Journal Onkologie

Chemotherapie | Beiträge ab Seite 19

Je nach ethnischer Zugehörigkeit haben bis zu 50% der Patient:innen mit einem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) vom Typ Adenokarzinom eine EGFR (epidermal growth factor receptor)-Mutation. Für die Erstlinien­behandlung im Stadium IV sind in Deutschland 5 EGFR-Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKIs) zugelassen: Erlotinib, Gefitinib (1. Generation), Afatinib, Dacomitinib (2. Generation) und Osimertinib (3. Generation). Weitere Drittgenerations-TKIs mit Wirksamkeit gegen T790M-Mutationen sind in der Entwicklung. Viertgenerations-TKIs sollen die häufigste EGFR-abhängige Resistenz unter Osimertinib, die C797S-Mutation, überwinden. Die bisherigen EGFR-TKIs sind bei Exon-20-Insertionsmutationen (Ex20ins) kaum wirksam. Hierfür werden spezifische Ex20ins-TKIs entwickelt. Diese Arbeit gibt eine Übersicht über die aktuelle Entwicklung von EGFR-spezifischen TKIs.
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Urologische Tumoren

Keimzelltumoren des Hodens: Primär- und Erstlinientherapie

Der Keimzelltumor des Hodens ist die häufigste Tumorneuerkrankung des jungen Mannes. Entscheidend für den weiteren Krankheitsverlauf ist die korrekte Klassifikation der Erkrankung anhand des histopathologischen Befundes, der Tumormarker und Ausbreitungsdiagnostik. Als therapeutische Optionen stehen neben operativen Maßnahmen auch Überwachungsstrategien, Chemotherapie und Strahlentherapie zur Verfügung. Für die Therapieentscheidungen ist neben der Stadieneinteilung, der Prognosegruppe und dem Vorhandensein von Risikofaktoren auch die individuelle Situation des Patienten zu berücksichtigen. Die Heilungsrate über alle Stadien hinweg liegt bei über 90%, in nicht-metastasierten Stadien bei fast 100%. Aus diesem Grund sollten auch insbesondere Spätfolgen und die langfristige Lebensqualität bei der Therapieauswahl berücksichtigt werden. Aufgrund der potenziellen Gefährdung der Fertilität sollte Männern mit bestehendem Kinderwunsch vor Therapiebeginn die Kryokonservierung von Spermien angeboten werden.
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Urothelkarzinom

Systemtherapie des Harnblasenkarzinoms: Update und aktuelle Daten vom ASCO 2021

Spätestens seit Entwicklung der Immun-Checkpoint-Inhibitor (ICI)-Therapien zeigen sich bemerkenswerte Erfolge und Entwicklungen in der Systemtherapie des muskelinvasiven Harnblasenkarzinoms (MIBC), wobei Platin-basierte Chemotherapien seit vielen Jahren einen zentralen Bestandteil in der Systemtherapie des fortgeschrittenen/metastasierten Harnblasenkarzinoms darstellen. Neben ICI-Therapien, die sich bereits fest als Therapiealternative bei Cisplatin-ungeeigneten Patient:innen und in der Therapiesequenz etabliert haben, stehen aktuell mitunter neue Substanzklassen im Zentrum der Forschung. Auf dem diesjährigen ASCO-Kongress wurden die aktuellsten Studiendaten zu neuen Therapieansätzen präsentiert, die die Therapie des Harnblasenkarzinoms in Zukunft maßgeblich beeinflussen könnten.
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Diagnostik
Interview mit Prof. Dr. med. Alwin Krämer, Universitätsklinikum Heidelberg.

