JOURNAL ONKOLOGIE – Artikel
14. November 2020 CAR-T-Zell-Therapie mit Axi-Cel ist für Patienten mit fortgeschrittenen Lymphomen von Vorteil
Die DLBCL-Leitlinien von Onkopedia, erläuterte Prof. Dr. Thomas Pabst, Bern, Schweiz, empfehlen die CAR-T-Zell-Therapie als potenziell kurative Option in der 3. Linie (1). Laut Leitlinie sei diese eine „erfolgversprechende therapeutische Alternative“ ohne Altersbeschränkung. „Unsere bisherigen Möglichkeiten der systemischen Therapien liegen bei einem längerfristigen Gesamtüberleben zwischen 10 bis maximal 25%; mit der CAR-T-Zell-Therapie streben wir eine 50%ige Heilungswahrscheinlichkeit an“, formulierte der Hämatologe.
Dafür aber müsse die CAR-T-Zell-Therapie, auch den Patienten angeboten werden. Dies impliziert eine rechtzeitige Vorstellung der entsprechenden Patienten in einem Zentrum. Daher sollte der Arzt schon bei der Erstdiagnose eines DLBCL oder PMBCL an einen möglicherweise schlechten Verlauf und damit an mehrere Therapielinien denken, unterstreicht der Hämatologe. „Wenn zum Beispiel ein Patient nach 3 Zyklen der Induktionstherapie keine komplette Response aufweist, wäre es sinnvoll, dass unser Tumorboard diese Patienten zumindest im Zentrum besprechen kann.“
Dies sollte stattfinden, bevor in den klassischen Reflex verfallen wird, mit der Salvagetherapie automatisch die Schiene der autologen Stammzelltransplantation zu betreten. Eine CAR-T-Zell-Therapie, fuhr Wolf fort, sollte ebenfalls bei refraktären oder früh rezidivierenden (< 12 Monate) Patienten in Betracht gezogen werden. Ein weiteres Argument für eine frühe Zuweisung ist die Tatsache, dass mit zunehmender Anzahl der Vortherapien die Wirksamkeit der CAR-T-Zell-Therapie abnimmt, wie die ZUMA-1-Studie für Axi-Cel ergeben hat. Ab 4-5 Vortherapien sinkt die Response deutlich (2).
Schwierige Fälle im Zentrum vorstellen
Prof. Dr. Dominik Wolf, Innsbuck, Österreich, bestätigte diese Erwartungen aus eigener Erfahrung in seiner Klinik, welche zugleich eines von 5 österreichischen Zentren für eine CAR-T-Zell-Therapie vorhält. „Wir sehen bei den Patienten mit einem hochmalignen Lymphom ein sehr gutes Ansprechen auf die CAR-T-Zell-Therapie, mit einer bisherigen Plateaubildung des Gesamtüberlebens bei rund 50%.“ Dies lässt hoffen, dass dieses Plateau möglichst lange anhält, sodass für die Patienten, die ein tiefes initiales Ansprechen zeigen, eine (hoffentlich) kurative Therapie zur Verfügung steht.Dafür aber müsse die CAR-T-Zell-Therapie, auch den Patienten angeboten werden. Dies impliziert eine rechtzeitige Vorstellung der entsprechenden Patienten in einem Zentrum. Daher sollte der Arzt schon bei der Erstdiagnose eines DLBCL oder PMBCL an einen möglicherweise schlechten Verlauf und damit an mehrere Therapielinien denken, unterstreicht der Hämatologe. „Wenn zum Beispiel ein Patient nach 3 Zyklen der Induktionstherapie keine komplette Response aufweist, wäre es sinnvoll, dass unser Tumorboard diese Patienten zumindest im Zentrum besprechen kann.“
Dies sollte stattfinden, bevor in den klassischen Reflex verfallen wird, mit der Salvagetherapie automatisch die Schiene der autologen Stammzelltransplantation zu betreten. Eine CAR-T-Zell-Therapie, fuhr Wolf fort, sollte ebenfalls bei refraktären oder früh rezidivierenden (< 12 Monate) Patienten in Betracht gezogen werden. Ein weiteres Argument für eine frühe Zuweisung ist die Tatsache, dass mit zunehmender Anzahl der Vortherapien die Wirksamkeit der CAR-T-Zell-Therapie abnimmt, wie die ZUMA-1-Studie für Axi-Cel ergeben hat. Ab 4-5 Vortherapien sinkt die Response deutlich (2).
Reimund Freye
Quelle: Virtuelles Satelliten-Symposium „CAR-T-Zell-Therapie – Klinische Praxis und Perspektiven“, 09.10.2020, DGHO 2020; Veranstalter: Gilead
Literatur:
(1) https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/diffuses-grosszelliges-b-zell-lymphom/@@guideline/html/index.html
(2) Locke FL et al. Lancet Oncol 2019;20(1):31-42.
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