Journal Onkologie

Chemotherapie | Beiträge ab Seite 54

Der Einzug neuer Medikamente der zweiten und dritten Generation sowie die Etablierung der monoklonalen Antikörper hat die Therapie des Multiplen Myeloms (MM) in den letzten Jahren revolutioniert. Durch die Verwendung von 3- und 4-Fach-Kombinationen können immer tiefere und lang anhaltende Remissionen bei günstigem Profil unerwünschter Wirkungen (AEs) erzielt werden, sodass der Stellenwert der autologen Stammzelltransplantation (autoSCT) mit jeder neuen Zulassung in Frage gestellt wurde. Im folgenden Artikel soll zunächst anhand der neuesten Daten die Rolle der autoSCT bei der Behandlung des neudiagnostizierten Myeloms definiert werden. Ferner wird die aktuelle Studienlage zur Induktions-, Konsolidierungs- und Erhaltungstherapie aufgezeigt.
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Hämatologie

CAR-T-Zellen: Erste Ansätze in der Therapie des Multiplen Myeloms

CAR-T-Zellen sind genetisch-modifizierte, autologe T-Zellen, die einen chimären Antigenrezeptor (CAR) tragen und sich gegen ausgewählte Oberflächenantigene auf Tumorzellen richten. CAR-T-Zellen sind darüber hinaus in der Lage, die Zielzellen zu töten und durch Persistenz in vivo eine langanhaltende Immunantwort aufrecht zu erhalten. Eine vorausgehende Lymphodepletion durch eine Chemotherapie oder Radiotherapie trägt zu einer lang andauernden Persistenz von CAR-T-Zellen in vivo bei. In den letzten Jahren haben eine rasante Entwicklung der CAR-T-Zell-Technologie und der Einsatz in frühen klinischen Studien bei Patienten mit hämatologischen Neoplasien stattgefunden. Vielversprechende Ergebnisse wurden bereits in der klinischen Prüfung von BCMA-CARs erreicht. Präklinische Untersuchungen zu CD38, SLAMF7 und CD44v6 CAR-T-Zellen verliefen erfolgreich. Die Ergebnisse der klinischen Phase-I/II-Studien zu CD19, CD138, kappa-Leichtketten, LeY und NKG2D CARs beim Multiplen Myelom (MM) werden mit Spannung erwartet.
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Ovarialkarzinom

Niraparib: Neue Option als Erhaltungstherapie beim rezidivierten, Platin-sensiblen Ovarialkarzinom

Der PARP-Inhibitor Niraparib (Zejula®) ist als Monotherapie zur Erhaltungstherapie bei erwachsenen Patientinnen mit Rezidiv eines Platin-sensiblen, gering differenzierten serösen Karzinoms der Ovarien, der Tuben oder mit primärer Peritonealkarzinose, die sich nach einer Platin-basierten Chemotherapie in Remission (komplett oder partiell) befinden, unabhängig vom BRCA-Status zugelassen. Die Zulassung beruht auf der Phase-III-Studie AGO-OVAR 2.22/ENGOT-OV16/NOVA (1). Das mediane progressionsfreie Überleben (mPFS) war bei Patientinnen mit BRCA-Keimbahnmutation mit Niraparib signifikant länger als mit Placebo (21,0 vs. 5,5 Monate; HR=0,27; p<0,001).
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Medizin

Febrile Neutropenie: Bedarf für G-CSF-Prophylaxe vor jedem Chemotherapiezyklus abschätzen

Die Chemotherapie ist weiterhin eine wichtige Säule der systemischen onkologischen Therapie, betonte Prof. Dr. Hartmut Link, Kaiserslautern, anlässlich des Deutschen Krebskongresses in Berlin (1). Damit ist auch die Prophylaxe von febrilen Neutropenien (FN) als lebensbedrohliche Komplikation der Chemotherapie weiterhin von großer Bedeutung. Die FN-Prophylaxe mit Granulozyten-Kolonie-stimulierenden Faktoren wird nach der aktuellen S3-Leitlinie „Supportive Therapie bei onkologischen Patienten“ (2) nicht nur abhängig von der Art der Zytostatika empfohlen, sondern auch unter Berücksichtigung von individuellen Risikofaktoren, die sich im Verlauf der Behandlung ändern können. Deshalb sollte das FN-Risiko vor jedem Chemotherapie-Zyklus erneut ermittelt werden.
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Medizin

Platin-sensitives Ovarialkarzinomrezidiv: Erhaltungstherapie mit Niraparib

Seit der Zulassung von Niraparib (Zejula®) im November 2017 kann allen Patientinnen mit rezidiviertem Ovarialkarzinom, die auf die Platin-basierte Rezidivtherapie angesprochen haben, eine Erhaltungstherapie mit dem PARP-Inhibitor angeboten werden. Die Bestimmung des BRCA-Mutationsstatus ist nicht notwendig. Ein Lunch-Symposium im Rahmen des 10. Kongresses für Gynäkologie und Geburtshilfe informierte über die Daten der Zulassungsstudie, aktuelle Auswertungen und das Therapiemanagement.
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Pankreaskarzinom

