29. September 2020
Risikostratifizierung des Myelodysplastischen Syndroms
M. Kruszewski, M. Lübbert, Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, U. Germing, Klinik für Hämatologie, Onkologie und Klinische Immunologie, Universitätsklinikum Düsseldorf.
Myelodysplastische Syndrome (MDS) sind eine heterogene klonale Erkrankung der hämatopoetischen Stammzelle. Mit der French-American-British (FAB)-Klassifikation werden MDS-Subgruppen klassifiziert und deren prognostische Relevanz eingeschätzt. In den vergangenen 40 Jahren gab es zahlreiche weitere diagnostische Klassifikationen und prognostische Modelle, die auch zytogenetische (z.B. Chromosom-7-Aberrationen), klinische (Erythrozyten-Transfusionsabhängigkeit) und laborchemische Parameter (z.B. Serum-Laktatdehydrogenase) implementiert haben. Mit zunehmendem Einsatz effektiver, spezifischer Therapieansätze (Lenalidomid bei MDS mit del(5q), Erythropoetin-alpha bei nicht stark erhöhtem endogenen EPO-Spiegel, DNA-hypomethylierende Substanzen bei Höherrisiko-MDS, Immunsuppression bei hypoplastischem MDS) sind vermehrt auch prädiktive Scoring-Systeme entwickelt worden.