Das CUP-Syndrom

Beim CUP-Syndrom (Carcinoma of Unknown Primary) werden zwar Metastasen nachgewiesen, jedoch kann trotz aller zur Verfügung stehenden technischen Modalitäten kein zugehöriger Primärtumor identifiziert werden. Das CUP-Syndrom geht zudem mit einer hohen Mortalität einher – es handelt sich um die vierthäufigste zum Tode führende Tumorerkrankung. Diagnose und Therapie dieser Tumorentität sind generell schwierig, das mediane Gesamtüberleben ist mit 9 Monaten sehr kurz, und die Prognose ist insgesamt sehr schlecht. Entsprechend gibt es beim CUP-Syndrom einen hohen Informations- und Forschungsbedarf. Prof. Dr. Alwin Krämer, Heidelberg, spricht in JOURNAL ONKOLOGIE über die aktuellen Erkenntnisse bezüglich des CUP-Syndroms.
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BNGO
Interview mit Dr. med. Jörg Schilling, Vorsitzender des Berufsverbands Niedergelassener Gynäkologischer Onkologen in Deutschland e.V. (BNGO).

Praxisrelevante Highlights vom SABCS 2021

Beim San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) 2021 wurden viele Daten vertieft, die im Laufe des Jahres bereits auf anderen großen Kongressen publiziert wurden. Neue bahnbrechende Studien gab es nicht. Dennoch ist der SABCS-Kongress für Brustkrebsexpert:innen immer das Highlight zum Jahresende, denn er stellt eine Zusammenfassung und einen Rückblick auf die Studienergebnisse des vergangenen Jahres dar. Der persönliche Austausch vor Ort musste für viele in diesem Jahr leider erneut Pandemie-bedingt ausfallen. Wir sprachen mit Dr. Jörg Schilling, Berlin, darüber, was er vom SABCS 2021 für das Jahr 2022 mitnimmt.
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Urothelkarzinom

Pembrolizumab + Sacituzumab govitecan: Auf der Suche nach neuen Bausteinen für die Therapie des mUC

Für Patient:innen mit metastasiertem Urothelkarzinom (mUC), die nach einer platinbasierten Chemotherapie (PBC) keine anhaltende Krankheitskontrolle erreichen, stellen Checkpoint-Inhibitoren eine Standardbehandlungsoption dar. In einer Kohorte der Plattformstudie TROPHY-U-01 wurde der Checkpoint-Inhibitor Pembrolizumab (Pembro) jetzt mit Sacituzumab govitecan (SG) kombiniert. SG ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC), dessen Antikörper spezifisch an das Antigen das Trophoblasten-Zelloberflächen-Antigen 2 (Trop-2) bindet. Trop-2 wird von verschiedenen soliden Tumoren stark exprimiert und bietet daher eine interessante Struktur, um einen zytotoxischen Wirkstoff – hier den Topoisomerase-I-Inhibitor SN-38 – gezielt zur Tumorzelle zu bringen.
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Medizin

mUC: Welche Patient:innen erhalten Platin-basierte Therapien?

Die Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie (ESMO) empfehlen die Erstlinienbehandlung von metastasierten Urothelkarzinomen (mUC) auf Grundlage der Eignung für Cisplatin und Platin. Bislang haben die meisten Real-world-Analysen den von Ärzt:innen bestätigten Eignungsstatus nicht berücksichtigt. Das „Adelphi mUC Disease-Specific Programme“, eine Point-in-Time-Studie, schloss diese Lücke mit der Zusammenfassung der Kriterien des Real-world-Settings, anhand derer die Platin-Eignung (PE) und die darauf basierende Erstlinienbehandlung bestimmt werden.
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Prostatakarzinom

mCRPC: PARP-Inhibitor in der Erstlinientherapie verzögert Progress

In einer Phase-II-Studie mit Docetaxel-vorbehandelten Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC) hatte Olaparib, ein Inhibitor der Poly(Adenosindiphosphat–Ribose)-Polymerase (PARP), zusätzlich zu Abirateronacetat plus Prednison (AAP) das radiologisch progressionsfreie Überleben (rPFS) gegenüber Placebo-AAP verbessern können. Eine Phase-III-Studie bestätigt jetzt die Effektivität dieser Kombination in der Erstlinientherapie des mCRPC (1).

