Bevacizumab | Beiträge ab Seite 12
Therapielandschaft beim Kolorektalkarzinom wird immer vielfältiger
Medikamentöse Therapie des fortgeschrittenen und metastasierten Zervixkarzinoms
Es gibt derzeit drei Indikationen für eine medikamentöse Systemtherapie bei Patientinnen mit Zervixkarzinom. Dies ist zum Einen die Radiochemotherapie, die in Form einer Bestrahlung mit gleichzeitiger Gabe von Cisplatin durchgeführt werden sollte. Die zweite Option ist eine neoadjuvante Chemotherapie. Diese ist indiziert, wenn im Rahmen der präoperativen Diagnostik bereits Risikofaktoren dokumentiert wurden, die die Notwendigkeit einer postoperativen Radiochemotherapie definieren. Durch eine neoadjuvante Chemotherapie wird die Operabilität verbessert, die Wahrscheinlichkeit einer notwendigen postoperativen Radiochemotherapie reduziert und in Untergruppen eine Verlängerung des progressionsfreien Überlebens und des Gesamtüberlebens erzielt. Die dritte Indikation einer medikamentösen Therapie ist eine adjuvante Chemotherapie, nach der vorliegenden Datenlage führt diese zu keiner Verbesserung des Gesamtüberlebens und wird daher nicht empfohlen. Bei metastasierter Erkrankung oder Lokalrezidiven, die nicht lokal behandelt werden können, besteht die Option einer kombinierten Chemotherapie mit Cisplatin und Paclitaxel bzw. Topotecan, ggf. in Kombination mit Bevacizumab.
Aktuelle Informationen aus der Hämatologie
Study of Special Interest 02/2016
Die Studien KEYNOTE-177 und Renaissance/FLOT5 sind für das Institut für Klinisch-Onkologische Forschung (IKF) besonders interessant.
NSCLC und mCRC: Ramucirumab erhält zwei weitere EU-Zulassungen
Die Europäische Kommission hat dem monoklonalen Antikörper Ramucirumab (Cyramza®) am 25.01.2016 die Zulassung in zwei zusätzlichen Indikationen erteilt: In Kombination mit Docetaxel zur Behandlung vorbehandelter erwachsener Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) unabhängig vom histologischen Subtyp und in Kombination mit FOLFIRI zur Behandlung erwachsener Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom (mCRC), deren Erkrankung progredient geworden ist (1).
NSCLC: Neuzulassungen verändern Therapiealgorithmus
Die Dynamik in der Therapie des Lungenkrebses spiegelt sich in einer ganzen Reihe von Neuzulassungen innerhalb eines Jahres wider. Prof. Jürgen Wolf, Köln, diskutierte auf der letzten Herbsttagung der AIO in Berlin den sich daraus ergebenden Therapiealgorithmus beim fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) (Abb. 1).
Metastasierter Darmkrebs: Biomarker-gesteuerte Studien eröffnen interessante Behandlungsansätze
Je nach Lage weisen Kolorektalkarzinome verschiedene Biomarker auf und sprechen möglicherweise unterschiedlich auf eine Immuntherapie an. Hinweise darauf lieferte eine Phase-II-Studie, die auf dem letzten ASCO für viel Aussehen sorgte. Die internationale Studie MODUL untersucht jetzt Wirksamkeit und Sicherheit einer Biomarker-gesteuerten Erhaltungstherapie bei Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom in Abhängigkeit von ihrem Ansprechen auf eine Erstlinienchemotherapie.
Highlights des SABCS 2015 aus Sicht des Klinikers
Beim San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) wurden wieder spannende Studiendaten präsentiert, die für den klinischen Alltag von hoher Relevanz sind und teilweise die Standards bestätigen, die in Deutschland bereits praktiziert werden. Deutsche Studiengruppen waren wieder prominent mit ihren Präsentationen vertreten – insbesondere mit neoadjuvanten Studienkonzepten. Der Autor hat hier aus dem gesamten Spektrum der vorgestellten Daten diejenigen zusammengestellt, die für klinisch tätige Kollegen besonders bedeutsam sein dürften.
mCRC: Konsistente Daten zu Panitumumab in allen Therapielinien
Der Biomarkerstatus von Tumoren wird zunehmend für Therapieentscheidungen bei Krebspatienten genutzt. Ein Meilenstein in der personalisierten Tumortherapie ist nach Ansicht von Prof. Dr. med. Michael Geißler, Esslingen, der prädiktive Biomarker RAS beim metastasierten kolorektalen Karzinom. Die Bedeutung des RAS-Status für den Erfolg der Anti-EGFR-Therapie wurde in Studien mit Panitumumab (Vectibix®) analysiert. Ein kürzlich publizierter Review zeigt ein günstiges Nutzen/Risiko-Profil für Panitumumab bei RAS-WT-Patienten über die verschiedenen Therapielinien hinweg (1). Damit liegt eine breite Evidenz zum Einsatz dieses Antikörpers bei mCRC-Patienten mit RAS-Wildtyp vor.
