Journal Onkologie

Leitlinie | Beiträge ab Seite 15

Nach einer endokrinen Therapie entwickeln bis zu 40% der Patient:innen mit ER+/HER2-negativem metastasierten Mammakarzinom aktivierende ESR1-Mutationen, die mit einer endokrinen Resistenz einhergehen und das Fortschreiten der Krankheit begünstigen können.1-7 Die Liquid Biopsy ermöglicht den nicht-invasiven, zuverlässigen Nachweis der ESR1-Mutation und sollte bei Fortschreiten der Krankheit durchgeführt werden, um eine zielgerichtete Therapie einleiten zu können.8-10
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Thorakale Tumoren

Die Behandlung von Pancoast-Tumoren

Unter den Lungenkarzinomen stellt der Pancoast- bzw. Superior-Sulcus-Tumor (SST) eine besondere Herausforderung dar. Während er lange als unheilbar galt, ist inzwischen mittels multimodaler Therapie ein tumorfreies Überleben möglich. Die Operation steht hierbei im Zentrum. Die mögliche Tumorinfiltration von Brustwand, Wirbelkörpern, Gefäßen und Plexus brachialis erfordert die Kenntnis verschiedener operativer Zugänge und teilweise interdiziplinäres operatives Vorgehen. Insgesamt besteht das Therapiekonzept aus Systemtherapie, Operation und Radiatio. Als Alternative zur Leitlinienempfehlung mit neoadjuvanter Radiochemotherapie (RCT) sollte eine induktive Systemtherapie mit adjuvanter Radiatio diskutiert werden.
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Prostatakarzinom

Nicht-metastasiertes Prostatakarzinom: Diagnostik und Therapie

Das Prostatakarzinom ist in Deutschland der häufigste bösartige Tumor beim Mann. Im Jahr 2016 lagen die Zahlen der Neuerkrankungen bei 58.780 (Prognose für 2020: 61.200) und die der Todesfälle bei 14.417. Hinsichtlich der Krebs­todesfälle lag das Prostatakarzinom in Deutschland beim Mann im Jahr 2016 an 2. Stelle hinter dem Bronchialkarzinom (1). Die relative 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei 89% (1). Die Prävalenz ist höher als die Inzidenz, die Lebenszeit-Erkrankungswahrscheinlichkeit liegt in Deutschland bei etwa 11% (1). Diagnostik und Therapie des nichtmetastasierten Prostatakarzinoms (nmPCa/M0CRPC) erfordern die Abwägung einer Vielzahl von tumor- und patientenbezogenen Faktoren, auf die hier im Folgenden eingegangen werden soll.
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Hämatologie

CMV-Prophylaxe mit Letermovir erweist sich auch in Real-world-Daten als wirksam

Nach einer allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation (alloSCT) kann es zu Infektionen kommen. Einer der häufigsten Erreger ist dabei das Cytomegalievirus (CMV). Im Rahmen des Kongresses der European Society for Blood and Marrow Transplantation (EBMT) 2020 wurde ein Paradigmenwechsel durch die Prophylaxe von CMV-Infektionen mit Letermovir (Prevymis®) beschrieben: Anhand von Real-world-Daten aus Heidelberg konnten die Effektivität und Sicherheit der Zulassungsstudien mit Letermovir bestätigt werden und ein Trend zu einer verringerten Mortalität gezeigt werden.
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NSCLC

NSCLC: Real-life-Daten werden immer wichtiger

Anlässlich des diesjährigen AIO-Kongresses wurde im Rahmen eines Satelliten-Symposiums zum nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) unter anderem der Einsatz einer antiangiogenen Substanz wie Nintedanib nach Progress unter Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICI) sowie die Therapieoptionen bei seltenen EGFR-Mutationen diskutiert. Einig war man sich darüber, dass Ergebnisse aus der Versorgungsrealität zunehmend relevant werden.
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Entitätsübergreifend

Immuntherapie bei Behandlung von HCC sowie bei ZNS-Metastasen beim ES-SCLC wirkungsvoll

Ziel moderner Krebsimmuntherapien ist es, das Immunsystem wirkungsvoll zu unterstützen und die körpereigene Abwehr gegen Tumorzellen zu aktivieren. So hat z.B. die Zulassung von Atezolizumab (Tecentriq®) in Kombination mit Chemotherapie die Behandlung von Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom im fortgeschrittenen Stadium („extensive stage“, ES-SCLC) nach über 20 Jahren des therapeutischen Stillstands revolutioniert. Nun zeigt eine aktuelle Analyse der Zulassungsstudie IMpower133, dass Patienten unter der Kombinationstherapie zudem von einem protektiven Effekt im zentralen Nervensystem (ZNS) profitieren (1). Auch für Patienten mit fortgeschrittenem oder nicht resezierbarem hepatozellulären Karzinom (HCC) setzt die kürzlich erfolgte Zulassung von Atezolizumab in Kombination mit Bevacizumab (Avastin®) einen neuen Therapiestandard nach über einer Dekade ohne therapeutischen Fortschritt: Die systemische Firstline-Therapie ist im Vergleich zum Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) Sorafenib in allen Endpunkten signifikant überlegen – und das bei längerem Erhalt der Lebensqualität (2). Über die aktuellen Entwicklungen beim HCC und ES-SCLC sprachen Experten auf dem 17. AIO-Herbstkongress.
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Hämatologie