 
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Medizin

Lymphom-Patient erkrankt zweimal an COVID-19*

Im Dezember 2018 wird bei Oliver T.* ein follikuläres Lymphom diagnostiziert. Der 42-jährige erhält eine konventionelle Chemotherapie in Kombination mit Rituximab. Dies geschah zuletzt ambulant im Oktober 2020. Am 2. Oktober kommt der junge Vater mit einer schweren COVID-19-Erkrankung in stationäre Behandlung. Zwei Monate später kann er entlassen werden. Das Virus scheint besiegt zu sein, denn zu diesem Zeitpunkt lassen sich keine SARS-CoV-2-Genomäquivalente mehr bei dem Patienten nachweisen.
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Medizin

Trastuzumab-Deruxtecan ab sofort bei vorbehandeltem HER2-positivem Mammakarzinom verfügbar

Nach der Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) im Januar 2021 ist Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd) seit Anfang Februar in Deutschland kommerziell verfügbar. Zugelassen ist T-DXd als Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit inoperablem oder metastasiertem HER2-positivem Mammakarzinom, die bereits mindestens 2 gegen HER2 gerichtete Vortherapien erhalten haben.
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Medizin

Länger leben mit BTC unter Durvalumab + Chemo

Positive Daten der Phase-III-Studie TOPAZ-1 zeigen, dass Durvalumab in Kombination mit der Standard-Chemotherapie als Erstlinienbehandlung für Patient:innen mit biliären Karzinomen (BTC) im fortgeschrittenen Stadium gegenüber der Chemotherapie allein eine statistisch signifikante und klinisch relevante Verbesserung des Gesamtüberlebens (OS) und des progressionsfreien Überlebens (PFS) erzielte. Weiterhin waren keine vermehrten Studienabbrüche aufgrund von unerwünschten Ereignissen (UE) im Vergleich zur Chemotherapie allein zu beobachten. Diese Ergebnisse wurden am 21. Januar 2022 beim Gastrointestinal Cancers Symposium der American Society of Clinical Oncology (ASCO) präsentiert.
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Medizin

Update der S3-Leitlinie Pankreaskarzinom: Wichtige Neuerungen auf einen Blick

Das Pankreaskarzinom gehört zu den Tumorerkrankungen, die immer noch eine sehr schlechte Prognose aufweisen. Die meisten Patient:innen werden erst in lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Stadium diagnostiziert. Seit dem letzten Update der interdisziplinären S3-Leitlinie zum exokrinen Pankreaskarzinom im Jahr 2013 ist neue Evidenz hinzugekommen. Deshalb wurde die Leitlinie erneut aktualisiert. Einige wichtige Änderungen des jetzt vorliegenden neuen Updates (1) werden nachfolgend vorgestellt.
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Medizin

NSCLC Stadium IB-IIIA: Adjuvante Therapie mit Pembolizumab verlängert DFS signifikant

Die Phase-III-Studie KEYNOTE-091 (auch EORTC-1416-LCG/ETOP-8-15, PEARLS) zur Untersuchung von Pembrolizumab erreichte einen ihrer dualen primären Endpunkte, das krankheitsfreie Überleben (DFS) bei der adjuvanten Behandlung von Patient:innen mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) im Stadium IB-IIIA nach chirurgischer Resektion unabhängig von der PD-L1-Expression. Basierend auf der Beurteilung einer Interimsanalyse durch ein unabhängiges Datenüberwachungskommittee führte die adjuvante Behandlung mit Pembrolizumab zu einer statistisch signifikanten und klinisch bedeutsamen Verbesserung des DFS im Vergleich zu Placebo in der Gesamtpopulation der Patient:innen mit NSCLC im Stadium IB-IIIA.
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Mammakarzinom
Video-Kommentar

CDK4/6-Inhibitoren sind neuer Standard in der Firstline-Therapie des HR+ mBC

Das HR+ Mammakarzinom stellt mit mehr als 50% den größten Anteil der Patientinnen mit Brustkrebs dar. Prof. Dr. Christoph ­Thomssen, Halle, erläutert die adjuvanten Strategien beim frühen Mammakarzinom im kurativen Setting für prä- und postmenopausale Patientinnen. Ausschlaggebend für die Beratung in der frühen Situation ist die Entscheidung, für welche Patientin eine adjuvante Chemotherapie sinnvoll ist und bei welcher Patientin darauf verzichtet werden kann.
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