Journal Onkologie

Fatigue | Beiträge ab Seite 6

Seit der Zulassung der zielgerichteten und Immuntherapien beim metastasierten Melanom gibt es für Patienten bessere Überlebensraten im Vergleich zur vorangehenden Ära der Chemotherapien. Bei den Checkpoint-Inhibitoren (CIs) sind Anti-CTLA-4-Antikörper und Anti-PD-1-Antikörper als Firstline-Therapien im Stadium IV zugelassen. Die Kombination aus beiden verspricht eine nie da gewesene Wirkung – bei allerdings erheblichem Nebenwirkungsrisiko. Auch eine kombinierte zielgerichtete Therapie mit BRAF- und MEK-Inhibitoren verzeichnet große Erfolge bei Patienten mit einer BRAF-V600-Mutation. Im Vergleich zur Monotherapie zeigen sich Vorteile im Gesamt- und progressionsfreien Überleben (OS, PFS) bei vergleichbarem Nebenwirkungsprofil. Derzeit wird in klinischen Studien die Triple-Therapie, die Kombination aus BRAF-/MEK-Inhibitoren und einem CI geprüft, um eventuellen Resistenzen gegen zielgerichtete Therapien entgegenzuwirken.
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Prostatakarzinom

Abirateron + Prednison/Prednisolon in der Erstlinientherapie des nicht oder mild symptomatischen mCRPC

Bei nicht oder mild symptomatischen Patienten mit metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC) gilt eine sekundäre Hormontherapie als eine der bevorzugten Therapieoptionen, für die Abirateron in Kombination mit niedrig dosiertem Prednison/Prednisolon (Abirateron/P) und Enzalutamid zur Verfügung stehen. In der Regel erfolgt heute beim mCRPC eine Sequenztherapie, um den Progress der Erkrankung möglichst lange hinauszuschieben. Zur Frage, ob zuerst mit Abirateron/P oder mit Enzalutamid begonnen werden sollte, wurden bereits auf dem ASCO 2018 Daten einer ersten prospektiven Phase-II-Studie vorgestellt (1). In dieser Studie wurden nicht nur die beiden Wirkstoffe erstmals direkt miteinander verglichen, sondern auch deren Sequenz: Abirateron/P gefolgt von Enzalutamid, oder umgekehrt. In diesem Review werden relevante klinisch-therapeutische Endpunkte, die für die Therapiewahl in der Erstlinie des nicht oder mild symptomatischen mCRPC eine wichtige Rolle spielen können, dargestellt.
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Ovarialkarzinom

PARP-Inhibitoren beim Platin-sensiblen Ovarialkarzinomrezidiv empfohlen – unabhängig von BRCA- und HRD-Status

Die Erhaltungstherapie mit PARP-Inhibitoren stellt heute den Therapiestandard für Patientinnen mit rezidiviertem Ovarialkarzinom dar, wenn sie zuvor auf eine Platin-basierte Chemotherapie angesprochen haben. Immer mehr Daten zeigen, dass die Patientinnen unabhängig von ihrem BRCA-Status von der Erhaltungstherapie profitieren, betonten Experten im Rahmen der Charité-Mayo-Konferenz Anfang April in Berlin. Auch eine fehlende homologous recombination deficiency (HRD) könne nicht dazu herangezogen werden, Patientinnen von der PARP-Inhibitor-Therapie auszuschließen. Als Kombinationspartner für Immun-Checkpoint-Inhibitoren und anti-angiogene Wirksubstanzen gewinnen PARP-Inhibitoren ebenfalls immer mehr an Bedeutung, so die Experten.
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ZNS-Tumoren

