Journal Onkologie

Hämatologie | Beiträge ab Seite 9

Seit Oktober 2025 ist die Zulassung für Selumetinib erweitert: Bereits seit 2021 zur Behandlung von pädiatrischen Patient:innen etabliert, ist Selumetinib jetzt auch für erwachsene Patient:innen mit Neurofibromatose Typ 1 (NF1) und plexiformen Neurofibromen (PN) zugelassen.1 Die Studienergebnisse der zulassungsrelevanten KOMET-Phase-III-Studie bilden die Grundlage der Indikationserweiterung für Selumetinib. Damit ist eine Neuverordnung bei erwachsenen NF1-Patient:innen nun im Rahmen der Indikation möglich.1
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Hämatologie

Workshop der AGSMO: Update der S3-Leitlinie „Supportive Therapie bei onkologischen PatientInnen“

Expert:innen der Arbeitsgemeinschaft Supportive Maßnahmen in der Onkologie (AGSMO) der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. stellten auf dem virtuellen AGSMO-Workshop, der am 11. September 2024 stattfand, das Update der bestehenden Inhalte sowie die neuen Themen der nun aktualisierten S3-Leitlinie „Supportive Therapie bei onkologischen PatientInnen“ vor. Diese S3-Leitlinie ist ein großes Projekt der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO), der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie e.V. (DEGRO) und der AGSMO und wird durch die Deutsche Krebshilfe gefördert.
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Entitätsübergreifend

Kardiotoxizität bei Krebspatient:innen

Moderne Krebstherapien ermöglichen heutzutage eine immer weiter steigende Lebenserwartung von Krebspatient:innen auch in fortgeschrittenen Krankheitsstadien. Dadurch hat aber auch das Auftreten von therapiebedingten Nebenwirkungen und insbesondere von Kardiotoxizität zunehmend an Bedeutung gewonnen. Diese können vielfältig und in verschiedenen Schweregraden auftreten, was wiederum entsprechende Auswirkungen auf die onkologische Therapie mit sich bringen kann. Im Jahr 2022 wurde die erste kardio-onkologische Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie veröffent­licht, um die Diagnostik, Therapie und Prävention von kardiotoxischen Nebenwirkungen maßgeblich zu verbessern.
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Entitätsübergreifend

Zur Rehabilitation der ätiologischen Psychoonkologie

Die Suche nach psychosozialen Faktoren, die in der Karzinogenese mitursächlich wirken könnten, ist über Jahrzehnte auffällig emotional diskutiert worden. Heute scheint sie von den meisten Psychoonkolog:innen als abgeschlossen betrachtet zu werden: Umfangreiche Studien hätten keinen Nachweis von direktem Einfluss der Psyche auf die Krebsentstehung erbracht. ONKO, das Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft, schreibt, die Psyche könne nach aktuellen Erkenntnissen aus der Liste der Krebsursachen gestrichen werden. Aber der Schein trügt. Die hier vorgetragene Analyse zeigt, dass der negative Befund aus einer unpassenden Wahl der verwendeten Untersuchungs­methoden entstanden ist: Da die Psyche nicht messbar ist, können ursächliche Verbindungen zwischen Psyche und einem somatischen Befund nie mit naturwissenschaftlich-quantitativen, sondern nur mit geisteswissenschaftlich-qualitativen Methoden nachgewiesen werden. Eine Erklärung für das hartnäckige Festhalten an einer unpassenden Methodik ist im Unbehagen der Forschenden gegenüber den bei Erkrankten oft auftauchenden Schuldgefühlen zu finden. Deshalb ist die Vertiefung der Ausbildung von Fachleuten der Onkologie zur Auseinandersetzung mit schwierigen Gefühlen einer von 3 Vorschlägen, die hier zur Wiederbelebung der ätiologischen Psychoonkologie unterbreitet werden.
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Entitätsübergreifend

Ärzt:innen in Weiterbildung: Arbeitsbedingungen, Digitalisierung – alles muss besser werden

Eine aktuelle Umfrage des Hartmannbundes mit ca. 500 jungen Ärzt:innen (69% davon Frauen) hat offengelegt, in welchen Bereichen des Berufsalltags Ärzt:innen in Weiterbildung die größten Probleme sehen: In erster Linie betrifft dies Arbeits- und Pausenzeiten, den Personalmangel, die technische Infrastruktur und das Fehlen eines Ansprechpartners oder einer Ansprechpartnerin für fachliche Fragen. Aber auch mangelnde Wertschätzung und zu wenig Freizeit machen Ärzt:innen teilweise so zu schaffen, dass sogar über einen Berufswechsel nachgedacht wird.
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Entitätsübergreifend
O-Ton Onkologie

Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Ärztinnen: Mit Empathie zur persönlichen Erfüllung