Metastasiertes Mammakarzinom: Behandlung in Abhängigkeit von der Tumorbiologie
Für die Therapie von Patientinnen mit metastasiertem HER2-negativen/HR-positiven Mammakarzinom (mBC), bei denen die Erstlinientherapie fehl schlug und die Standardbehandlung mit einem Anthrazyklin nicht angezeigt ist, wurde innerhalb der EU nab-Paclitaxel (Abraxane®) zugelassen. Die Kommission Mamma der AGO empfiehlt nab-Paclitaxel als palliative Chemotherapie nach Anthrazyklin-Vorbehandlung in der adjuvanten oder metastasierten Situation. Die Wirksamkeit von nab-Paclitaxel hängt von der Tumorbiologie ab. In der metastasierten Situation sollte deshalb idealerweise eine Biopsie der Metastase gewonnen werden. Prof. Hans-Joachim Lück, Hannover, berichtet hier über die Behandlung von zwei Frauen mit unterschiedlichen Tumorbiologien.
Bevacizumab beim Ovarialkarzinom: Aktuelle Phase-III-Daten bestätigen erneut das Wirkprinzip der Angiogenesehemmung
Der Angiogenesehemmer Bevacizumab (Avastin®) wird seit Dezember 2011 erfolgreich in der Primärtherapie des fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms eingesetzt. Nun zeigen die Ergebnisse der ersten Phase-III-Studie bei Patientinnen mit bereits vorbehandeltem platinresistenten Ovarialkarzinom erneut einen signifikanten Benefit mit Bevacizumab: Die zusätzliche Gabe von Bevacizumab zur Chemotherapie verlängert das progressionsfreie Überleben (PFS) der betroffenen Frauen signifikant um 3,3 Monate. Die AURELIA-Studie, die nun erstmals auf der diesjährigen Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) präsentiert wurde, bestätigt damit bereits als vierte Phase-III-Studie die hohe Wirksamkeit und Sicherheit von Bevacizumab (1).
mCRC: Fortgesetzte Bevacizumab-Gabe kombiniert mit Zweitlinien-Chemotherapie verlängert Gesamtüberleben
Ergebnisse einer großen Phase-III-Studie zeigen: Wenn der Angiogenese-Hemmer Bevacizumab (Avastin®) nach der Erstlinien- auch in der Zweitlinientherapie verabreicht wird, verlängert dies das Gesamtüberleben. Der bislang bis zur Progression zugelassene Antikörper ist somit auch über die Tumorprogression hinaus wirksam und verlängert bei fortgesetzter Gabe das Überleben.
Metastasiertes kolorektales Karzinom: Kombinationstherapien mit Capecitabin sind neuer etablierter Standard
Das orale Fluoropyrimidin Capecitabin (Xeloda®) ist ebenso wirksam wie 5-Fluorouracil und Folinsäure. Capecitabin ist für die Therapie des metastasierten kolorektalen Karzinoms (mCRC) in Kombination mit allen gängigen Chemotherapieschemata mit und ohne Bevacizumab (Avastin®) und ohne Einschränkung der Therapielinie zugelassen.
Metastasiertes Kolorektalkarzinom: FOLFIRI Kombinationschemotherapie der ersten Wahl
Kombinationschemotherapien waren in den letzten Jahren die Basis des Fortschritts beim metastasierten Kolorektalkarzinom (mCRC) und bleiben auch in der Ära der zielgerichteten Therapien unverzichtbar. Firstline-Therapie der Wahl ist die Kombination von Irinotecan plus infusionalem 5-Fluorouracil/Folinsäure (FOLFIRI), die über einen langen Zeitraum ohne kumulative Toxizität gegeben werden kann. Ein weiterer Vorteil von FOLFIRI ist die gute Kombinierbarkeit sowohl mit Bevacizumab als auch mit Cetuximab.