Paradigmenwechsel in der Therapie der akuten myeloischen Leukämie

Die Therapie der akuten myeloischen Leukämie (AML) erlebte in den letzten 2 Jahren mehr Veränderungen als in den 20 Jahren zuvor, sodass man mit Fug und Recht von einem stattfindenden Paradigmenwechsel sprechen kann. Die intensive Therapie des „jüngeren“ Patienten bis 70 bzw. 75 Jahre mit kurativem Anspruch wird zunehmend Genotyp-spezifisch ergänzt. In den letzten beiden Jahren sind Gemtuzumab Ozogamicin, Midostaurin und CPX351 in das therapeutische Portfolio aufgenommen worden. Bei den älteren und komorbiden Patienten haben die hypomethylierenden Substanzen (HMA) schon vor Jahren einen neuen Therapiestandard gegenüber dem früher verwendeten niedrig-dosierten Cytarabin (LD-AraC) etablieren können. Zukünftig können potenziell bei älteren Patienten, die nicht mit intensiven Induktionstherapien behandelbar sind, durch die Kombination von HMA mit dem BCL2-Inhibitor Venetoclax in der Erstlinientherapie bisher unerreichte Remissionsraten > 60% und ein Gesamtüberleben (OS) > 1 Jahr erzielt werden.
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Endokrine Tumoren

GEP-NET: Wirksamkeit der PRRT nachgewiesen

Obwohl neuroendokrine Tumoren (NET) zu den seltenen Erkrankungen zählen, nehmen die Fälle der Neuerkrankungen in den letzten Jahren immer mehr zu. Im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz nannte Prof. Dr. Markus Essler, Bonn, die NETTER-1-Studie als wegweisend für die Nuklearmedizin und die Behandlung neuroendokriner Tumoren. In dieser Studie konnte die Wirksamkeit der Peptid-Rezeptor-Radionuklid-Therapie (PRRT) mit 177Lu-Dotatate (Lutathera®) bei Patienten mit gut differenzierten (G1 und G2) gastroenteropankreatischen (GEP-)NET erstmalig gezeigt werden.
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Gesundheitspolitik

Paradigmenwechsel in der Therapie der AML

Die Therapie der akuten myeloischen Leukämie (AML) erlebt in den letzten 2 Jahren mehr Veränderungen als in den 20 Jahren zuvor, sodass man mit Fug und Recht von einem stattfindenden Paradigmenwechsel sprechen kann. Die intensive Therapie des „jüngeren“ Patienten bis 70 bzw. 75 Jahre mit kurativem Anspruch wird zu- nehmend Genotyp-spezifisch ergänzt. In den letzten beiden Jahren sind Gemtuzumab Ozogamicin, Midostaurin und CPX351 in das therapeutische Portfolio aufgenommen worden. Bei den älteren und komorbiden Patienten haben die hypomethylierenden Substanzen (HMA) schon vor Jahren einen neuen Therapiestandard gegenüber dem früher verwendeten niedrig-dosierten Cytarabin (LD-AraC) etablieren können. Zukünftig können potenziell bei älteren Patienten, die nicht mit intensiven Induktionstherapien behandelbar sind, durch die Kombination von HMA mit dem BCL2-Inhibitor Venetoclax in der Erstlinientherapie bisher unerreichte Remissionsraten > 60% und ein Gesamtüberleben (OS) > 1 Jahr erzielt werden.
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Medizin

Pankreaskarzinom: Heilungschance durch medikamentöse Therapie + explorative Laparatomie

Durch die enge Zusammenarbeit von internistischen Onkologen und erfahrenen Chirurgen kann mit einem neuen Behandlungskonzept auch Patienten mit lokal fortgeschrittenem Pankreaskarzinom eine Heilungschance eröffnet werden. Das ist eine der zentralen Botschaften einer am Uniklinikum Würzburg initiierten und geleiteten, multizentrischen Studie, die kürzlich in einer hochrangigen Fachzeitschrift veröffentlicht wurde.
 
