JOURNAL ONKOLOGIE – Artikel
23. Februar 2021 Frühes HR+/HER2- Mammakarzinom: Selektion für adjuvante Chemotherapie anhand endokriner Sensitivitätstestung?
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Die Fragestellung war, ob bzw. welchen Patientinnen mit frühem luminalen (HR+/HER2-) Mammakarzinom und einem intermediären Risikoprofil eine adjuvante Chemotherapie erspart werden kann, erläuterte Prof. Dr. Nadia Harbeck, München. Das Studienkonzept sah vor, bei Patientinnen mit 0-3 befallenen axillären LK, einem RS von 12-25 sowie einem Ki-67 ≥ 15% die endokrine Sensitivität des Mammakarzinoms anhand des Ansprechens auf eine kurze, etwa 3-wöchige präoperative endokrine Therapie zu ermitteln. Sie war definiert als Ki-67-Abfall ≤ 10% (Ki-67post ≤ 10%).
Die so selektierten Patientinnen hatten unter alleiniger adjuvanter endokriner Therapie keine schlechtere Prognose als Patientinnen einer Vergleichskohorte mit einem RS 0-11, der für ein niedriges Risiko steht. Damit war der primäre Studienendpunkt – anhand des invasiven krankheitsfreien Überlebens (iDFS) die Nicht-Unterlegenheit im Vergleich mit den Niedrigrisiko-Patientinnen zu zeigen – erreicht: Nach 5 Jahren betrug das iDFS der Patientinnen mit RS 12-25 und Ki-67post ≤ 10% (ET-Responder) 92,6% vs. 93,9% in der Vergleichsgruppe (RS 0-11). Auch beim fernmetastasenfreien Überleben (dDFS: 95,6% vs. 96,3%) und dem Gesamtüberleben (OS: 97,3% vs. 98,0%) zeigten sich nach 5 Jahren keine klinisch relevanten Unterschiede. Die Nicht-Unterlegenheit beim dDFS bestätigte sich unabhängig vom Alter der Patientinnen (≤/> 50 Jahre) und unabhängig davon, ob bereits axillär befallene LK vorlagen oder nicht (pN0/pN1). Eine zusätzliche explorative Subgruppenauswertung weist allerdings darauf hin, dass die Patientinnen mit einem RS 12-25 und bereits 3 befallenen LK eine schlechtere Prognose hatten. Fazit: Laut ADAPT kann bei den folgenden Patientinnen mit frühem luminalen Mammakarzinom unabhängig vom Alter auf eine adjuvante Chemotherapie verzichtet werden: (1) RS 0-11 und maximal 3 axillär befallene LK, (2)‚ ET-Responder (Ki-67post ≤ 10%) mit RS 12-25 und maximal 2 befallenen axillären LK.
Die so selektierten Patientinnen hatten unter alleiniger adjuvanter endokriner Therapie keine schlechtere Prognose als Patientinnen einer Vergleichskohorte mit einem RS 0-11, der für ein niedriges Risiko steht. Damit war der primäre Studienendpunkt – anhand des invasiven krankheitsfreien Überlebens (iDFS) die Nicht-Unterlegenheit im Vergleich mit den Niedrigrisiko-Patientinnen zu zeigen – erreicht: Nach 5 Jahren betrug das iDFS der Patientinnen mit RS 12-25 und Ki-67post ≤ 10% (ET-Responder) 92,6% vs. 93,9% in der Vergleichsgruppe (RS 0-11). Auch beim fernmetastasenfreien Überleben (dDFS: 95,6% vs. 96,3%) und dem Gesamtüberleben (OS: 97,3% vs. 98,0%) zeigten sich nach 5 Jahren keine klinisch relevanten Unterschiede. Die Nicht-Unterlegenheit beim dDFS bestätigte sich unabhängig vom Alter der Patientinnen (≤/> 50 Jahre) und unabhängig davon, ob bereits axillär befallene LK vorlagen oder nicht (pN0/pN1). Eine zusätzliche explorative Subgruppenauswertung weist allerdings darauf hin, dass die Patientinnen mit einem RS 12-25 und bereits 3 befallenen LK eine schlechtere Prognose hatten. Fazit: Laut ADAPT kann bei den folgenden Patientinnen mit frühem luminalen Mammakarzinom unabhängig vom Alter auf eine adjuvante Chemotherapie verzichtet werden: (1) RS 0-11 und maximal 3 axillär befallene LK, (2)‚ ET-Responder (Ki-67post ≤ 10%) mit RS 12-25 und maximal 2 befallenen axillären LK.
Birgit-Kristin Pohlmann
Quelle: Virtuelle Pressekonferenz „Chemotherapie bei Brustkrebs: weniger ist mehr“, 11.12.2020; Veranstalter: WSG
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