JOURNAL ONKOLOGIE – Artikel
Osimertinib und Durvalumab können Outcome von NSCLC- und SCLC-Patienten verbessern
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Mit der Zulassung des 3.-Generations-TKIs Osimertinib konnte die Prognose der Patienten mit EGFR-mutiertem NSCLC maßgeblich verbessert werden. „Voraussetzung ist eine Testung auf Vorliegen einer EGFR-Mutation“, sagte Dr. Martin Sebastian, Frankfurt. Er stellte die finale Auswertung der FLAURA-Studie vor, in der unter Osimertinib ein medianes OS von 38,6 vs. 31,8 Monaten unter dem Vergleichs-TKI (Erlotinib/Gefitinib; HR=0,799; p=0,0462) erreicht wurde (1). Subgruppenanalysen zu Folge bestehe dieser Vorteil nur bei Kaukasiern, nicht aber bei Asiaten, und ebenso nur bei Vorliegen einer del19-Mutation, nicht bei einer L858R-Mutation. „Trotz der deutlich längeren Behandlungszeit ist das Toxizitätsprofil von Osimertinib im Vergleich zu Erstgenerations-TKI günstig“, so Sebastian. Er gab zu bedenken, dass es derzeit nach Osimertinib-Versagen keine etablierte zielgerichtete Therapie gebe.
Ob die Immuntherapie das Outcome von NSCLC-Patienten in früheren Stadien verbessern kann, wurde in der Phase-III-Studie PACIFIC untersucht. In der Studie erhielten Patienten mit nicht-resektablem NSCLC im Stadium III im Anschluss an eine Platin-basierte Radio-chemotherapie den Anti-PD-L1-Antikörper Durvalumab oder Placebo (2:1 randomisiert). Wie PD Dr. Niels Reinmuth, München, darlegte, „konnte das progressionsfreie Überleben mit einer HR von 0,51 auf beeindruckende Weise verbessert werden“ (medianes PFS: 17,2 Monate unter Durvalumab vs. 5,6 Monate unter Placebo) (2). Die 3-Jahres-OS-Rate betrug unter Durvalumab 57,0% vs. 43,5% unter Placebo (HR=0,69) (3). In einer Subgruppenanalyse zeigte sich, dass Patienten ohne PD-L1-Expression nicht von Durvalumab profitieren, weshalb laut Reinmuth eine Testung des PD-L1-Status vor entsprechender Immuntherapie hier obligat sei.
Auch beim SCLC konnte dank der Immuntherapie mit Durvalumab in der Phase-III-Studie CASPIAN eine signifikante Verlängerung des OS von Patienten mit einem SCLC im Stadium extensive disease (ED-SCLC) erreicht werden, erklärte Prof. Dr. Martin Reck, Großhansdorf. In der Studie wurde in der Erstlinie Durvalumab in Kombination mit Platin und Etoposid, gefolgt von einer Durvalumab-Monotherapie gegeben im Vergleich zu einer Standard-of-care (SoC)-Therapie mit Platin + Etoposid allein. Unter der Kombination mit dem Immuntherapeutikum kam es zu signifikanten und klinisch relevanten Vorteilen im OS (4): das mediane OS betrug 13,0 Monate unter Durvalumab + Chemotherapie vs. 10,3 Monate unter SoC-Therapie (HR=0,73; p=0,0047). Auch PFS und Ansprechrate waren unter der Immunkombination verbessert, so Reck. Es wurden keine neuen Sicherheitssignale beobachtet. Schwere Nebenwirkungen waren in der CASPIAN-Studie in beiden Armen etwa vergleichbar, wobei es im Durvalumab-Arm häufiger zu immunvermittelten Nebenwirkungen kam. Als wichtigen Aspekt betonte Reck, dass die Immuntherapie so früh wie möglich eingesetzt werden sollte, da sie in späteren Linien nur noch wenig Effekt zeige. Eine Analyse der PD-L1-Expression in der Studie zeigte, dass diese auf SCLC-Zellen insgesamt kaum vorhanden war und darüber hinaus nicht mit der Wirksamkeit der Immuntherapie zu korrelieren schien. „Das heißt, es gibt beim SCLC keinen prädiktiven Biomarker“, so Reck.
Ob die Immuntherapie das Outcome von NSCLC-Patienten in früheren Stadien verbessern kann, wurde in der Phase-III-Studie PACIFIC untersucht. In der Studie erhielten Patienten mit nicht-resektablem NSCLC im Stadium III im Anschluss an eine Platin-basierte Radio-chemotherapie den Anti-PD-L1-Antikörper Durvalumab oder Placebo (2:1 randomisiert). Wie PD Dr. Niels Reinmuth, München, darlegte, „konnte das progressionsfreie Überleben mit einer HR von 0,51 auf beeindruckende Weise verbessert werden“ (medianes PFS: 17,2 Monate unter Durvalumab vs. 5,6 Monate unter Placebo) (2). Die 3-Jahres-OS-Rate betrug unter Durvalumab 57,0% vs. 43,5% unter Placebo (HR=0,69) (3). In einer Subgruppenanalyse zeigte sich, dass Patienten ohne PD-L1-Expression nicht von Durvalumab profitieren, weshalb laut Reinmuth eine Testung des PD-L1-Status vor entsprechender Immuntherapie hier obligat sei.
Auch beim SCLC konnte dank der Immuntherapie mit Durvalumab in der Phase-III-Studie CASPIAN eine signifikante Verlängerung des OS von Patienten mit einem SCLC im Stadium extensive disease (ED-SCLC) erreicht werden, erklärte Prof. Dr. Martin Reck, Großhansdorf. In der Studie wurde in der Erstlinie Durvalumab in Kombination mit Platin und Etoposid, gefolgt von einer Durvalumab-Monotherapie gegeben im Vergleich zu einer Standard-of-care (SoC)-Therapie mit Platin + Etoposid allein. Unter der Kombination mit dem Immuntherapeutikum kam es zu signifikanten und klinisch relevanten Vorteilen im OS (4): das mediane OS betrug 13,0 Monate unter Durvalumab + Chemotherapie vs. 10,3 Monate unter SoC-Therapie (HR=0,73; p=0,0047). Auch PFS und Ansprechrate waren unter der Immunkombination verbessert, so Reck. Es wurden keine neuen Sicherheitssignale beobachtet. Schwere Nebenwirkungen waren in der CASPIAN-Studie in beiden Armen etwa vergleichbar, wobei es im Durvalumab-Arm häufiger zu immunvermittelten Nebenwirkungen kam. Als wichtigen Aspekt betonte Reck, dass die Immuntherapie so früh wie möglich eingesetzt werden sollte, da sie in späteren Linien nur noch wenig Effekt zeige. Eine Analyse der PD-L1-Expression in der Studie zeigte, dass diese auf SCLC-Zellen insgesamt kaum vorhanden war und darüber hinaus nicht mit der Wirksamkeit der Immuntherapie zu korrelieren schien. „Das heißt, es gibt beim SCLC keinen prädiktiven Biomarker“, so Reck.
(sk)
Quelle: Symposium „Innovative Therapien beim Lungenkarzinom“, DKK, 22.02.2020, Berlin; Veranstalter: AstraZeneca
Literatur:
(1) Ramalingam SS et al. Ann Oncol 2019; 30(suppl_5):v851-v934.
(2) Antonia SJ et al. N Engl J Med 2018;379(24): 2342-50.
(3) Gray JE et al. ASCO 2019, Abstract 8526.
(4) Paz-Ares L. WCLC 2019, Abstract PL02.11.
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