JOURNAL ONKOLOGIE – Artikel
Phase-Ib/II-Studie zur Kombinationstherapie mit Pembrolizumab (MK-3475) bei Patienten mit mCRPC (Keynote-365) – Studie AP 94/16 der AUO
H. Rexer1, Prof. Dr. C. Wülfing2, Prof. Dr. M. Retz3, AUO.
Sogenannte Checkpoint-Inhibitoren werden bei vielen Krebserkrankungen, darunter auch Harnblasen- und Nierenzellkarzinom, erfolgreich eingesetzt. Für den Einsatz dieser Medikamente beim Prostatakarzinom liegen jedoch erst wenige Daten vor und es gibt nur wenige Studien hierzu. Deshalb soll in der vorliegenden Studie der Einsatz des Checkpoint-Inhibitors Pembrolizumab nach verschiedenen Vortherapien untersucht werden.
Hierfür werden die Patienten gemäß der Vortherapie in 3 Kohorten eingeteilt:
In Kohorte A werden Patienten mit 200 mg Pembrolizumab i.v. alle 3 Wochen und 400 mg Olaparib 2x täglich behandelt, die als Vortherapie des metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (mCRPC) mit Docetaxel oder einer anderen Chemotherapie sowie mit bis zu 2 endokrinen Therapien der zweiten Generation (z.B. Abirateron, Enzalutamid) behandelt wurden.
Die Patienten in Kohorte B haben als Vortherapie Abirateron oder Enzalutamid erhalten und werden in der Studie mit 200 mg Pembrolizumab i.v. alle 3 Wochen und 75 mg/m² Docetaxel i.v. alle 3 Wochen (max. 10 Zyklen) behandelt.
In Kohorte C wird 200 mg Pembrolizumab i.v. alle 3 Wochen und 160 mg Enzalutamid täglich verab-reicht; hier finden sich Patienten, die als Vortherapie des mCRPC Abirateron und keine Chemotherapie erhielten (eine Vorbehandlung mit Docetaxel im hormonsensitiven Setting ist zulässig, sie muss jedoch mindestens 4 Wochen zurückliegen).
In allen Kohorten wird Pembrolizumab über maximal 35 Zyklen (2 Jahre) verabreicht, sofern kein Behandlungsabbruch erforderlich wird oder das Therapieende gemäß Studienprotokoll erreicht wird.
Die primären Ziele dieser Phase Ib/II-Studie sind die Sicherheit und Verträglichkeit der Kombinationstherapien sowie die jeweiligen PSA (Prostata-spezifisches Antigen)-Ansprechraten. Als sekundäre Ziele werden die Zeit bis PSA-Progression, das radiologisch progressionsfreie Überleben (rPFS), das Gesamtüberleben (OS), die objektive Response-Rate (ORR), die Dauer des Ansprechens (DOR) sowie die Krankheitskontrollrate (DCR) für die verschiedenen Kohorten ausgewertet.
In diese offene, nicht randomisierte Multizenterstudie sollen 210 Patienten (70 je Kohorte) eingebracht werden, davon ca. 30 in 7 deutschen Zentren (siehe Abb. 1). Die Zentren nehmen gerne Patientenzuweisungen entgegen, Kontaktdaten hierfür finden sich in Tabelle 1. Abbildung 2 zeigt den bisherigen Rekrutierungsverlauf.
