Journal Onkologie

Gynäkologie | Beiträge ab Seite 20

BNGO

Neue Altersgrenzen beim Mammographie-Screening – was bedeutet dies für die gynäko-onkologische Praxis?

In Deutschland wird das Mammographie-Screening als Reihenuntersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs derzeit allen Frauen von 50-69 Jahren alle 2 Jahre angeboten. Etwa die Hälfte der Frauen nimmt dieses Angebot wahr. Ob und in welchem Maße auch Frauen von 45-49 Jahren sowie von 70-74 Jahren von einem regelmäßigen Screening auf Brustkrebs profitieren könnten, hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) in einer Nutzenbewertung untersucht und einen Nutzen auch für Frauen im Alter von 45-49 Jahren und 70-74 Jahren festgestellt. Aus einem aktuellen Bericht des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) geht hervor, dass auch ältere Frauen bis zum 75. Lebensjahr vom Mammographie-Screening-Programm zur Früh­erkennung von Brustkrebs profitieren könnten und befürwortet daher ebenfalls eine Ausweitung der Altersgrenzen (1). Bereits im März 2021 hatte die Europäische Kommission die europäische Brustkrebsleitlinie aktualisiert. Diese empfiehlt nun auch für Frauen von 45-49 Jahren sowie von 70-74 Jahren ein Mammographie-Screening (2). Was bedeutet dies nun in der Praxis in Deutschland? Wir befragten BNGO-Mitglied Dr. Christoph Uleer, Hildesheim, der das Mammographie-Screening Niedersachsen Süd als programmverantwortlicher Arzt (PVA) leitet.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Bevacizumab-Biosimilar wirksam, sicher und länger haltbar als Referenzprodukt

Am 4. Februar fand der 23. Weltkrebstag statt, dieses Jahr unter dem Motto: „Close the care gap – Versorgungslücken schließen“. Als etablierter Biosimilar-Hersteller unterstützt Celltrion Healthcare dieses wichtige Vorhaben – u.a. mit einem neuen Bevacizumab-Biosimilar, das seit Oktober 2022 in Deutschland verfügbar ist. Bevacizumab wird in verschiedenen Therapie-Settings bei unterschiedlichen Krebs-Entitäten eingesetzt (1) und stellt damit eine wichtige und bewährte Behandlungsoption für viele Patient:innen dar.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Mammakarzinom: KI bewertet Chemotherapie-Erfolg vor OP

Ingenieur:innen der University of Waterloo haben eine Technologie auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt, mit der sich vorhersagen lässt, ob eine Brustkrebspatientin von einer Chemotherapie vor der Operation profitieren wird. Der neue Algorithmus ist Teil der von Alexander Wong geleiteten Open-Source-Initiative Cancer-Net. Das Verfahren könnte helfen, ungeeignete Kandidatinnen vor den schweren Nebenwirkungen einer Chemotherapie zu bewahren und den Weg für bessere Operationsergebnisse bei geeigneten Patientinnen zu ebnen. Ein Artikel über das Projekt wurde kürzlich auf der Med-NeurIPS im Rahmen der NeurIPS 2022, einer großen internationalen Konferenz über KI, vorgestellt (1).
Lesen Sie mehr 
Medizin

Trastuzumab Deruxtecan: ein ADC mit vielen Perspektiven in der Onkologie

Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) bereichern seit geraumer Zeit die Therapieoptionen bei Krebserkrankungen. Das Prinzip der ADCs basiert darauf, dass ein zytotoxischer Wirkstoff über einen sogenannten Linker mit einem Antikörper verbunden wird. Der Antikörper erkennt Antigene auf der Oberfläche von Krebszellen und bindet daran. Das ADC führt das zytotoxische Agens zielgerichtet zur Tumorzelle, wo das Toxin internalisiert wird. Auf einem Symposium im Rahmen des DKK 2022 wurden verschiedene Therapiemöglichkeiten, die durch ADCs ermöglicht werden, besprochen. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf Trastuzumab Deruxtecan gelegt. 
Lesen Sie mehr 
Medizin