Drug Repurposing in der Behandlung des Glioblastom-Rezidivs

Das Glioblastom ist der häufigste maligne Tumor des zentralen Nervensystems im Erwachsenenalter. Die Erkrankung betrifft ca. 3,2 Personen pro 100.000 Einwohner pro Jahr (1). Trotz mancher Fortschritte in der operativen und adjuvanten Behandlung in den letzten Dekaden führt die Erkrankung regelmäßig zum Tod. Der Krankheitsverlauf ist durch eine hohe Symptomlast und daraus resultierende Einschränkung der Lebensqualität sowie durch die nahezu sichere Rezidivierung des Glioblastoms gekennzeichnet. Mit der Erstlinientherapie beträgt das mediane Gesamtüberleben (mOS) ab Diagnosestellung 14,6 Monate (2), wobei weniger als 5% der Patienten 5 Jahre überleben (3). Die histo- und molekularpathologische Einteilung des Glioblastoms erfolgt nach der 2016 zuletzt aktualisierten Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) (4). Der zufolge sind der Mutationsstatus des Isocitratdehydrogenase (IDH)-Gens und der Verlust chromosomalen Materials des kurzen Arms von Chromosom 1 und des langen Arms von Chromosom 19 (1p/19q-Kodeletion) relevante Biomarker beim Glioblastom. Das DNA-Reparaturprotein O6-Methylguanin-DNA-Methyltransferase (MGMT), dessen O6-Position die Zielstruktur für alkylierende Zytostatika ist, wird durch Hypermethylierung des gleichnamigen Gen-Promoters vermindert exprimiert und die betroffene Glioblastom-Zelle dadurch chemosensibler. Wegen seiner prognostischen und prädiktiven Relevanz ist die Bestimmung des MGMT-Promoter-Methylierungsstatus im Rahmen der molekularen Diagnostik Standard (5).
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Ovarialkarzinom

Fasten unter Chemotherapie: „Allein schon der Verzicht auf Zucker und tierisches Eiweiß hat einen positiven Effekt“

Intervallfasten, eine 13-16 Stunden andauernde Nahrungskarenz, wird als leicht umzusetzende Maßnahme angesehen, insgesamt weniger Kalorien aufzunehmen. Eine interessante Hypothese ist, dass mit einer längeren Fastenperiode von 24-48 Stunden sogar die Elimination von Krebszellen herbeigeführt werden kann. Eine weitere Hypothese ist, dass Fasten als Supportivmaßnahme die Nebenwirkungen einer Chemotherapie mildern oder verhindern kann. Dazu gibt es – allerdings mit geringer Fallzahl – erste Studienergebnisse, die ein 60-72-stündiges Fasten vor, während und nach der Gabe einer Chemotherapie untersucht haben. JOURNAL ONKOLOGIE sprach mit Prof. Dr. Andreas Michalsen, Chefarzt am Immanuel Krankenhaus Berlin und Inhaber der Stiftungsprofessur für klinische Naturheilkunde an der Charité.
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Kolorektales Karzinom

Lebensqualität beim kolorektalen Karzinom – Was wir noch lernen können

Insbesondere nach mehrjähriger Berufserfahrung entwickeln wir ein geschultes Bewusstsein für das Befinden unserer Patienten mit Kolorektalkarzinom (CRC). Wir wissen, ob sie Schmerzen haben, kennen ihre seelische Verfassung, Präferenzen bei der Wahl einer Behandlung und ihre Entscheidungskompetenz in Bezug auf das Therapiemanagement. Zudem steht uns bei Therapieentscheidungen mit dem ECOG-Performance-Status (ECOG-PS) ein etabliertes und einfach anzuwendendes Werkzeug zur Einschätzung der körperlichen Verfassung und Belastbarkeit zur Verfügung. Wir sind überzeugt, während einer Chemotherapie auftretende Nebenwirkungen treffsicher einschätzen zu können. Was aber, wenn wir einen Patienten erst seit kurzem kennen oder im Verlauf der Behandlung nur in größeren Abständen sehen? Wenn Kollegen über weniger klinische Erfahrung verfügen? Und wissen wir wirklich besser als der Patient selbst, wie es ihm geht? Fragen wir immer und in allen Bereichen nach Stärke, Häufigkeit von und Belastung durch Symptome und Begleiterscheinungen einer Therapie? Haben wir im ärztlichen Gespräch ausreichend Zeit dafür? Und kennen wir bei neuen Medikamenten deren neue und substanzspezifischen Auswirkungen? Was, wenn wir erkennen müssten, dass unsere Einschätzung hinsichtlich der Lebensqualität unserer Patienten so treffsicher ist wie ein Münzwurf? Dieser Artikel will Ihnen etwas mehr Einblick darin geben, was neben Gesamtüberleben und Therapieansprechen der Patienten für unser tägliches Handeln von ebenso hoher Relevanz ist.
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Prostatakarzinom

Vorbehandeltes mCRPC: Kombination aus Pembrolizumab und Olaparib wirksam

Die Keynote-365-Studie ist eine Phase-1b/2-Umbrella-Studie, in der verschiedene Kombinationstherapien bei Patienten mit vorbehandeltem metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC) getestet werden. Auf dem ASCO-GU wurden nun frühe Ergebnisse von Kohorte A, in der Pembrolizumab und Olaparib kombiniert wurden, berichtet: Die Kombination zeigt Wirksamkeit, und das Sicherheitsprofil stimmt mit den jeweiligen Profilen der Einzelsubstanzen überein.
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BNGO