Einschlusskriterien
- Einverständnis zur Studienteilnahme
- Alter ≥ 18 Jahre
- Histologisch oder zytologisch gesichertes Adenokarzinom der Prostata ohne kleinzellige Histologie
- Vorliegen von Tumorgewebe (abhängig von Kohorte unterschiedlich gewonnen)
- Progression innerhalb von 6 Monaten vor Screening
• PSA-Progression: mindestens 2 ansteigende Werte mit Intervall ≥ 1 Woche zwischen den Messungen und PSA bei Screening ≥ 2 ng/ml
• Radiologische Progression: Weichteilläsionen gemäß RECIST 1.1 oder im Knochen (2 oder mehr neue Läsionen im Knochenszintigramm)
- Androgensuppression mit Testosteron < 50 ng/dl
- Optionale Gabe von Bisphosphonaten oder RANK-L-Inhibitoren mit stabilen Dosierungen ≥ 4 Wochen vor Behandlungsbeginn
- Bereitschaft zu adäquater Empfängnisverhütung
- Adäquate Organfunktion
- Weitere Einschlusskriterien je nach Kohortenzugehörigkeit
Ausschlusskriterien
- Vorherige monoklonale Antikörpertherapie innerhalb von 4 Wochen vor Therapiebeginn
- Teilnahme an einer klinischen Prüfung innerhalb von 4 Wochen vor Therapie-beginn
- Diagnostizierte Immunschwäche oder systemische Steroidtherapie oder andere Form der Immunsuppression innerhalb von 7 Tagen vor Therapiebeginn
- Vorherige Radiumtherapie
- Vorliegen einer aktiven Autoimmunerkrankung mit Notwendigkeit einer systemischen Behandlung innerhalb der letzten 2 Jahre
- Anamnese von (nicht-infektiöser) Pneumnoitis, die Steroidtherapie erforderte oder aktive Pneumonitis
- Vorherige Teilnahme an anderen Pembrolizumab-Studien oder vorherige Therapie mit Anti-PD-1-, Anti-PD-L1-, Anti-PD-L2-Präparat
1 AUO Geschäftsstelle, Seestr. 11, 17252 Schwarz, AUO@MeckEvidence.de
2 Organgruppe Prostatakarzinom der Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft e.V., Kuno-Fischer-Str. 8, 14057 Berlin
3 Leiterin der klinischen Prüfung (LKP), TU München, Klinikum r. d. I., Urologische Klinik und Poliklinik, Ismaninger Str. 22, 81675 München
Hierfür werden die Patienten gemäß der Vortherapie in 3 Kohorten eingeteilt:
In Kohorte A werden Patienten mit 200 mg Pembrolizumab i.v. alle 3 Wochen und 400 mg Olaparib 2x täglich behandelt, die als Vortherapie des metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (mCRPC) mit Docetaxel oder einer anderen Chemotherapie sowie mit bis zu 2 endokrinen Therapien der zweiten Generation (z.B. Abirateron, Enzalutamid) behandelt wurden.
Die Patienten in Kohorte B haben als Vortherapie Abirateron oder Enzalutamid erhalten und werden in der Studie mit 200 mg Pembrolizumab i.v. alle 3 Wochen und 75 mg/m² Docetaxel i.v. alle 3 Wochen (max. 10 Zyklen) behandelt.
In Kohorte C wird 200 mg Pembrolizumab i.v. alle 3 Wochen und 160 mg Enzalutamid täglich verab-reicht; hier finden sich Patienten, die als Vortherapie des mCRPC Abirateron und keine Chemotherapie erhielten (eine Vorbehandlung mit Docetaxel im hormonsensitiven Setting ist zulässig, sie muss jedoch mindestens 4 Wochen zurückliegen).
In allen Kohorten wird Pembrolizumab über maximal 35 Zyklen (2 Jahre) verabreicht, sofern kein Behandlungsabbruch erforderlich wird oder das Therapieende gemäß Studienprotokoll erreicht wird.
![]() |
Die primären Ziele dieser Phase Ib/II-Studie sind die Sicherheit und Verträglichkeit der Kombinationstherapien sowie die jeweiligen PSA (Prostata-spezifisches Antigen)-Ansprechraten. Als sekundäre Ziele werden die Zeit bis PSA-Progression, das radiologisch progressionsfreie Überleben (rPFS), das Gesamtüberleben (OS), die objektive Response-Rate (ORR), die Dauer des Ansprechens (DOR) sowie die Krankheitskontrollrate (DCR) für die verschiedenen Kohorten ausgewertet.
In diese offene, nicht randomisierte Multizenterstudie sollen 210 Patienten (70 je Kohorte) eingebracht werden, davon ca. 30 in 7 deutschen Zentren (siehe Abb. 1). Die Zentren nehmen gerne Patientenzuweisungen entgegen, Kontaktdaten hierfür finden sich in Tabelle 1. Abbildung 2 zeigt den bisherigen Rekrutierungsverlauf.