Trastuzumab-Deruxtecan für Patient:innen mit metastasiertem HER2-low Mammakarzinom in der EU zugelassen

Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd) wurde in der Europäischen Union (EU) als Monotherapie für die Behandlung erwachsener Patient:innen mit nicht resezierbarem oder metastasiertem HER2-low (IHC 1+ oder IHC 2+/ISH-) Mammakarzinom zugelassen, die zuvor eine Chemotherapie im metastasiertem Setting erhalten haben oder bei denen die Krankheit während oder innerhalb von 6 Monaten nach Abschluss einer adjuvanten Chemotherapie wieder aufgetreten ist. Die Zulassung durch die Europäische Kommission folgt der positiven Stellungnahme des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) und basiert auf den Ergebnissen der Phase-III-Studie DESTINY-Breast04, die auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology 2022 vorgestellt und im The New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Hologic Global Women’s Health Index: Nur 12% der Frauen weltweit lassen sich auf Krebs testen

Nach Einschätzung der World Health Organization (WHO) verursachen Krebserkrankungen weltweit jährlich 10 Millionen Todesfälle. Damit ist Krebs die zweithäufigste Todesursache (1). In Deutschland allein gehen 231.000 Todesfälle pro Jahr auf eine Krebserkrankung zurück (2) – mit steigender Tendenz (3). Der Weltkrebstag, jährlich am 4. Februar von der Union for International Cancer Control (UICC) organisiert, will das Augenmerk in den Ländern auf Notwendigkeit und Potential der Krebsprävention und der Krebsfrüherkennung lenken. Damit trifft der UICC eines der zentralen Anliegen des Hologic Global Women’s Health Index, den das Unternehmen Hologic gemeinsam mit dem weltweit führenden Meinungsforschungsinstitut Gallup entwickelt hat.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Update zur monarchE-Studie – Abemaciclib beim frühen HR+, HER2- Hochrisiko-Mammakarzinom

Patient:innen mit frühem, Hormonrezeptor-positivem (HR+), HER2-negativem (HER2-) Mammakarzinom und hohem Rezidivrisiko profitieren auch bei längerer Nachbeobachtungszeit deutlich von der Zugabe des CDK4 & 6 Inhibitors Abemaciclib zu adjuvanter endokriner Therapie (ET). Dies belegt eine geplante Interimsanalyse der monarchE-Studie, deren Ergebnisse im Rahmen des San Antonio Breast Cancer Symposiums (SABCS) 2022 sowie in „The Lancet Oncology“ veröffentlicht wurden (2,3). Verglichen mit der alleinigen ET reduzierte die Kombination die IDFS-Ereignisse in Kohorte 1 der Studie absolut um 6,9% und die Rate an Fernmetastasen um 6,1%. Anlässlich des SABCS 2022 präsentierte Studienleiter Prof. Dr. Stephen R. D. Johnston, London, Daten der Interimsanalyse mit einem medianen Followup von 42,0 Monaten. Zu diesem Zeitpunkt hatten alle Teilnehmenden die 2-jährige Einnahme von Abemaciclib beendet, erhielten jedoch weiterhin die ET. (2,3)
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

Früher HER2+ Brustkrebs: Weniger Rezidive unter Neratinib

Die Einführung der HER2-gerichteten Therapie hat die Therapiemöglichkeiten beim HER2-positiven frühen Brustkrebs (BC) wesentlich verbessert. Trotzdem verbleibt ein Rezidivrisiko, und zwar unabhängig davon, ob die Patientin neoadjuvant oder adjuvant mit Trastuzumab behandelt wurde. Dieses beträgt unabhängig vom Hormonrezeptor (HR)-Status 20-30% . Bei HR+ Tumoren treten die Rezidive aber in der Regel etwas später auf als bei HR-negativen Tumoren. „Um mehr Frauen vor dem Rezidiv zu schützen, bedarf es einer erweiterten adjuvanten Therapie“, so Prof. Dr. Nadia Harbeck vom Brustzentrum an der LMU München. Die adjuvante Therapie sollte risikoadaptiert erfolgen.
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

Frühes und metastasiertes Mammakarzinom: Behandlungserfolge durch individualisierte Strategien

