Journal Onkologie

Diagnostik | Beiträge ab Seite 16

Beim Smoldering Multiplen Myelom (SMM) – dem schwelenden Multiplen Myelom – handelt es sich um eine asymptomatische proliferative Plasmazellerkrankung, welche im Vergleich zur Monoklonalen Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS) mit einem deutlich erhöhten Risiko eines Übergangs in ein symptomatisches bzw. therapiebedürftiges Multiples Myelom (MM) verbunden ist. Basierend auf der erst kürzlich eingeführten 2/20/20-Regel erfolgt die Unterteilung in 3 Progressrisikogruppen unter Berücksichtigung des M-Proteins im Serum, des Plasmazellanteils im Knochenmark und der Ratio aus involvierter und nicht-involvierter freier Leichtkette im Serum. Zugelassene Therapiemöglichkeiten für das SMM bestehen zum aktuellen Zeitpunkt nicht. Im Falle einer Hochrisikokonstellation empfiehlt sich eine Behandlung im Rahmen von klinischen Studien.
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Mammakarzinom

Supportivtherapie: Besonderes Augenmerk auf Diarrhoe-Mangement und Knochenschutz

Bei einem virtuellen Fachpresse-Workshop zum Thema Supportivtherapie standen u.a. die Knochengesundheit und das Diarrhoe-Management von onkologischen Patienten im Mittelpunkt. Dabei legte Prof. Dr. Florian Schütz, Speyer, den Fokus auf die Knochenprotektion beim Hormonrezeptor-positiven Mammakarzinom. Prof. Dr. Joachim Drevs, Sickte, beklagte, dass über Diarrhoen selten gesprochen werde, obwohl sie häufig sogar therapielimitierend seien.
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Hepatozelluläres Karzinom

Leitliniengerechte Systemtherapie des HCC: Verschiebung zuvor etablierter Therapielinien

Beim hepatozellulären Karzinom (HCC) gibt es viele Neuerungen bezüglich Bildgebung und Therapie, die sich in der soeben aktualisierten S3-Leitlinie wiederfinden (1). JOURNAL ONKOLOGIE hat über den daraus resultierenden aktuellen Therapiealgorithmus sowie über die aktuelle Studienlage und künftige Kombinationen mit PD Dr. Thorsten Oliver Götze, dem Medical Director des Instituts für Klinische Krebsforschung IKF GmbH in Frankfurt am Main, gesprochen.
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Mammakarzinom

Metastasiertes Mammakarzinom: Molekulare Diagnostik und Aspekte der Nachsorge

In den vergangenen Jahren wurde durch die exakte histopathologische Klassifizierung und die Etablierung der genetischen Signaturen nach C. Perou im Jahr 2000 ein Wandel in den therapeutischen Entscheidungen beim Mammakarzinom erreicht. Ziel der modernen Behandlung des Mammakarzinoms ist weiterhin, eine genaue Analyse des Tumors mit verschiedenen Parametern zu etablieren, um geeignete Empfehlungen aussprechen zu können, die sich in der adjuvanten Situation an dem individuellen Rückfallrisiko der Patientin orientieren. Idealerweise sollten zertifizierte Brustkrebszentren der primäre Anlaufpunkt für erkrankte Patientinnen sein, da hier umfassende Diagnostik- und Therapiekonzepte sowie individuelle Strategien unter Einschluss aller Fachdisziplinen in interdisziplinären Tumorboards angeboten werden. Prof. Dr. Christian Jackisch, Offenbach, erläutert u.a. die Bedeutung von interdisziplinären Tumorboards in Brustkrebszentren sowie die onkologische Nachsorgeleistung nach einer Brustkrebstherapie, die den individuellen Bedürfnissen angepasst werden muss und auch die psychosozialen und beruflich-rehabilitativen Aspekte berücksichtigen sollte.
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Malignes Melanom

Zielgerichtete Therapie für Brustkrebs­-Patientinnen

In der metastasierten Situation des Mammakarzinoms rücken neben der klassischen Chemotherapie die zielgerichteten Therapien mehr und mehr in den Vordergrund. Die personalisierte Therapie hat die Herangehensweise bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen in den vergangenen Jahren grundlegend verändert und die Lebenserwartung vieler Patientinnen deutlich verbessert. Prof. Dr. Sherko Kümmel, Essen, zeigt die Chancen und die Ziele auf, die sich durch die personalisierte Therapie ergeben.
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Hämatologie