Teilnehmende Studienzentren | |
Braunschweig | Prof. Dr. Peter Hammerer, Tel.: 0531/595-2492, E-Mail: p.hammerer@klinikum-braunschweig.de |
Homburg | Prof. Dr. Carsten-Henning Ohlmann, Tel.: 06841/16247-00, E-Mail: carsten.ohlmann@uniklinikum-saarland.de |
Köln | Prof. Dr. Jan Herden, Tel.: 0221/478-82108, E-Mail: jan.herden@uk-koeln.de |
München | Prof. Dr. Margitta Retz, Tel.: 089/4140-2522, E-Mail: margitta.retz@lrz.tum.de |
Münster | PD Dr. Martin Bögemann, Tel.: 0251/83474-47, E-Mail: martin.boegemann@ukmuenster.de |
Nürnberg | Dr. Marinela Augustin, Tel.: 0911/398-7746, E-Mail: marinela.augustin@klinikum-nuernberg.de |
Ulm | Dr. Friedemann Zengerling, Tel.: 0731/500-58153, E-Mail: friedemann.zengerling@uniklinik-ulm.de |
![]() |
Einschlusskriterien
- Einverständnis zur Studienteilnahme
- Alter ≥ 18 Jahre
- Histologisch oder zytologisch gesichertes Adenokarzinom der Prostata ohne kleinzellige Histologie
- Vorliegen von Tumorgewebe (abhängig von Kohorte unterschiedlich gewonnen)
- Progression innerhalb von 6 Monaten vor Screening
• PSA-Progression: mindestens 2 ansteigende Werte mit Intervall ≥ 1 Woche zwischen den Messungen und PSA bei Screening ≥ 2 ng/ml
• Radiologische Progression: Weichteilläsionen gemäß RECIST 1.1 oder im Knochen (2 oder mehr neue Läsionen im Knochenszintigramm)
- Androgensuppression mit Testosteron < 50 ng/dl
- Optionale Gabe von Bisphosphonaten oder RANK-L-Inhibitoren mit stabilen Dosierungen ≥ 4 Wochen vor Behandlungsbeginn
- Bereitschaft zu adäquater Empfängnisverhütung
- Adäquate Organfunktion
- Weitere Einschlusskriterien je nach Kohortenzugehörigkeit
Ausschlusskriterien
- Vorherige monoklonale Antikörpertherapie innerhalb von 4 Wochen vor Therapiebeginn
- Teilnahme an einer klinischen Prüfung innerhalb von 4 Wochen vor Therapie-beginn
- Diagnostizierte Immunschwäche oder systemische Steroidtherapie oder andere Form der Immunsuppression innerhalb von 7 Tagen vor Therapiebeginn
- Vorherige Radiumtherapie
- Vorliegen einer aktiven Autoimmunerkrankung mit Notwendigkeit einer systemischen Behandlung innerhalb der letzten 2 Jahre
- Anamnese von (nicht-infektiöser) Pneumnoitis, die Steroidtherapie erforderte oder aktive Pneumonitis
- Vorherige Teilnahme an anderen Pembrolizumab-Studien oder vorherige Therapie mit Anti-PD-1-, Anti-PD-L1-, Anti-PD-L2-Präparat
1 AUO Geschäftsstelle, Seestr. 11, 17252 Schwarz, AUO@MeckEvidence.de
2 Organgruppe Prostatakarzinom der Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft e.V., Kuno-Fischer-Str. 8, 14057 Berlin
3 Leiterin der klinischen Prüfung (LKP), TU München, Klinikum r. d. I., Urologische Klinik und Poliklinik, Ismaninger Str. 22, 81675 München
Das könnte Sie auch interessieren
Sie können folgenden Inhalt einem Kollegen empfehlen:
"Phase-Ib/II-Studie zur Kombinationstherapie mit Pembrolizumab (MK-3475) bei Patienten mit mCRPC (Keynote-365) – Studie AP 94/16 der AUO"
Bitte tragen Sie auch die Absenderdaten vollständig ein, damit Sie der Empfänger erkennen kann.
Die mit (*) gekennzeichneten Angaben müssen eingetragen werden!