Beim frühen Mammakarzinom eröffnet eine neoadjuvante Therapie betroffenen Frauen die optimale Chance auf Heilung, doch selbst bei Nicht-Erreichen des Endpunkts pathologische Komplettremission (pCR) kann die Prognose durch individuelle postneoadjuvante Therapiekonzepte verbessert werden. Das betonte Dr. Mattea Reinisch, Essen, bei einem Symposium im Rahmen des Deutschen Krebskongresses (DKK) 2022. Der Trend zur molekular basierten zielgerichteten Therapie beim Mammakarzinom wird sich in Zukunft weiter fortsetzen, ergänzte Prof. Andreas Schneeweiss, Heidelberg. Viele Patient:innen mit metastasierten Tumoren, möglicherweise auch jene mit frühem Brustkrebs, könnten potentiell von einem molekularen Profiling profitieren.
Lesen Sie mehr 
BNGO

Praxisrelevante Daten vom SABCS 2022 aus Sicht des niedergelassenen gynäkologischen Onkologen

Vom 06. bis 10. Dezember 2022 fand in San Antonio, USA, das jährliche San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) statt. 7.500 Brustkrebs-Expert:innen aus 90 Ländern waren vor Ort und tauschten sich über neue Forschungsergebnisse und praxisbezogene Daten endlich wieder persönlich aus. Zunehmend im Mittelpunkt stehen Studien zu individualisierten, optimierten Strategien auf Basis von Biomarkern und die Einbeziehung von „Patient Reported Outcomes“. Wie sicher sind intensitätsreduzierte Strategien in der systemischen und lokalen Therapie und wie sind die onkologischen Langzeit-Ergebnisse? Viele Themen und viele Diskussionen, die BNGO-Vorstandsmitglied Dr. Steffen Wagner, niedergelassener Gynäko-Onkologe und Vorsitzender der saarländischen Krebsgesellschaft von zuhause aus verfolgte und seine Take-Home Messages für die gynäko-onkologische Praxis hier im Interview zusammenfasst.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Röntgenkontrastmittel erhält Zulassungserweiterung für kontrastmittelverstärkte Mammographie

Das iodhaltige Röntgenkontrastmittel Ultravist® -300 und -370 hat auf EU-Ebene die Indikationserweiterung für die Anwendung in der kontrastmittelverstärkten Mammographie (contrast-enhanced mammography, kurz CEM) erhalten. Das Zulassungsverfahren für EU-Länder im Rahmen eines Worksharing-Verfahrens (ein dezentrales gegenseitiges Anerkennungsverfahren auf EU-Ebene) wurde somit positiv abgeschlossen. Nach der regulatorischen Freigabe auf EU-Ebene werden die 1. nationalen Zulassungen innerhalb der EU ab dem 1. Quartal 2023 erwartet. Die Indikationserweiterung umfasst die Erkennung und Beurteilung von Brusttumoren ergänzend zur Mammographie (mit oder ohne Ultraschall) oder als Alternative, wenn eine Magnetresonanztomographie (MRT) kontraindiziert oder nicht verfügbar ist.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Ribociclib: PFS-Vorteil bei aggressivem HR+/HER2- metastasiertem Brustkrebs

Im Rahmen der Studie RIGHT Choice wird Ribociclib in Kombination mit einem Aromatase-Inhibitor plus GnRH-Hemmer mit einer Kombinations-Chemotherapie in der Erstlinie bei prä- und perimenopausalen Patient:innen mit aggressiven Formen von HR+/HER2- metastasierten Brustkrebs, einschließlich Patient:innen mit viszeraler Krise, verglichen. Trotz der Einführung von CDK4/6-Inhibitoren in Kombination mit endokriner Therapie als Erstlinienbehandlung für HR+/HER2- metastasiertem Brustkrebs, ist die Kombinations-Chemotherapie nach wie vor häufig die bevorzugte Option für Patient:innen mit schnell fortschreitender Erkrankung und viszeraler Krise. Die Ergebnisse der Studie RIGHT Choice zeigten für den Ribociclib-Arm einen Vorteil im progressionsfreien Überleben (PFS) von fast einem Jahr (1). Die Daten untermauern die Überlegenheit von Ribociclib in Kombination mit einem Aromatase-Inhibitor plus GnRH-Hemmer in dieser schwer zu behandelnden Patient:innengruppe. RIGHT Choice ist die 1. randomisierte Studie, in der ein CDK4/6-Inhibitor plus endokrine Therapie mit einer Kombinations-Chemotherapie bei aggressivem HR+/HER2- Mammakarzinom verglichen wird.
Lesen Sie mehr 
Videos