Leukämie-Studienregister ermöglicht Durch­suchung nach molekularen Markern

Die Therapie der akuten und chronischen Leukämien ist durch eine enge Anbindung von Grundlagenforschung und klinischer Forschung und eine daraus resultierende rasche Fortentwicklung der Therapiekonzepte gekennzeichnet. Entsprechend gibt es in vielen Situationen keine generell akzeptierten Standardtherapien und in Deutschland erfolgt die Behandlung von Leukämie-Patienten häufig im Rahmen von Therapieoptimierungsstudien. In den letzten 30 Jahren haben sich für die einzelnen Leukämie-Entitäten multizentrische Studiengruppen konstituiert, die über langjährige Erfahrungen mit mehreren konsekutiven Therapiestudien verfügen und international ein hohes Renommée erreicht haben.
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Dermatologische Tumoren

m/uR HNSCC-Erstlinientherapie: 4-Jahres-Daten der KEYNOTE-048-Studie

Im September 2020 wurde auf dem ESMO ein Update zur Erstlinientherapie von metastasierenden oder nicht resezierbaren rezidivierenden Plattenepithelkarzinomen der Kopf-Hals-Region (m/uR HNSCC) mit PD-L1-Tumorexpression (Combined Positive Score (CPS) ≥ 1) vorgestellt. Lesen Sie dazu ein Interview mit PD Dr. Markus Hecht, Oberarzt der Strahlenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, der auch die Arbeitsgruppe „Translationale Immunonkologie“ leitet.
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Diagnostik

Präzisionsonkologie am Beispiel des EGFR-mutierten NSCLC

Dank der molekularen Testung können bei einer Vielzahl von Tumorentitäten Patienten mit zielgerichteten Medikamenten passgenau behandelt werden. Ein Paradebeispiel hierfür ist der Lungenkrebs. In der Versorgungsrealität wird dies aber noch nicht immer umfassend angewandt. Einen Ansatz, um Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs einen Zugang zu molekularer Diagnostik und innovativen Therapien zu ermöglichen, bietet der Zusammenschluss von 15 universitären Krebszentren im „nationalen Netzwerk Genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs“. Darüber hinaus gibt es entitätsübergreifend auch die Zentren für personalisierte Medizin (ZPM) in Baden-Württemberg, die bisher allerdings nur für Patienten aus dem Bundesland zugänglich sind. 
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Diagnostik

Prostatakarzinom: PSMA-bindende Wirkstoffe in Diagnostik und Therapie

PSMA-bindende Wirkstoffe docken spezifisch an Prostatakrebszellen an. Gekoppelt an diagnostische oder therapeutische Radionuklide können sie die Diagnostik und die Behandlung von Prostatakrebs verbessern. Wissenschaftler untersuchten erstmals, wie diese Wirkstoffe von der Zelle aufgenommen und intrazellulär verteilt werden. Darüber hinaus zeigte ein erster klinischer Einsatz, dass hybride PSMA-bindende Wirkstoffe, die sowohl ein diagnostisches Radionuklid als auch einen Fluoreszenzfarbstoff beinhalten, geeignet sind, Prostatakrebs sowohl vor als auch während der Operation sichtbar zu machen (1).
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Medizin

Behandlung der aTTP: Akutsituation rasch beherrschen und Rezidive vermeiden

Eine akute Episode der seltenen Bluterkrankung aTTP (erworbene thrombotisch-thrombozytopenische Purpura) ist ein medizinischer Notfall – eine rasche Diagnostik und Therapie können Leben retten. Rund zweieinhalb Jahre nach der Zulassung von Caplacizumab (Cablivi®) bestätigen nun auch Auswertungen von Daten aus dem Behandlungsalltag seine Wirksamkeit und Verträglichkeit in Kombination mit Plasmapherese und Immunsuppression (1, 2) Experten diskutierten auf dem „Kölner TMA-Symposium – Digital“ , wie das moderne Verständnis der Pathophysiologie der TTP neue Therapiekonzepte möglich gemacht hat, worauf es bei der Behandlung einer akuten Episode in der Praxis ankommt und welche Entwicklungen es aktuell in der Nachsorge gibt, um Rezidive zu verhindern.
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Thorakale Tumoren