Fortgeschrittenes HR+/HER2- Mammakarzinom: Endokrin-basierte Kombinationstherapie mit Abemaciclib ist ein Behandlungsstandard

Mit Abemaciclib steht in der Europäischen Union seit Oktober 2018 ein weiterer Vertreter der Wirkstoffklasse der CDK4/6 (Cyclin-abhängigen Kinasen 4 und 6)-Inhibitoren als neue Therapieoption beim lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Hormonrezeptor-positiven/HER2-negativen (HR+/HER2-) Mammakarzinom zur Verfügung. In Kombination mit einer herkömmlichen antihormonellen Therapie konnte für Abemaciclib im Rahmen des MONARCH-Studienprogramms eine deutliche Verlängerung des progressionsfreien Überlebens sowohl in der Erst- als auch in der Zweitlinie bewirkt werden. Das Behandlungskonzept der endokrin-basierten Kombinationstherapie mit einem CDK4/6-Inhibitor wie Abemaciclib hat sich bei Patientinnen mit HR+/HER2- fortgeschrittenem Mammakarzinom mittlerweile als Behandlungsstandard fest etabliert.
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Hepatozelluläres Karzinom

HCC: Cabozantinib verlängert das Gesamtüberleben

Seit November 2018 steht Patienten mit einem Hepatozellulären Karzinom (HCC) der Rezeptortyrosinkinase (RTK)-Inhibitor Cabozantinib in der Zweitlinientherapie zur Verfügung. Die zulassungsrelevante Phase-III-Studie CELESTIAL konnte bei vortherapierten Patienten mit fortgeschrittenem HCC ein signifikant höheres Gesamtüberleben (OS) im Vergleich zu Placebo zeigen (1). Zudem verbesserten sich das progressionsfreie Überleben (PFS) und die objektive Ansprechrate (ORR) unter Cabozantinib.
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Hepatozelluläres Karzinom

Fortgeschrittenes Leberzellkarzinom: Neue Therapieoption in der Erstlinientherapie

Die Behandlung des Hepatozellulären Karzinoms (HCC) stellt die Medizin vor große Herausforderungen. Der Tumor selbst sowie zugrunde liegende Erkrankungen wie eine Leberzirrhose beeinträchtigen die Leberfunktion und schränken somit die Behandlungsoptionen ein. Auch die Therapie kann Auswirkungen auf die Leberfunktion haben, sodass die Behandlungssequenz in den Tumorboards sorgfältig diskutiert werden sollte. Die S3-, EASL- und ESMO-Leitlinien empfehlen im intermediären Stadium lokoregionäre Therapien wie die transarterielle Chemoembolisation (TACE). Bei Fortschreiten der Erkrankung gab es mit dem Multikinase-Inhibitor Sorafenib bisher nur eine Option für die systemische Erstlinientherapie. Mit der kürzlich erfolgten Zulassung von Lenvatinib für das fortgeschrittene oder nicht operable HCC gibt es jetzt eine Alternative zu Sorafenib. Darüber hinaus könnte der Checkpoint-Inhibitor Nivolumab, der in dieser Indikation erste vielversprechende Studienergebnisse zeigte, demnächst ebenfalls für die Erstlinientherapie zur Verfügung stehen. Diese Erweiterungen der Systemtherapie werden die Therapielandschaft des HCC verändern.
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Hepatozelluläres Karzinom

Aktuelle strahlentherapeutische Therapieoptionen in der Behandlung des Leberzellkarzinoms

Das Hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist die sechsthäufigste Tumorerkrankung und die dritthäufigste Todesursache weltweit (1). Die operative Entfernung oder die orthotope Lebertransplantation stellen kurative Therapieoptionen zur Behandlung des HCC dar. Ein Großteil der an HCC erkrankten Patienten sind jedoch für diese therapeutischen Maßnahmen nicht geeignet. Gründe dafür sind z.B. chronische Leberfunktionsstörungen, internistische Begleiterkrankungen oder durch den Tumor bedingte Faktoren wie Gefäßinfiltration oder multifokaler Tumorbefall. In den letzten Jahren verdichtete sich die Evidenzlage in Bezug auf den Einsatz lokaler Verfahren als Therapieoption bei HCC. Dies führte zu einem Paradigmenwechsel insbesondere in der Behandlung inoperabler Patienten. Von besonderem Interesse ist hierbei die Therapie von Patienten, welche eine potentiell kurativ zu behandelnde Erkrankung haben. In diesen Fällen ist durch ein aggressives lokales Vorgehen eine mögliche Lebensverlängerung zu erreichen (2). So werden lokal ablative Verfahren in den aktuellen NCCN Guidelines bei primär nicht operablen Patienten empfohlen und darüber hinaus auch als mögliche Bridging-Methode vor geplanter orthotoper Lebertransplantation erwähnt (3).
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Endokrine Tumoren

