Journal Onkologie

Gastroenterologie | Beiträge ab Seite 12

Medizin

Zulassung von Ivosidenib bei AML und beim Cholangiokarzinom mit IDH1-Mutation

Die Europäische Kommission hat Ivosidenib als zielgerichtete Therapie in 2 Indikationen zugelassen: in Kombination mit Azacitidin zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit neu diagnostizierter akuter myeloischer Leukämie (AML) mit einer Isocitrat-Dehydrogenase-1 (IDH1) R132-Mutation, die für eine Standard-Induktionschemotherapie nicht geeignet sind, sowie als Monotherapie zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Cholangiokarzinom mit einer (IDH1) R132-Mutation, die zuvor bereits mit mindestens einer systemischen Therapie behandelt worden sind. Ivosidenib ist der einzige in Europa zugelassene IDH1-Inhibitor und hat den Status eines Arzneimittels für seltene Erkrankungen erhalten (Orphan Drug-Status), was die deutliche Verbesserung für Patient:innen gegenüber den jeweilig verfügbaren Therapien bestätigt.
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Medizin

Übergewicht als Risikofaktor für Darmkrebs bislang unterschätzt

Übergewicht ist ein bekannter Risikofaktor für Darmkrebs. Wissenschaftler:innen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) haben nun nachgewiesen, dass dieser Zusammenhang vermutlich bislang erheblich unterschätzt wurde. Der Grund: Viele Menschen verlieren in den Jahren vor einer Darmkrebs-Diagnose unbeabsichtigt an Gewicht. Wird in Studien allein das Körpergewicht zum Zeitpunkt der Diagnose berücksichtigt, so verschleiert dies den tatsächlichen Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Darmkrebsrisiko. Darüber hinaus zeigt die aktuelle Untersuchung, dass unbeabsichtigter Gewichtsverlust ein früher Hinweis auf eine Darmkrebserkrankung sein kann.
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Medizin
Klug-entscheiden-Initiative der DGIM: Neue Empfehlungen

Trotz Abmagerung: Besser Verzicht auf künstliche Ernährung in letzter Lebensphase

Fortgeschrittene Tumorerkrankungen führen häufig dazu, dass Betroffene sehr stark abmagern. Für sie selbst, Angehörige und das medizinische Personal ist das häufig ein Grund zu großer Sorge. Dies führt dazu, dass Patient:innen auch im letzten Lebensabschnitt künstlich ernährt werden, sei es über eine Magensonde oder sogar mittels Gabe von Nährstoffen direkt in den Blutkreislauf – die parenterale Ernährung. Davon rät eine von 6 neuen „Klug-entscheiden-Empfehlungen“ der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) nun ab, der Fokus solle in der letzten Lebensphase zum Wohle der Betroffenen auf einer palliativmedizinischen Betreuung liegen. Beim 129. Internistenkongress stellen beteiligte Schwerpunktgesellschaften der DGIM die neuen Empfehlungen in 2 Sitzungen vor.
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Medizin

Gezielte Abtötung von Magenkrebs auslösenden Bakterien

Der Krankheitserreger Helicobacter pylori, der für stark verbreitete Erkrankungen wie Magengeschwüre oder -krebs verantwortlich ist, hat eine Schwachstelle, die zur Herstellung neuer Medikamente genutzt werden könnte. Das hat eine Forschungsgruppe um den DZIF (Deutsches Zentrum für Infektionsforschung)-Wissenschaftler Prof. Rainer Haas und den Biologen Dr. Wolfgang Fischer vom Max von Pettenkofer-Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) herausgefunden. Ihre Ergebnisse wurden nun im Fachmagazin Cell Chemical Biology veröffentlicht (1).
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Entitätsübergreifend

Das Lynch-Syndrom – Ein Update

Das Lynch-Syndrom (LS) ist eines der häufigsten Tumorprädispositionssyndrome. Der Erkrankung liegen pathogene Keimbahnvarianten in einem der Mismatch-Reparatur-Gene zu Grunde. Neben dem kolorektalen und dem Endometrium­karzinom können eine Vielzahl weiterer Tumorentitäten mit einem LS assoziiert sein. Hierbei ist nicht nur das Lebenszeit­risiko für eine Tumorerkrankung im Gegensatz zur Allgemeinbevölkerung erhöht, sondern Betroffene erkranken außerdem bereits in jüngeren Jahren. Entscheidend für die optimale Versorgung ist die Identifikation von LS-Anlageträger:innen. Diese geschieht über klinische Kriterien und über spezifische Tumoreigenschaften. Dies ermöglicht die prädiktive Testung von blutsverwandten Angehörigen sowie die Zuführung zu einer intensivierten Krebsvorsorge. Im Falle einer manifesten, fortgeschrittenen Tumorerkrankung stehen LS-Patient:innen Immuncheckpoint-Inhibitoren als wirksame Therapeutika zur Verfügung, die mit einer relevanten Prognoseverbesserung einhergehen.
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Medizin

