JOURNAL ONKOLOGIE – Artikel
14. November 2020 NSCLC: Mobocertinib bei EGFR-Exon-20-Insertion/Brigatinib in der Erstlinie bei ALK+
Die häufigste zielgerichtet therapierbare Form des NSCLC ist die EGFR-Mutation. Sie kann in unterschiedlichen Exons des Gens auftreten. Eine therapeutische Herausforderung ist die EGFR-Exon-20-Insertion, deren Anteil an den EGFR-Mutationen etwa 6% ausmacht. Für diese Subgruppe gab es bislang wenig effektive Therapieoptionen, berichtete Grohé. Meist werden diese Patienten mit Platin-basierter Systemtherapie behandelt, in Einzelfällen mit Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKIs). Die Effektivität ist gering und auch eine Anti-PD-1/PD-L1-Therapie ist wenig wirksam.
Mobocertinib (TAK-788) ist ein speziell für NSCLC-Patienten mit EGFR-Exon-20-Insertion entwickelter EGFR-TKI. In einer kürzlich veröffentlichten Phase-I/II-Studie konnte mit Mobocertinib in einer Dosierung von 160 mg qd eine objektive Ansprechrate von 43% erzielt werden (n=12/28) (1). Das progressionsfreie Überleben (PFS) lag bei 7,3 Monaten. In diese Auswertung waren auch Patienten mit Hirnmetastasen eingeschlossen worden. Grohé: „Diese Ergebnisse lassen hoffen, dass Mobocertinib für Patienten mit EGFR-Exon-20-Insertion eine neue Therapieoption darstellt.“
ALK ist ein validiertes Target für Patienten mit ALK+ NSCLC. „Früher war die Prognose der Patienten aus dieser Subgruppe sehr schlecht, heute ist das ALK+ NSCLC durch die zielgerichtete Therapie mit ALK-Inhibitoren zu einer Erkrankung mit einer beeindruckend guten Prognose geworden“, sagte Griesinger. Derzeit sind 4 ALK-Inhibitoren – Crizotinib, Ceritinib, Alectinib und Brigatinib – für die Erstlinientherapie zugelassen. Vorteil der neuen ALK-Inhibitoren wie Alectinib und Brigatinib ist deren ZNS-Aktivität. In der zulassungsrelevanten ALTA-1L-Studie zeigte Brigatinib eine deutliche Überlegenheit gegenüber Crizotinib (mPFS: 29,4 vs. 9,2 Monate; HR=0,43) (2, 3). Patienten mit Hirnmetastasen zu Studienbeginn profitierten früh von der Erstlinientherapie mit Brigatinib und erreichten im Vergleich zu Crizotinib eine 76%ige Reduktion des Risikos für Progression oder Tod (HR=0,24; p<0,0001, investigator assessed). Etwa 60% der progredienten Patienten mit ALK+ NSCLC weisen eine ZNS-Progression auf. In der Regel handelt es sich um multiple Metastasen, die eine Ganzhirnbestrahlung erforderlich machen. Um dies möglichst lange hinauszögern zu können, sollten deshalb ZNS-aktive Zweitgenerations-TKIs wie Alectinib und Brigatinib in der Erstlinie bevorzugt gegeben werden, sagte Griesinger.
Mobocertinib (TAK-788) ist ein speziell für NSCLC-Patienten mit EGFR-Exon-20-Insertion entwickelter EGFR-TKI. In einer kürzlich veröffentlichten Phase-I/II-Studie konnte mit Mobocertinib in einer Dosierung von 160 mg qd eine objektive Ansprechrate von 43% erzielt werden (n=12/28) (1). Das progressionsfreie Überleben (PFS) lag bei 7,3 Monaten. In diese Auswertung waren auch Patienten mit Hirnmetastasen eingeschlossen worden. Grohé: „Diese Ergebnisse lassen hoffen, dass Mobocertinib für Patienten mit EGFR-Exon-20-Insertion eine neue Therapieoption darstellt.“
ALK ist ein validiertes Target für Patienten mit ALK+ NSCLC. „Früher war die Prognose der Patienten aus dieser Subgruppe sehr schlecht, heute ist das ALK+ NSCLC durch die zielgerichtete Therapie mit ALK-Inhibitoren zu einer Erkrankung mit einer beeindruckend guten Prognose geworden“, sagte Griesinger. Derzeit sind 4 ALK-Inhibitoren – Crizotinib, Ceritinib, Alectinib und Brigatinib – für die Erstlinientherapie zugelassen. Vorteil der neuen ALK-Inhibitoren wie Alectinib und Brigatinib ist deren ZNS-Aktivität. In der zulassungsrelevanten ALTA-1L-Studie zeigte Brigatinib eine deutliche Überlegenheit gegenüber Crizotinib (mPFS: 29,4 vs. 9,2 Monate; HR=0,43) (2, 3). Patienten mit Hirnmetastasen zu Studienbeginn profitierten früh von der Erstlinientherapie mit Brigatinib und erreichten im Vergleich zu Crizotinib eine 76%ige Reduktion des Risikos für Progression oder Tod (HR=0,24; p<0,0001, investigator assessed). Etwa 60% der progredienten Patienten mit ALK+ NSCLC weisen eine ZNS-Progression auf. In der Regel handelt es sich um multiple Metastasen, die eine Ganzhirnbestrahlung erforderlich machen. Um dies möglichst lange hinauszögern zu können, sollten deshalb ZNS-aktive Zweitgenerations-TKIs wie Alectinib und Brigatinib in der Erstlinie bevorzugt gegeben werden, sagte Griesinger.
Dr. rer. nat. Anita Schweiger
Quelle: Satelliten-Symposium „Treibermutiertes NSCLC: ALK Translokation und EGFR-Exon-20-Insertion im Fokus“, 09.10.2020, DHGO 2020; Veranstalter: Takeda
Literatur:
(1) Riely GJ et al. ESMO 2020, Abstract 1261M0.
(2) Camidge DR et al. J Clin Oncol 2020; doi: 10.1200/JCO.20.00505.
(3) Camidge DR et al. N Engl J Med 2018;379(21): 2027-2039.
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