Neuroendokrine Neoplasien: Peptidrezeptor-Radionuklidtherapie (PRRT)

Neuroendokrine Neoplasien (NEN) oder Neuroendokrine Tumoren (NET) sind mit einer Inzidenz von 3-5/100.000 bzw. 2% (1, 2) aller Neoplasien des gastroenteropankreatischen (GEP)-Systems als eine seltene Tumorentität einzuordnen. Sie bilden eine stark heterogene Gruppe von epithelialen Tumoren und weisen charakteristischerweise eine starke membranöse Expression des Somatostatin-Rezeptors (SSTR) auf. Die SSTR-Subtypen, insbesondere Subtyp 2, 3 und 5 bilden nicht nur den Angriffspunkt für diagnostische, sondern auch für therapeutische Verfahren. Die Ergebnisse der NETTER-1-Studie zeigen den hohen Stellenwert der Peptidrezeptor-Radionuklidtherapie (PRRT) bei gastrointestinalen NEN nach Progression unter Biotherapie. Neben den internationalen ENETS-Guidelines (3) erschien im Sommer 2018 die erste deutsche S2k-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) zu Diagnostik und Therapie neuroendokriner Tumoren (4), die den Stellenwert der PRRT in der Behandlungssequenz bestätigt
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Hepatozelluläres Karzinom

HCC: Cabozantinib verlängert Gesamtüberleben

Seit November 2018 steht Patienten mit einem Hepatozellulären Karzinom (HCC) der Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) Cabozantinib in der Zweitlinientherapie zur Verfügung. Die zulassungsrelevante Phase-III-Studie CELESTIAL belegt bei vortherapierten Patienten mit fortgeschrittenem HCC ein signifikant höheres Gesamtüberleben (OS) im Vergleich zu Placebo (1). Zudem verbesserten sich das progressionsfreie Überleben (PFS) und die objektive Ansprechrate (ORR) unter Cabozantinib.
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Hämatologie

Chronische Leukämien: Moderne Tyrosinkinase-Inhibitoren bereichern die Therapielandschaft

Die auf dem POMME-med-Workshop in München vorgestellten Highlights des ASH-Kongresses 2018 zu Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKIs) verdeutlichen eine insgesamt sehr positive Entwicklung in der Behandlung von chronischer myeloischer Leukämie (CML) und chronischer lymphatischer Leukämie (CLL). Bei CML-Patienten zeigten sich nach dem Absetzen einer Therapie aus Nilotinib + pegyliertem (PEG)-Interferon-alpha 2b gute Remissionsraten (1). Der allosterische Inhibitor Asciminib bietet eine neue Behandlungsperspektive für ansonsten TKI-resistente/-intolerante CML-Patienten (2). Auf der Basis der Alliance- und iLLUMINATE-Studien bietet es sich an, für ältere oder unfitte CLL-Patienten künftig eine Primärtherapie mit Ibrutinib zu favorisieren (3, 4). Eine Kombinationstherapie aus Venetoclax + Rituximab bietet das Potential einer neuen Standardbehandlung in der Zweitlinie der CLL-Behandlung.
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Hämatologie

MPN: Schwere der Symptomlast wird häufig verkannt

Die beiden myeloproliferativen Erkrankungen (MPN), essentielle Polycythaemia Vera (PV) und Myelofibrose (MF) sind klinisch durch eine Vielzahl von Symptomen charakterisiert, die die Lebensqualität der Patienten erheblich einschränken, häufig mit dem Verlust des Arbeitsplatzes einhergehen (1) und mit einer verkürzten Überlebenszeit assoziiert sind (2). Allgemeine Symptome bei den 2 Entitäten sind Fatigue, Pruritus, Nachtschweiß, Appetitlosigkeit mit Gewichtsverlust sowie allgemeine Schwäche. Thromboembolische Ereignisse sind die Hauptursache für Morbidität und Mortalität bei der PV. Die mitunter schwere Symptomatik der MPN, insbesondere ihre Komplexität, wird häufig deutlich unterschätzt, wie aktuelle, beim ASH präsentierte Daten zeigen.
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NSCLC