Durvalumab + Gemcitabin/Cisplatin: erste Chemo-Immuntherapie bei biliären Karzinomen zugelassen1

Durvalumab in Kombination mit Gemcitabin und Cisplatin ist jetzt für die Erstlinienbehandlung bei fortgeschrittenen biliären Karzinomen zugelassen. Nach mehr als 10 Jahren ohne wesentliche Fortschritte in dieser Indikation setzt die erste Chemo-Immuntherapie-Kombination bei biliären Karzinomen neue Maßstäbe beim Gesamtüberleben und markiert einen neuen Standard in der Erstlinienbehandlung.1-3
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Pankreaskarzinom: Krankenhauswahl entscheidet über Lebenserwartung

Das Pankreaskarzinom gehört zu den gefürchtetsten Krebsarten überhaupt. Da es in der Regel zunächst nur unspezifische Symptome verursacht, wird es oft erst in fortgeschrittenem Stadium erkannt. In 50% der Fälle hat es dann bereits Metastasen gebildet. 90% der Erkrankten sterben innerhalb der ersten 5 Jahre (1). Neben der späten Diagnose hat auch die Behandlung einen großen Einfluss auf das Überleben. Denn die Operation ist sehr anspruchsvoll und komplikationsträchtig. Nicht einmal die Hälfte der Patient:innen spricht auf die primäre Behandlung mit Chemotherapie an. Da die Tumorzellen ihre molekulare Identität schnell ändern, sind auch zielgerichtete oder Immuntherapien bislang nur wenig effektiv. Anlässlich des 140. Deutschen Chirurgie Kongresses (DCK 2023) diskutieren Expert:innen, welche Operationstechniken und Therapieregimes vielversprechend sind und wie diese, eingebettet in multimodale Behandlungspläne, die Überlebenschancen verbessern. Sie fordern, dass Pankreaskrebs zum Wohle der Patient:innen nur noch in ausgewiesenen Pankreaszentren behandelt werden sollte.
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Medizin

Hepatozelluläres Karzinom: Aktueller Therapiestandard künftig auch in der Adjuvanz?

Die Kombination aus Atezolizumab plus Bevacizumab konnte bereits in einer positiven Interimsanalyse der Studie IMbrave050 bei Patient:innen mit hepatozellulärem Karzinom (HCC) das Rezidivrisiko um 28% senken. Diese Daten wurden auf der Jahrestagung der American Association for Cancer Research (AACR) 2023 vorgestellt und sind die ersten positiven Phase-III-Daten zur adjuvanten Behandlung des HCC überhaupt (1).
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Medizin

Fokussierter Ultraschall beim Pankreaskarzinom

Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört zu den aggressivsten Krebserkrankungen – und zu den Tumoren des gastrointestinalen Systems mit der schlechtesten Prognose. Zum Zeitpunkt der Diagnose sind diese Tumoren in 80% der Fälle bereits inoperabel. Durch die starken Schmerzen kann die Lebensqualität der betroffenen Patient:innen stark eingeschränkt sein. Im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium sind bisherige Behandlungsansätze oft unbefriedigend, doch der hochintensive fokussierte Ultraschall (HIFU) kann in vielen Fällen helfen. Die Ärzt:innen am Universitätsklinikum Bonn können mit der innovativen Ultraschalltherapie bei mehr als 80% der Patient:innen die vom Tumor verursachten Schmerzen schnell und deutlich lindern und das Tumorvolumen verringern.
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Magenkarzinom: Ergebnisse der Phase-III-Studie GLOW zu Zolbetuximab + CAPOX

Kürzlich wurden die detaillierten Ergebnisse der Phase-III-Studie GLOW veröffentlicht. In der Studie erfolgte die Erstlinien-Behandlung mit Zolbetuximab, einem „first-in-class“ zielgerichteten monoklonalen Antikörper gegen Claudin 18.2 (CLDN18.2) plus CAPOX (Chemotherapie-Kombination aus Capecitabin und Oxaliplatin) im Vergleich zu Placebo plus CAPOX bei Patient:innen mit CLDN18.2-positivem, HER2-negativem, lokal fortgeschrittenen inoperablen oder metastasierten Adenokarzinom des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs (GEJ).
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Medizin