Die Behandlung von Pancoast-Tumoren

Unter den Lungenkarzinomen stellt der Pancoast- bzw. Superior-Sulcus-Tumor (SST) eine besondere Herausforderung dar. Während er lange als unheilbar galt, ist inzwischen mittels multimodaler Therapie ein tumorfreies Überleben möglich. Die Operation steht hierbei im Zentrum. Die mögliche Tumorinfiltration von Brustwand, Wirbelkörpern, Gefäßen und Plexus brachialis erfordert die Kenntnis verschiedener operativer Zugänge und teilweise interdiziplinäres operatives Vorgehen. Insgesamt besteht das Therapiekonzept aus Systemtherapie, Operation und Radiatio. Als Alternative zur Leitlinienempfehlung mit neoadjuvanter Radiochemotherapie (RCT) sollte eine induktive Systemtherapie mit adjuvanter Radiatio diskutiert werden.
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Thorakale Tumoren

Lungenkarzinom: Längere Überlebensdauer durch neue Therapieverfahren

Tumoren der Lunge gehören zu den am häufigsten diagnostizierten Krebserkrankungen weltweit. Auch in Deutschland ist die Inzidenzrate für Lungenkrebs hoch: Deutschlandweit sind Lungen­tumoren unter den Männern nach dem Prostatakarzinom die zweithäufigste Tumor­entität, bei Frauen rangieren sie hinter dem Mammakarzinom und den Kolorektaltumoren auf dem 3. Platz. Das mittlere Erkrankungsalter bei Lungenkrebs liegt sowohl für Männer als auch für Frauen durchschnittlich bei etwa 69 Jahren. Dr. Sylvia Gütz, Leipzig, erläutert im Interview mit JOURNAL ONKOLOGIE Risikofaktoren, Diagnostik und verbesserte Überlebenschancen.
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Prostatakarzinom

Nicht-metastasiertes Prostatakarzinom: Diagnostik und Therapie

Das Prostatakarzinom ist in Deutschland der häufigste bösartige Tumor beim Mann. Im Jahr 2016 lagen die Zahlen der Neuerkrankungen bei 58.780 (Prognose für 2020: 61.200) und die der Todesfälle bei 14.417. Hinsichtlich der Krebs­todesfälle lag das Prostatakarzinom in Deutschland beim Mann im Jahr 2016 an 2. Stelle hinter dem Bronchialkarzinom (1). Die relative 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei 89% (1). Die Prävalenz ist höher als die Inzidenz, die Lebenszeit-Erkrankungswahrscheinlichkeit liegt in Deutschland bei etwa 11% (1). Diagnostik und Therapie des nichtmetastasierten Prostatakarzinoms (nmPCa/M0CRPC) erfordern die Abwägung einer Vielzahl von tumor- und patientenbezogenen Faktoren, auf die hier im Folgenden eingegangen werden soll.
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d-uo

Neudiagnose Peniskarzinom: 32-Monats-Daten aus der nicht-interventionellen, prospektiven VERSUS-Studie von d-uo

Urologische Tumorerkrankungen machen in Deutschland etwa 33% bzw. 4% aller Krebserkrankungen bei Männern bzw. Frauen aus. Voraussetzung für die Erfassung und wissenschaftliche Auswertung der Versorgungsqualität urologischer Tumorerkrankungen ist deren standardisierte Dokumentation. Seit Mai 2018 dokumentieren Mitglieder von d-uo (Deutsche Uro-Onkologen e.V.) urologische Tumorerkrankungen im Rahmen der prospektiven VERSUS-Studie (VERSorgUngsStudie). Es handelt sich bei VERSUS um eine nicht-interventionelle, prospektive, multizentrische Registerstudie zur Dokumentation und deskriptiven statistischen Auswertung von Diagnostik, Behandlungsverlauf und Nachsorge uro-onkologischer Patienten. Eingeschlossen werden Patienten mit der Erstdiagnose einer urologischen Tumorerkrankung. In der vorliegenden Analyse wurde das Peniskarzinom untersucht.
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Medizin