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Medizin

CLL: Updates zur CLL14- und MURANO-Studie 3 Jahre nach Therapieende

Kombinationsregime mit Venetoclax (Venclyxto®) ermöglichen die chemotherapiefreie und dabei zeitlich begrenzte Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL). Für die nicht vorbehandelte CLL kann der BCL2-Inhibitor in Kombination mit Obinutuzumab (VenO, Behandlungsdauer < 1 Jahr) eingesetzt werden. Für die rezidivierte/refraktäre (r/r) CLL erfolgt die Therapie in Kombination mit Rituximab (VenR, Behandlungsdauer: 24 Monate) (1). Im Rahmen der virtuellen 62. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) wurden nun neue Ergebnisse vorgestellt, die die Tragfähigkeit dieser zeitlich begrenzten Therapien untermauern: Sowohl für die noch laufende Phase-III-Studie CLL14 zur Erstlinientherapie als auch für die Phase-III-Studie MURANO bei r/r CLL liegen nun jeweils Daten zum Zeitpunkt von drei Jahren nach Behandlungsende vor, die bei vielen Patienten ein langanhaltendes Ansprechen zeigen.
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Entitätsübergreifend

Stellenwert der Immuntherapie mit Nivolumab und Ipilimumab bei RCC und NSCLC

Die verfügbaren Therapieoptionen bei vielen Tumorentitäten konnten durch die Immuntherapie deutlich erweitert werden. Die Kombination von Nivolumab und Ipilimumab nutzt ein immunologisches Zusammenspiel mit synergistischem Effekt, der sich mit der Hinzunahme von zielgerichteten Therapien und Chemotherapien weiter eskalieren lässt. Auf dem DGHO-Kongress erklärten Experten den Stellenwert der immunonkologischen Kombinationstherapie u.a. bei Nierenzellkarzinom (RCC)&nbsp; und nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC).
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Hämatologie

S3-Leitlinie Hodgkin-Lymphom aktualisiert

Ziel der S3-Leitlinie ist es, die Versorgung von Betroffenen mit Hodgkin-Lymphom zu optimieren und evidenzbasierte Therapiestandards zu etablieren. Das Leitlinienprogramm Onkologie hat unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) die S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Hodgkin-Lymphoms bei erwachsenen Patienten ab 18 Jahren überarbeitet und neue Empfehlungen formuliert, etwa zu bildgebenden Untersuchungsverfahren, der Therapie von Subgruppen und der Rehabilitation.
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Entitätsübergreifend

Mehr Frauen in Führungspositionen

Der hohe Frauenanteil unter den Medizinstudierenden ist bemerkenswert. Dennoch gibt es immer noch wenige Ärztinnen, die eine höhere Position in ihrer beruflichen Laufbahn erreichen. Ab einem gewissen Punkt ihrer Karriere scheint es schwierig zu sein, weiter aufsteigen zu können, was oft am Wunsch liegt, eine Familie zu gründen. Kann man Karrierehindernisse talentierter Wissenschaftlerinnen überwinden und die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern in der Medizin abbauen? Über dieses Thema spricht Prof. Dr. Monika Engelhardt, Freiburg.
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Entitätsübergreifend

„Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es!“

Ich möchte mit meinem Motto beginnen, das lautet: &bdquo;Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es!&ldquo; Das ist für mich auch die wichtigste Botschaft für Ärztinnen. Damit meine ich, dass man nicht immer zu lange über etwas nachdenken, sondern es eben tun sollte. Das Motto nimmt die weibliche Neigung zum Perfektionismus, zum langen Überlegen und Abwägen aufs Korn und soll Mut machen, sich zu trauen und tätig zu werden. Es illustriert aber auch die Tatsache, dass pures Angeben, Schaukämpfe und Schaumschlagen letztlich nicht zu Ergebnissen und Fortschritt beitragen. Für Frauen bedeutet das, ihre statistisch häufigen Eigenschaften des fleißigen Abarbeitens, Zuhörens und Problemlösens wertzuschätzen als das, was sie sind: Tätigkeit, die Ergebnisse ermöglicht.
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Entitätsübergreifend

Lebensqualität von älteren Krebspatient*innen erhalten und verbessern – Erfahrungen aus Studien und Klinik

Aufgrund der Heterogenität älterer Patient*innen mit Krebs bezogen auf biologisches Alter, Funktionalität und Komorbiditäten ist die gezielte Erfassung von individuellen Ressourcen und Risikofaktoren sowie der patientenberichteten Lebensqualität sowohl für Planung als auch Durchführung onkologischer Therapien von Bedeutung. Diese Erkenntnisse sollten auch in die gemeinsame Therapiezielfindung und Entscheidung mit den Betroffenen einfließen. Mit dem Ziel, die individuellen Problemkonstellationen zu adressieren und die Patient*innen gezielt supportivtherapeutisch zu behandeln, kann die wiederholte Erfassung von gesundheitsbezogener Lebensqualität (HRQoL) und individueller Symptombelastung die patientenorientierte interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Onkolog*innen und Geriater*innen unterstützen.
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