Deutscher Krebspreis geht an Prof. Dr. Alexander Kleger

Eine große Ehre für den Direktor des Instituts für Molekulare Onkologie und Stammzellbiologie am Universitätsklinikum Ulm (UKU). Für seine wegweisenden und innovativen Forschungsansätze in der Krebsmedizin erhält Prof. Dr. Alexander Kleger den Deutschen Krebspreis 2023 in der Kategorie „Experimentelle Forschung“. Diese richtet ihren Blick speziell auf die Grundlagenforschung. Mit der Auszeichnung würdigen die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Krebsstiftung seine herausragenden Leistungen in der Erforschung des Bauchspeicheldrüsenkrebs. Der Deutsche Krebspreis zählt zu den höchsten Auszeichnungen in der Onkologie und wird jährlich in den Rubriken „Klinische Forschung“, „Translationale Forschung“ und „Experimentelle Forschung“ vergeben.
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Medizin

Erforschung von Darmkrebs bei jungen Erwachsenen

Weltweit leben mehr als 5 Millionen Menschen mit Darm­krebs. Es ist die dritthäufigste Krebserkrankung und betrifft leider auch immer mehr junge Erwachsene. Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs unterstützt daher die Erforschung der Ursachen und Risikofaktoren für die Entstehung von Darm­krebs in jungen Jahren. Aktuell ist sie an verschiedenen Studien und Projekten betei­ligt und hat nun im Rahmen der PerMiCCion-Studie einen Filmdreh und ein Foto­shooting mit 7 jungen Darmkrebsbetroffenen aus ganz Deutschland durch­geführt.
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O-Ton Onkologie Staffel 3

Lynch-Syndrom – häufigste Ursache für den erblich bedingten Dickdarmkrebs

Das Lynch-Syndrom ist eines der häufigsten Tumorprädispositionssyndrome und die häufigste Ursache für den erblich bedingten Dickdarmkrebs. Aber auch andere Entitäten sind damit assoziiert. Welche das sind, ob ASS das Erkrankungsrisiko positiv beeinflussen kann und welchen Stellenwert Vorsorge und Immuntherapie beim Lynch-Syndrom haben, verrät Dr. med. Deepak Vangala, Oberarzt in der Abteilung für Hämatologie, Onkologie, Stammzellen- und Immuntherapie der Medizinischen Klinik am Universitätsklinikum Knappschafts-Krankenhaus Bochum GmbH, im Gespräch mit Dr. med. vet. Astrid Heinl und Susanne Morisch.
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Medizin

Darmkrebs-Vorsorge bei familiärer Vorbelastung muss früher ansetzen

In der Normalbevölkerung steigt das Darmkrebsrisiko ab dem 50. Lebensjahr. Daher erhalten gesetzlich Versicherte in diesem Alter regelmäßig Einladungen zur Darmkrebsvorsorge. Für Menschen, bei denen bereits Darmkrebsfälle in der Familie bekannt sind, wären regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bereits ab dem 30. Lebensjahr sinnvoll und kosteneffektiv. Das zeigen die Ergebnisse der im vergangenen Jahr veröffentlichten FARKOR-Studie (1). Im Rahmen der Studie wurden Menschen mit familiärer Darmkrebs-Vorbelastung zu einem Darmkrebs-Screening eingeladen. Das Ergebnis: Jede 8. Untersuchung brachte Darmkrebs-Vorstufen zutage. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) begrüßt daher die Empfehlung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), das familiäre Darmkrebsscreening in die Krebsfrüherkennungsrichtlinie aufzunehmen und fordert eine Umsetzung noch in diesem Jahr.
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Medizin

Neuer Ansatzpunkt für Therapien beim Pankreaskarzinom

Im Zusammenhang mit der Ausbreitung von Tumoren ist der Transkriptionsfaktor SNAIL ein alter Bekannter. Wissenschaftler:innen vom Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) und von der Technischen Universität München (TUM) veröffentlichen nun eine bisher noch nicht beschriebene Funktion des Faktors: Bei einer bestimmten Form von Bauchspeicheldrüsenkrebs beschleunigt SNAIL das Krebswachstum dramatisch, indem es den Zellzyklus antreibt und die Seneszenz umgeht. Diese in Laborexperimenten neu entdeckten Funktionen von SNAIL lassen sich möglicherweise durch zielgerichtete Wirkstoffe bremsen (1).
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Aktuelle Daten zur Darmkrebs-Vorsorge in Deutschland

Darmkrebs ist in Deutschland die zweithäufigste Krebserkrankung. Ab 50 Jahren besteht Anspruch auf einen immunologischen Stuhltest und eine Vorsorge-Koloskopie. Diese Angebote werden jährlich von rund 10-20% bzw. 2-2,5% der anspruchsberechtigten Versicherten genutzt. Seit Einführung der Vorsorgekoloskopie im Jahr 2002 ist die Zahl der Neuerkrankungen in der Altersgruppe der 50- bis 74-jährigen um 17% zurückgegangen, wogegen die Anzahl der Neuerkrankungen bei den 25- bis 49-jährigen im selben Zeitraum um 11% anstieg.
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