PD Dr. med. Hans-Christian Kolberg: Interimsanalyse der NeoMono-Studie

PD Dr. Hans-Christian Kolberg erläutert im Video die Zwischenanalyse der randomisierten neoadjuvanten Phase-II-Studie NeoMono, die er beim SABCS 2022 in der Poster Discussion Session 11 präsentiert hat. Die Studie vergleicht beim TNBC eine neoadjuvante Chemotherapie plus Atezolizumab in beiden Armen, in der der Arm A zusätzlich eine Atezolizumab-Monotherapie als „Fenster“  vor Beginn der neoadjuvanten Therapie erhält. Die Studie wird von einem breiten Biomarkerprogramm begleitet. Die Ergebnisse der ersten geplanten Zwischenanalyse wurden beim SABCS gezeigt. 
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

PD Dr. med. David Krug: POLAR-Studie – Gensignatur kann Verzicht auf postoperative Strahlentherapie voraussagen

Die Frage, ob man bei bestimmten Patientinnen nach einer brusterhaltenden Therapie auf die Strahlentherapie verzichten kann, untersuchte die schwedische POLAR-Studie. Anhand eines „Profile for the Omission of Local Adjuvant Radiotherapy“ (POLAR) basierend auf einer molekularen Signatur aus 16 Genen, die auf der Grundlage von Unterschieden in der Genexpression zwischen Patientinnen mit und ohne Lokalrezidiv nach Brusterhaltung entwickelt wurde, sollten Patientinnen identifiziert werden, bei denen auf die adjuvante Bestrahlung verzichtet werden kann. PD Dr. Krug kommentiert im Video die interessanten Ergebnisse dieser Metaanalyse.
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

Prof. Dr. med. Diana Lüftner: SABCS Highlights aus internistisch-onkologischer Sicht

Für Prof. Dr. med. Diana Lüftner sind die CDK4/6-Inhibitoren „eine stille kleine Revolution“ im Bereich der hormonrezeptorpositiven Mammakarzinome. Sie geht im Video auf das Update der adjuvanten monarchE-Studie ein, die auch nach 4 Jahren den Gewinn beim invasiven krankheitsfreien Überleben (IDFS) durch die 2-jährige adjuvante Abemaciclib-Gabe bestätigt. Für sehr praxisrelevant hält sie die Daten der RIGHT Choice Studie, die zeigen, dass hormonrezeptorpositiven Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom auch mit schlechter Prognose wie einer viszeralen Krise durch Gabe des CDK4/6-Inhibitors Ribociclib plus antihormonelle Therapie die Chemotherapie erspart werden kann.

 
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

First-in-Class-ADC-Therapie bei mTNBC: 1 Jahr Sacituzumab Govitecan in Deutschland

Seit November 2021 steht das Antibody-Drug-Conjugate (ADC) Sacituzumab Govitecan in Deutschland zur Verfügung. Schon Prof. Dr. med. Frederik Marmé, Mannheim Cancer Center, wies während der DGHO-Tagung 2022 in Wien daraufhin, dass die neuen ADC aufgrund ihrer hohen Wirksamkeit ein neues Zeitalter für Patientinnen mit metastasierten triple-negativem Brustkrebs (mTNBC) eingeläutet, hätten (1).  Darüber wie die Therapie nach 1 Jahr im klinischen Alltag angekommen ist und was bei der Supportivtherapie zu beachten ist, tauschten sich am 15.12.2022 Experten während einer Fachpressekonferenz aus.
Lesen Sie mehr