndash; befallen sein. Für die meisten Patienten im ersten Rezidiv stellt eine Reinduktionstherapie gefolgt von einer Hochdosischemotherapie (HDCT) mit anschließender autologer Stammzelltransplantation (autoSCT) die Therapie der Wahl dar. Weitere wirksame Arzneimittel sind das Antikörper-Drug-Konjugat Brentuximab Vedotin sowie die Anti-PD-1-Antikörper Nivolumab und Pembrolizumab. Die allogene SCT ist kein Standard für HL-Patienten mit einem Rezidiv nach autoSCT, kann aber in Erwägung gezogen werden bei jungen Chemotherapie-sensiblen Patienten in gutem Allgemeinzustand und guter Remission vor der Transplantation. Bei gutem Ansprechen auf die Therapie haben die Patienten auch nach dem ersten HL-Rezidiv eine Chance, geheilt zu werden.
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Hämatologie

Expertengespräch: Update 2020 Diagnostik und Therapie des Multiplen Myeloms – DKG-Thesen 2020/2021

Im Rahmen des Annual Meetings der American Society of Hematology (ASH 2019) und des Europäischen Hämatologenkongresses (EHA 2020) diskutierten Experten die aktuellen Therapieempfehlungen für das Multiple Myelom (MM) und die vorherigen MM-Thesen der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Ziel des interdisziplinären Expertengesprächs war es, auf Basis der publizierten und der auf dem ASH/EHA präsentierten Daten sowie der eigenen klinischen Erfahrung eine Orientierungshilfe zu Diagnostik, Behandlung und Kontrolle von MM-Patienten zu geben sowie Konsequenzen für den Praxisalltag abzuleiten.
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Medizin

Neue Therapieansätze beim Marginalzonenlymphom

Das Marginalzonenlymphom (MZL) macht ca. 17% aller Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) aus und es gibt bisher keinen Behandlungsstandard. In einem systematischen Review untersuchten die Autoren die Wirksamkeit neuartiger Medikamente hinsichtlich der Gesamtansprechrate (ORR) und des progressionsfreien (PFS) und Gesamtüberlebens (OS), sofern hierfür Daten verfügbar waren. Der Review zeigt, dass durch die Erweiterung des Armamentariums an zielgerichteten Substanzen auch MZL-Patienten im Hinblick auf die ORR profitieren können. Es sind allerdings weitere Studien nötig, um die Rolle dieser Medikamente und ihren Einfluss auf das Überleben zu untersuchen.
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Hämatologie

Therapien für Myelom-Patienten im Wandel der Zeit – Studien der GMMG-Studiengruppe

Die German Speaking Myeloma Multicenter Group&nbsp;(GMMG-Studiengruppe) führt seit ihrer Gründung 1996 innerhalb eines deutschlandweiten Netzwerks und internationaler Kooperation akademische Phase-II- und -III-Studien für Patienten mit Multiplem Myelom (MM) durch. Im Rahmen von forschungsinitiierten Studien (&bdquo;Investigator Initiated Trials&ldquo; (IITs)) wurden durch die GMMG überwiegend Studien zur Hochdosischemotherapie (HDT) mit anschließender autologer Blutstammzelltransplantation (HDT/autoSCT) unter der Einbindung von neuen Medikamenten (Thalidomid, Lenalidomid, Bortezomib) realisiert (GMMG-HD1 bis GMMG-MM5). Diese klinischen Studien verbesserten den Zugang der Patienten zu neuen Medikamenten.
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Hämatologie

Systemische Leichtketten (AL)-Amyloidose – Diagnose und risikoadaptierte Therapie

Die systemische Leichtketten (AL)-Amyloidose stellt eine gravierende Multisystemerkrankung infolge der Ablagerung sowie der direkten Kardiotoxizität zirkulierender freier Leichtketten mit resultierender Organdysfunktion dar. Aufgrund fehlender spezifischer Frühsymptome wird sie regelhaft zu spät diagnostiziert und führt unbehandelt schnell zum Tod. Rasche zielgerichtete Diagnostik und Therapieeinleitung sind essenziell, insbesondere bei Vorliegen einer kardialen Beteiligung. Dank strikter Risikostratifizierung und neuer spezifischer Therapien zur Eradikation des kausalen Plasmazellklons konnte das Überleben deutlich gesteigert und die therapieassoziierte Mortalität gesenkt werden. Die Frühmortalität bei fortgeschrittener kardialer Amyloidose ist jedoch weiterhin eine Herausforderung. Neue Therapieansätze zielen auf den Abbau der Amyloid-Ablagerungen ab und sind Gegenstand laufender Studien. Eine Kooperation mit interdisziplinären, spezialisierten Amyloidose-Zentren ist geboten.
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Hämatologie

CLL: Mit Chemotherapie-freier Kombinationstherapie zu höherer Wirksamkeit – bei begrenzter Therapiedauer

Bisherige Therapieoptionen bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) waren Chemotherapie-haltige Regimes oder dauerhaft zu verabreichende zielgerichtete Medikamente. Neue Chemotherapie-freie Kombinationen z.B. aus Venetoclax mit Rituximab oder mit Obinutuzumab ermöglichen eine zeitlich begrenzte und dabei äußerst wirksame Behandlungsmöglichkeit. Das Nebenwirkungsprofil ist dabei zudem günstiger.
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Hämatologie

Primärtherapie der CLL: Ibrutinib in aktueller DGHO-Leitlinie durchweg empfohlene Therapieoption

In der aktuellen Onkopedia-Leitlinie zur Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) wird Ibrutinib in der Erstlinie als einzige Therapieoption für &bdquo;fitte&ldquo; und &bdquo;unfitte&ldquo; Patienten mit del17p- oder TP53-Mutation empfohlen. Auch bei Patienten ohne del17p/TP53-Mutation, die IGHV-unmutiert sind, sollte bevorzugt eine Ibrutinib-Monotherapie eingesetzt werden &ndash; unabhängig von körperlicher Fitness und Alter. Bei allen Patienten ohne del17p/TP53-Mutation und mutiertem IGHV-Status ist Ibrutinib als gleichwertige Alternative zu einer Chemoimmuntherapie anzusehen. Und auch im Falle eines Rezidivs ist laut DGHO-Leitlinie eine Ibrutinib-Monotherapie eine gute Option (1).
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Hämatologie

Diagnostik und Therapie Angioimmunoblastische T-Zell-Lymphome und Anaplastisch-großzellige Lymphome

Das Angioimmunoblastische T-Zell-Lymphom (AITL) und das Anaplastisch-großzellige Lymphom (ALCL) sind zwei Subgruppen des aggressiven neoplastischen peripheren T-Zell-Lymphoms (PTCL). In der neuesten WHO-Klassifikation 2017 finden sich für das AITL und ALCL genauere molekulare Charakterisierungen und bessere Möglichkeiten zur Prognosestellung. Die Standardtherapie wird trotz vielversprechenden wissenschaftlichen Fortschritts in der jüngsten Vergangenheit nach wie vor mit CH(E)OP empfohlen. Durch Kombination des Immunkonjugats Brentuximab Vedotin mit CHP (Cyclophosphamid, Doxorubicin, Prednisolon) konnte erstmals ein ausschlaggebender Effekt auf progressionsfreies (PFS) und Gesamtüberleben (OS) bei CD30+ PTCL, v.a. bei ALCL gezeigt werden. Beim AITL werden gegenwärtig neue Therapieansätze z.B. mit der hypomethylierenden Substanz 5-Azacytidin geprüft.
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