In der aktuellen O-Ton Onkologie Podcast-Episode betont Prof. Dr. Barbara Schmalfeldt, Direktorin der Klinik und Poli­klinik für Gynäkologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, UKE Hamburg: „Wir möchten Frauen wirklich ermutigen, den Weg in die Klinik zu gehen und onkologische Patienten zu versorgen.“ Dr. Hannah Woopen, Charité – Universitätsmedizin Berlin, ergänzt: „Ich glaube, dass wir Frauen uns auch ab und zu noch mal besser präsentieren müssen oder mehr darüber reden sollten, was wir tun. Also im Sinne von positiv berichten!“
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Digitalisierung & Präzisionsmedizin
Serie KI in der Onkologie – Teil 6

Apps und DiGA in der Onkologie

Deutschland hat vor über 4 Jahren verschreibungspflichtige mobile Gesundheits-Apps eingeführt. Diese regulierten Apps werden als digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) bezeichnet und durchlaufen einen Zulassungsprozess, ähnlich wie Arzneimittel, einschließlich Datenschutzmaßnahmen und manchmal klinischen Studien. Um diese regulierten Apps wird Deutschland von einigen Ländern beneidet. Dieser Beitrag beschreibt die im Bereich Onkologie/Hämatologie zugelassenen DiGA und gibt Infos und Vergleichsstudien zu frei verfügbaren Apps für Patient:innen. Auch Apps für Ärzt:innen finden Erwähnung.
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Diagnostik

Vision Zero: „Vom Recht auf Gefundenwerden“ – Datenschutz als Patientenschutz

Auf der Herbstarbeitstagung von Vision Zero e.V. gab es vielfältigen und wichtigen Input unterschiedlicher Stakeholder aus dem Gesundheitssektor – was Grundlage für spannende Diskussionen bot. Alle Erkenntnisse sollen Eingang in die Agenda 2025 der gemeinnützigen Organisation finden. Das oberste Ziel: Die Zahl der vermeidbaren krebsbedingten Todesfälle gegen Null bringen. Beiratsvorsitzender Prof. Dr. Christof von Kalle, Berlin, appellierte in seinem Vortrag eindrucksvoll auf eine Neuausrichtung des Verständnisses von Datenschutz als Patientenschutz – eine der Grundlagen für dieses Ziel.
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Hämatologie

Zielgerichtete Therapie der AML mit IDH1-Mutation – Komplette und molekulare Remission bei ­IDH1-mutierter AML mit Ivosidenib

Wie behandelt man Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML), die nicht für eine Standard-Induktions-Chemotherapie geeignet sind? Ein exemplarischer Fallbericht, der bei der DGHO-Jahrestagung vorgestellt wurde, zeigt die Wirksamkeit der zielgerichteten Therapie mit dem IDH-1-Inhibitor Ivosidenib (1) in der Erstlinientherapie einer 65-jährigen AML-Patientin.
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Hämatologie

Selinexor + Vd ermöglicht doppelten Substanzklassenwechsel beim Multiplen Myelom

Wenn es beim Multiplen Myelom (MM) zum Rezidiv bzw. zu Refraktärität kommt (rrMM), kann die Wahl der nächsten Therapielinie zur Herausforderung werden (1). Welche Möglichkeiten dann sinnvoll sind, wurde auf dem DGHO (Kongress der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie) im Rahmen eines Symposiums unter der Leitung von Prof. Dr. med. Hermann Einsele, Würzburg, diskutiert.
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Hämatologie

Polycythaemia Vera an der Wurzel packen – Frühzeitig JAK2-Allel-Last reduzieren und Komplikationen vorbeugen

Die Polycythaemia Vera (PV) ist eine seltene klonale myeloproliferative Neoplasie, die durch eine Erythrozytose charakterisiert ist und häufig mit einer Leukozytose und/oder Thrombozytose einhergeht (1). Die Zulassung von Ropeginterferon alfa-2b (Ropeg) im Februar 2019 als dem ersten zugelassenen Interferon alfa in der Therapie der PV leitete den Paradigmenwechsel zu einer – im Unterschied zu den konventionellen Optionen – auch krankheitsmodifizierenden Therapie ein, die dem Progress der Erkrankung frühzeitig entgegenwirkt. Zum von AOP Health seit 2010 durchgeführten umfassenden klinischen Entwicklungsprogramm liegen mittlerweile Daten von bis zu 7,5 Jahren Behandlungsdauer vor, welche die langjährige Erfahrung mit Ropeg bei der Behandlung der PV ebenso wie die zahlreichen publizierten Beiträge auf internationalen Kongressen unterstreichen.
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Hämatologie

Rezidiviertes/refraktäres Multiples Myelom – Teclistamab mit tiefem Ansprechen und fast 2 Jahren medianem Überleben