Das Pankreaskarzinom: Aktuelle Aspekte der Molekularpathologie

Das duktale Adenokarzinom des Pankreas macht 85-90% der malignen epithelialen Tumoren des Pankreas aus und ist damit die häufigste Pankreas-Neoplasie. Aktuelle Prognosen zeigen, dass bis 2024 jeder zweite krebsbedingte Todesfall auf diese Erkrankung zurückzuführen sein wird. Dies unterstreicht die Bedeutung einer Optimierung von Früherkennungs- und Therapiemöglichkeiten beim Pankreaskarzinom. Hierfür unabdingbar ist eine Beschäftigung mit den Entstehungsmechanismen und der Krankheitsprogression auf molekularer Ebene, um potentielle Marker und therapeutische Targets zu identifizieren. In den letzten Jahren wurden auf der Basis von Hochdurchsatzanalysen weitergehende Kenntnisse zur Pathogenese der Erkrankung gewonnen, sodass mittlerweile die Tumorentstehung sowie der zeitliche Rahmen der Karzinom-Entwicklung sowie die weitere Krankheitsprogression skizziert werden können. Zusätzlich liegen detaillierte Kenntnisse über im Rahmen der Karzinogenese deregulierte Signalwege vor.
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Mammakarzinom

Zirkulierende Tumorzellen als Grundlage für die Therapie des metastasierten Mammakarzinoms

Trotz großer Fortschritte in der Entwicklung neuer Behandlungskonzepte ist das metastasierte Mammakarzinom (MBC) mit einer ausgeprägten Einschränkung der Lebensqualität und hohen Mortalität verbunden. Etablierte Therapieregime richten sich am Primärtumor und seinem Phänotyp bzw. dem Phänotyp solider Metastasen aus. Eine entscheidende Rolle spielen hierbei der Hormonrezeptor(HR)- und der HER2-Rezeptor-Status. Im Verlauf der Erkrankung treten jedoch phänotypische Veränderungen des Tumorgewebes auf, die oft nicht erfasst und bei einer Therapieumstellung nicht berücksichtigt werden. In derzeitigen Behandlungsleitlinien wird zumindest eine zusätzliche Charakterisierung von soliden Metastasen empfohlen (1). Eine solche Untersuchung ist allerdings mit der Durchführung invasiver Biopsien verbunden. Häufig entfällt daher die sequentielle HR- bzw. HER2-Bestimmung und eine mögliche Tumorheterogenität wird nicht berücksichtigt (2), was eine insuffiziente Therapie zur Folge haben kann.
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Hämatologie

Infektiöse Komplikationen nach autologer Stammzelltransplantation

Autologe Stammzelltransplantation (autoSCT) ist eine etablierte Therapie bei rezidivierten lymphoproliferativen Erkrankungen und rezidivierten Hodentumoren. Der größte Anteil davon entfällt in Deutschland auf die Therapie des Multiplen Myeloms. Infektionen während der Neutropenie-Phase nach hochdosierter Chemotherapie und autoSCT (Tab. 1) sind in Anbetracht der Morbidität und Mortalität von großer Bedeutung. Bei nur ca. einem Drittel der Infektionen lässt sich ein mikrobiologischer Nachweis führen. Bakterielle Infektionen sind hauptsächlich für die Infektionen in der Neutropenie-Phase verantwortlich. Virus-Reaktivierungen bzw. -Infektionen und Pilz-Infektionen machen nur einen geringen Anteil der Infektionen aus. Die rechtzeitige Gabe mit empirischer antibiotischer Therapie ist bei Infektionen in der Neutropenie-Phase unumgänglich. Eine umfassende Diagnostik für die Suche nach spezifischen Erregern ist sinnvoll, ergibt jedoch in vielen Fällen keinen wegweisenden Befund. Eine zusätzliche Gabe empirischer antimykotischer Therapie ist bei prolongierter Neutropenie, Nicht-Ansprechen der empirischen antibiotischen Therapie sowie klinischer Instabilität angezeigt. Zur Reduzierung der Dauer der Neutropenie, antibiotischer Therapie und des Krankenhausaufenthaltes ist die Gabe von Granulozyten-Kolonie-Stimulierendem Faktor (G-CSF) sinnvoll.
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Hämatologie

Fortgeschrittenes FL: Früher Progress unter Obinutuzumab seltener als unter Rituximab

Die Immunchemotherapie ist der Goldstandard in der Erstlinienbehandlung des fortgeschrittenen Follikulären Lymphoms (FL). Bei der Frage, welcher Antikörper eingesetzt werden sollte, zeichnet sich eine Überlegenheit von Obinutuzumab (Gazayvaro®) über den bisherigen Standard Rituximab ab (1). Dies bestätigte jetzt eine neue Analyse der GALLIUM-Studie: Unter Obinutuzumab hatten nur halb so viele Patienten innerhalb der ersten 24 Monate nach Therapiebeginn einen Progress wie unter Rituximab.
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Urothelkarzinom

