Kassen: Individuelle Gesundheitsleistungen größtenteils nutzlos
Ein Großteil der von Ärzten angebotenen individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) hat für die Patienten keinen messbaren Nutzen und ist zum Teil sogar schädlich. Zu diesem Ergebnis kommt der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) drei Jahre nach dem Start des sogenannten IGeL-Monitors. Die Mehrheit der 37 auf der Webseite bewerteten Leistungen schneide nicht gut ab - und einige sogar richtig schlecht, sagte MDS-Geschäftsführer Peter Pick am Donnerstag in Berlin. Die Leistungen, die Patienten aus eigener Tasche zahlen, seien "in der Regel medizinisch nicht notwendig".
Die Bundesärztekammer bezweifelte diese Einschätzung. Ihr Präsident Frank Ulrich Montgomery sagte, problematisch am IGeL-Monitor sei vor allem die "offenbar rein politisch motivierte Auswahl" der bewerteten Leistungen.
IGeL sind Behandlungen, die nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gehören. Das können zum Beispiel die Messung des Augeninnendrucks zur Früherkennung eines Glaukoms (Grüner Star) oder eine professionelle Zahnreinigung sein. Solche Leistungen, für die der Patient privat bezahlen muss, werden ihm meist vom Arzt angeboten. "Es geht nicht nur um Medizin, sondern auch um Ökonomie. Das kann man bedauern. Und ich tue das auch", sagte Pick. IGeL hätten mittlerweile ein Marktvolumen von rund 1,3 Milliarden Euro.
Nur etwa vier von zehn Patienten (39%) machen sich über die Informationen des Arztes hinaus selbst über eine IGeL-Behandlung kundig. Das ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) unter 2000 Erwachsenen.
Auftraggeber des IGeL-Monitors ist der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS). Finanziert wird der MDS vom Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung.
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