Dottersacktumor: Schlüsselgen FOXA2 identifiziert

Hodentumoren stellen die häufigsten soliden Tumoren des jungen Mannes im Alter von 15 bis 44 Jahren dar. Ein Subtyp der Hodentumoren, der Dottersacktumor, zeigt sich besonders resistent gegenüber der Standard-Chemotherapie. Die molekularen Mechanismen, die zur Dottersacktumor-Entwicklung und deren Resistenz führen, sind nahezu unverstanden. Gefördert von der Wilhelm Sander-Stiftung konnten Düsseldorfer und Göttinger Forscher nun in Kooperation den Pionier- und Differenzierungsfaktor FOXA2 als Schlüsselgen dieser Tumorentwicklung identifizieren. Dies ermöglicht neben einem besseren Verständnis der molekularen Tumorcharakteristika auch die Etablierung neuer Diagnose- und Therapieansätze.
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Gastrointestinale Tumoren

Liquid Biopsy bei gastrointestinalen Tumorerkrankungen

Die molekulare Heterogenität von gastrointestinalen (GI-)Tumoren und ihre Eigenschaft, sich im Verlauf der Erkrankung und unter tumorgerichteter Therapie genomisch zu verändern, werden durch die molekulare Diagnostik bei einer Gewebeprobe bei Diagnosestellung nicht ausreichend abgebildet. Die Untersuchung von tumorassoziierten Veränderungen im Blut in Form einer Liquid Biopsy (LB) hat das Potenzial, die klinische Onkologie nachhaltig zu verändern. So könnte die Analyse von zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA) das zeitgerechte Monitoring der Wirksamkeit einer Therapie oder eine Resistenzentwicklung gegen ebendiese ermöglichen. Als Screening-Untersuchung oder in der Nachsorge muss sich die Sensitivität und Spezifität der verfügbaren analytischen Tests noch beweisen.
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Zervixkarzinom

Interview: Personalisierte Therapie beim fortgeschrittenen Mammakarzinom

Bei einer Vielzahl von Krebserkankungen gibt es durch Medikamente mit neuen Wirkprinzipien inzwischen sehr gute Behandlungsfortschritte. So hat sich in den vergangenen Jahren auch die Therapie des Mammakarzinoms grundlegend gewandelt. Die Fortschritte in der Brustkrebsforschung und -therapie ermöglichen auch eine verbesserte Früherkennung und haben dazu beigetragen, die Sterberate zu reduzieren. Vor allem die individualisierte, zielgerichtete Behandlung bedeutet eine verminderte Belastung für Patientinnen sowie verbesserte Heilungsergebnisse und ein längeres Überleben. Prof. Dr. Volkmar Müller, stellvertretender Klinikdirektor und Leiter konservative gynäkologische Onkologie, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, erläutert, welche Ergebnisse mit der personalisierten Medizin bei Brustkrebs erzielt werden können und gibt einen Überblick über die Therapiestrategien.
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Diagnostik

COVID-19 und Telemedizin als Herausforderung und Perspektive in der Präzisionsonkologie

Die Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus, die im März 2020 von Seiten der Weltgesundheitsorganisation WHO als Pandemie eingestuft wurde (1), bringt Gesundheitssysteme in vielen Teilen der Welt weiterhin an ihre Belastungsgrenze (2). Dabei stehen zunächst die erhöhte Beanspruchung von Intensivkapazitäten und die dazu erforderlichen Quarantänestrategien im Vordergrund (3). Zusätzlich ist es notwendig, neue Wege zu finden, um eine umfangreiche Patientenversorgung weiterhin zu gewährleisten, Personalengpässe auszugleichen und besonders vulnerable Patientengruppen und Klinikpersonal vor einem erhöhten Infektionsrisiko zu schützen (4). In diesem Zusammenhang nimmt die Telemedizin eine zunehmend bedeutende Rolle ein (5). Im Präzisionsonkologie-Programm am Comprehensive Cancer Center MünchenLMU (CCC MünchenLMU) wurden durch die Einführung telemedizinischer Versorgungsstrukturen persönliche Kontakte zwischen Arzt/Ärztin und PatientInnen sowie unter den Teammitgliedern minimiert und so die Gefahr für PatientInnen und Personal verringert. Neben ihrer Rolle in der Prävention von Infektionen bietet die Telemedizin auch Chancen, Versorgungskonzepte zu verbessern. So ermöglicht es das virtuelle Molekulare Tumorboard (vMTB) des CCC MünchenLMU, in einem größeren interdisziplinären Netzwerk zusammenzuarbeiten und externe PartnerInnen besser einzubinden, um einer größeren Anzahl von KrebspatientInnen die Vorstellung im Molekularen Tumorboard (MTB) anbieten zu können.
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