Erstlinientherapie: Lokal fortgeschrittenes oder metastasiertes Urothelkarzinom

Eine randomisierte, kontrollierte Phase-III-Studie zum Vergleich von Pembrolizumab mit und ohne Platin-basierte Kombinationschemotherapie und der alleinigen Chemotherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom (Keynote-361) – AB 54/16 der AUO. Leiterin der klinischen Studie (LKP) ist Prof. Dr. M. Retz; ihre Aufgaben liegen in der medizinischen Durchführung der Studie, der Abwägung von Nutzen-Risiko der Studie, Umsetzung des Prüfplans in ärztlichen Belangen. Sie ist Ansprechpartnerin für Ethikkommission und Behörden und zuständig für die abschließende ärztliche Bewertung der Ergebnisse. Sponsor der Studie ist die MSD SHARP & DOHME GMBH, Haar. Die Studie ist unter der Nummer NCT02853305 bei clinicaltrials.gov registriert.
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Mammakarzinom

SABCS Teil II: HER2-Positivität/ CDK4/6-Inhibition

Die SOLD-Studie (GS3-04) untersuchte die Frage, ob bei Frauen mit frühem, HER2-positivem Mammakarzinom die 9-wöchige Gabe von Trastuzumab in Kombination mit einer Anthrazyklin/Taxan-basierten Chemotherapie genauso gut ist wie die einjährige Standardtherapie mit Trastuzumab. Gezeigt werden sollte die Nichtunterlegenheit der verkürzten Therapie mit Trastuzumab, primärer Endpunkt der randomisierten Phase-III-Studie war das krankheitsfreie Überleben (DFS).
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Ösophaguskarzinom

Strahlentherapeutische Konzepte zur Behandlung des Ösophaguskarzinoms

Seit Jahrzehnten wird eine steigende Inzidenz des Ösophaguskarzinoms beobachtet. Dies betrifft in den westlichen Industrienationen Adenokarzinome stärker als Plattenepithelkarzinome. Die kurative Therapie beider histologischer Subtypen umfasst multimodale Konzepte mit chirurgischen, strahlentherapeutischen und systemtherapeutischen Therapieoptionen. Strahlentherapeutische Behandlungskonzepte werden im Wesentlichen als definitive Radiochemotherapie oder als neoadjuvante Radiochemotherapie vor geplanter Resektion eingesetzt. Neuere Studienergebnisse zeigen für das multimodale Konzept aus neoadjuvanter Radiochemotherapie und Chirurgie ein verbessertes Überleben der behandelten Patienten im Vergleich zur alleinigen Resektion. Entscheidend hierbei ist der Einsatz moderner Bestrahlungstechniken und Chemotherapieprotokolle, der eine effektive und besser verträgliche Behandlung ermöglicht.
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Magenkarzinom

Immuntherapie bei ösophagogastralen Tumoren

Chemotherapie stellt bei ösophagogastralen Tumoren weiterhin die Grundlage in der Behandlung fortgeschrittener Stadien dar, Immuntherapie hat bislang keinen festen Stellenwert. Verschiedene Checkpoint-Inhibitoren (CIs) befinden sich v.a. für fortgeschrittene Tumoren des Magens, des gastroösophagealen Übergangs (AEG) und des Ösophagus in der klinischen Testung und konnten einen möglichen therapeutischen Nutzen demonstrieren. Insbesondere die PD-1-Inhibitoren Pembrolizumab und Nivolumab zeigten vielversprechende Ergebnisse, sodass Pembrolizumab in den USA bereits eine Zulassung in der Drittlinientherapie des Magenkarzinoms erhielt. Die Ergebnisse laufender Studien, insbesondere in der Kombination mit einem weiteren CI, (Radio-)Chemotherapie oder monoklonalen Antikörpern werden hoffnungsvoll erwartet, um die Therapie dieser Tumorentität möglicherweise zu optimieren. Prädiktive Marker sind bisher nicht etabliert und werden dringend benötigt.
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Magenkarzinom

Immunonkologie: Checkpoint-Inhibitoren als neue Therapiestrategien für Magenkarzinome

Checkpoint-Inhibitoren (CIs) stellen neue therapeutische Optionen gastrointestinaler (GI) Malignome dar. Erste Phase-II/III-Studien und Phase-I-Expansionskohorten zeigten gute klinische Aktivität bei Patienten mit fortgeschrittenen und refraktären Ösophagus- und Magenkarzinomen. Dieser Artikel gibt einen kurzen Überblick über die klinische Evidenz und diskutiert die CIs Nivolumab, Pembrolizumab, Avelumab, Atezolizumab und Durvalumab. Seit den Daten von ASCO und ESMO 2017 gehören Pembrolizumab und Nivolumab zu den vielversprechendsten Medikamenten, zumal diese in den USA und Japan nach Therapieversagen für das refraktäre metastasierte Magenkarzinom bereits zugelassen sind. In den Studien wurde die herausragende Wirksamkeit vor allem bei Biomarker-selektierten mikrosatelliteninstabilen (MSI) oder PD-L1-positiven Populationen oder in neuen Kombinationstherapien beobachtet. Umfassende Phase-III-Entwicklungsprogramme wurden bei fortgeschrittenem und refraktärem Ösophagus- und Magenkrebs aufgelegt.
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