Die Therapieoptionen für Patient:innen mit rezidiviertem oder refraktärem Multiplen Myelom (r/r MM) waren bisher stark beschränkt auf Standardtherapien. Mit der Einführung neuer Wirkstoffklassen hat sich die Therapielandschaft gewandelt. Ein wichtiger Vertreter ist Teclistamab, ein gegen BCMA gerichteter bispezifischer Antikörper (BsAb). Als erstes Präparat dieser Wirkstoffklasse ist Teclistamab seit September 2023 bei Patient:innen mit r/r MM, die zuvor bereits mindestens 3 Therapien erhalten und während der letzten Therapie eine Krankheitsprogression gezeigt haben, zugelassen (1). Die Basis dafür bilden die Ergebnisse der Studie MajesTEC-1 (2).
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Hämatologie

ASH: Real-World-Daten nach US-Zulassung von Pirtobrutinib beim Mantelzell-Lymphom

Der hochselektive, nicht-kovalent bindende Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) Pirtobrutinib wurde in den USA auf Basis der Phase-I/II-Studie BRUIN-18001 zur Behandlung von Patient:innen mit fortgeschrittenem Mantelzell-Lymphom (MCL) ab der Drittlinie nach Vortherapie mit einem kovalenten BTKi zugelassen. Aktuelle Beobachtungsdaten zeigen den Einsatz von Pirtobrutinib in dieser Patientenpopulation in Real-World-Settings (1).
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Hämatologie

ASH: Der richtigen Dosis auf der Spur – Neue Fakten zur Langzeit-DOAK bei Hochrisiko-VTE

Ob auf lange Sicht eine Dosisreduktion der direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) für Menschen mit venöser Thromboembolie (VTE) und hohem Rückfallrisiko wirklich sicher ist, ist bislang nicht klar, betonte der Referent Prof. Dr. Francis Couturaud, Brest, Frankreich, auf der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) (1). Er legte dar, worin die Probleme bisheriger Daten bestanden und erklärte, welche Schlüsse sich trotz des verfehlten primären Endpunktes aus der RENOVE Studie ziehen lassen.
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Hämatologie

ASH: Verbesserung der Prognose mit CD19-Antikörper beim r/r follikulären Lymphom

Das follikuläre Lymphom (FL) zählt zu den indolenten Non-Hodgkin-Lymphomen, aber Rezidive sind unausweichlich; mit jedem neuen Rezidiv wird die progressionsfreie Zeit immer kürzer. Initial wird in der Regel eine Immunchemotherapie mit CD20-Antikörpern gegeben, und für die Zweitlinie ist die Kombination aus Lenalidomid und Rituximab (R2) zugelassen. In der globalen Phase-III-Studie inMIND, die Laurie Sehn, Vancouver, als Late-Breaking Abstract bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in San Diego vorstellte, konnte eine Ergänzung dieses Protokolls um dem CD19-Antikörper Tafasitamab das progressionsfreie Überleben (PFS) deutlich verlängern (1).
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Hämatologie

ASH: MCL – bei MRD-Negativität auch nach konventioneller Induktion Verzicht auf Transplantation möglich

Beim Mantelzell-Lymphom (MCL) wurde bislang in der ersten Komplettremission häufig eine autologe Stammzelltransplantation (autoSCT) angewendet. Mit der besseren Wirksamkeit neuer medikamentöser Therapien scheint dies zunehmend überflüssig zu werden, wie sich etwa in der europäischen TRIANGLE-Studie zeigte. Eine weitere Phase-III-Studie der US-amerikanischen Eastern Cooperative Oncology Group (ECOG), die Timothy Fenske, Milwaukee, USA, als Late-Breaking Abstract bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) vorstellte, belegt das auch für Patient:innen, die nach herkömmlichen Chemotherapien keine minimale Resterkrankung (MRD) mehr aufweisen.
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Hämatologie

ASH: Ist eine Transplantation beim rezidivierten oder refraktären Hodgkin-Lymphom verzichtbar?

Im Rezidiv eines Hodgkin-Lymphoms (HL) ist eine autologe Stammzelltransplantation im Anschluss an eine Zweitlinientherapie gebräuchlich. Eine Phase-II-Studie, die Alison Moskowitz, New York, bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in San Diego vorstellte, nährt die Hoffnung, dass nach Erreichen einer kompletten Remission eine Erhaltungstherapie mit einem Immuncheckpoint-Inhibitor den Verzicht auf die Transplantation gestattet.
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Hämatologie

ASH: 10-Jahres-Follow-up zeigt Vorteile der Stammzelltransplantation bei Sichelzellkrankheit

10 Jahre nach allogener Stammzelltransplantation (alloSCT) waren bei Kindern mit Sichelzellkrankheit (SCD) die klinischen Outcomes sowie die Lebensqualität und kognitive Leistung gegenüber Kindern mit Standardbehandlung verbessert. Die 10-Jahres-Ergebnisse bestätigten den Nutzen einer alloSCT bei abnormalen zerebralen Vaskulopathien, erklärte Dr. Françoise Bernaudin (1) in der Late-Breaking-Abstract-Session auf der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH).
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