Evaluation der ALK-Inhibitoren zur Therapie des fortgeschrittenen ALK+ NSCLC

Gentranslokationen der anaplastischen Lymphomkinase (ALK) treten bei 4-5% der Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) auf. Das exprimierte Fusionsprotein aktiviert onkogene Signalwege und führt zu erhöhter Proliferation und Zellüberleben. Eine Besonderheit von ALK-translozierten Tumoren ist das hohe Risiko einer ZNS- und/oder leptomeningealen Metastasierung. ALK-Inhibitoren bieten für diese Patienten die Möglichkeit einer zielgerichteten Therapie. Momentan stehen in Deutschland 4 Wirkstoffe zur Verfügung und weitere befinden sich in klinischer Entwicklung. Der Artikel wurde auf Basis einer selektiven Literaturrecherche erstellt und bietet eine Übersicht der wichtigsten Daten und Eigenschaften von ALK-Inhibitoren zur Therapie des fortgeschrittenen ALK-positiven (ALK+) NSCLC. Therapien mit ALK-Inhibitoren haben sich in zahlreichen klinischen Studien insgesamt als wirksam erwiesen, wobei objektive Ansprechraten (ORR) von 39-92% und ein progressionsfreies Überleben (PFS) von bis zu rund 34 Monaten in der Erstlinientherapie und 5,4-16,7 Monate in der Zweitlinie erzielt wurden. Dennoch unterscheiden sich die Wirkstoffe z.B. in ihrem Nebenwirkungsprofil und der Wirksamkeit gegen ZNS-Metastasen. Darüber hinaus besitzen die ALK-Inhibitoren unterschiedliche Aktivität gegen ALK-Resistenzmutationen. Aufgrund fehlender Head-to-head-Studien bleibt es schwierig, Empfehlungen für Therapiesequenzen zu geben, doch eine gute intrakranielle Wirksamkeit sowie Aktivität gegen ALK-Resistenzmutationen sind Eigenschaften, die bei der Therapiewahl berücksichtigt werden sollten.
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Prostatakarzinom

mCRPC: Aktuelle Daten zur initialen Therapie mit Abirateronacetat

Die initiale Erstlinientherapie des nicht oder mild symptomatischen metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (mCRPC) mit Abirateronacetat (Zytiga®) + Prednison/Prednisolon (Abirateron/P) kann sich positiv auf die PSA-Ansprechrate unter der Folgetherapie auswirken. Experten wiesen anhand aktueller Daten und Erfahrungen aus der klinischen Praxis darauf hin, dass die Wirksamkeit von Folgetherapien und die Verträglichkeit wichtige Entscheidungskriterien für die Sequenztherapie sein können.
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Prostatakarzinom

Therapie des metastasierten hormonnaiven Prostatakarzinoms

Auch heute weisen noch immer 10-15% der neudiagnostizierten Prostatakarzinome eine asymptomatische oder symptomatische systemische Metastasierung auf. Das metastasierte hormonnaive Prostatakarzinom (mhPCA) kann dabei als De-novo-Diagnose erkannt werden oder sich nach einer lokalen Therapie eines initial organbegrenzten oder lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinoms entwickeln (1). Die Androgendeprivation (ADT) durch subkapsuläre Orchiektomie oder medikamentöse Kastration stellt seit mehr als 70 Jahren die Therapie der Wahl dar, auch wenn sich das mittlere Überleben von 42 Monaten in den vergangenen Dekaden trotz neu entwickelter GnRH-Analoga und GnRH-Antagonisten nicht geändert hat (2). In der STAMPEDE-Studie wurden 917 Männer mit einem mhPCA bei einem medianen Serum-PSA (Prostata-spezifisches Antigen) von 112 ng/ml in den Kontroll-Arm randomisiert und erhielten eine ADT-Monotherapie (3). Nach einem medianen Follow-up von 20 Monaten lag das mediane progressionsfreie Überleben (mPFS) bei 11 Monaten, das mediane Gesamtüberleben (mOS) betrug 42 Monate und die 2-Jahres-Überlebensrate lag bei 72%. In der Multivarianzanalyse waren der Nachweis von Knochenmetastasen, ein hoher Gleason-Score, ein schlechter ECOG-Performance-Status (PS) sowie junges Patientenalter eng mit dem OS verbunden. Männer mit einer ausgedehnten Metastasierung zeigten ein reduziertes mOS von nur 32-35 Monaten.
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